Sehr geehrter Herr Link,
ich
versuche es nun einmal per E-Mail, auf Briefe reagieren Sie
ja scheinbar nicht! Es geht um das Elendsquartier in
Bergheim. Im Anhang finden Sie Bilder von gestern.
Als ich nun heute unter Telefon: (0203) 283 - 5000 den
Sperrmüll melden wollte, sagte man mir, man bräuchte eine
Unterschrift vom Hauseigentümer, um den Müll abzuholen?!
Darauf habe ich mir noch einmal Ihre Internetseite
angeschaut und folgendes gefunden - „6. Dreck weg – in
48 Stunden. Diese gute Idee wird wieder aufgegriffen und
macht Duisburg sauberer: Sie rufen an, wenn Sie Dreck auf
städtischem Gelände finden - 48 Stunden später ist der Dreck
weg.“
Als ich die Frau von den Wirtschaftsbetrieben
auf Ihre Aussage hingewiesen habe, sagte diese nur, dass es
sich dabei um keine offizielle Aussage handelt bzw. dieses
noch geplant werden muss, wie man so etwas umsetzten kann?!
Im Moment konnte sie sich auch nicht vorstellen, dass es
das geben wird, da der Aufwand, gerade im Elendsquartier in
Bergheim, zu groß für Duisburg sei!
Wir haben Ratten bei uns in den Gärten, die Anwohner wollen
so nicht mehr leben!
Wenn es denn mit der
Unterschrift des Hausbesitzers seine Richtigkeit hat, dann
werden wohl die Anwohner einmal eine Demo starten, indem
alle Anwohner ihren Müll einmal für eine Woche auf die
Straße werfen, dann wieder Presse und TV informieren und
Duisburg steht als dreckigste Stadt in Deutschland wieder im
Mittelpunkt. Ist das von Ihnen so gewollt? Die Anwohner sind
für alles bereit!
Noch einmal ein Zitat von Ihrer
Internetseite „Als oberster Repräsentant obliegt dem
Oberbürgermeister die Vertretung der Stadt nach außen. “
Also, wie gedenkt die Stadt das Problem zu lösen?
Was wollen Sie machen?
Lassen Sie sich mal hier
sehen und sprechen mit den Anwohnern?
Alle anderen
(Presse und TV) waren schon da! Selbst die NPD war schon
da und hat mit „Heimreise statt Einreise“ geworben!
Also, ich hoffe auf eine schnelle Antwort, damit das Problem
nun nach Monaten des Nichtstuns endlich gelöst wird!
Bei Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung, das ist erst
gemeint!
Mit freundlichen Grüßen
ein Anwohner (der Redaktion bekannt)
Am Abend des selben Tages:
Sehr geehrter Herr Link, Sehr geehrte Frau Stieler,
erst einmal herzlichen Dank an Herrn Link, dass Sie,
während Ihres Aufenthalts in Frankreich, so schnell alles
Notwendige veranlasst haben, damit der Müll abgeholt wird.
Um den Tag kurz zusammenzufassen: Der
Müllberg lebt und wächst! Er lebt, weil sich
organischer Müll zwischen dem anderen Müll befindet, d.h.
einerseits wachsen Maden und ähnliches Getier
heran, andererseits finden so die vorhandenen Ratten
auch etwas zu Essen. Letzte Woche lag übrigens eine
überfahrene Ratte direkt vor der Stelle, wo sich nun der
Müllberg befindet. Der Müllberg wächst auch noch, da die
Bewohner ihn weiter aufstocken. Wie rasant dieses geht,
können Sie meinen neuen Bildern entnehmen.
Die Wirtschaftsbetriebe sind heute kurz da gewesen, da aber
während der Abholung der Müllberg noch von den Anwohnern
vergrößert wurde, haben die Wirtschaftsbetriebe die Lust
verloren. Der Müllberg war also größer als gestern, obwohl
ein Teil schon abgeholt wurde. Um 19:00 Uhr war dann der
erste Müllwagen da, jetzt um 20:00 Uhr waren es 2 oder 3,
die Hälfte ist nun weg! Ich bin auf Morgen gespannt. Ich
halte Sie auf dem Laufenden.
Auf den Bildern sieht
man auch das Fernsehteam von heute, wir kommen nun wieder
ins TV! Duisburg die dreckigste Stadt Deutschlands oder
Elendsquartiere in einer 500.000 Einwohner Metropole.
Morgen kommt der WDR mal wieder, es scheint interessant zu
werden! Die Landtagsabgeordnete Frau Vogt kommt morgen
auch mal vorbei um sich anzuschauen wie man in Duisburg
Müllprobleme angeht.
Die Sache mit der Unterschrift vom Hauseigentümer muss noch
geklärt werden. Nach Meinung der Wirtschaftsbetriebe ist
diese nötig.
Ich habe heute einen Vertreter der
Bezirksvertretung angesprochen und der konnte sich das nicht
vorstellen. Auf dem öffentlichen Gehweg ist kein Durchkommen
mehr, ich habe heute gesehen wie eine Rollstuhlfahrerin über
die Straße geschoben werden musste, weil der Gehweg keinen
Platz mehr für Rollstuhlfahrer bietet! Dort leben Ratten
und Maden in Müllhaufen und die Wirtschaftsbetriebe dürfen
ohne die Unterschrift des Hauseigentümers den öffentlichen
Gehweg nicht reinigen? Könnten Sie mir dazu einmal eine
Stellungnahme geben? Danke!
Mich würde auch noch
interessieren, was die Aufgabe der beiden Männer vom
Ordnungsamt ist. Beide konnten keine Aussage zu den
Wirtschaftsbetrieben machen, ob diese heute noch kommen oder
nicht. Auch wurden noch Stühle aus den oberen Etagen
geworfen, während die beiden unten in ihrem Wagen saßen, da
fragt man sich als Steuerzahler natürlich, ob man für die
beiden keine sinnvolleren Aufgaben hat?
Ich stehe
immer noch gerne bei Fragen zur Verfügung. Ich würde mich
auch gerne bei der Problemlösung einbringen, sollten Sie
also das weitere Vorgehen besprechen, würde ich mich über
eine Einladung freuen! Ich hoffe ja, dass dieses Problem
nun nicht als gelöst von Ihnen angesehen wird!
Mit
freundlichen Grüßen
ein Anwohner (der Redaktion bekannt)
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