Geographie
Die an den Stadtteil Walsum-Wehofen angrenzenden Ortsteile
sind im Norden Dinslaken-Hiesfeld, im Osten Oberhausen (Barming-Holten
& Holten), im Süden Duisburg (Walsum-Fahrn) und im Westen
Duisburg (Walsum-Aldenrade).
Geschichte
Wehofen wurde erstmals im 11. Jahrhundert als "Widehoive"
oder "Widehouwen" schriftlich erwähnt und war
jahrhundertelang eine kleine Bauernschaft in der Gemeinde
Walsum mit wenigen Bauernhöfen. Anfang des 20. Jahrhunderts
begann die zum Thyssem-Konzern gehörige Gewerkschaft
Deutscher Kaiser in Wehofen eine Schachtanlage zu bauen.
Die
Zeche Wehofen begann ab dem Jahre 1913 mit der
Kohleförderung. Gleichzeitig wurde planmäßig eine Siedlung
für die Bergleute und ihre Familien errichtet. 1918 standen
bei einer Belegschaft von 1.545 Beschäftigten 877 Wohnungen
zur Verfügung. Bis 1928 war diese eine Schachtanlage im
Ortsgebiet Walsum neben der zweiten in Walsum angesiedelten
Schachtanlage ?Alt-Hamborn� aktiv. 1928 wurde die
Kohleförderung aufgrund der Weltwirtschaftskrise eingestellt
und 1933 schloss die Zeche komplett.
Wehofen gehörte bis zum 1. Januar 1975 als Stadtteil von
Walsum zum Kreis Dinslaken. Mit dessen Auflösung wurde
Walsum der Stadt Duisburg zugeordnet (damalige Postleitzahl
4103 Walsum III, später 4100 Duisburg).
Siedlung Wehofen
Damit das Aussehen dieser typischen Zechensiedlung erhalten
bleibt, stehen viele der alten Häuser sowie der
Siedlungsgrundriss heute unter Denkmalschutz. Die Siedlung
Wehofen wurde streng rasterförmig auf quadratischen Arealen
errichtet. Die meisten Straßen verlaufen von Nordosten nach
Südwesten bzw. Nordwesten nach Südosten, an einigen
Randbereichen auch bogenförmig (z. B. Kirchwiesenweg) und im
südlichen, für die Angestellten vorgesehenen Bereich auch
gradlinig. Die Straßenkreuzungen sind großzügig angelegt,
ansonsten wurde eher platzsparend gebaut. Die Häuser sind
als verputzte Ziegelrohbauten mit niedrigen
Verbindungsbauten zwischen den einzelnen Gebäudegruppen
angelegt.
Die Verbindungsbauten waren als Stallungen und als
Durchgänge zum Blockinnenbereich ausgelegt, hinter den
Häusern gab es weitere Wirtschaftsgebäude. Der
Gruppenhausbau herrscht vor, es reiht sich Haus an Haus,
allerdings hat jedes einen besonderen Eingang mit Loggia
oder Außentreppe. Besonders auffällig ist die aufwändige
Dachgestaltung, es wechseln sich Sattel-, Walm- und
Krüppelwalmdächern ab. Dazu kommen Plätze an den
Straßenkreuzungen, kleine Vorgärten, viele Baumpflanzungen
(auch im Straßenraum) und gemeinschaftliche Grünflächen.
Die
Bäume sind zu den Straßennamen passend angepflanzt worden
und teilweise heute noch so erhalten, zum Beispiel bei den
Straßen "Unter den Linden" und "Unter den Kastanien". Viele
Gehwegflächen und öffentliche Bereiche sind inzwischen zu
Parkplätzen ausgebaut worden und verändern so den
ursprünglichen Charakter der Freiflächen. Inzwischen wurde
ein Projekt gestartet, um das Aussehen dieser Siedlung dem
ursprünglichen Straßenbild anzupassen," beschreibt die
Internetenzyklopädie Wikipedia den nördlichen Duisburger
Stadtteil. Soweit ich es mitbekomme, gehört zumindest die
Siedlung Wehofen zur Route der Industriekultur.
Die Siedlung selbst ist eine typische Arbeitersiedlung aus
Kaisers Zeiten. Architektonisch gleichförmig, stehen die
Häuser (teilweise mit kleinem Vorgarten) in Reih und Glied.
Sauber und ordentlich sieht es hier aus, aber auch ein wenig
langweilig. Plus und Schlecker sind hier vertreten, eine
kleine Pizzeria - ansonsten scheint die Zeit spurlos an der
Arbeitersiedlung vorübergegangen zu sein. Zumindest von
außen ist noch die katholische Kirche sehenswert.