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Kann die Mannschaft eine Art "Wiedergutmachung" zeigen?
  Wehen Wiesbaden - MSV Duisburg   0:1 (0:0)
Zebras senden ein
starkes Lebenszeichen im Abstiegskampf - Coppens hält sein Tor sauber

Jochem Knörzer

Wiesbaden, 29. Januar 2022 - Ja, konnte sie. Im Vergleich zum Spiel gegen Magdeburg war die Duisburger Mannschaft nicht wiederzuerkennen. Sie hielt dagegen, sie spielte nicht nur mit, sie war zeitweise das bessere Team.

Zwei Schüsse auf sein Tor hatte Jo Coppens in der ersten Halbzeit sicher gemeistert, auf der anderen Seite wehrte Wehens Torwart Stritzel den fulminanten Schuss von Yeboah ins rechte Eck ab.
War die Frage, ob der MSV dieses Niveau in den zweiten 45 Minuten aufrecht erhalten könnte?

Zwischen der 55. und 60. Minute brannte es plötzlich lichterloh im Duisburger Strafraum. Immer wieder kam der Ball in den Strafraum, Feltscher klärte vor dem einschussbereiten Nilsson, der zwei Minuten später an einer tollen Fußabwehr des gut aufgelegten Jo Coppens im Duisburger Tor scheiterte.

Duisburg befreite sich und ging in der 62. Minute in Führung. Ein schöner und schneller Angriff über Ademi, Yeboah und Bouhaddouz, der den Ball nach außen auf Feltscher spielte, der an den ersten, den rechten Pfosten flankte, Aziz Bouhaddouz stieg hoch und köpfte das Leder zwischen Torhüter und Pfosten zur Duisburger Führung ins Tor.

Was für eine Freude, die John Yeboah hier ausstrahlt!

Wiesbaden drängte, doch die Zebras konnten sich immer wieder befreien.

In der 76. Minute kam Yeboah, der eine Bereicherung für das Duisburger Spiel ist, im Strafraum zu Fall, Schiedsrichter Hanslbauer pfiff und zeigte auf den Elfmeterpunkt. Bouhaddouz jagte den Ball neben den rechten Pfosten ins Toraus.
So bleib das Spiel bis zum Abpfiff, vier Minuten Nachspielzeit gab es obendrauf, offen.

Letztendlich war der Sieg, schon aufgrund der gezeigten Reaktion, dem Kampf, den die Duisburger geliefert haben, verdient.

Jo Coppens hielt die Null, unterstützt von Stefan Velkov und Marvin Knoll, der sich bis zum Abpfiff völlig verausgabte!
Alle Duisburger zeichnen sich für diese drei Punkte verantwortlich und haben sich ihre Chance in der Startelf im Wiederholungsspiel gegen Osnabrück sicher verdient. Ein Fragezeichen bleibt hinter Kolja Pusch, der mit Problemen am Oberschenkel ausgewechselt werden musste.


MSV-Präsident Ingo Wald: "Das war die richtige Reaktion! Darauf habe ich gewartet."


MSV-Sportdirektor 'Ivo' Grlic: "Wie es mir geht? Besser, aber nicht gut. Der Sieg war heute immens wichtig und am Ende hat sich die Mannschaft ihn auch verdient, weil sie bis zum Abpfiff darum gekämpft hat. Jetzt müssen wir gegen Osnabrück nachlegen."


MSV-Trainer Hagen Schmidt: "Ich habe ein kampfbetontes Spiel gesehen. Es war ein Fight auf Augenhöhe, das Spiel hätte zu jeder Seite kippen können. Wir haben verdient gewonnen, gerade wenn man den Elfmeter dazu nimmt."
Auf Nachfrage:
"Wir werden den Ball flach halten und uns auf das kommende Spiel gegen Osnabrück vorbereiten. Um dort an die gezeigte Leistung anzuknüpfen."
"Oliver Steurer hat zuletzt nicht ganz so verteidigt, wie wir es sehen wollen. Stefan Velkov ist kopfballstark, das konnten wir hier und heute gebrauchen. Dafür haben wir ihn heute aufgestellt."
"Stopelkamp - Ademi - Bouhaddouz machen den Elfmeterschützen unter sich aus. Da werde ich nicht eingreifen."


SV-Trainer Markus Kauczinski: "Wir wussten, dass es heute nur über den Kampf geht, allein aufgrund des Rasens. Wenn du den Ball nach der Pause rein machst, dann geht das Spiel in eine andere Richtung. Der Elfmeter ging nicht rein, zu Recht, weil er war keiner. Die eine Situation war dann gegen uns spielentscheidend."



Kann die Mannschaft eine Art "Wiedergutmachung" zeigen?
Duisburg, 28. Januar 2022 -
1.000 Zuschauer, darunter mindestens 100 aus Duisburg, können sich am Samstagnachmittag das Spiel in Wiesbaden live im Stadion ansehen. Bleibt die Frage, ob der MSV tatsächlich eine Art "Wiedergutmachung" zeigen kann.

Vor Wiesbaden ist nach Magdeburg, nach der 0:5 Klatsche in 70 Minuten Unterzahlspiel gegen den Tabellenführer.
Das Spiel ist analysiert, Einzelgespräche geführt worden und trotzdem gibt es, auch nicht aus der Mannschaft, irgendwelche Erklärungen, was allein schon bis zu der Roten Karte von Torhüter Leo Weinkauf falsch gelaufen war. Denn es waren nicht die vier Tore, die sich der MSV in Unterzahl einfing, es war das Auftreten in den Anfangsminuten!

Wo war der Elan der letzten 20 Minuten aus dem Saarbrücken-Spiel geblieben?
Taucht er in Wiesbaden wieder auf? Kann sich die Mannschaft am Samstag beweisen, kann sie beweisen, dass sie in die dritte Liga gehört?

"Manchmal braucht man so einen Schlag ins Gesicht, um besser und erfolgreicher in die nächsten Aufgaben zu gehen", sagte MSV-Trainer Hagen Schmidt in der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel. Und er ist davon überzeugt, dass die Mannschaft die Qualität hat, die Klasse zu erhalten.

Mit Wehen trifft der MSV auf eine Mannschaft, die aus einer kompakten Defensive ein schnelles Umschaltspiel pflegt. Um der immer noch löchrigen Abwehr etwas mehr Stabilität zu geben, erwarte ich Niko Bretschneider in Wiesbaden zurück in der Vierer-Abwehrkette.

Ich hoffe am morgigen Samstagnachmittag auf ein positives Signal der Duisburger Mannschaft in der 'Britta Arena'.