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Mainstraße -Mercatorhaus  Oberstraße -
Denkmal Mercator-Quartier Oberstraße - Mercatorstraße
Mercatorhalle - Münzstraße - Münzplatz - Marientor

Museum haus Königsberg

Wohnensemble Mainstraße

Mainstraße 12 - 18/Ecke Lahnstraße 21 in 47051 Duisburg
 

Geschichte
Die als sogenannten „Reichswohnungsbauten“ im Auftrag des Wohnungsbauamtes der Stadt Duisburg errichteten Wohnhäuser an Mainstraße/Ecke Lahnstraße wurden im Zuge verschiedener Bauprojekte zur Schaffung von Besatzungswohnbauten in Zeiten akuter Wohnungsnot in der ersten Hälfte der 1920er Jahre in Duisburg realisiert. Unter dem Druck der belgischen Besetzung sollten mit Reichsmitteln hochwertige Wohnbauten für ihre Offiziere entstehen, vornehmlich in Duisburg-Altstadt, Ruhrort und Meiderich, die nicht als Gesamtmaßnahme, sondern an unterschiedlichen Baustellen, zumeist als Baulückenschließung, vorgesehen waren. Zur Durchführung der Projekte wurden verschiedene Duisburger Architekten hinzugezogen.


Lage und städtebaulicher Zusammenhang/städtebauliche und architektonische Konzeption
Die Häusergruppe Mainstraße/Ecke Lahnstraße liegt laut Bauantrag von 1922: „Wohnungsbauten für das Reich in Duisburg“ inmitten des südlichen sog. „Wasserviertels“, welches zu dieser Zeit östlich noch nicht durch die A59 begrenzt war. Jedoch befand sich hier bereits an gleicher Stelle eine Verbindungsbahn, die Hafen mit Bahnhof verband. Die Bebauung liegt im östlichen Bereich des Wasserviertels, nahe dieser ehemaligen Hafenbahn. Während das nördliche Wasserviertel bereits weitgehend bebaut war, wies der südliche Teil Anfang der 1920er Jahre noch viele unbebaute Bereiche auf. Die bevorzugte Lage im Wasserviertel, dessen Ausbauung seit Beginn des Jahrhunderts städtebaulich für eine gehobene Mieterschaft vorgesehen war, entsprach offensichtlich den Forderungen der Besatzungsmächte. An der ebenfalls zur Lahnstraße angrenzenden Nahestraße entstanden weitere Reichswohnungsbauten, sowie auch etwas später, in unmittelbarer Nähe in der
Oranienstraße östlich der Hafenbahn.

Die traufständige Wohnbebauung wurde als „Baulückenfüllung“ einer Blockrandbebauung in 3,5 geschossiger Bauweise mit Satteldach und Putzfassaden errichtet. Den Auftakt bildet das Eckhaus an der Lahnstraße, das an eine bereits vorhandene Bebauung angebaut wurde und zur Mainstraße einen ausgebildeten Giebel aufzeigt. Hier schließen dann auf einer Länge von etwa 64 m vier weitere Häuser an, die in ihrer Gebäudetiefe zunehmen, indem die Rückfronten (Haus Nr. 12 und 14) stufenartig verspringen. Das letzte Haus war für eine spätere Anschlussbebauung vorgesehen. Heute ist der gesamte Block bebaut. Im großen Innenhof liegen Höfe bzw. Gärten. Direkt gegenüber der Ecke Lahnstraße befindet sich das bauzeitlich bereits vorhandene Gymnasium.
Die Gesamtanlage der Bebauung ist mit 5 unterschiedlich großen Häusern konzipiert, wobei die beiden abschließenden Häuser an der Mainstraße (Nr. 16 und 18) spiegelbildlich mit
neben- einander liegenden Treppenhäusern angelegt sind. Daneben befindet sich ein relativ breites Haus mit mittigem Eingang, während die beiden übrigen Häuser seitlich angeordnete
Zugänge haben. Die straßenseitigen Fassaden sind durch Erker, leicht vorspringende Treppenhäuser und Eingänge gegliedert.

Die bauzeitliche Grundrissstruktur ist trotz der unterschiedlichen Hausgrößen im Konzept ähnlich durchgeführt. Es entstand pro Geschoss jeweils eine Wohnung. Je nach Haustyp waren das 3-, 4- oder 5-Zimmerwohnungen mit Küche, Bad, teilweise mit zusätzlichem WC, kleiner Loggia zum Garten und einem „Mädchenzimmer“. Straßenseitig lagen immer zwei durch eine größere Durchgangstür verbundene Räume („Herren- und Wohnzimmer“). Bei den größeren Wohnungen waren die Schlafzimmer ebenfalls mit einer Tür verbunden, eines mit separatem Zugang zum Bad. Die Räume gruppieren sich um Flur und große Diele. Im Dachgeschoss waren die Dienstbotenzimmer und eine „Notwohnung“ untergebracht, das Kellergeschoss enthielt Wirtschaftskeller und Waschküche sowie den Zugang zum Garten. Die Häuser Nr. 14 - 18 hatten im Keller zusätzlich noch zwei Büroräume mit einem WC.
Datierung
Für den Bauantrag und die Durchführung der Baumaßnahme wurde der Duisburger Architekt Otto Schmidt beauftragt. Die Bauanträge für die einzelnen Häuser wurden zusammen am 16.9.1922 übergeben. Die Genehmigung für das Eckhaus Lahnstr. 21 erfolgte am 13.10.1922, für die Häuser Mainstr. 12 – 18 am 23.1.1923. Die Rohbauabnahmen wurden bereits am 23.4.1923 durchgeführt, die Schlussabnahmen am 3.3.1924. Kosten für Kanalanschluss und Straßenbau (Bürgersteige) wurden ebenfalls vom Reich getragen.

Baugeschichte
Inwieweit eine Bewohnung durch die Offiziere erfolgte, ist den gesichteten Bauakten nicht zu entnehmen. Der erste Eintrag eines Mieters erfolgte erst im Adressbuch der Stadt Duisburg von 1926/1927 für Lahnstr. 21: ein U. van Lith (königl. Niederländ. Konsul.) 1927 waren hier dann insgesamt 4 Parteien eingetragen, was bedeutet, dass ebenfalls das Dachgeschoss, laut Bebauungsplan eigentlich nicht als eigenständige Wohnung erlaubt, bewohnt war. Als weitere Mieter finden sich nun ein Steuerinspektor, ein Regierungsrat sowie ein Steuerwachtmeister. Erst 1928 waren laut Adressbuch dann alle Etagen der Wohnungen an der Mainstraße bewohnt, ebenfalls mit Mietern ähnlicher Berufsgruppen (z. B. Stadtoberinspektor, Oberregierungsrat, Oberzollinspektor).
Die Eintragungen deuten darauf hin, dass mit beginnendem Abzug der Truppen ab 1925 die Reichswohnbauten nach und nach für Staatsbedienstete zur Verfügung gestellt wurden, wohl aber ggf. noch einige Zeit durch Offiziere bewohnt waren. Als Eigentümer der Grundstücke ist der „Reichsfiskus“ eingetragen, lediglich Mainstr. Nr. 18 gehörte dem Finanzamt Duisburg. Die Grundstücke sind dann um 1930 durch das Deutsche Reich zur treuhändischen Verwaltung an die Deutsche Bau- und Bodenbank (später Dt. Bau- und
Grundstücks AG) übereignet worden.
Im Rahmen der Behebung von Kriegsschäden des 2. Weltkrieges wurde im großen Rahmen versucht, die Wiederherrichtung als „Wiederaufbaumaßnahmen“ zu beantragen, da für diese Maßnahmen entsprechende Mittel bereitgestellt wurden, sofern zur Behebung der Wohnungsnot neuer Wohnraum geschaffen wurde.
Obwohl die Bauten als „Staatshochbauten“ eine bevorzugte Behandlung beanspruchten, wurde nicht jedem Baugesuch entsprochen. In der Mainstraße waren die Häuser Nr. 12 und 14 allerdings wohl so stark beschädigt, dass sie oberhalb der Keller nunmehr neu aufgebaut werden mussten. Das Baugesuch zum Wiederaufbau wurde für Nr. 12 bereits am 30.7.1948 vom Duisburger Architekten Theo Kehl eingereicht. Der geplante Ladeneinbau im Erdgeschoss sollte als Ausnahme vom damaligen, bis 31.12.1948 verlängerten, Bauverbot
für Läden, Gastwirtschaften und Vergnügungsstätten nur genehmigt werden, wenn zum Ladenbau mind. 2 zusätzliche Wohnungen geschaffen würden, die beide „zur freien Verfügung des Wohnungsamtes“ gestellt werden sollten. Ein erster Bauabschnitt erfolgte aber erst mit Genehmigung vom 27.3.1950, allerdings mit der Errichtung nur einer Wohnung und Laden. Nach Abräumen der Schuttmassen wurde das Erdgeschoss unter Verwendung erhaltungsfähiger Mauerwerksteile mit einer Stahlbetondecke und einem provisorischen Dach errichtet (Schlussabnahme 26.10.1951).
Die Genehmigung eines 2. Bauabschnittes erfolgte am 29.10.1951. Der Laden im Erdgeschoss wurde als eigenständige Einheit mit WC umgebaut. Das 1. Obergeschoss wurde unter Teilverwendung der Außenmauern in annähernd gleicher Grundrissstruktur (mit Lauben) wie der ehemaligen aufgebaut, das 2.
Obergeschoss und das Dach komplett neu errichtet. Im Dachgeschoss entstand eine zusätzliche Wohnung. Der Wiederaufbau erfolgte in vereinfachter Form. Architekturbauteile, wie sie heute an den bauzeitlich erhaltenen Häusern vorzufinden sind, wurden dabei nicht wieder ausgeführt (ein ehemals mittiger Erker sowie der bis über das Dach hochgezogene Rundbogengiebel des Treppenzwerchhauses).
Die Genehmigung des Wiederaufbaus des Nebenhauses Nr. 14 erfolgte am 07.08.1952. Mit dieser Maßnahme wurden die ehemaligen großen Wohnungen in jeweils zwei Wohnungen pro Geschoss umgebaut und auch im Dachgeschoss zwei Wohnungen errichtet. Der Aufbau erfolgte unter Teilverwendung der erhaltungsfähigen Außenmauern. Die Baumaßnahmen betrafen dabei überwiegend die Neuaufmauerung von Innenwänden (insbesondere im rechten Hausteil), den Einzug neuer Geschossdecken sowie die Errichtung eines neuen
Daches. Rückseitig wurden Balkone angefügt. Auch hier erfolgte der Aufbau in vereinfachten Formen mit Übernahme der vorhandenen Traufhöhen und Weiterführung des Kellersockels.
Der Giebel des Treppenhauses wurde hier ebenfalls nicht wiederhergestellt. Die Dachgeschosswohnungen durften nur bis zur Tilgung der Landesdarlehen als selbstständige Wohnungen genutzt werden und sollten hinterher den Wohnungen der Vollgeschosse zugeordnet werden.

Mercatorhaus an der Oberstraße

Infolge der religiösen Wirren in den Niederlanden siedelte Gerhard Mercator 1552 nach Duisburg über, wo er 1558 ein Haus an der Oberstraße erwarb und bis zu seinem Tode am 2. Dezember 1592 bewohnte.

Am 5. März 1512 zu Rupelmonde in Flandern geboren, hatte er nach Vollendung
seiner Studien in Löwen gelebt und durch Anfertigung von Meßinstrumenten, Ausführung von Vermessungen und Herausgabe von Karten und Globen sich Ruf erworben.
Als Kartograph des Herzogs von Cleve in Duisburg lebend, schuf er die Werke, die seinen Weltruhm begründet haben, nämlich die Karte von Europa, die Weltkarte für Seefahrer und den Atlas.

Auch erteilte er einige Jahre an der höheren Stadtschule mathematischen Unterricht. Für diese Schule war im Jahre 1512 ein neues Gebäude errichtet worden, "ein schoen, herlike, nie steinen schoe."
Dieses Haus ist (1920) noch erhalten und ist eines der ältesten Gebäude unserer Stadt. Zu Ehren Mercators wurde 1878 das Denkmal auf dem Burgplatz enthüllt.

Aus Deutschlands Städtebau - Duisburg
Herausgeber Stadtbauamt Duisburg (Stadtbaurat Preziger).
Bearbeiter:
Dipl.-Ing. Schneider,
Regierungsbaumeiter Grochtmann
Stadtschulrat Eicker
"Dari"
Deutscher Architektur- und Industrie-Verlag - Berlin Halensee 1920



Toreinfahrt und Giebel der "Mercatorschen Besitzung".
Die Geschosshöhe betrug komfortable 4,30 Meter
 


Treppe im früheren Mercatorhaus

















Mercator-Quartier Oberstraße
Charakteristischen Merkmale des Denkmals

Östlich des Bodendenkmals 11b „Frühmittelalterlicher Königshof aus fränkischer und karolingischer Zeit und ottonische Pfalz“ schließt ein Areal an, das begrenzt durch die Oberstraße im Norden, Poststraße im Westen, Gutenbergstraße im Süden und Obermauerstraße im Osten eines der wichtigsten Stadtquartiere des hoch- und spätmittelalterlichen Duisburgs darstellte. Im Osten ist die Fläche begrenzt durch die Bodendenkmäler 48b „Mittelalterliche Stadtbefestigung, incl. Graben- und Wallsystem“ und 21b „Stapeltor“.



Historische Grundlagen
Ausgrabungen im Umfeld dieses Gebietes haben Siedlungs- und Bauspuren ab spätantik- /frühmittelalterlicher Zeit ergeben. Im Bereich des „Alten Rathauses“ wurde ein Pfalzkomplex nachgewiesen, zu dem auch die Vorgängerkirchen unter der Salvatorkirche als Pfalzkapellen gehörten. Grabungen im Bereich der unmittelbar nördlich an die Oberstraße anschließenden Nonnengasse und in der Niederstraße haben vielfach frühmittelalterliche, hoch- /spätmittelalterliche sowie neuzeitliche Befunde und Funde ergeben.
Weitere Grabungen und Bauuntersuchungen zeigen zudem die komplizierte Bauabfolge der Duisburger Stadtbefestigung seit dem Früh- und Hochmittelalter.
Auf dem Unterschutzstellungsgebiet bestand bis zum Zweiten Weltkrieg eine weitgehend erhaltene Randbebauung aus mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Bürgerhäusern. In den Hofflächen standen in geringerer Anzahl Nebengebäude. Nachforschungen im Stadtarchiv Duisburg (Bestand 610: Hausakten und Bestand Historische Photographien) haben gezeigt,
dass die historischen Bauten in großem Umfang ohne grundlegende Umbauten bis zum Zweiten Weltkrieg erhalten waren. Vereinzelt war die mittelalterliche und frühneuzeitliche Bebauung im ausgehenden 19. Jahrhundert durch Neubauten ersetzt worden. Insgesamt zeigen die historischen Pläne und Photographien aber eine sehr gute Erhaltung dieses mittelalterlichen Stadtquartiers entlang der Oberstraße.

Die Oberstraße selbst war umsäumt von zunächst etwas kleineren Bauten in der Nähe des Stapeltors, die in Richtung auf das Zentrum Burgplatz aber aus mächtigen und bedeutenden Giebelhäusern bestand. Eines dieser Häuser (ehemals Oberstraße 4/6) diente im 16. Jahrhundert als Wohnhaus von Gerhard Mercator.

Da nach dem Zweiten Weltkrieg der Wiederaufbau des Quartiers mit zwei Schulen vorgenommen wurde, deren äußere Gebäudekonturen deutlich innerhalb der historischen Parzellen zu stehen kamen, sind die baulichen Überreste der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Bebauung noch weitgehend im Boden erhalten.
Neben diesen bedeutenden Bauresten ab dem Hochmittelalter ist zudem mit älteren Befunden zu rechnen, die sich in den einstigen Hofbereichen erhalten haben. Die Nebengebäude, die auf den historischen Plänen des 19. Jahrhunderts zu erkennen sind und von denen auch Umbaupläne des späten 19./frühen 20.Jahrhunderts vorliegen, waren größtenteils nicht unterkellert, so dass hier sowohl in den einstigen Hofflächen, als auch unter den einstigen Gebäuden selbst noch mit der Erhaltung von frühmittelalterlichen und
möglicherweise auch älteren Befunden zu rechnen ist.

Schutzbereich
Der Schutzbereich des Bodendenkmals „Mercator-Quartier“ umfasst das gesamte Areal zwischen den Straßen Poststraße, Oberstraße, Obermauerstraße und Gutenbergstraße einschließlich der Straßenräume.
Das Areal zwischen Poststraße, Oberstraße, Obermauerstraße und Gutenbergstraße ist bedeutend für die früh-, hoch- und spätmittelalterliche sowie neuzeitliche Geschichte der Siedlung und Stadt Duisburg sowie das Niederrheingebiet.
Die zu erwartenden frühmittelalterlichen Befunde stehen sicher im Zusammenhang mit dem inneren Pfalzbereich, dessen Lage auf dem Burgplatz nachgewiesen ist. Von besser untersuchten Pfalzen wissen wir, dass sich in den angrenzenden Arealen Wohn- und Nebengebäude des Hofstabes, in weiterem Abstand außerdem die Quartiere der Handwerker befanden. Als im Boden erhaltene Befunde sind Pfostengruben, Gruben, Gräbchen, Kulturschichten und andere Bauspuren bis hin zu in Mauerwerkssubstanz erhaltenen Bauteilen im Keller- und Erdgeschossbereich der historischen Bebauung festzustellen. Die in diesen Befunden enthaltenen Einzelfunde aus Keramik, Knochen, Eisen,
Buntmetall, Glas und anderer Materialien geben Hinweise auf die soziale Stellung und die Berufe der Bewohner, auf Handelsbeziehungen, die  Ernährungsbasis, sowie auf das tägliche Leben.
Die Abfolge der Befunde, insbesondere der Baureste vom Frühmittelalter über das Hoch- und Spätmittelalter bis in die Neuzeit erlaubt detaillierte Aussagen zur Entwicklung eines bedeutenden Pfalzorts des Frühmittelalters zu einer Hansestadt bis hin zu einer landesherrlichen Stadt der Neuzeit.
Prüfung der wissenschaftlichen Gründe für die Erhaltung und Nutzung


In wissenschaftlicher Hinsicht sind die erhaltenen Überreste vergangener Zeit wichtige Quellen zur frühen Geschichte Duisburgs mindestens ab dem Frühmittelalter bis in die Neuzeit. Die im Boden erhaltenen Befunde und Funde geben Auskunft über die Besiedlung im unmittelbaren Umfeld der Pfalz und ihre Entwicklung hin zu einer differenzierten Bebauung des Hoch-, Spätmittelalters und der Neuzeit. Aus der schriftlichen Überlieferung sind zu unterschiedlichen Zeiten auch die einstigen Besitzer bzw. Bewohner der Häuser bekannt. So war das Haus Oberstraße 4/6 das Wohnhaus Gerhard Mercators, der in seinem dazugehörigen Hof auch ein auf gemauertem Sockel stationär befestigtes Gerät wahrscheinlich zur Sternenbeobachtung besaß. So stellt das Bodendenkmal z.B. für das ehemalige Wohnhaus und dem dazugehörigen Hof des Gerhard Mercator im 16. Jahrhundert, aber ebenso für die Nachbaranwesen, eine einmalige, wissenschaftliche Primärquelle dar, die unbedingt erhalten werden muss.

Prüfung der volkskundlichen Gründe für die Erhaltung und Nutzung
Prüfung der städtebaulichen Gründe für die Erhaltung und Nutzung

Städtebauliche Gründe für den Erhalt dieses Bodendenkmals liegen ebenfalls vor. Die im Boden erhaltenen Strukturen der historischen Bebauung zeigen eindrucksvoll die Bebauung entlang der wichtigen Ausfallstraße vom ehemaligen inneren Pfalzbereich zum Stapeltor mit ihren bedeutenden Bürgerhäusern des Mittelalters und der frühen Neuzeit in Burgplatznähe
und der kleiner werdenden Bebauung in der Nähe des Tores. Die einstige Bebauung entlang der Obermauerstraße lässt eine geringere Bebauungsdichte erkennen. Entlang der Gutenbergstraße, ehemals die „Poet“, gab es eine Bebauung aus einzelnen, zum Teil in Gartenbereichen freistehenden Steinhäusern. Diese obertägig bedeutende städtebauliche Situation hat sich im Bodendenkmal erhalten.

Literatur:·
·BINDING/ BINDING 1969,
Binding, Günter/ Binding, Elisabeth, Archäologisch-historische Untersuchungen zur Frühgeschichte Duisburgs, Duisburger Forschungen Beiheft 12, Duisburg 1969.

· KRAUSE 1988,
Krause, Günter, Duisburg im 5. Jh. nach Christus. Archäologische Entdeckungen in der Duisburger Altstadt, Archäologie im Rheinland 1987, Bonn 1988, 98 - 100.

· KRAUSE 2004,
Krause, Günter, Nebenbauten der Duisburger Königspfalz des 10. - 13. Jahrhunderts, in: Château Gaillard, études de castellogie médiévale 21, 2004, 137 - 151.

· MILZ 1982,
Milz, Joseph, Untersuchungen zur mittelalterlichen Stadtmauer von Duisburg (mit einem Beitrag von G. Krause), in: Vor- und Frühgeschichte des unteren Niederrheins.
Rudolf Stampfuß zum Gedächtnis. Quellenschriften zur westdeutschen Vor- und Frühgeschichte 10, 1982, 135 - 171.

· MILZ 2005,
Milz, Joseph, Duisburger Topographie im 16. Jahrhundert. Duisburger Forschungen 52, 2005.

Mercatorstraße mit IHK-Gebäude
Museum Haus Königsberg

Duisburg,  März 2009 - "Das Museum Haus Königsberg" - Stiftung Königsberg im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft - geht auf die Übernahme der Patenschaft der Stadt Duisburg für Königsberg (Pr) im Jahre 1951 zurück. Es wurde am 5. Dezember 1992 eröffnet und löste das alte, 1968 gegründete "Museum Haus Königsberg" ab.
Bereits ab 1960 wird umfangreiches Kulturgut aus Königsberg in Duisburg zusammengetragen. Es umfasst Karten von Ostpreußen, Stadtpläne von Königsberg, ein Bildarchiv zur Stadtgeschichte, Postkarten und Fotos, Malerei und Grafik, Skulpturen, Bernstein-, Porzellan- und Goldschmiedearbeiten, Münzen und Medaillen sowie Exponate zur Alltags- und Festkultur. Darüber hinaus verfügt das Museum über eine Bibliothek mit rund 4.500 Büchern und eine Königsberger Adresskartei mit ca. 300.000 Namen früherer Königsberger Bürger und ihrer Nachkommen.
Besonders umfangreich sind Sammlungen zur Geschichte der Stadt, zur Kunst, zu Bernstein sowie zu Immanuel Kant und Käthe Kollwitz. Im Archiv des Museums befindet sich der Nachlass des Dichters Ernst Wiechert und des Komponisten Otto Besch.
Die Dauerausstellung des Museums erinnert an besondere Ereignisse der über 700jährigen Geschichte der Stadt, an Handel und Wirtschaft, an die Universität und andere kulturelle Institutionen, an große Persönlichkeiten. Zum Bestand des Museums gehört auch die Sammlung der PRUSSIA, Gesellschaft für Heimatkunde Ost- und Westpreußens e. V..

Königsberg gilt als ein wichtiges Zentrum der deutschen Geistesgeschichte und Kultur. Ausstellungen beziehen sich z. B. auf Immanuel Kant, Johann Gottfried Herder, Johann Georg Hamann und E. T. A. Hoffmann oder auf Käthe Kollwitz und Maler der Kurischen Nehrung, auf Naturwissenschaftler, Schriftsteller oder Musiker," stellt sich das Museum Haus Königsberg in einem Faltblatt selbst vor. Es ist im Innenhaften im selben Gebäude wie das Stadtarchiv untergebracht. Geöffnet ist es dienstags, mittwochs, donnerstags und samstags 10 - 17 Uhr, freitags 10 - 14 Uhr und sonntags 10 - 18 Uhr. Der Eintrittspreis beträgt 1,50 Euro.
Das Museum wendet sich an Leute, die einen persönlichen Bezug zu Ostpreußen haben. Die Geschichte der Region wird anhand von Schautafeln, die Hintergrundinformationen liefern, Büsten, Keramiken, Gemälden, aktuellen und historischen Fotographien und anderen Ausstellungsstücken erzählt. Die Ausstellung präsentiert aber auch Bernstein und historische ostpreußische Persönlichkeiten wie Agnes Miegel, Immanuel Kant, Käthe Kollwitz oder Lovis Corinth.
"Meine Mitstreiter sprechen genauso wenig Russisch wie ich," berichtet Lorenz Grimoni, der Leiter des Museums. "Bei Kontakten zum heutigen Kaliningrad brauchen wir immer einen Dolmetscher. Die fehlenden Sprachkenntnisse sind auch der Grund dafür, daß wir uns nie mit dem Kaliningrad der Nachkriegszeit beschäftigten. So nebenbei bemerkt: Kalinin war ein Freund Stalins und der Vorsitzende des Präsidiums des Obersten Sowjets der Sowjetunion von 1938 bis 1946. Heute spielt er in der Öffentlichkeit keine Rolle mehr."
Wer etwas über die Patenschaft Duisburgs für Königsberg wissen möchte, sei an die Festschrift zum 50jährigen Bestehen dieser Patenschaft verwiesen. Sie ist im Patenschaftsbüro erhältlich.

Münzstraße mit Boekerhaus und Dach-Restaurant Priel

Unten: Aufnahme von 1954, die den Neubau des früheren Kaufhauses PRIEL (siehe Werbung) an der Ecke Münzstraße / Steinsche Gasse zeigt. Es war bereits damals ein markanter Punkt im Duisburger Stadtbild, war es doch einer der ersten Neubauten in Duisburg nach dem unseligen zweiten Weltkrieg. Im unteren Bild sind noch die Trümmer erkennbar, in denen das KEPA Kaufhaus seine Bleibe hatte.

Fotos: Das alte Kepa-Haus, wo jetzt die Galeria steht.
Zwischen den beiden Gebäuden ist der im letzten Jahr abgerissene Hochbunker zu sehen. Unter der Straße führte bis Anfang der 90er eine Tunnel ,in dem es einige Geschäfte gab. Bild unten der heutige (2008) Anblick
 



 


Knüllermarkt, der heute im ehemaligen Kaufhaus von SinnLefers bzw. Quelle am Münzplatz eingezogen ist

Stadtfenster: Erstes Projekt des Masterplans auf den Weg gebracht


Cannes/Duisburg, 14. März 2007 - Stadtfenster heißt das Projekt, das heute am Rande der MIPIM in Cannes
vorgestellt worden ist. Axel Funke, Geschäftsführer von Multi Development Germany GmbH, und Artur Grzsiek, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Duisburg, wollen gemeinsam den Neubau der Stadtbibliothek und der Volkshochschule in Duisburg realisieren. Auf einem ca. 13.000 Quadratmeter großen Grundstück, dem Standort des ehemaligen Boecker-Hauses, an der Steinschen Gasse / Ecke Münzstraße soll das Gebäude entstehen. Multi
Development tritt dabei als Projektentwickler, die Sparkasse Duisburg als Investor auf. Das Projekt ist das erste des Masterplans für die Duisburger Innenstadt, das auf den Weg gebracht werden soll.

Neben der VHS und der Stadtbibliothek soll das neue Gebäude das vom Rat der Stadt Duisburg beschlossene NS-Dokumentationszentrum aufnehmen. Ergänzend sind etwa 4.000 Quadratmeter Einzelhandelsfläche geplant.
Der architektonische Entwurf stammt von dem Büro Bolles + Wilson Freie Architekten aus Münster, die Sieger des Architektenwettbewerbs sind. Das international renommierte Architekturbüro hat bereits die Stadtbibliothek in Münster und die BEIC Milan Library in Mailand geplant. 
Vorbehaltlich der noch vom Rat der Stadt Duisburg zu treffenden Beschlüsse können sich die Partner vorstellen, bereits im Sommer 2007 mit den Bauarbeiten am ehemaligen Boecker-Gebäude zu beginnen. Die Fertigstellung wäre dann im Frühjahr 2009.

Mercatorhalle in den 60er Jahren



Marientor - Schleuse und Kirche (1901)


Marienkirche - heutige(2008) Nahumgebung