Duisburg, 20.
Dezember 2021 - Heute veröffentlichte der MSV Duisburg die
nachfolgende Pressemitteilung zu dem Spielabbruch.
Der MSV Duisburg und der VfL Osnabrück
sprechen sich auch am Tag nach dem abgebrochenen Spiel in
der schauinsland-reisen-arena noch einmal deutlich gegen
jedwede Form von Rassismus und Diskriminierung aus. Beiden
Clubs ist die Arbeit für Integration und Menschlichkeit seit
Jahren eine Herzensangelegenheit.
Beide Vereine waren
wie schon am Spieltag auch am Montag, 20. Dezember 2021, im
gemeinsamen Dialog.
„Gestern ist ein deutliches
Zeichen gegen Rassismus gesetzt worden“, verdeutlicht
MSV-Präsident Ingo Wald und betont: „Wir, der MSV, werden
gemeinsam mit dem VfL vollumfänglich zur Aufklärung
beitragen und die ermittelnden Behörden mit allen
Informationen und Aussagen, die uns erreichen, dabei
unterstützen.“
Wald macht aber auch deutlich:
„Gemeinsam mit dem VfL wünschen wir uns allerdings auch,
dass der Fußball aus dieser Situation als Gewinner und nicht
als Verlierer vom Platz geht. Deshalb halten wir ein
Wiederholungsspiel im Sinne des Sports für die einzig
richtige Entscheidung.“
Für ein Wiederholungsspiel
spricht sich auch VfL-Präsident Holger Elixmann aus: „Weder
der MSV Duisburg noch der VfL Osnabrück sollten für das
Fehlverhalten eines Zuschauers bestraft werden. Wir haben
uns eindeutig mit Aaron Opoku solidarisiert und ebenso
eindeutig und ohne Blick auf sportrechtliche Konsequenzen
entschieden, nach den rassistischen Äußerungen nicht wieder
anzutreten. Wir haben ein Zeichen gegen Rassismus und für
Menschlichkeit gesetzt und dieses klare Statement sollte aus
unserer Sicht durch die Ansetzung eines Wiederholungsspiels
verstärkt werden.“
Elixmann ergänzt: „Der Fußball
muss seine Reichweite und seine Strahlkraft nutzen und
Botschaften, die ansonsten über Aktionsspieltage und
Kommunikationskampagnen allgemein adressiert werden, durch
konsequentes Handeln untermauern. Wir dürfen insbesondere
auch dem latenten Alltagsrassismus keinen Platz in unserer
Gesellschaft bieten. Wichtig ist dabei auch, dass wir hier
Relativierungen des Verhaltens einen Riegel vorsetzen, denn
einzig die Perspektive der Betroffenen ist hier von
Relevanz.“
Sportrechtlich liegt nun die Verantwortung
für das weitere Verfahren zunächst bei den entsprechenden
Instanzen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Die Clubs
wollen dem nicht vorgreifen, sind aber überzeugt, dass es im
Sinne der Arbeit für Toleranz und Mitmenschlichkeit geboten
ist, eine sportliche Entscheidung auf dem grünen Rasen
herbeizuführen und im Kontext eines möglichen
Wiederholungsspiels gemeinsam mit dem DFB, den Clubs und den
Fans ein weiteres Zeichen der Solidarität und gegen
Rassismus zu setzen.
BZ auf ein Wort: Was führte tatsächlich zum
Spielabbruch beim Spiel des MSV gegen Osnabrück?
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