Berlin/Duisburg, 24. April 2021 -
Unter den Hashtags #allesdichtmachen, #niewiederaufmachen
und #lockdownfürimmer kommentierten 52
prominente Film- und Fernsehschauspieler Ende April
2021 mit ironisch-satirisch gemeinten Videoclips
die Corona-Politik der Bundesregierung sowie die
angeblich einseitig berichtenden Medien. (mehr
unter Wikipedia
allesdichtmachen – Wikipedia)
„Wir alle, jeder einzelne von uns,
viele Berufszweige, ganze Branchen, bringen enorme
Opfer in dieser Pandemie. Ich habe großes
Verständnis dafür, dass viele Betroffene dabei auf
ihre jeweils spezifischen Einschränkungen aufmerksam
machen – das ist auch nötig, damit die Politik in
einem wahnsinnig schwierigen Abwägungsprozess nichts
übersieht. Das Virus ist ein Angriff auf ein
Lebensmodell, es trifft die Kulturwelt in ihrem
Lebensnerv. Die Kultureinrichtungen waren die
ersten, die schließen mussten, und uns allen fehlen
verbindliche Öffnungsperspektiven.
Deshalb
blutet auch mir wegen der Schließungen im
Kulturbereich das Herz. Ich verstehe die Nöte der
Kreativen. Zu einer komplexen Entscheidungsfindung
in einer hochpolitischen Frage wie bei dem
Infektionsschutzgesetz gehören Kontroversen, Kritik
und alternative Anregungen. Und wie immer macht auch
hier der Ton die Musik.
Bei allem Respekt
vor der Freiheit der Kunst: Ich hätte mir von den an
der Aktion „#allesdichtmachen“ beteiligten
Schauspielerinnen und Schauspielern deutlich mehr
Empathie für die Menschen gewünscht, die vom
Corona-Virus betroffen sind oder im
Gesundheitssystem harte Arbeit leisten.
Es
geht in dieser Naturkatastrophe um die Rettung von
Menschenleben, das dürfen wir nie vergessen. Ich
werde mich weiterhin mit aller Kraft für die
Sicherung der kulturellen Vielfalt in Deutschland
einsetzen. Gerade erst haben wir das Rettungs- und
Zukunftsprogramm NEUSTART KULTUR auf nunmehr zwei
Milliarden Euro aufgestockt. Und um wenigstens die
finanziellen Folgen des Lockdowns im Kulturbereich
abzufedern, unterstützen wir neben allen
Soloselbständigen auch gezielt die Gruppe der
Schauspielerinnen und Schauspieler, die häufig in
sehr speziellen und schwierigen
Beschäftigungsverhältnissen sind.
Einmal
mehr zeigt sich, vor welch große Herausforderungen
uns die Gefahren der Pandemie im Spannungsfeld
zwischen Infektionsschutz und Kunstfreiheit
stellen.“
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