Duisburg, 20.
März 2021 - Gegen den starken Aufsteiger aus München,
Tabellenachter der Liga, waren die Zebras der Außenseiter.
Der Dreh- und Angelpunkt der Bayern, Sercan Sararer, fehlte
im Kader. Ob suspendiert oder weil er sich regenerieren
soll, spielte für den MSV keine Rolle. Auch nicht, dass
Ex-Zebra Petar Sliskovic, der im Hinspiel beide Tore für
Türkgücü erzielte, auf der Bank saß. Denn es gab da auch
noch einen Röser.
Und der war bereits in der 8.
Minute zur Stelle und schloss den ersten Konter mit der
Führung ab. Eine Chance, ein Tor. Die Zebras rannten dem
Rückstand hinterher, näherten sich dem gegnerischen Tor
durch einen Schuss von Bouhaddouz an das Außennetz und durch
einen Heber von Stoppelkamp, der noch auf den Querbalken
tropfte. Kurz vor dem Halbzeitpfiff segelte ein langer
Freistoß aus dem linken Halbfeld in den Strafraum und
landete nach einem Kopfball von Awoudja aus sechs Metern im
linken Eck. Zwei Chancen, zwei Tore. Das machte in den
ersten 45 Minuten den Unterschied zwischen zwischen dem
Tabellenachten und dem aktuell Tabellensechszehnten der 3.
Liga aus.
Zur zweiten Halbzeit kam Leroy Mickels für
den schwachen Ahmet Engin. Und er sorgte für frischen Wind.
Schon in der 47. Minute hatte sich die Einwechselung bezahlt
gemacht.
Mickels zog aus halbrechter Position am Strafraum ab,
Torhüter Vollath konnte das hartgeschossene Leder nicht
festhalten, Stoppelkamp rutschte vorbei, legte dabei den
Ball vielleicht sogar noch für Bouhaddouz ab, der aus 6
Metern den Anschlusstreffer erzielte.
Duisburg setzte nach.
In der 65. Minute fällte Sorge Aziz Bouhaddouz im Strafraum
und hinderte ihn so am Abschluss frei vor Vollath. 'Letzter
Mann' bedeutet 'Notbremse' und Rote Karte.
Nicht nur zu meiner Überraschung zog Schiedsrichter Fritsch
nur Gelb. Immerhin zeigte er auf den Elfmeterpunkt.
Moritz Stoppelkamp legte sich das runde Leder zurecht,
schickte Vollath ins rechte, den Ball ins linke Eck.
Die Zebras hatten nach einem 0:2-Rückstand ausgeglichen.
Es kam sogar noch besser. Der gerade eingewechselte
Tomic setzte sich in der 88. Minute mit starkem
Körpereinsatz und einem leichten Schubser am rechten
Strafraumrand durch, ...
... sein Schuss rutschte zu dem ebenfalls gerade
eingewechselten Ademi durch, der das Leder ins leere Tor
schob.
Der MSV Duisburg hatte das Spiel gedreht! Nimmt man
Einsatz, Aufwand und Spielanteile zu Recht!
Der
ebenfalls eingewechselte Petar Sliskovic hatte auf Münchener
Seite noch zwei Mal die Ausgleichsmöglichkeit auf dem Fuß,
scheiterte aber an Leo Weinkauf im Tor der Zebras.
Nach 94 Minuten war dann Schluss.
Dayat ein
schlechter Verlierer
Türkgücü-Trainer Serdar Dayat zeigte sich dann als
schlechter Verlierer und monierte den Körpereinsatz von
David Tomic vor dem Siegtreffer als Foulspiel. Ich würde es
als 'ausgleichende Gerechtigkeit' bezeichnen, weil Türkgücü
seit der 65. Minute doch, hätte Schiedsrichter Fritsch
regelkonform entschieden, ohne Sorge in Unterzahl hätte
spielen müssen.
Der Sieg der Zebras ist unterm Strich verdient, gesichert
haben ihn Moritz Stoppelkamp, Aziz Bouhaddouz und Leo
Weinkauf. Geholt hat ihn die ganze Mannschaft!
MSV-Kapitän Moritz Stoppelkamp: "Es ist mal
schön, heute der Glückliche zu sein. Sonst war es immer
umgekehrt. Ich fühle mich wieder fit. Gut, den Einsatz von
Tomic kann man abpfeifen, aber in der Saison gleicht sich
das aus. Der Sieg ist sehr verdient, wir haben auch in der
ersten Halbzeit schon ein gutes Spiel gezeigt. Türkgücü
kommt zwei Mal vor unser Tor und trifft zwei Mal." Auf
Nachfrage: "Es ist ein tolles Gefühl, wenn man mit dem Bus
hier einbiegt, wie wir von unseren Fans empfangen werden.
Wir haben seit dem hier kein Spiel mehr verloren. Es tut
gut."
MSV-Trainer Pavel Dotchev: "Es war ein
emotionales Spiel. Es hat nicht gut begonnen. Es war
ärgerlich, dass wir nach neun Minuten nach einem Konter früh
zurücklagen. Dann haben wir einen Standard schlecht
verteidigt, der Ball war lange unterwegs. So stand es sogar
0:2. In der Halbzeit habe ich etwas offensiv verändert. Wir
konnten in der zweiten Halbzeit nur gewinnen und haben
schnell den Anschlusstreffer gemacht. Ich habe mit den
letzten Wechseln noch gewartet, wie es mit Schmidt geht. Er
war angeschlagen, hat dann aber durchgehalten. Deswegen habe
ich spät gewechselt. Es war von Tomic ein leichter Schubser,
aber unser Sieg ist verdient."
Auf Nachfrage: "Ich
habe heute mit meinen Einwechselungen Glück gehabt. Ich
hätte früher gewechselt, musste aber abwarten ob Schmidt
durchhält. Deswegen habe ich spät gewechselt. Joshua Bitter
habe ich als Gegenspieler für den eingewechselten Sliskovic
für das Kopfballspiel gebracht. Auch wollte ich die Außen im
Endspurt intensivieren."
Türkgücü-Trainer
Serdar Dayat: "Die erste Halbzeit sah gut für uns
aus. Wir sind 2:0 in Führung gegangen. In den ersten Minuten
der zweiten Halbzeit haben wir verschlafen und den
Gegentreffer bekommen. Den Elfmeter konnte man geben. Das
Siegtor musste der Schiedsrichter vorher abpfeifen, das war
vorher ein klares Foul. Ein 2:2 wäre in Ordnung gewesen."
Duisburg, 19.
März 2021 - Der Kader, der Trainer Pavel Dotchev zu Beginn
seiner Tätigkeit in Duisburg so groß anmutete, schrumpft.
Neben den Langzeitverletzten Stammspielern wie Vincent
Vermeij, Stefan Velkov und 'Rico' Palacios fehlen die
Verletzten Niko Bretschneider, Mirnes Pepic, Cem Sabanci und
Julian Hettwer, der im Hinspiel im Münchener Olympiastadion
den Elfmeter, der zum Anschlusstreffer führte, herausholte
und die Gesperrten Wilson Kamavuaka (Gelb-Rot) und Dominic
Volkmer (Gelbsperre).
In der Innenverteidigung sollte
Vincent Gembalies wieder dabei sein, der aus meiner Sicht in
Halle überraschend dem Unsicherheitsfaktor Dominik Schmidt
weichen musste. Connor Krempicki könnte den Rot-gesperrten
Wilson Kamavuaka ersetzen, Leroy Mickels oder auch Max
Jansen in die Startelf rutschen.
Die
Mannschaft will die drei Punkte in Duisburg behalten, auch
MSV-Trainer Pavel Dotchev setzt auf "Belohnung": "Das Spiel
ist für uns enorm wichtig, denn wir wollen mit einem guten
Gefühl in die Länderspielpause gehen. Und wir wollen und
vorher belohnen!"
Hoffen wir, dass das mit Unterstützung der Fans und ihren
'Hupen-Vuvuzelas' gelingt!
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