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Milch? Milch!
Informationen von der Milchkuh bis zur Schulmilch

Düsseldorf/Kleve/Wesel/Hamminkeln, 26. Juni 2019 - Zusammengefasste Informationen zur Milch.
Mit Anmerkungen/Ergänzungen von Jochem Knörzer

Milchkuhhaltungen in NRW um 4,1 Prozent gesunken
(IT.NRW)
31.05.2019 - Im Mai 2019 gab es in den 5 463 nordrhein-westfälischen Haltungen mit Milchkühen 405 511 Milchkühe, das waren 2,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor (damals: 415 439 Milchkühe).
Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, verringerte sich die Zahl der Milchkuhhaltungen im gleichen Zeitraum um 4,1 Prozent. Ein Jahr zuvor gab es noch 5 694 Milchkuhhaltungen. Rein rechnerisch kommen damit durchschnittlich 74 Milchkühe auf jede Milchkuhhaltung; das war ein Tier mehr als im Vorjahr.

Jeweils etwa ein Viertel der Milchkühe Nordrhein-Westfalens wurden im Mai 2019 in den Betrieben der Regierungsbezirke Düsseldorf (105 886 Tiere) und Münster (97 825 Tiere) gehalten. Kleve ist der Kreis mit den meisten Milchkühen im Land; dort gab es in 446 Milchkuhhaltungen insgesamt 55 758 Tiere. Die meisten Milchkuhhaltungen ermittelten die Statistiker für den Kreis Borken (577 Haltungen mit 41 348 Milchkühen).

Die am weitesten verbreitete Milchkuhrasse in Nordrhein-Westfalen ist die „Holstein-Schwarzbunte”; ihr Anteil am gesamten Milchkuhbestand lag im Mai dieses Jahres bei 71,6 Prozent. Die Rasse „Holstein-Rotbunt” kam auf einen Anteil von 16,8 Prozent, das „Fleckvieh” auf 4,1 Prozent und Kreuzungskühe aus Milch- und/oder Fleischrinderrassen auf 5,7 Prozent.

Die Gesamtzahl der Rinder verringerte sich binnen Jahresfrist um 3,2 Prozent auf 1,35 Millionen Tiere. Die Zahl der Betriebe mit Rinderhaltung war im Mai 2019 mit 16 296 um 2,9 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor.

Die vorliegenden Ergebnisse wurden anhand von Daten des „Herkunftssicherungs- und Informationssystems für Tiere” (HIT) erstellt. Die dort gemeldeten Rinderbestände werden seit dem Jahr 2008 jeweils zum
Stichtag 3. Mai und 3. November statistisch ausgewertet.

Land knickt beim Schulmilchprogramm vor Verein 'Foodwatch' ein!
Förderung künftig nur noch für zuckerfreie Milchprodukte (Landtag NRW)
31.05.2019 - Das Schulmilchprogramm wird mit anderen Akzenten fortgesetzt. Mit Beginn des kommenden Schuljahres wird das Land nur noch reine Schulmilch fördern und dabei über das EU-Schulmilchprogramm ausschließlich ungezuckerte Milchprodukte anbieten. Dies haben das Verbraucherschutzministerium und das Schulministerium zur künftigen Ausgestaltung des Schulmilchprogramms heute bekannt gegeben. Vorausgegangen war ein intensiver sachlich-fachlicher Austausch mit Wissenschaft, Praxis, den Schulen und insbesondere auch den Eltern.

"Auf dieser Grundlage haben wir entschieden, fortan zuckerfreie Milchprodukte zu fördern und keine Fördermittel mehr für Kakao aufzuwenden", erklärte Verbraucherschutzministerin Heinen-Esser. "Ohne die tägliche Ration an Kohlenhydraten, Vitaminen und Mineralstoffen kommen Körper und Lebensgeister morgens nicht in Schwung. Milch ist insbesondere für das Kinderfrühstück ein wertvoller Baustein." Daher werde man dieses Angebot weiterhin aufrechterhalten und noch stärker fördern. Schulministerin Yvonne Gebauer ergänzte: "Gleichzeitig wollen wir die begleitenden pädagogischen Angebote weiter ausbauen."

Gemeinsam betonen Heinen-Esser und Gebauer auch die Bedeutung eines vollwertigen Frühstücks für Kinder.
"Viele Kinder frühstücken nicht mehr zu Hause und kommen auch nicht mehr mit einem Butterbrot in die Schule. Essen und Trinken in der Schule bekommt einen wichtigeren Stellenwert, damit unsere Schüler-innen und Schüler fit und leistungsfähig den Schultag bewältigen können. Welche Produkte von Dienstleistern an Schulen angeboten werden, entscheidet letztlich der jeweilige Träger beziehungsweise die Schule, daher stehen alle Beteiligten in einer gemeinsamen Verantwortung", sagte Schulministern Gebauer.

Wenn Eltern und Schüler dies wünschen, kann selbstverständlich auch künftig Kakao bestellt werden; dieser wird jedoch nicht mehr gefördert. Ministerin Heinen-Esser: "Das Land setzt durch Programme wie das Schulobst- und Milchprogramm bereits positive Signale. Die Beratung der Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung trägt zur Etablierung einer gesunden Verpflegung bei."

Im September 2018 hatte Ministerin Heinen-Esser zu einem Fachdialog "Fakten zur Schulmilch" eingeladen. Im Januar 2019 folgte ein gemeinsam mit der Verbraucherzentrale NRW ausgerichtetes wissenschaftliches Symposium "Frühstück macht Schule". Ein wesentliches Ergebnis des Fachdialogs und des Symposiums war die Bedeutung des Schulfrühstücks. Zur weiteren Meinungsbildung hatte das Verbraucherschutzministerium mit Unterstützung des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) in den zurückliegenden Wochen eine Elternbefragung durchgeführt.

Das Stimmungsbild dieser nicht repräsentativen Befragung hat die derzeitige Praxis der Bestellungen sowie eine differenzierte Sichtweise der Eltern bestätigt:
Circa 12.000 Eltern haben an der Umfrage teilgenommen, weit überwiegend Eltern von Grundschulkindern.
83 Prozent der Befragten finden es wichtig oder sehr wichtig, dass ihre Kinder täglich Milch und Milchprodukte bekommen.
Auf die Frage, welche Produkte sollten über das EU-Schulmilchprogramm zu einem vergünstigten Preis abgegeben werden, antworteten 42 Prozent Milch und Milchprodukte ohne Zuckersatz aus, 39 Prozent Milch und Kakao, zehn Prozent Milch, sechs Prozent "egal" und drei Prozent Enthaltung.
 
Absatzwert von Milch und Milcherzeugnissen 2018 um 3,2 Prozent höher als ein Jahr zuvor (IT.NRW)
31.05.2019 - Im Jahr 2018 produzierten 29 Betriebe des nordrhein-westfälischen Verarbeitenden Gewerbes Milch und Milcherzeugnisse (einschl. Speiseeis; nicht zum sofortigen Verzehr) im Wert von 1,5 Milliarden Euro.

Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anlässlich des Weltmilchtages (1. Juni 2019)mitteilt, war der Absatzwert von Milch und Milcherzeugnissen damit um 3,2 Prozent höher als 2017. Über ein Drittel (34,7 Prozent) des Produktionswertes wurde in Betrieben der Kreise Borken und Coesfeld erzielt.

Deutschlandweit wurden im Jahr 2018 Milch und Micherzeugnisse im Wert von 23,6 Milliarden Euro (+1,7 Prozent) produziert; der Produktionswert dieser in Nordrhein-Westfalen industriell hergestellten Erzeugnisse am bundesweiten Ergebnis lag bei 6,2 Prozent.

Wie die Statistiker mitteilen, beziehen sich die genannten Ergebnisse auf Betriebe von Unternehmen mit 20 oder mehr Beschäftigten.

'Die Milch macht's!' Oder nicht? (Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW e. V.)
Seit Herbst 2018 wurde von Seiten der privaten Organisation foodwatch (ein dt. gemeinnütziger Idealverein, gegründet von Ex-Greenpeace-Geschäftsführer) in einer Kampagne das Thema "gezuckerte Schulmilch" medial intensiv aufbereitet und Forderungen danach aufgestellt, auch die letzte bereits zuckerreduzierte Variante Kakao aus der Förderung herauszunehmen.

Basierend auf den Stellungnahmen von foodwatch hat sich auch der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte dieser Forderung angeschlossen. Die neue EU-Verordnung zum Schulprogramm, sieht eine Priorisierung der Milch pur vor, fördert aber weiterhin auch die Abgabe von gesüßten Milchgetränken und Milchprodukten an Kinder in Bildungseinrichtungen. Es ist keine Sonderreglung, wie behauptet wird.

Damit bewegt sich NRW im Rahmen der EU-Verordnung und steht im EU-weiten Vergleich nicht alleine da!
In insgesamt 11 von 26 EU-Ländern werden Milch und Milchprodukte mit Zuckerzusatz im Rahmen des EU-Schulprogramms gefördert. Auch die erwähnten Qualitätsstandards der DGE sind kein festgeschriebener Maßstab, sondern stellen eine Richtlinie dar.

Im Rahmen des Experten-Gespräches, welches vom NRW-Umweltministerium einberufen wurde, zeigte die DGE diese Interpretation der Qualitätsstandards nochmals auf. Zu berücksichtigen ist außerdem der ernährungsphysiologische Gesichtspunkt: Die Lebensmittelgruppen 'Obst und Gemüse' und 'Milch und Milchprodukte' können sich nicht gegenseitig ersetzen. In der EU-Verordnung wurden zudem keine Alternativ-Produkte für Obst, Gemüse, Milch und Milchprodukte aufgeführt. Daher stellt sich die Frage nach Alternativen oder Ersatzprodukten nicht.

Natürlich wäre es wünschenswert, dass an allen Schulen eine ausgewogene Verpflegung angeboten würde. Hierzu zählt sowohl die Pausen- (Frühstücks-) Verpflegung als auch das Mittagsangebot. Das Schulobst- und Gemüseprogramm und die Schulmilch beziehen sich auf die Frühstücksverpflegung. Die Gelder für dieses Programm reichen nicht aus, um alle Kinder in allen Schulen kostenlos, täglich mit diesen Produkten zu versorgen. Daher wird in NRW das Schulprogramm folgendermaßen durchgeführt:

1. Schulobst und Gemüse wird kostenlos drei mal pro Woche an etwa 1000 Grundschulen geliefert.

2. Schulmilch wird gegen einen Kostenbeitrag täglich an allen Bildungseinrichtungen (von Kiga bis Berufskolleg) angeboten, die sich zur Teilnahme am Programm entschieden haben.