Duisburg, 3. November 2024 - Von 2004 bis
2007 hütete Georg Koch in 99 Pflichtspielen in der 1. und 2.
Bundesliga das Tor des MSV Duisburg. Er wurde von den Fans zwei Mal
hintereinander zum Spieler des Jahres gewählt, war in den beiden
Saisons 2005/2006 und 2006/2007 Mannschaftskapitän. Aber ich
erinnere mich auch an ihn als ein Mann mit Charakter, einen mit
Ecken und Kanten. Der damalige MSV-Präsident Walter Hellmich
setzte ihn in der Winterpause 2006/2007 als Kapitän ab und kündigte
ihm später den noch bis 2009 laufenden Vertrag. Der Grund war ein
vom Präsidenten angekündigter und ausgehandelter langfristiger
Vertrag für Koch, bei der Vorlage handelte es sich aber dann nur um
eine vage Absichtserklärung des Bauunternehmers.
Heute kehrte Georg Koch als todkranker und von der Krankheit -
Bauchspeicheldrüsenkrebs - gezeichneter Mann an die Wedau zurück.
Nach dem 3:1-Sieg der Zebras gegen die zweite Mannschaft von
Borussia Mönchengladbach ging er, begleitet von seiner Tochter und
gestützt von Sigi Grunau auf den Rasen zu den Fans und der
siegreichen Mannschaft.
Er wurde von den Fans mit "Georg Koch, Georg Koch"-Gesängen
gefeiert. Hier zu
sehen und zu hören (ab 6:50 Minuten)
Georg Koch richtete einige Worte an die Fans und die Mannschaft, die
ich leider in der Mix-Zone nicht wirklich verstehen konnte, die ich
mir aber gerne in dem obigen YouTube-Link angesehen und angehört
habe. "Jungs, ich wünsche euch wirklich diesen
Aufstieg! Wenn ihr so arbeitet, wie ihr heute gearbeitet habt,
werdet ihr es schaffen!"
In der Saison 2004/2005 standen (v. l. ) MSV-Torwarttrainer Sven
Beuckert, "Einmal ein Zebra, immer ein Zebra" Georg Koch und
MSV-Trainer Dietmar Hirsch zusammen in der Duisburger Mannschaft.
Im Zuge der Pressekonferenz wurde Dietmar Hirsch nach seinen
Gefühlen zu den Momenten mit Georg Koch vor den Fans gefragt.
"Nee, das behalte ich für mich, das geht auch nicht", antwortete
Dietmar Hirsch.
Nach der PK blieb er noch im Raum und
entschuldigte sich sogar bei dem Journalisten, der gefragt hatte.
"Es ging einfach nicht." Weil ich mich erinnerte, dass er und
Georg Koch doch zusammen in Duisburg gespielt hatten und ich einfach
seine Bestätigung haben wollte, sprach ich Dietmar Hirsch an. Er
schaute mich an und sagte: "Ja, aber er ist mein Freund."
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