Duisburg, 2.
Oktober 2021 - Vor dem Spiel gegen Braunschweig war das
18-jährige Duisburger Stürmertalent Julian Hettwer zumindest
für MSV-Trainer Pavel Dotchev noch kein Thema für die
Startelf, heute stand Hettwer von Beginn an auf dem Platz.
Mit einem Orhan Ademi und Moritz Stoppelkamp. Frei nach dem
'Kaiser', "was interessiert mich mein Geschwätz von gestern"
oder will Pavel Dotchev nur Druck von dem jungen Mann
nehmen?
Den ersten Schuss auf ein Tor hatte der
Meppener Tankulic bereits nach 30 Sekunden. Leo
Weinkauf faustete das Leder über das eigene Tor.
Die erste
Gelbe Karte bekam der Duisburger Kolja Pusch bereits in der
sechsten Minute zu sehen. Ein "Fahne wedelnder"
Linienrichter half dabei kräftig nach.
In der 14.
Minute entwickelte sich aus einem Freistoß, fast neben der
linken Eckfahne, für den MSV ein gefährlicher Konter der
Meppener. Mit vier Spielern überquerten sie die Mittellinie,
hatten mit einem Pass vor der Mittellinie die beiden
Duisburger Verteidiger Steurer und Gembalies schon hinter
sich gelassen. Gembalies blieb eisern dran und konnte mit
einer Grätsche im eigenen Strafraum den Pass vor das Tor
unterbinden. Eine tolle Laufleistung von Vincent Gembalies!
Fünf Minuten später sprang Orhan Ademi der Ball bei
einer Abwehraktion eines Meppeners vor dem Tor an den Fuß,
landete aber deutlich neben dem rechten Pfosten im Toraus.
In der 21. Minute pfiff Schiedsrichter Bauer einen
Freistoß für Meppen knapp hinter der Mittellinie. Während
Torhüter Leo Weinkauf seine Mannschaft, an der
Strafraumlinie stehend, noch dirigierte, hob Blacha das
Leder über alle Duisburger hinweg zur Gästeführung ins leere
Tor.
Fehler Weinkauf.
Danach waren die Zebras
sichtbar von der Rolle und Meppen viel näher am zweiten Tor
als der MSV am Ausgleich.
In der zweiten Halbzeit
sahen die 8.217 Zuschauer ein ausgeglichenes, intensives
Spiel. Die hochkarätigeren Torchancen aber hatten die Gäste,
wie Fassbender, der in der 59. Minute frei vor Weinkauf
vergab.
In der 67. Minute wechselte Pavel Dotchev
Julian Hettwer aus und brachte für ihn Darius Ghindovean in
die Mannschaft Die Auswechselung wurde von den
MSV-Fans mit gellenden Pfiffen quittiert! Julian Hettwer
hingegen wurde, als er auf dem Weg zur Bank an der Fankurve
vorbei ging, mit Applaus bedacht.
Elf Minuten vor dem
regulären Ende konnte der eingewechselte Bakir einen
schnellen Spielzug der Duisburger endlich auch mal
abschließen, sein Schuss ging aber über den Querbalken.
In der 86. Minute brachte Trainer Dotchev seinen wohl
Kopfball stärksten Spieler, Dominik Schmidt. Die
Einwechselung wurde von nicht wenigen Duisburger Zuschauern
aus dem Fanbereich mit gellenden Pfiffen und "Dotchev
raus"-Rufen begleitet.
Duisburg gab, wie bei der
Viktoria in Köln, nicht auf, konnte aber auch nichts
Zählbares erreichen. Nach 93 Minuten pfiff Schiedsrichter
Bauer ab und es ergoss sich ein gellendes Pfeifkonzert der
Duisburger Zuschauer über die geschlagenen Zebras.
Dominik Schmidt, der bereits bei seiner Einwechselung in der
86. Minute von einigen Fanatikern ausgepfiffen wurde, wurde
nach dem Abpfiff regelrecht gemobbt und stand wie ein
begossener Hund weinend auf dem Rasen, die Mannschaft wurde
u. a. mit gefüllten Bierbechern beworfen. Kapitän Moritz
Stoppelkamp musste beim TV-Interview "fliegenden
Gegenständen" ausweichen.
Ein unsägliches Benehmen sogenannter Fans! Das können die Fanatiker
nicht mit dem Kauf einer Eintrittskarte rechtfertigen!
SV-Trainer
Rico Schmitt: "Wir sind natürlich glücklich. Es ist
ein hochverdienter Sieg. Kompliment an meine Mannschaft, wie
wir Duisburg bespielt haben. Wir hatten viele Möglichkeiten
auf zwei und drei Tore zu stellen. Wir haben souverän
verteidigt, mit allem, was wir haben. Ich freue mich auch
für unsere Fans. 800 Meppener sind angereist, auch das ist
für uns nicht normal. Wir haben uns heute endlich mal
auswärts belohnt."
MSV-Trainer Pavel
Dotchev: "Der Sieg geht in Ordnung. Meppen hat uns
das Leben heute schwer gemacht. Sie haben vorher schon
knappe und enge Ergebnisse abgeliefert. Es war ein zähes
Spiel. Wir haben keine Mittel gegen dieses kompaktes
Mittelfeld gefunden. Wir mussten das Spiel machen und bei
jedem Ballverlust ging bei Meppen die Post ab. Das Gegentor
hat uns schon das Genick gebrochen. Danach ging bei uns nur
noch wenig. Trotzdem hatten wir noch Chancen, einen Punkt
mitzunehmen. Ich möchte meiner Mannschaft und keinem Spieler
heute einen Vorwurf machen."
Pfiffe gegen
Dominik Schmidt Pavel Dotchev:
"Dominik Schmidt hatte ich als starken Kopfballspieler in
den letzten Minuten gebracht, um vielleicht doch den 'Lucky
Punsch' zu machen. Ich wollte damit niemanden provozieren.
Es tut mir sehr leid für Dominic, dass er so behandelt
wurde."
MSV-Pressesprecher Martin Haltermann:
"Dominik Schmidt ist ein verdammt feiner Mensch! Die Pfiffe
gegen ihn tun verdammt weh! Die tun mir verdammt weh!"
Folgt endlich der zweite Sieg in Serie? Gegen Meppen hat
die Mannschaft noch was gut zu machen Duisburg, 1.
Oktober 2021 - Wieder erwartet der MSV Duisburg nur 7.500
Zuschauer. Dabei lag die durchschnittliche Auslastung vor
der Pandemie bei rund 12.000 Zuschauer. Liegt es an den
Covid-19-Vorgaben oder lassen rund 5.000 Zuschauer die
Zebras "links liegen"?
MSV-Trainer Pavel Dotchev
traut seiner Mannschaft zu, dass sie den "Schalter gegen
Meppen wieder umlegt." Er erwartet ein schweres Spiel.
Dotchev: "Wir werden Geduld haben müssen. Meppen ist
eine hartnäckige Mannschaft mit schnellen Leuten und guten
Standards. Wir werden unsere Chancen bekommen und wir werden
sie nutzen müssen."
Und weiter: "Alleine für ihre Fans müsste sich die
Mannschaft in jedes Spiel richtig reinhauen und gewinnen.
Wir haben eine Verpflichtung, mit der wir sehr leichtfertig
umgehen."
Nicht dabei sind Aziz Bouhaddouz und
Chinedu Ekene. IAziz steht immerhin im individuellem
Training mit dem Physio und wird nach Zwickau schon wieder
im Mannschaftstraining erwartet. Auch Rolf Feltscher muss
dieses Mal passen und die erste Gelbsperre früh in der
Saison absitzen. Auch Alaa Bakir und 'AJ' Ajani können
bereits mit vier Gelben Karten aufwarten.
In der Vierer-Abwehrkette wird 'AJ' für Feltscher
auflaufen, das Innenverteidigerpärchen dürften Oliver
Steurer und Vincent Gembalies bilden. Nach der Leistung bei
Viktoria Köln dürfte Stefan Velkov eine Bedenkzeit erhalten.
Nach dem Spiel gegen Meppen geht es, aufgrund der
Länderspielpause, erst am 16.10. in Zwickau weiter. Für
den MSV bleibt "harte Arbeit und ein Testspiel, am
Donnerstag", übrig.
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