IHK und Einzelhandel erst eine Woche später dran
Duisburg, 01. Februar 2017 - "Friss und stirb" scheint es
bei der 'Großen Koalition' aus 'Sozen' und 'Schwatten',
angeführt von Sauerland-Nachfolger Oberbürgermeister Sören
Link, in Bezug auf politische Entscheidungen gegen die
Parteien und Wählergruppen in der Opposition, gegen diese
Stadt und somit gegen die Bürgerinnen und Bürger
Duisburgs, zu heißen.
Anders ist das Einbringen und
Durchsetzen der Beschlussvorlage DS 17-0025, erstellt
gerade einmal acht (8!) Tage vor der kurzfristig
anberaumten
heutigen Sondersitzung des Rats der Stadt Duisburg,
'Grundsatzbeschluss zur Realisierung eines Designer Outlet
Center (DOC) auf der Fläche der Duisburger Freiheit Süd'
ja gar nicht zu deuten.
Mit eindeutiger Mehrheit
der GroKo, was man durchaus auch als 'GroßKopferten' oder
auch 'GroßKotzigen' deuten könnte, in der die ein oder
der andere der SPD durch (zufällige?) Abwesenheit glänzte,
wurde der Beschluss gegen die geschlossene
Oppositionsfront aus 'Grüne', Linke, PSL
(PIRATEN/SGU/Bürgerlich-Liberale), Junges Duisburg/DAL und
FDP durchgedrückt.
Politik in Duisburg
macht nur noch wütend Bereits vor der
Ratssitzung hatten sich die Fraktionen
'Grüne' mit Claudia Leiße, 'FDP' mit Wilhelm Bies, 'Junges
Duisburg/DAL' mit Stephan Wedding, 'PSL' mit BL-Ratsherr
Karsten Vüllings und 'Die Linke' mit Martina Ammann-Hilberath
geschlossen gegen ein Outlet Center am Standort
Hauptbahnhof ausgesprochen.
Stephan Wedding wollte
das zwar nicht als oppositionelle Blockbildung sehen,
sprach aber von einem gemeinsamen Konsens gegen "eine
Stadtentwicklungspolitik, die in Hinterzimmern als
Sturzgeburt betrieben wird".
Claudia Leiße,
die es sich aus meiner Sicht auf ihre Fahne schreiben
kann, die Krieger Möbelhäuser auf der Brachfläche
verhindert zu haben und so erst das aktuelle Szenario mit
heraufbeschworen hat, "sieht eine Gefährdung der
Innenstadt und der Stadtteilzentren".
Martina
Ammann-Hilberath bezeichnet "den zeitlichen Vorlauf und
die spärlichen Informationen als der Demokratie unwürdig"
und geht davon aus, dass sich "das Warensortiment nicht
von dem der in der Innenstadt angebotenen Waren abheben
würde". Im Gegensatz zu dem "Leuchtturmprojekt des
Oberbürgermeisters steht die Linke zu den
Planungsvorstellungen des Architekten Walter Brune,
der das Outlet in die Innenstadt, insbesondere in die
Altstadt integrieren würde".
"Politik macht
in Duisburg einfach nur noch wütend und so keinen Spaß
mehr", sagte BL-Ratsherr Karsten Vüllings,
Vorsitzender der Fraktion PSL. "Die Borniertheit der
Spitze der Verwaltung und der GroKo setzt nur auf sich und
nicht auf eine breite Mehrheit, die kleinen Parteien
werden, wie schon bei den Platanen der Mercatorstraße,
behindert und übergangen", so Vüllings weiter.
Wilhelm Bies, der ein wenig 'Sphinx-haft' rüber kam,
sprach von einer "planlosen und überhasteten
Beschlussvorlage mit mangelhaften Informationen".
Als Adolf Sauerland 2012 abgewählt wurde und Sören Link
als Oberbürgermeister antrat, versprach er "die
Beteiligung des mündigen Bürgers, der Bürger soll
mitentscheiden".
Von dieser
Basisdemokratie ist nichts, aber auch gar nichts,
geblieben!
IHK und Einzelhandel
erst eine Woche später dran Das merken
sicher auch IHK (Industrie- und Handelskammer) und der
Einzelhandelsverband, die sich beide gegen das
DesignerOutletCenter ausgesprochen haben, ihren
Besprechungstermin mit OB Link aber erst am 08.02.2017,
eine Woche NACH dem heutigen Ratsbeschluss, bekommen
haben.
Interessant auch, dass einen Tag später, am
09.02.2017, 'Verplanungs'Dezernent
Carsten Tum und 'Spannmann' Hendrik Trappmann einen
Gesprächs- und Informationstermin mit Architekt
Walter Brune haben. Richtig, der Walter
Brune, der die Zinkhüttensiedlung gekauft und bereits
einen Plan entwickelt hat, ein Outlet in die Innen- und
Altstadt zu integrieren.
Glaubt
Oberbürgermeister Link selber nicht an ein DOC am
Hauptbahnhof? Oder fährt er einfach zweigleisig?
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