Duisburg,
12. November 2024 - In der gestrigen Sitzung des
Umweltausschusses wurden die vorläufigen Ergebnisse der
kürzlich abgeschlossenen Bestands- und Potenzialanalyse
für die kommunale Wärmeplanung präsentiert. Ziel dieser
Analysen ist es, die Grundlagen für eine nachhaltige und
effiziente Wärmeversorgung für die Stadt Duisburg sowie
für eine langfristige Reduktion der CO₂-Emissionen im
Wärmesektor zu schaffen.
Die kommunale
Wärmeplanung ist ein Konzept zur langfristigen Gestaltung
der Wärmeversorgung in der Stadt. Sie erfasst die aktuelle
Situation und entwickelt Lösungen, um den Wärmebedarf
möglichst klimafreundlich zu decken. Linda Wagner,
Dezernentin für Umwelt und Klimaschutz, erklärt: „Mit der
kommunalen Wärmeplanung legen wir die Basis, wie wir
Duisburgs Wärmeversorgung für die Zukunft sicher und
umweltfreundlicher machen können.“ Dabei werden
fossile Brennstoffe wie Erdgas oder Heizöl schrittweise
durch erneuerbare Energien ersetzt und innovative
Brennstoffe bzw. Technologien wie Wasserstoff und
Wärmepumpen integriert.
Ergebnisse der
Bestandsanalyse Wärmebedarf und
Wärmeversorgung in Duisburg Die
Bestandsanalyse bildet den Ausgangspunkt für die
Entwicklung der zukünftigen Wärmeplanung in Duisburg. Sie
erfasst die aktuelle Versorgungssituation und den
Wärmebedarf in der Stadt. Insgesamt beläuft sich der
jährliche Wärmebedarf in Duisburg auf 3.512
Gigawattstunden (GWh). Davon entfällt der größte Anteil
auf den Wohnsektor (68 Prozent), gefolgt
von öffentlichen Gebäuden und kleineren Industrien.
Der Schwerindustriebedarf wurde aufgrund seiner
spezifischen Anforderungen bewusst ausgeklammert, da diese
Sektoren eigene Energieversorgungslösungen nutzen und
eigene Dekarbonisierungspfade verfolgen. Die
Bestandsanalyse zeigt zudem den starken Anteil fossiler
Brennstoffe am Energieverbrauch in Duisburg. Insbesondere
Erdgas und Heizöl decken mehr als 70 Prozent
des Wärmebedarfs ab, was zu erheblichen CO₂-Emissionen pro
Jahr führt. Diese Situation unterstreicht die
Dringlichkeit, alternative und erneu-erbare Energien
auszubauen.
Potenzialanalyse
Zukunftsorientierte Wärmequellen und Nutzung erneuerbarer
Energien Die parallel durchgeführte
Potenzialanalyse beleuchtet die Möglichkeiten zur Nutzung
erneuerbarer Energiequellen in Duisburg. Die Analyse
zeigt, dass Duisburg über vielfältige Möglichkeiten zur
Nutzung erneuerbarer Energien verfügt. Besonders
vielversprechend ist die Nutzung von Dachflächen für
Photovoltaikanlagen, idealerweise kombiniert mit
Wärmepumpen, die Luft- und oberflächennahe Geothermie
nutzen. Zudem bietet der Ausbau von Wärmenetzen in
Verbindung mit grünem Wasserstoff sowie der Einsatz von
Wärmequellen aus Fluss-, Abwasser- und Seewasser-Pumpen
großes Potenzial.
DVV als Partner für die
Erarbeitung des Wärmeplans Zur Umsetzung der
kommunalen Wärmeplanung hat die Stadt Duisburg die
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (DVV)
beauftragt, einen Wärmeplan zu entwickeln. Der fertige
Wärmeplan soll nicht nur die klimafreundliche Umstellung
der Energieversorgung unterstützen, sondern auch konkrete
Handlungsmöglichkeiten aufzeigen, um die
Versorgungssicherheit der Stadt zu gewährleisten.
Ausblick und nächste Schritte Die
Ergebnisse der Bestands- und Potenzialanalyse legen die
Grundlage für eine klimafreundliche Wärmeplanung in
Duisburg. In den kommenden Monaten werden Zielszenarien
und ein Maßnahmenkatalog entwickelt, um die Umstellung auf
erneuerbare Energien voranzutreiben und die Emissionen im
Wärmebereich nachhaltig zu senken. Die Stadt Duisburg
setzt dabei auf eine enge Zusammenarbeit mit städtischen
Akteuren, der Wirtschaft und der Bevölkerung. „Die
Wärmeversorgung unserer Stadt nachhaltig und zukunftsfähig
zu gestalten, ist eine der größten Herausforderungen
unserer Zeit“, betont Linda Wagner. „Die jetzt
vorliegenden Analysen zeigen eindrucksvoll das enorme
Potenzial auf, das in erneuerbaren Energien und
erneuerbaren Brennstoffen wie grünem Wasserstoff steckt.
Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern, der lokalen
Wirtschaft, dem Handwerk und der Wohnungswirtschaft und
weiteren Akteuren wollen wir konkrete Maßnahmen
entwickeln, die Duisburgs Wärme- versorgung nicht nur
effizienter, sondern auch treibhausgasneutral machen.“
Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen,
sich über die Pläne zur Wärmeversorgung zu informieren und
aktiv an der Gestaltung des Wärmeplans mitzuwirken.
Weitere Informationen zum Projekt gibt es bei der
Geschäftsstelle zur Kommunalen Wärmeplanung bei der
Stabsstelle Klimaschutz per E-Mail unter
waermeplanung@stadt-duisburg.de
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