Duisburg, 21. Juni 2013 -
Die U14-Schachjugend des OSC Rheinhausen trat nach
ihrer sensationellen Qualifikation für die
NRW-Endrunde beim Turnier in Bochum (wir
berichteten) zu Christi Himmelfahrt am 30.05. die
Reise zum sauerländischen Gipfel Ahorn an. In dieser
Einöde fand - mangels Reichweite frei von Internet
oder lästigem Handygebimmel - das viertägige Turnier
statt, bei dem der NRW-Titel und die Fahrkarten zur
Deutschen Meisterschaft vergeben wurden. Nach einer
abenteuerlichen Anfahrt über Feldwege zwischen
Bergen und Schluchten, bei denen manchen Kindern
schon ganz anders wurde, erreichte die diesmal in
Bestbesetzung plus einem Ergänzungsspieler
angetretene Mannschaft ihr Ziel. Alperen, Afet,
Duke, Jan und Joshua hatten sich einiges
vorgenommen, so am liebsten den Gipfel Ahorn zu
ihren Olymp zu machen oder das gute Omen Himmelfahrt
mit eigenen Inhalten zu füllen. Auch die beiden
Trainer Swen Pröttel und Eugen Heinert ließen es
sich nicht nehmen, ihre Schützlinge die ganze Zeit
vor Ort zu führen und zu betreuen und nahmen sich
kurzerhand für die vollen vier Tage frei, um der
Mannschaft den letzten taktischen Schliff zu
vermitteln. Hoffentlich mit Erfolg, dieses tolle
ehrenamtliche Engagement verdient mal wieder schon
vorab die Bestnote.
Die Auslosung vor Ort bescherte ihnen gleich zu
Beginn den Dritten der letzten Deutschen
Meisterschaft aus Köln-Porz. Es warteten aber auch
danach direkt hintereinander drei weitere
renommierte Gegner auf die jungen Duisburger. Die
1:3 Auftaktniederlage tat daher nicht besonders weh,
die Punkte sollten eh anderweitig geholt werden.
Am zweiten Tag gegen Köln-Brühl sah es schon
ganz anders aus, Afet vergab in Siegstellung den Big
Point ebenso wie der nach einer langen durchzockten
Nintendo-DS-Nacht übermüdete Jan. Remis 2:2 und
weiter alles drin. Der Nachmittag gehörte dann wie
fast die ganze Freizeit dem Tischtennis. Die
Mannschaft vermisste hier zwar schmerzlich ihren
Jugendwart – Besuch wegen der am gleichen Wochenende
stattfindenden Duisburger TT-Stadtmeisterschaften
abgesagt, wo er es dann mit seinem Titelgewinn
vormachte – zog sich aber auch so achtbar aus der
Affäre. Eine besondere Erwähnung wert ist die
freundschaftliche und faire Atmosphäre unter den
Spielern trotz sportlicher Rivalität beim Schach wie
beim Tischtennis. Die Schiedsrichter wurden nicht
beansprucht und erfreuten sich so das ganze Turnier
über an ihrer langweiligen Untätigkeit. Beim TT und
anderswo fand sich immer auch etwas Zeit für Small
Talk nicht nur über Schach.
Nun ging es am
Samstag mit einem Doppelspieltag weiter, zuerst
gegen den Niederrheinmeister und Turnierfavoriten
aus der Landeshauptstadt. Nach zwei klaren
0:4-Niederlagen in der Verbandsmeisterschaft und
beim Qualifikationsturnier war nun Revanche
angesagt. Mit dem nächsten alles in allem gerechten
2:2-Remis zwar nicht ganz geglückt, aber die
selbsternannten Fantastischen Vier kostete dieses
Ergebnis die NRW-Meisterschaft. Jan rettete dabei
mit dem Big Point als Wiedergutmachung für seine
DS-Sünden das Ergebnis. Auch in der vierten und
vorletzten Partie des Turniers erzielte das Team am
Nachmittag wie schon in der Qualifikation ein 2:2-
Remis gegen den nächsten Favoriten aus Porta
Westfalica.
Die Qualifikation für die
Deutsche Meisterschaft sollte somit in der letzten
Runde mit einem Sieg gegen den abgeschlagenen
Letzten aus Welper geholt werden, da der bis dato
punktgleiche Kontrahent aus Porta Westfalica im
Fernduell noch auf den designierten NRW-Meister traf
- eine eigentlich unlösbare Aufgabe.
Mit
einem sicheren 3,5:0,5 Sieg ließ sich die Mannschaft
diese Chance nicht mehr nehmen. Einzig die
letztjährige U12-NRW-Meisterin Afet patzte und
schenkte ihrer Gegnerin einen halben Punkt. Es wurde
dennoch knapp, weil die Köln-Porzer in ihrem
eigenartigen Verständnis von Kölscher Klüngel
statt Fair Play diesmal nur die dritte Garde
aufstellten und nur knapp ein Remis retteten. Es
durfte gezittert, musste aber nicht mehr gerechnet
werden. Die sympathische Mannschaft aus Porta
Westfalica verabschiedete sich erhobenen Hauptes.
Der OSC verpasste zwar – punktgleich mit
Köln-Brühl - den Pokal für den dritten Platz und das
Treppchen, löste aber die begehrte Fahrkarte. Ein
weiterer in der Vereinsgeschichte bislang einmaliger
Erfolg, dem demnächst weitere folgen sollen. Am
zweiten Weihnachtstag geht es nun für ganze fünf
Tage nach Magdeburg. Wir drücken wieder die Daumen
und lassen uns gern erneut überraschen.
Endstand nach 5
Runden:
1. SG Porz 13 47,0 2. VfSuF Düsseldorf-Süd 13
46,0 3. Brühler SK 10 45,0 4. OSC Rheinhausen
10 41,0 5.
SC Porta Westfalica 9 39,0 6.
SV Welper 5 22,0
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