BZ-auf ein Wort v.
Jochem Knörzer Meine Generation hat SMOG, BSE und
den SAUREN REGEN überlebt, auch das Versinken ganzer
Städte nach Schmelzen der Polkappen ist ausgeblieben. Von
daher stehe ich Totschlag"argumenten" wie "Klimawandel
(durch Menschenhand)" sehr skeptisch gegenüber. Was
aber nicht bedeutet, die Wald-, Grün- und Ackerflächen
gerade in den Städten weiter durch Versiegelung zu
verringern. Städte, auch die Stadt Duisburg, verfügen
innerhalb der innerstädtischen Bebauung über
Sanierungsflächen und Baulücken zur Wohnbebauung und
müssen nicht auf die "Grüne Lunge" am Stadtrand
ausweichen. Von daher ist es gut, dass z. B. BUND der
Verwaltung auf die Finger schaut ... und haut!
Duisburg, 19. April 2024 - Im Jahr 2023 hat die
Verwaltung der Stadt Duisburg den Entwurf eines neuen
Flächennutzungsplans vorgelegt. Dieser Entwurf wurde vom
Rat der Stadt mehrheitlich beschlossen und dann – wie
gesetzlich vorgeschrieben – für acht Wochen offengelegt.
In dieser Zeit konnten Naturschutzverbände sowie
Bürgerinnen und Bürger Einsprüche gegen die Pläne
formulieren.
Aufgrund der gravierenden, negativen
Einschnitte für Grün- und Freiflächen, Ackerflächen und
Waldareale wurden insgesamt 651 Stellungnahmen bei der
Stadt abgegeben (s. Webseite der Stadt Duisburg). Das
hatte Konsequenzen: Dank der Einsprüche bleibt der Uniwald
in Neudorf unangetastet und wird für die Zukunft als
Waldfläche festgeschrieben. Ebenso haben die Proteste das
Waldstück an der Regattabahn gerettet, es steht nun nicht
mehr als Areal für weitere Sportstätten zur Verfügung. In
der sowieso schon waldarmen Kommune Duisburg konnten die
vielen Einsprüche die weitere Reduzierung des
Waldbestandes verhindern.
Ein weiterer großer
Erfolg der Proteste ist die Herausnahme von sieben
Wohnbauflächen, die in der freien Landschaft geplant
waren: z.B. bleibt das Areal der alten Baumschule in
Trompet vollständig erhalten. Durch die Streichung der
sieben Wohnbauprojekte wurden etliche Hektar
landwirtschaftlicher Flächen und unversiegelte Grünflächen
gerettet. Das ist ein großer Erfolg, für die Natur und für
die Menschen in dieser Stadt!
Dazu Antje Ahlbrecht
von den Parents for Future: „Es hat sich gelohnt, dass der
Klimaentscheid die Bürgerinnen und Bürger intensiv über
die ihnen zustehenden Mitspracherechte bei der Planung der
Stadt informiert hat und sie aufgefordert hat, diese zu
nutzen. So konnten wir der Verwaltung und den Parteien
klar machen, dass diese Pläne in großen Teilen der
Bevölkerung auf Ablehnung stoßen.“
Am 10.6.24 kommt
der überarbeitete Entwurf des Flächennutzungsplans zum
Beschluss in den Rat der Stadt. In diesem neuen Entwurf
finden sich trotz der Verbesserungen weiterhin Projekte,
die aus Sicht des Natur- und Klimaschutzes nicht
akzeptabel sind.
Dazu zählt z.B. das
Rahmerbuschfeld – ein Landschaftsschutzgebiet, das ein
europarechtlich geschütztes FFH-Gebiet, die Überanger
Mark, - vor heranrückender Bebauung schützen soll, und nun
selber vollständig bebaut werden wird. Weiteres Beispiel:
Obwohl sich die Stadt gegen die umfangreiche Auskiesung in
Duisburg-Homberg ausgesprochen hat, wurde sie nicht aus
dem Entwurf gestrichen oder Klage dagegen erhoben. Ebenso
fehlt weiterhin völlig das Thema Klimafolgenanpassung.
Also z.B. Waldvermehrung, Entsiegelung, Begrünung bleiben
völlig unberücksichtigt.
Kerstin Ciesla vom BUND
Duisburg: „In der erneuten Offenlage, deren Zeitpunkt wir
noch nicht kennen, ist nur gegen die wenigen veränderten
Projekte eine Einwendung möglich. Die Bürgerinnen und
Bürger müssen sich jetzt an die politischen Vertreterinnen
und Vertreter in den Bezirksvertretungen und im Rat der
Stadt wenden. Sie müssen ihnen klarmachen, dass sie mit
etlichen Plänen nicht einverstanden sind. Und sie müssen
klarmachen, dass ein Festhalten an diesen Planungen
Konsequenzen für die Kommunalwahl 2025 haben wird.“
Der Klimaentscheid wird in den nächsten Monaten wieder
informieren, welche Projekte kritisch zu sehen sind und
Unterstützung für Proteste anbieten. Auf der Webseite
klimaentscheid-duisburg.de werden laufend aktuelle
Informationen bereitgestellt.
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