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Archiv Politik aktuell: November 2011 |
BZ-auf ein Wort: Ein interessanter Tag
- Sauerland von den Bürgern gestellt Jochem Knörzer
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Duisburg, 24. November 2011 - Der heutige Tag kann durchaus als interessant bezeichnet werden. Ab 15 Uhr tagte der Wahlprüfungsausschuss, in dessen Verlauf sich recht klar herauskristallisierte, dass die Verwaltungsspitze es sehr eilig mit der Prüfung der "Unterschriften zum Abwahlbegehren" hatte und es sich auch so einfach machte, wie es die eigene Interpretation der GO NRW und eines Gerichtsentscheid zuließ. Der von Dr. Langner und Rabe immer wieder zitierte
Paragraph 25, Einwohnerantrag (GO NRW), spricht von "nicht zweifelsfrei erkennen" und "Die Angaben werden von der Gemeinde geprüft". Und mit der Benutzung des Programms 'Meso' ist es für Duisburg und fast 80.000 Unterschriften genauso möglich, wie für eine kleine Gemeinde mit 695 Unterschriften, diese zu prüfen. Nach Eingabe von Name und Vorname erscheinen bereits zugeordnete Adressen. Die Eingabe des Geburtsdatums reduziert die möglichen Adressen weiter, meistens schon auf eine.
Warum hat die Projektleitung, natürlich auf Weisung der Verwaltungsspitze, die fehlenden und ergänzten Hausnummern dann doch unter "Ermittelbarkeit" - ermitteln sollten sie aber nicht - und nicht unter "Erkennbarkeit" eingeordnet? Die Antwort gab Stadtdirektor Dr. Peter Greulich im Laufe der Diskussion, allerdings wohl eher für seine unmittelbare Umgebung: "Bei jeder Nachprüfung der Angaben hätte die gesamte Prüfung doch zwei Wochen länger gedauert!"
Ach so, dann wäre der Karnevalstermin natürlich nicht zu halten gewesen und der Abwahltermin wäre im März gelandet.
Die um 18 Uhr folgende Sondersitzung des Rates sah eine 'DWG-Fraktion', die sich nicht nur vor ihren Oberbürgermeister sondern auch noch gegen die Duisburger Bürgerinnen und Bürger stellte. Die Forderung nach Briefwahlmöglichkeiten ,und somit die gleichen demokratischen Möglichkeiten wie bei einer Oberbürgermeisterwahl, wurde als "Manipulationsversuch" von
Hagenbuck, Krebs und Grün gewertet! Unfassbar!
Dass Bürgermeister Lensdorf und Petra Vogt, beide CDU, bereits auf Wahlkampf gebürstet sind, Lensdorf die Abwahl des Oberbürgermeisters als Versuch der SPD hinstellt, nach den gescheiterten Wahlen in den Jahren 2004 und 2009 doch noch zu versuchen, den Oberbürgermeister stellen zu können, ist zwar Nonsens aber eben üblich.
Ebenso der Versuch von Sauerlands 'Männerfreund' Greulich, die
Verwaltungsmitarbeiter in das Kreuzfeuer hineinzuziehen, das auf den Verwaltungschef und die Verwaltungsspitze zielt.
Zum Abschluss des Tages dann noch die Erklärung des Herrn Sauerland, allerdings mit einer etwas verdrehten Kopfzeile: „Die Bürger haben das Wort – ich stelle mich“ Neee, Herr Sauerland, die BürgerInnen haben Sie gestellt. Mit fast 80.000 Unterschriften. Ob sie Sie auch "erlegen", das wird der 12. Februar 2012 zeigen!
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Rat erklärt Antrag zur Abwahl des Oberbürgermeisters einstimmig für zulässig Alle Unterschriften mit fehlender oder nachgetragener Hausnummer durch Verwalter ungültig gewertet! Jochem Knörzer
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Duisburg, 24. November 2011 - Am 12. Februar haben die Duisburger Bürgerinnen und Bürger die historische Möglichkeit, ihren (un)geliebten Oberbürgermeister abzuwählen. In der heutigen Ratssondersitzung hat der Rat der Stadt den Bürgerantrag einstimmig, auch ohne Enthaltung, anerkannt und ist dem von der Verwaltung vorgeschlagenen Abwahltermin gefolgt. Auch dem Antrag der FDP, "entsprechend den Bedingungen bei der Wahl des Oberbürgermeisters im Jahr 2009" in jedem Bezirksamt eine
Briefwahlstelle ab dem 12. Januar 2012 einzurichten, wurde, bei Gegenstimmen der 'DWG' und Happel, angenommen. Bereits im Wahlprüfungsausschuss, der drei Stunden vorher ebenfalls in einer Sondersitzung tagte, hatte die SPD, BL, Grüne und Linke die Verwaltung aufgefordert, mit dem dort vorgestellten Programm "Meso" die aufgrund fehlender Hausnummer nicht gewerteten Unterschriften zum Abwahlantrag erneut bzw. überhaupt zu prüfen. Dieses wurde als Antrag in die Ratssondersitzung eingebracht und, bei
einer Gegenstimme und Nichtteilnahme der CDU an der Abstimmung, mehrheitlich angenommen. Verwaltung prüfte Unterschriften mit 27 MitarbeiterInnen und "Meso" Vom 18.10. bis 11.11.2011 prüften 15 MitarbeiterInnen der Verwaltung und, auf Stundenbasis bezahlte, 12 externe MitarbeiterInnen die 79.915 Unterschriften zum Abwahlbegehren gegen den Duisburger Oberbürgermeister. Laut Stadtkämmerer Dr. Langner hatte man pro MitarbeiterIn mit 200 Unterschriftsprüfungen pro Tag gerechnet.
Rechnerisch hätte das einer Dauer von knapp 15 Tagen bedeutet. Die Spitzen der Verwaltung, in der Sitzung des Wahlprüfungsausschusses waren es Stadtkämmerer Dr. Langner, Stadtdirektor Dr. Greulich und Rechtsdezernent Rabe, hatten es anscheinend so eilig, dass alle eingereichten Unterschriften, bei denen die Hausnummer fehlte oder nachgetragen wurde, nicht geprüft und für ungültig erklärt wurden. Als Erklärung wurde der Paragraph 25, Absatz 4, der Gemeindeordnung (GO) NRW herangezogen.
§ 25 - Einwohnerantrag (4) Jede Liste mit Unterzeichnungen muss den vollen Wortlaut des Antrags enthalten. Eintragungen, welche die Person des Unterzeichners nach Namen, Vornamen, Geburtsdatum und Anschrift nicht zweifelsfrei erkennen lassen, sind ungültig. Die Angaben werden von der Gemeinde geprüft. Und weil dieser nicht ausreichend erschien, zitierte Frau Jochum aus einem Gerichtsentscheid zum damaligen Bürgerbegehren "Forensik". Dabei ist das Programm "Meso" so
einfach und hilfreich. Nach Eingabe von Name, Vorname und Geburtsdatum zeigt das Programm die jeweilige Straße mit Hausnummer an. Doch die Projektleitung hielt sich an die Vorgabe der Verwaltungsspitze: erkennen - ja, ermitteln - nein.
Ob sich die Eile für Verwaltungschef Sauerland gelohnt hat, wissen wir nach Schließung der Wahllokale am 12. Februar 2012, ein Sonntag in der Karnevalszeit.
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OB Sauerland: „Die Bürger haben das Wort – ich stelle mich“ Pressemitteilung der Stadt Duisburg
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Duisburg, 24. November 2011 - Im Nachgang der Sondersitzung des Rates der Stadt Duisburg vom 24. November 2011 gibt Oberbürgermeister Adolf Sauerland folgende Erklärung ab: „Die Bürgerinnen und Bürger haben jetzt das Wort. Ich stelle mich dem Verfahren. Ich werde das Wählervotum akzeptieren und hoffe, dass es meine Gegner auch tun. Nachdem ich 2004 zum ersten Mal zum Oberbürgermeister der Stadt Duisburg gewählt worden war, wurde das beim politischen Wettbewerber als
einmaliger Ausrutscher angesehen. Schließlich hatte in Duisburg eine Partei über 50 Jahre lang die Geschicke der Stadt bestimmt und den Oberbürgermeister gestellt. Der mit meiner Wahl eingeleitete Wechsel war für viele inakzeptabel. Man ließ mich aber in der ersten Wahlzeit bis zur Wahlkampfphase 2009 in Ruhe arbeiten, weil man davon ausging, dass der Ausrutscher bei der nächsten Wahl wieder ausgebügelt würde. Obwohl schon vor der Kommunalwahl 2009 auch mit Verunglimpfungen und Gerüchten Stimmung gegen
mich gemacht wurde, haben die Wählerinnen und Wähler meine geleistete Arbeit als Oberbürgermeister gewürdigt und mich mit einem weiteren Mandat beauftragt. Ich habe das Wählervotum angenommen und mich verpflichtet, mein Amt bis 2015 weiterhin zum Wohle der Stadt auszuüben. Wie ich bereits erklärt habe, ist es auch meine feste Absicht, dieser Pflicht nachzukommen, es sein denn, es gibt ein anderslautendes demokratisches Votum.“
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BZ-auf ein Wort: Bleibt die Demokratie auf der Strecke? Jochem Knörzer
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Duisburg, 18. November 2011 - 79.915 Unterschriften Duisburger BürgerInnen zum Abwahlbegehren gegen Adolf Sauerland wurden von der BI 'Neuanfang für Duisburg' dem Rat übergeben, nach der Prüfung durch die Verwaltung wurden 67.329 als gültig gewertet. Damit ist das Quorum von 15 Prozent der 365.980 wahlberechtigten DuisburgerInnen - 54.897 - nicht nur erreicht sondern weit überschritten worden. Trotzdem darf man sich
fragen, warum fast 16 Prozent der eingereichten Unterschriften für ungültig erklärt wurden. Begründungen wie "Formblatt nicht vollständig", "Fehlende/falsche/unvollständige Angaben zu Name, Vorname, Geburtsdatum, Straße, Hausnummer, Postleitzahl und Datum der Unterschrift" und "Fremdergänzungen/-eintragungen" betteln regelrecht um Erklärungen und Nachprüfungen. Allein "Hausnummer" weisen 4.790 nicht gewertete Unterschriften aus!
Die "Sauerland'sche CDU" sieht diese Nachfragen nicht, steuert zielstrebig und hastig die letzte aussichtsreiche Möglichkeit an, "ihren Sauerland" im Amt zu behalten: die Abwahl in den Karneval zu legen. Um das zu erreichen, wird, satzungsgemäß und zulässig, eine Sondersitzung des Rates am 24. November 2011 beantragt. Um der, von der Gemeindeordnung NRW, vorgeschriebenen Dreimonatsfrist gerecht zu werden, muss die Abwahl bis spätestens dem 19. Februar 2012 durchgeführt werden.
Da es sich dabei um den Karnelvalssonntag, einen Tag vor Rosenmontag, handelt, schlägt die Verwaltung gnädigerweise den Sonntag davor, den 12. Februar 2012, vor.
Das Vorgehen der CDU scheint durchaus rechtens zu sein, warum habe ich trotzdem das Gefühl, dass die Demokratie, mal wieder, auf der Strecke bleibt?
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Rücktritt oder schnelle Abwahl –
Bürgerinitiative für schnelle Entscheidung
BI fordert sauberes Verfahren – dann Abwahl im Februar
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Ablehnungen überprüfen – Völlige
Transparenz des Prüfungsverfahrens gefordert – jeden
Verdacht auf unzulässige Einflussnahmen vermeiden -
Wahltermin im Februar
Duisburg, 18. November 2011 - Die Initiative „Neuanfang für
Duisburg“, die am 17. Oktober dem Rat der Stadt Duisburg
fast 80000 Unterschriften für die Einleitung der Abwahl des
umstrittenen Oberbürgermeisters Adolf Sauerland eingereicht
hatte, will die hohe Zahl von ca. 15 % abgelehnten
Unterschriften nachprüfen und fordert deshalb Akteneinsicht
in das Prüfungsverfahren.
Theo Steegmann, einer der Sprecher der Initiative: “Die
Sprecher der Initiative sind beauftragt, die
unterschreibenden Bürger in ihren demokratischen Rechten zu
vertreten. Wenn eine Unterschrift nicht anerkannt wird, muss
das klar nachvollziehbar sein“.
Insbesondere bei den Ablehnungen, die mit der Begründung
„Formblatt nicht vollständig“, „ unleserliche Eintragung“
und „Fremdergänzungen“ erfolgt sind, will die Initiative
genau hinsehen. Viele Behinderte haben unterschrieben, der
Eintrag selbst wurde aber meist von Begleitpersonen und
Betreuern vorgenommen. Solche Ergänzungen müssen im
Interesse unserer Bürger anerkannt werden.“ Auch die
Ablehnungen mit der Begründung „fehlende oder unvollständige
Angaben zu Vornamen, Hausnummer, Postleitzahl“ sollen
nachgeprüft werden.
„Wir wollen die Gründe für die Ablehnungen im Einzelnen
nachvollziehen können“, so Werner Hüsken, ebenfalls Sprecher
der Initiative. Ziel sei eine Stellungnahme für den
Wahlprüfungsausschuss, der vor der entscheidenden
Ratssitzung über das Prüfergebnis der Verwaltung befindet.
Werner Hüsken: “Wir wollen, dass der Wahlprüfungsausschuss
und der Rat in Kenntnis aller Argumente entscheiden.“
Dann wird auch noch einmal die umstrittene Frage der
fehlenden Hausnummern eine Rolle spielen, wo es
unterschiedliche Rechtsmeinungen gibt: „Die Stadt muss
unserer Meinung nach diese Einträge prüfen und den
Wahlprüfungsausschuss und den Rat über die Gültigkeit
entscheiden lassen, wenn die Unterschreibenden zweifelsfrei
zugeordnet werden können.“ Das sei auch ohne Hausnummer
durch Abgleich der übrigen Daten mit der Einwohnerdatei
einwandfrei möglich. Werner Hüsken: „Der Rat hat es in der
Hand zu verhindern, dass 4790 Duisburger Bürger um ihre
Stimme gebracht werden.“
Harald Jochums, der dritte Sprecher der Initiative, fordert
völlige Transparenz im Prüfungsverfahren. „ Es liegt auf der
Hand, dass in einem von der Stadt Duisburg betriebenen
Verfahren, in dem es um die Abwahl des Chefs geht, nur
völlige Transparenz und Offenheit verhindert, dass der
Verdacht von unzulässigen Einflussnahmen und Wahlfälschung
entsteht.“ Schon deshalb liege der Antrag der
Bürgerinitiative auf Akteneinsicht im Interesse der Stadt.
„Die Initiative hat einen Rechtsanspruch darauf, dass ihr
die Gründe für die Ablehnungen im Einzelnen mitgeteilt
werden. Dies sollte so schnell wie möglich erfolgen.
Ob denn dieser Nachprüfungsprozess bis zur geplanten
Sondersitzung des Rates am 24. November abgewickelt werden
könnte?
Theo Steegmann: „Wir werden dem vorher tagenden
Wahlprüfungsausschuss in jedem Fall einen Antrag vorlegen,
der die Rechte der unterschreibenden Bürger sichert.
Wichtig: In einem Winterwahlkampf spielt die Briefwahl eine
besondere Rolle. Deshalb müssen die Briefwahlstellen in den
Bezirken wieder eingerichtet werden.“
Und die Terminfrage?
Darauf gibt Theo Steegmann eine klare Antwort:
Der CDU-Vorschlag (29. Januar) ist bereits geplatzt, weil
verwaltungstechnisch nicht machbar. Statt auf Termintricks
sollte sich die CDU darauf konzentrieren, Adolf Sauerland
zum Rücktritt zu bewegen und der Stadt eine halbe Million
Euro Wahlkosten zu ersparen. Die Gemeindeordnung sieht
ausdrücklich vor, dass der Oberbürgermeister nach
Anerkennung der Unterschriften durch den Rat der Stadt durch
eine Rücktrittserklärung der Stadt eine Wahl ersparen kann.“
Die Initiative hätte einen Wahltermin außerhalb der
Karnevalszeit für sinnvoll gehalten. Theo Steegmann: „Wenn
es jetzt auf den 12. Februar hinausläuft, so nehmen wir
diesen Termin auch an. Wir sind überzeugt: Je eher Adolf
Sauerland abgewählt wird, desto besser für Duisburg. Wir
wissen, dass mehr als 92.000 Duisburger Bürger nur darauf
warten, ihre Stimme für die Abwahl Adolf Sauerlands
abzugeben“
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Wahlprüfungsausschuss hatte es zu eilig Jochem Knörzer
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Duisburg, 18. November 2011 - Zu Beginn der öffentlichen Sitzung des Wahlprüfungsausschusses stellte Jürgen C. Brandt für die SPD, BL, Linke und Grünen fest, dass die Einladung vor ca. 48 Stunden, die zu behandelnde Drucksache - Bürgerantrag zur Abwahl des Oberbürgermeisters gem. § 66 Gemeindeordnung (GO NRW) - sogar erst vor 24 Stunden die Ausschussmitglieder erreicht haben. Und stellte zur Geschäftsordnung den gemeinsamen Antrag, die Tagesordnungspunkte wegen Verstoß gegen die
Ratssatzung von der Tagesordnung zu nehmen. Der anwesende Rechtsdezernent Wolfgang Rabe, dessen Vorgänger pikanterweise Herr Brandt war, berief sich auf die GO NRW und eigene Interpretationen. Herr Enzweiler, Vorsitzender des Ausschusses, verlor im Laufe der Diskussion ein wenig die Contenance, seine Gesichtsfarbe wechselte in ein kräftiges Rot und seine Stimme wurde deutlich lauter. Er wollte die Sitzung durchziehen, musste sich von Brandt vorhalten lassen, dass es "nicht rechtens ist, was Sie hier
machen". Letztendlich wurde über den Antrag zur Geschäftsordnung abgestimmt, mit dem Ergebnis, dass er mit sieben (SPD, Linke, Grüne) zu vier Stimmen (CDU) angenommen wurde. Da es die einzigen Tagesordnungspunkte waren, schloss der Vorsitzende Enzweiler die Sitzung und kündigte für Donnerstag, 24.11.2011, 15 Uhr die nächste Sitzung des Ausschusses an. Also drei Stunden vor der, durch die CDU-Fraktion beantragte, Sondersitzung des Rates zum Thema "Bürgerantrag zur Abwahl des Oberbürgermeisters
gem. § 66 Gemeindeordnung (GO NRW)".
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Linksfraktion weist Vorwürfe zurück |
Duisburg, 13. Oktober 2011 - Zu den
wiederholten Vorwürfen von VertreterInnen der Arbeitnehmer
der Gebag, die von der Ratsmehrheit beschlossene
Rechtsformänderung führe zur Einschränkung von
Mitbestimmungsrechten, erklärt Hermann Dierkes, Vorsitzender
der Ratsfraktion DIE LINKE:
„Wenn Arbeitnehmervertreter sich begründete Sorgen um die
Zukunft der Mitbestimmung machen, sind wir immer auf ihrer
Seite. Wir halten aber die derzeitig Kontroverse für
vordergründig. Deshalb nochmals zur Klarstellung:
1. In der aktuellen Auseinandersetzung um die Gebag hat sich
unsere Fraktion für die Umwandlung von einer
Aktiengesellschaft in eine GmbH eingesetzt. Ziel sind mehr
Transparenz und mehr Einflussnahme auf die Geschäftspolitik
durch den Rat. Dies sollte auch im Interesse der
Arbeitnehmer sein. Es kann nicht angehen, dass das für die
kommunale Wohnungswirtschaft wichtige Unternehmen sich – wie
mit dem Schuhkarton an der Küppersmühle – auf Existenz
gefährdende Projekte einlässt und dem Rat noch nicht einmal
Anfragen beantwortet werden unter Verweis auf Aktienrecht
und Verschwiegenheit. Mit der Rechtsformumwandlung wurde
eine Satzung beschlossen, die die bisherigen
Arbeitnehmer-rechte unangetastet lässt.
2. Der Ende 2010 von der heutigen Landtagsmehrheit in die
Gemeindeordnung eingefügte
§ 108a eröffnet dem Rat die Möglichkeit, die von der
Arbeitnehmerseite vorgeschlagenen Aufsichtsratsmitglieder
zurück zu weisen. Dies wurde gegen den Widerstand der LINKEN
im Landtag und gegen die gewerkschaftlichen Positionen
beschlossen. Unsere Ratsfraktion wird die von der
Arbeitnehmerseite Vorgeschlagenen akzeptieren, sonst würde
die Mitbestimmung ad absurdum geführt. Wir gehen davon aus,
dass auch die Mehrheit des Rates darauf verzichtet, vom
Zurückweisungsrecht nach 108a der Gemeindeordnung Gebrauch
zu machen. An die Landesregierung appellieren wir, die
Bestimmung in der Gemeindeordnung zu revidieren. “
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Duisburgs SPD-Landtagsabgeordneten Sören Link, Ralf
Jäger und Rainer Bischoff:
Wir halten Wort – Semester startet ohne Studiengebühren und
das Land springt ein
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Duisburg, 11. Oktober 2011 - „In
diesen Tagen startet das Wintersemester 2011/2012 mit den
ersten Vorlesungen und in NRW müssen die Studierenden an den
Hochschulen und Fachhochschulen erstmals keine
Studiengebühren mehr entrichten. Das ist nicht nur eine
Erleichterung für viele Studierende und ihre Eltern, die
damit jährlich bis zu 1.000 Euro mehr zur Verfügung haben.
Damit hängt auch das Studium nicht mehr vom Geldbeutel der
Eltern ab und kein Studierwilliger wird mehr vom Studium
abgeschreckt“, erklärten die Duisburger
SPD-Landtagsabgeordneten Sören Link, Ralf Jäger und Rainer
Bischoff heute am Rande der Fraktionssitzung in Düsseldorf.
„Wir halten Wort. Die SPD steht für eine gebührenfreie
Bildungskette von der Kita bis zur Uni. Damit werden soziale
Schranken abgebaut und jedem jungen Menschen die
bestmögliche Bildung zugänglich gemacht.“
Gleichzeitig würden die ausfallenden Studiengebühren durch
das Land kompensiert, betonte die SPD-Politiker: „Die
rot-grüne Koalition in Düsseldorf hat dafür gesorgt, dass
der Wegfall der Studiengebühren für die Hochschulen und
Fachhochschulen nicht zu einem Qualitätsverlust in der Lehre
führt. Das Land garantiert den NRW-Hochschulen jährlich
mindestens 249 Millionen Euro zusätzlich, die der
Verbesserung der Lehre zugute kommt. Das Geld wird den
Hochschulen nach Anzahl der Studierenden zugeteilt. Denn für
uns gilt: In NRW ist jeder Studierende gleich viel wert. Für
unsere Hochschule in Duisburg-Essen bedeutet das einen
zusätzlichen Landeszuschuss noch für dieses Jahr in Höhe von
9,9 Millionen Euro, die der Verbesserung der Lehrbedingungen
und damit den Studierenden dient.“
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'Neuanfang für Duisburg': Schluss der Unterschriftensammlung am 15. Oktober, 18 Uhr |
Übergabe der Unterschriftenlisten an den Rat der Stadt
am Montag, 17.10.2011, 14:30 Uhr am Burgplatz Duisburg, 9. Oktober 2011 - Die Bürgerinitiative ruft alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, ihre Unterschriftenlisten bis spätestens Samstag, dem 15.10.2011, 18:00 Uhr am Lifesaver Brunnen abzugeben oder frühzeitig mit der Post an einen der drei Sprecher der Initiative zu schicken. Die letzten Unterschriften werden am Wochenende gezählt. Die Bürgerinitiative ruft alle Unterstützer auf, zum Treffen um
14:30 Uhr auf dem Burgplatz zu kommen. Um 15:00 Uhr werden die gesammelten Unterschriften dem Rat der Stadt vor Beginn der öffentlichen Ratssitzung übergeben.
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Menschlichkeit statt Mehrheit
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Duisburg, 6. Oktober 2011 - Die
SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Süd verurteilt auf das
Schärfste den folgenschweren tätlichen Angriff auf ihren
Bezirksvertreterkollegen Mirze Edis!
Seit der Kommunalwahl 2009 haben SPD, Grüne und der Linke
Mirze Edis sich zu einer
vertrauensvollen Zusammenarbeit entschlossen, wobei jedes
Einzelmitglied und jede Fraktion in ihrem Stimmverhalten
absolut unabhängig agieren kann. Die gemeinsame Arbeit wurde
bisher als konstruktive Sacharbeit verstanden, dabei galt
die Erringung von Mehrheiten nicht als primär. Daher
empfindet die SPD-Fraktion eine Berichterstattung über den
Verlust von Mehrheiten im Zusammenhang mit ih-rem
schwerverletzten Kollegen als beschämend und völlig
unangebracht.
„In erster Linie wünschen wir Mirze Edis jetzt alles Gute
für den Genesungsverlauf“, so Fraktionsvorsitzender Volker
Haasper.
Dass man so unmittelbar nach dieser schrecklichen Gewalttat
den vermutlichen Tätern in Teilen der Presse noch eine
Plattform bietet, während das Opfer ums Überleben ringt,
stößt bei allen Mitglieder der SPD-Fraktion auf völliges
Unverständnis.
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