Duisburg, 18. September 2024 - Das gilt
sowohl für die Mannschaft als auch für viele Fans. Obwohl die völlig
neu zusammengestellte Mannschaft nach sieben Spieltagen mit 14
Punkten und 13:4 Toren mit zwei Punkten weniger auf Schlagdistanz
zum Spitzenreiter Fortuna Köln auf dem vierten Tabellenplatz steht.
Bei dem Spiel bei Fortuna Köln am letzten Samstag fiel es
mir insbesondere in der ersten Halbzeit auf. Die Kölner waren den
Spielern in Zebrastreifen in der körperlichen Spielweise überlegen.
Erst nach gut einer halben Stunde hielt Jakok Bookjans auffällig
dagegen, setzte seinen Körper intensiver ein und setzte sich durch!
Nach 34 gespielten Minuten liefen die Zebras die Kölner höher an,
setzten sie bereits am eigenen Strafraum unter Druck. Das
kurzfristige Ergebnis war ein Einwurf in Höhe des Strafraums und
eine Ecke. Die leider, wie so viele andere, nicht für Gefahr im
gegnerischen Strafraum sorgte.
Die
Regionalliga-Schiedsrichter akzeptieren diese körperliche
Spielweise, solange der Ball gespielt und der Körper fair eingesetzt
wird. Wer fällt, steht auf und setzt nach! Genau das haben die
Zebras aus meiner Sicht noch nicht verinnerlicht.
Körperlichkeit und Robustheit
"Körperlichkeit und Robustheit, das gilt in der
Regionalliga." Davon sprach MSV-Trainer Dietmar Hirsch schon in der
Pressekonferenz vor dem ersten Ligaspiel. Und weiter: "Wer meint,
dass spielerisch lösen zu wollen, verliert." Es wird Zeit, sich
genau darauf zu fokussieren. Wenn diese Körperlichkeit und
Robustheit in Fleisch und Blut übergegangen sind, sich dadurch die
Umschaltmomente ergeben, die schnell und spielerisch gelöst werden,
dann könnte am Ende dieser Saison tatsächlich der sofortige
Wiederaufstieg stehen.
An diese Spielweise der Regionalliga
müssen sich auch noch viele Fans, viele Duisburger Zuschauer
gewöhnen. Nach dem klaren 5:0 gegen Türkspor im ersten Heimspiel
sprachen nicht wenige davon, spielerisch ein "Grottenspiel" gesehen
zu haben. Wohlgemerkt im Vergleich zum Zweitligaauftakt zwischen
dem 1. FC Köln und dem HSV am Abend davor. Da werden "robuste Äpfel
mit filigranen Erdbeeren" verglichen.
Die Mannschaft, die Spieler haben aus meiner Sicht bis dato in jedem
Spiel gezeigt, dass sie bereit sind, in diesem blau-weiß
quergestreiften Trikot alles zu geben, was sie in dem jeweiligen
Spiel geben können. Und je eher sie die Regionalligamentalität
annehmen, je länger sie zusammenspielen, umso mehr wird sich die
vorhandene spielerische Qualität durchsetzen.
Man muss sie
als Fan nicht nach jedem Spiel feiern, man sollte sie aber fair
behandeln und in jedem Spiel unterstützen. Realität ist kein
Wunschkonzert.
|