"Bürgerpark" - Bürger erhielten aktuelle Informationen aus
erster Hand |
Für Kurt Krieger war es
eine Premiere
Duisburg, 22. Juni 2010 -
In der Geschichte "Güterbahnhofgelände" war es für die Duisburger
Bürger/innen eine Premiere, endlich mal Informationen aus erster
Hand und nicht vorgefiltert über die lokale Politik und Presse zu
erhalten, für Kurt Krieger war es trotz seiner langjährigen Laufbahn
die erste Bürger- Informationsveranstaltung, auf der er seine
Planung vorstellen konnte.

 v.
l.: Miteinlader und Moderator Harald Jeschke und Investor Kurt
Krieger Zu Beginn der Veranstaltung, 17 Uhr an einem Werktag ist
nicht der günstigste Zeitpunkt für eine öffentliche Veranstaltung,
hing aber mit einer Krieger-Mitarbeiterversammlung und den
Flugplänen zusammen,
versammelten sich gut 70 Gäste in dem Saal an der Kruppstraße. Gegen
18 Uhr waren es dann gut 100 Bürger/innen, Pressemitarbeiter und
nicht mal eine Handvoll "permanent-gegen-Krieger" Aktivisten. Nun
ja, ein Journalist muss schreiben, nicht zählen können, aber ob es
50, wie in anderen Artikeln genannt, oder 100 Gäste waren, kann man,
bei etwas gutem Willen, doch abschätzen! Wir haben nachgezählt.
 Nachdem
der Berliner Unternehmer und Besitzer eines der größten
Möbelhaus-Unternehmen Deutschlands Kurt Krieger bereits die
Ratsfraktionen der Stadt über seine Planungen auf dem Gelände des
Bahngeländes zwischen Hochfeld und Neudorf informiert hatte, war er
nun der Einladung des Bürgerforums Mitte, des
Bürgervereins Neudorf und der Wählergruppe
Bürgerlich-Liberale (BL) gefolgt und eigens aus Berlin zu
einer Informationsveranstaltung angereist. Hierbei gab Krieger
sehr deutlich zu verstehen, dass er seine Planungen bereits zum
sechsten mal geändert und den Wünschen der Stadt und ihrer Bürger
nachgekommen ist.

So sieht die aktuelle Planung aus Er erteilte den Planungen zur "Duisburger
Freiheit" eine klare Absage und konnte dieses auch mit stichhaltigen
Argumenten belegen. Dass eine Wohnbebauung zwischen Bahn und
Autobahn nicht zu den bevorzugten Wohnlagen gehören würde, konnten
ihm anwesende Bürger aus Neudorf nur bestätigen. Und dass es einen
gesättigten Markt für Bürostandorte gibt und die für solche Zwecke
bevorzugte Lage am Wasser liegt, wurde von ihm auch klar
hervorgehoben. Eine Scheibchenweise Entwicklung des Geländes würde
auch auf lange Sicht nicht die Qualität und den Erfolg des
Innenhafens haben. Auch dort sei die Lage am Wasser ausschlaggebend
für die Firmenansiedlungen gewesen. Trotzdem stehen dort zurzeit
über 4.800 qm Bürofläche frei, der erste Spatenstich für das "Euro
Gate", Abschluss- und Prunkgebäude des Innenhafens, mit 20.000 qm
Bürofläche, lässt auf sich warten. Und war nicht mal von einem
H4-Hitachi-Office mit weiteren 20.000 qm Bürofläche die Rede? Zumindest nördlich der
Koloniestraße könnten bei Bedarf dennoch rund 120.000 qm Büroflächen
entstehen. Somit würde auf dem verbleibenden Gelände nur eine
Nutzung für Handel oder Logistik einen Sinn machen. Und ein
Alternativgelände komme nicht in Frage, da gerade an diesem Punkt
neben der Nähe zur Innenstadt auch die geniale Anbindung an den ÖPNV
ein großer Standortfaktor sei. Natürlich stießen die Ausführungen
nicht bei allen Anwesenden auf Gegenliebe. Dennoch verstand es Kurt
Krieger, die vorhandene Kritik positiv zu entkräften. Die Frage, was
denn passiert, wenn er seine Pläne dort nicht verwirklichen könne
beantwortete er ebenfalls. „Dann haben wir dort in den kommenden
Jahren und Jahrzehnten das was wir heute dort auch haben! – Eine
riesige Schotterfläche!“ Erpressung oder eine ehrliche,
klare Aussage? Die verbissenen Gegner oder Konkurrenten des
Möbelhauses dürften zu Ersterem tendieren. Die aktuelle Planung sieht neben drei
Möbelhäusern - die Marken "Skonto",
"Krieger" und "Höffner" - in
ansprechender und moderner „Hinguck Architektur“ nördlich der Karl
Lehr Straße und im südlichen Bereich einen 15 Hektar großen
Bürgerpark bis zum Grunewald vor, der sowohl von Neudorf
als auch von Wedau
und Hochfeld zu erreichen sein soll. Die Erholungsqualität
im Bereich der Geräuschkulisse zwischen A 59 und DB wurde
angezweifelt. Krieger konterte: „Dass dieses ein städtischer Park
sein wird, ist unumstritten. Aber auch im Central Park in New York
haben sie eine Geräuschkulisse!“ Dass diese gerade zu diesem Park
mit dazugehört, konnten vor 2 Jahren die Mitglieder des
Bürgervereins Neudorf bei ihrem Besuch in der Stadt am Hudson River
selbst erleben! Zudem werden Bäume und eine Schallschutzwand den
Park zur A 59 abschließen und ein Erdhügel zu den Bahngleisen. Viel
Grün und Seen, ein Café, eine Skater- und Basketballanlage und eine
Musikmuschel würden im Park gebaut und Anlage wie auch die Pflege
würde seine Firma finanzieren. Rund 900 Parkplätze sollen die
Käuferfluten aufnehmen. In der Regel wären es nicht mehr als bei
einem Discounter gab Krieger zu verstehen, aber: „Die Kunden
verabreden sich in der Regel am Samstag zwischen 11 und halb 12 zum
Kauf! Darum müssen wir die maximal zu erwartende Stellplatzzahl
vorhalten!“ Beim heiß diskutierten Thema der Qualität der
Arbeitsplätze konnte man einen sichtlich und emotional bewegten
Firmenchef Kurt Krieger erleben, der sich gegen unrichtige Aussagen
verwehrte und sich vor seine Mitarbeiter stellte. „Unsere
Mitarbeiter sind höchst qualifiziert und werden dementsprechend auch
entlohnt!“
 Kurt
Krieger stellte sich vor seine Mitarbeiter Aussagen, die der mit
angereiste Betriebsrat des Unternehmens nur unterstreichen konnte.
Kurt Krieger erklärte, dass er auch künftig an einer konstruktiven
Zusammenarbeit mit den Bürgern interessiert ist. Abschließend
erkannte Harald Jeschke vom Bürgerverein, dass es auch in Zukunft
noch weiteren Diskussionsbedarf in der Sache geben wird.
Harald Molder, Jochem Knörzer, Manfred
Schneider (Foto)
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Bürger-Informationsveranstaltung mit Kurt Krieger |
Informationen aus ERSTER HAND!
Duisburg, 17. Juni 2010 - Den Fraktionen im Rat der Stadt
ist das Projekt "Duisburger Park" mit Möbelhaus Höffner schon
vorgestellt worden, den Duisburger Bürger, die es angeht, weil sie
damit leben müssen, nicht. Das haben Bürgerforum Mitte,
Bürgerverein Neudorf und die Wählergruppe
Bürgerlich-Liberale (BL)
geändert! SIE, die Duisburger Bürgerinnen und Bürger sind
herzlich eingeladen, zu der am Montag, 21. Juni 2010,
um 17 Uhr an der Kruppstraße 30b stattfindenden
Informationsveranstaltung zu kommen. Kurt Krieger wird die
aktuelle (gestrige) Planung "Bürger Park Duisburg"
vorstellen und Rede und Antwort stehen.

Jochem Knörzer, haje
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"Duisburger Park" statt "Duisburger Freiheit" in der
Innenstadt |
Duisburg, 10. Juni 2010 - Die Krieger-Gruppe,
Möbelhaus Höffner, namentlich Kurt Krieger, hat bereits vor ihrem
ersten Auftritt in Duisburg ordentlich recherchiert und
nachgebessert. In der Projektvorlage vom 09. Juni 2010! sucht man
das Hochregallager und die Logistik vergebens. Dafür ist die
Grünanlage erheblich gewachsen. Das Projekt trägt nicht umsonst den
Namen "Duisburger Park".

Möbelhäuser im Grünen. Und das in der Innenstadt.



In der Aufzählung des Büroleerstands in Duisburg hat Kurt Krieger
noch 20.000 m² vergessen - das durch Kölbl Kruse zu erstellende
"Eurogate" als Abschluss im Innenhafen bietet diese Bürofläche.


An den Arbeitsplätzen, insbesondere an Vollzeitverträgen für
einfache Tätigkeiten, könnte man sicher noch ein wenig feilen. Denn
das sind die, die in Duisburg fehlen. Und sicher gibt es in
Duisburg auch Flächen in Gewerbegebieten, die die Krieger-Gruppe für
ihr Logistik-Zentrum nutzen könnte. Mir fällt da spontan das Gelände
des lange schon leer stehenden Marktkaufs und Umgebung in Hochfeld
ein. Mit ein bisschen Wille und etwas mehr Geld wird dann vielleicht
auch endlich die Umgehungsstraße und der Marientor-Kreisel
fertiggestellt. Es wäre eine exzellente und kurze Anbindung an die
A40 und A3. Der obere Plan macht es deutlich:
Kurt Krieger hat auf die, durch die lokalen Medien publizierten,
Bedenken und negativen Eindrücke der Duisburger Bürgerinnen und
Bürger reagiert, die Logistik an diesem Standort ersatzlos
gestrichen und so die Grünanlagen deutlich vergrößert und zur
Innenstadt in den Vordergrund gestellt. Eben Möbelhäuser im Grünen.
Wer will das noch mit welcher Begründung strikt ablehnen?
Kurt Krieger täte sicher gut daran,
dieses Projekt, z. B. im Rahmen
"Wetterumschwung für Duisburg", der Duisburger Bevölkerung
vorzustellen. Jochem Knörzer, haje
Nachgefragt BZ: Sie haben das Konzept so
verändert, dass im vormals vorgesehenen Bereich des Hochlagers nun
mit weit mehr als 10 bis 12 Hektar Fläche ein Park ausgewiesen ist.
Der gesamte Logistikbereich ist verschwunden. Kurt
Krieger: "Ich habe in den letzten Tagen festgestellt,
dass man ein Hochlager und Logistik nicht will, also verzichte an
diesem Standort darauf." BZ: Einfach so?
Ein Herzstück Ihres Unternehmens fällt gänzlich weg? Kurt
Krieger: "Ja, das mache ich so."
BZ: Wenn nun der Rat der Stadt Duisburg trotzdem diesem
Entwurf nicht zustimmt, was machen Sie dann? Kurt
Krieger: "Dann überlasse ich das Grundstück den
folgenden Generationen." BZ: Bedeutet?
Kurt Krieger: "Es bleibt dann so, wie es jetzt
ist." (Anm. der Redaktion: Die "Sauerland-Brache", die uns
seit 2004 begleitet, bleibt uns erhalten)
Harald Jeschke.
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Stadtentwicklungsdezernent Jürgen Dressler: „Was
auf dem Güterbahnhofsgelände verwirklicht wird, unterliegt einzig der
Planungshoheit des Rates der Stadt." |
Duisburg, 1. Juni 2010 - Stadtentwicklungsdezernent Jürgen Dressler zum
Artikel in der Rheinischen Post vom 1. Juni 2010: „Was auf dem
Güterbahnhofsgelände verwirklicht wird, unterliegt einzig der
Planungshoheit des Rates der Stadt. Von daher könnte ein wie auch immer
gearteter Interessensausgleich die planungsrechtliche Situation nicht
beeinflussen. Der von mir genannte Interessensausgleich zwischen
Kaufvertrag und Loveparade bedeutet, dass aurelis möglicherweise - trotz
Kenntnis von Ratsbeschlüssen zur Entwicklung des Güterbahnhofsgeländes -
durch ihr Engagement für die Loveparade und den Kaufvertrag mit Krieger
den Rat zur Änderung seiner planerischen Absichten bewegen will.“
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Wunsch und Wirklichkeit
Ein Kommentar von Jochem Knörzer
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Duisburg, 27. Mai 2010 -
"Filetstück",
"Schmach für Foster", "Dresdener Verhältnisse", "Bürger wollen ihre
Duisburger Freiheit" und noch vieles mehr kann man seit
dem 14. Mai 2010 in den lokalen Medien lesen und hören.
Ich
möchte hier mal eine andere Sichtweise aufzeigen.
"Filetstück" - ja, für jedes Unternehmen, das in der
Logistik tätig ist.
Auf der einen Seite jede Menge Gleise der
Deutschen Bahn, auf der anderen Seite eine demnächst sechsspurige,
vielfrequentierte Autobahn. Ein "Filetstück" stelle ich mir da doch
schon etwas ruhiger und weniger belastet vor.
Auch eine
Erhöhung der bereits vorhanden hohen Verkehrs- und
Feinstaubbelastung durch die Ansiedlung eines Möbelhauses mit ca.
750 KOSTENLOSEN Parkplätzen, direkt in der
Duisburger Innenstadt, halte ich nur bedingt für gegeben. Die Autos
und Lkws, die jetzt am Bahnhof Richtung Oberhausen (Rück), Essen
(Kröger) und Bottrop (Ostermann) vorbeifahren, dürften, statt nur
vorbei zu fahren, einen Stopp am Möbelhaus in Duisburg einlegen und
die vorhandene Kaufkraft in Duisburg lassen bzw. nach Duisburg
bringen.
Im Sinne von
Sir Norman Foster,
der sich immerhin im Auftrag von aurelis Real Estate an der der
Projektierung "Duisburger Freiheit" "austoben" durfte, gibt es in
Duisburg, in der Innenstadt, noch reichlich umzusetzen.
Die
mittlerweile wieder gut frequentierte Einkaufs- und Fußgängerzone
Königstraße schreit gerade zu nach weiteren Maßnahmen. Wie zum
Beispiel kann man als Fußgänger die Königstraße entlang flanieren,
ohne Gefahr zu laufen, von einem rücksichtlosen, eiligen
Fahrradfahrer angefahren zu werden?
Oder der Bereich Münzstraße,
Münzbrunnen, Beekstraße. Hier ist dringend
"Integration in
die Innenstadt" und nicht
"Abkoppeln" à la Adolf
Sauerland, Oberbürgermeister, gefragt. Auch im Bereich
Kaufmännische Berufsschule an der Ober- und Gutenbergstraße könnte
man im Sinne von Herrn Foster tätig werden. Das ist schon eher ein
"Filetstück", gegenüber dem Rathaus.
Ein
Herzstück
von Sir Norman Fosters Masterplan, die Umsetzung der
Anbindung des Innenhafens an die City, ist bis dato nicht
einmal angedacht. Darüber könnte sogar der fast 75-jährige Visionär
aus London enttäuscht sein.
Seit Kurzem finden auch Berichte
den Weg nach Duisburg, die vor
"Dresdener Verhältnissen"
warnen.
Vor den Toren der Stadt Dresden hat die Krieger-Gruppe
durch einen 90-Millionen-Umbau aus dem
"Elbepark",
ein Möbel-, Bau- und Gartenmarkt, ein komplettes Einkaufszentrum
hingestellt und zieht damit Kaufkraft aus der Innenstadt ab.
Und wie kann man das mit dem geplanten Möbelhaus auf der
"Sauerland-Brache" vergleichen?
Gar nicht!
Denn das Gelände befindet sich nicht vor den Toren Duisburgs
sondern in der Innenstadt.
Das Projekt
„Duisburger
Freiheit“ war
nie
„unsere
Duisburger Freiheit“!
Dazu ist es leider nicht
gekommen, es war ein Kunstobjekt von aurelis.
Vielleicht war es, im Gegensatz zu der
Luftnummer „Gate to
asia“, sogar zum Zeitpunkt der Entwicklung und der
Vorstellung ernst gemeint. 600 Millionen Euro sollten in den
nächsten 10 bis 15 Jahren in Bürogebäude, Dienstleistung, Handel,
Freizeit und Kultur, eingebettet in Grünanlagen, fließen. Ein
Traum, der mit der Banken- und
Weltwirtschaftskrise, in der wir immer noch stecken, platzte.
Jetzt stehen wir wieder vor der
„Sauerland-Brache“,
die teilweise für die „Loveparade“ gerodet ist bzw. wird.
Und
sind somit wieder auf dem Stand Ende 2004 angekommen, als der
Oberbürgermeister „Multi Casa“ aus der Stadt
jagte. Architektonisch war „Multi Casa“ einem Möbelhaus um
Längen überlegen, auch im Volumen der Arbeitsplätze, von einfachen,
die gerade in Duisburg fehlen, bis hin zum Geschäftsführer. Über
Gewerbesteuereinnahmen möchte ich gar nicht nachdenken.
Die
„Taube“ hat man verjagt, die
„Nachtigall“
hat aurelis gerade verkauft, jetzt geht es um den
„Spatz
in der Hand“.
Man sollte auf jeden Fall das
konstruktive Gespräch suchen, anstatt die Krieger-Gruppe
und das Möbelhaus strikt abzulehnen. Bis dato existiert alles nur
auf dem Papier. Papier ist geduldig. Vielleicht lassen sich
Kompromisse finden, lässt sich der Grünanlagen und
Erholungsbereich in der Nähe des Hauptbahnhofs erweitern, das
Hochregalgebäude in den südlichen Geländezipfel legen.
Ein
brüskes und striktes "Nein, das wollen wir nicht"
ist eine Entscheidung für den Erhalt der
"Sauerland-Brache"!
Auf nicht absehbare Zeit.
Und mit unsicherer Zukunft. Was kommt als Nächstes?
Logport III?
Logistikstandort der Bahn?
Oder doch „Duisburger Wildwuchs-Stadtwald“?
Und wenn Sie, verehrte Leserin und Leser, bis hierhin gelesen
haben und felsenfest davon überzeugt sind, dass ich ein Verfechter
des Baus des Möbelhauses bin, muss ich Sie enttäuschen.
Ich
wohne und lebe seit meiner Geburt vor fast 49 Jahren im Bereich
Mitte, Luftlinie ca. 1000 Meter von dem
„Möbelhaus-Gelände“ entfernt.
Auch ich würde eine „Duisburger
Freiheit“ einem Möbelhaus mit Discounter und Lager weit vorziehen.
Realistisch betrachtet habe ich, und auch Sie, diese Wahl aber
nicht. „Aurelis‘ Duisburger Freiheit“ ist
mit
dem Grundstücksverkauf gestorben. Und ich bin zu sehr
Realist, als dass ich mich der
Illusion
hingebe, dass die Stadt Duisburg in 10 Jahren genug Geld zur
Verfügung hat, um so ein Projekt selber zu stemmen. Auch glaube ich
in diesem Zeitrahmen nicht an einen finanzstarken Investor, der
diese Pläne doch noch umsetzt. Denn in Einem muss ich Kurt Krieger
Recht geben – der Bedarf für Bürogebäude ist, insbesondere seit der
Wirtschaftskrise, nicht unendlich.
Mit dem noch nicht
angefangenen Bau des „Eurogate“ im Innenhafen
warten dort noch mindestens
20.000 m² nagelneue
Bürofläche auf Mieter. Jochem
Knörzer .
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Duisburger „Freiheit“- so nicht!
Das Bürgerforum Mitte lehnt die Errichtung des Möbelzentrums auf dem
Gelände der „Duisburger Freiheit“ entschieden ab |
Duisburg, 26. Mai 2010 - Das Bürgerforum Mitte lehnt die Errichtung des
Möbelzentrums auf dem Gelände der „Duisburger Freiheit“ entschieden ab.
Auch ein Kompromiss, mit der Verlagerung des riesigen Hochregallagers an
eine andere Stelle in der Stadt oder ins Umland, bietet keine
ambitionierte Entwicklungsperspektive. Der Vorteil einer schnellen
Verwertung der Brache würde durch zu viele Nachteile erkauft.
Da wären die hohe Verkehrs- und Feinstaubbelastung am Bahnhof, eine
mögliche Verödung der Innenstadt, eine relativ geringe Beschäftigtenzahl
im unteren Lohnbereich, kein Leben nach Ladenschluss mit allen Folgen,
die langweilige Optik, eine Behinderung des Grünen Rings u.a.m. zu
nennen.
Um einen jahrelangen K(r)ampf mit dem Investor wie in Hamburg zu
vermeiden, sollte - bevor die Fronten verhärtet sind! - in einem
moderierten Dialog nach einer Win-Win-Situation gesucht werden. Dem
Möbelhändler Krieger müsste eine bessere Alternative (optimierte
Logistik mit ÖPNV, Bahn, Logport, PKW und LKW, Synergien mit anderen
Anbietern, preiswertes Grundstück ohne Kontaminierung, hohe Akzeptanz)
in der Stadt geboten werden.
Herr Krieger könnte dann als Investor sich an einer höherwertigen
Nutzung (z.B. ein Konferenz- und Tagungszentrum wie Gate to Asia, Hotel,
Gastronomie, innovative Büros für Wissensarbeiter, attraktive Wohnungen
und einen echten Park nach dem Foster Plan) des innerstädtischen
Gebietes beteiligen und davon mitprofitieren. Gefragt ist jetzt eine
Allianz aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft um das Beste für
Duisburg an einer zentrale Stelle der Stadtentwicklung zu erreichen. |
Krieger-Gruppe überrascht Duisburgs Politiker mit seinen Planungen und
der Nachricht über den Erwerb des Güterbahnhofsgeländes |
Duisburg, 14. Mai 2010 - Die Krieger-Gruppe, der größte deutsche
Möbel-Einzelhändler, macht ernst. Das Unternehmen hat nicht nur Pläne
für ein riesiges Möbel-Zentrum auf dem Gelände des ehemaligen Duisburger
Güterbahnhofs vorgelegt, sondern bereits das Gelände erworben.
Das Geschäft soll vor zwei Tagen getätigt worden sein.
"Das", so Duisburgs SPD-Fraktionschef Herbert Mettler, "hat selbst den
OB und natürlich auch uns alle überrascht."

Die aktuellen Planungen der Firma Krieger für das Gelände des ehemaligen
Duisburger Güterbahnhofs
Das hat am 14. Mai 2010 eine zwölfköpfige Ratsdelegation unter Leitung
von Oberbürgermeister Adolf Sauerland in München erfahren. Der Rat der
Stadt hatte diese Abordnung nach München gesandt, nachdem Krieger sein
Interesse an einer Ansiedlung auf der Freifläche südlich des
Hauptbahnhofs bekundet hatte. In seinem neuesten Möbelhaus der Marke „Höffner“
hat Firmenchef Kurt Krieger den Duisburger Politikern Rede und Antwort
gestanden.

Die Duisburger Delegation vor dem Höffner-Möbelmarkt in München-Freiham
Der von ihm erläuterte Entwurf hat mit dem von Norman Foster vorgelegten
Masterplan für die „Duisburger Freiheit“ nur noch eine ausgedehnte
Parklandschaft mit künstlichen Seen gemein. Die von Foster
vorgeschlagene Randbebauung entlang der Bahngleise an der Ostseite und
entlang der A 59 an der Westseite, die in der Mitte die besagte
Grünfläche einschließt, hat Krieger über Bord geworfen. „Dieser Entwurf
geht am Bedarf vorbei“, begründet Krieger seine Position. Er könne sich
nicht vorstellen, dass Wohnen in dieser Lage zwischen Bahngleisen und
Autobahn nachgefragt würde. Und die dort geplanten Büros lägen deutlich
über dem Bedarf des gesamten Ruhrgebietes. Bei seiner Einschätzung
beruft sich Kurt Krieger auf seine Erfahrungen als Projektentwickler:
„Seit Beginn der Finanzkrise im Oktober 2008 ticken die Uhren anders.“

Kurt Krieger erläutert seinen Planungen für das Güterbahnhofsgelände in
Duisburg
Eine größere Überraschung als das Abrücken von Fosters Masterplan war
für die Duisburger Politiker die Information, dass Krieger das von ihm
beplante Gelände südlich der Koloniestraße bereits komplett erworben
hat. Anfang der Woche hätten Grundstückseigentümer Aurelis und Krieger
die Verträge unterzeichnet.
Kurt Krieger möchte den Tunnel im Zuge der Koloniestraße vom Westen her
bis zu den Bahngleisen abreißen. Die von ihm vorgesehene Bebauung
beginnt von dort an in südlicher Richtung an den verbleibenden
Bahngleisen mit einem ca. 7.000 bis 8.000 Quadratmeter großen
Möbel-Discounter.

Seitenansicht der geplanten Gebäude
Daran schließt sich dann ein Möbelmarkt der Marke „Höffner“ an mit
40.000 Quadratmetern Verkaufsfläche. Er soll genauso aussehen wie der in
München besichtigte. Der nächste Baukörper, der dann allerdings von den
Gleisen mehr in die Mitte des Geländes rückt, ist den Plänen nach ein 40
Meter hohes Gebäude mit einem Hochregallager.
Südlich der Karl-Lehr-Straße sollen die Zentrale An- und Auslieferung
mit der Verwaltung angesiedelt werden. Vor den beiden Möbelhäusern
würden ca. 750 Parkplätze entstehen. Weitere 250 Parkplätze sollen unter
die Möbelhäuser gebaut werden. Die verbleibenden Freiflächen zwischen
Bebauung bzw. Parkplätzen und der Autobahn A 59 sollen in eine
Parklandschaft mit künstlichen Seen verwandelt werden, deren Umsetzung
und spätere Pflege Krieger finanzieren will.

Innenansicht des Höffner-Möbelmarktes in
München-Freiham
In die Parklandschaft würden Fußgänger- und
Radwege integriert, die die auch schon von Foster geplante
Grünverbindung aus der City zum Sportpark Duisburg darstellen.
„Wenn die Stadt schnell ist, geht das Ding im nächsten Jahr ans Netz“,
so Kurt Krieger wörtlich. Rund 600 neue Arbeitsplätze verspricht der
62-jährige Berliner der Duisburger Politik und ab dem dritten Jahr
Steuern im hohen sechsstelligen Bereich. Die Gesamtinvestitionssumme
wird mit 150 Millionen Euro beziffert.
Das bisher im Westen Deutschlands nicht agierende Unternehmen
beschäftigt insgesamt 8.000 Mitarbeiter und macht einen Jahresumsatz von
1,5 Milliarden Euro. Die Eigenkapitalquote liegt nach Auskunft der
Verantwortlichen bei 50 Prozent. Den ersten Schritt nach
Nordrhein-Westfalen hat Krieger vor kurzem mit den Erwerb des Kölner
Möbelhändlers Rösrath getan. „Für uns ist Duisburg das Herz einer
Entwicklung im Ruhrgebiet“, sagt Krieger. Die im übrigen Deutschland
bereits vollzogene Marktbereinigung bei den Möbelhändlern stünde jetzt
auch im bevölkerungsreichsten Land an. Jetzt ist die Duisburger
Politik am Zuge, die vorgelegten Planungen zu beraten und darüber zu
entscheiden.
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Berliner Möbel-Höffner-Gruppe Flächen-"Ankermieter" der Duisburger
Freiheit"? |
Duisburg, 5. Mai 2010 - "Es ist ein völlig normaler Vorgang erstens mit
möglichen Interessenten bzw. Investoren zu sprechen und zweitens
auszuloten, was tatsächlich konkret sein könnte. Und ja, es gibt den
möglichen Investor aus Berlin, der sich für ein größeres Teilstück des
Areals interessiert. Und ja, wir werden das selbstverständlich mit dem
Duisburger Rat abstimmen", erklärte ein Aurelis-Projektleiter zu den
Zeitungsmeldungen, dass die "Duisburger Freiheit" fast in Gänze an die
Berliner Möbel-Höffner-Gruppe gehen sollte.
Schon seit Anfang 2009 war mit
fortschreitender globaler Wirtschaft- und Finanzkrise relativ schnell
klar, dass das anvisierte Planungsgebiet von knapp 35 Hektar mit einem
veranschlagten Investitionsvolumen für den Entwicklungszeitraum 2015 bis
2020 von 600 000 Millionen Euro nur schwer realisierbar sein wird - im
Moment jedenfalls kaum in dieser Größenordnung. Also wäre der Entwickler
im Moment naturgemäß dankbar, überhaupt eine Art "Ankermieter" für die
Fläche gewinnen zu können. Das scheint der Fall.
Ob sich nun die ursprüngliche, an den Fosterschen Masterplan angelehnte
Bereichsplanung
bei tatsächlich konkreter Ansiedlung der
Möbel-Höffner-Gruppe realisieren lässt, muss abgewartet werden.
Vielleicht in Teilbereichen. Vielleicht stark modifiziert. Vielleicht
auch völlig anders. Wichtig dabei ist, das Flächenvermarkter, Investor,
Stadt und Bürger in diesem Duisburger Kerngebiet mit unglaublich guter
Verkehrsanbindung gemeinsam die Planung in der Hand halten.
Harald
Jeschke . |