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Deutschland ruft - OSC U14-Schachjugend auf dem Ahorn
Peter Roth

Duisburg, 21. Juni 2013 - Die U14-Schachjugend des OSC Rheinhausen trat nach ihrer sensationellen Qualifikation für die NRW-Endrunde beim Turnier in Bochum (wir berichteten) zu Christi Himmelfahrt am 30.05. die Reise zum sauerländischen Gipfel Ahorn an. In dieser Einöde fand - mangels Reichweite frei von Internet oder lästigem Handygebimmel - das viertägige Turnier statt, bei dem der NRW-Titel und die Fahrkarten zur Deutschen Meisterschaft vergeben wurden. Nach einer abenteuerlichen Anfahrt über Feldwege zwischen Bergen und Schluchten, bei denen manchen Kindern schon ganz anders wurde, erreichte die diesmal in Bestbesetzung plus einem Ergänzungsspieler angetretene Mannschaft ihr Ziel. Alperen, Afet, Duke, Jan und Joshua hatten sich einiges vorgenommen, so am liebsten den Gipfel Ahorn zu ihren Olymp zu machen oder das gute Omen Himmelfahrt mit eigenen Inhalten zu füllen. Auch die beiden Trainer Swen Pröttel und Eugen Heinert ließen es sich nicht nehmen, ihre Schützlinge die ganze Zeit vor Ort zu führen und zu betreuen und nahmen sich kurzerhand für die vollen vier Tage frei, um der Mannschaft den letzten taktischen Schliff zu vermitteln. Hoffentlich mit Erfolg, dieses tolle ehrenamtliche Engagement verdient mal wieder schon vorab die Bestnote.

Die Auslosung vor Ort bescherte ihnen gleich zu Beginn den Dritten der letzten Deutschen Meisterschaft aus Köln-Porz. Es warteten aber auch danach direkt hintereinander drei weitere renommierte Gegner auf die jungen Duisburger. Die 1:3 Auftaktniederlage tat daher nicht besonders weh, die Punkte sollten eh anderweitig geholt werden.

Am zweiten Tag gegen Köln-Brühl sah es schon ganz anders aus, Afet vergab in Siegstellung den Big Point ebenso wie der nach einer langen durchzockten Nintendo-DS-Nacht übermüdete Jan. Remis 2:2 und weiter alles drin. Der Nachmittag gehörte dann wie fast die ganze Freizeit dem Tischtennis. Die Mannschaft vermisste hier zwar schmerzlich ihren Jugendwart – Besuch wegen der am gleichen Wochenende stattfindenden Duisburger TT-Stadtmeisterschaften abgesagt, wo er es dann mit seinem Titelgewinn vormachte – zog sich aber auch so achtbar aus der Affäre. Eine besondere Erwähnung wert ist die freundschaftliche und faire Atmosphäre unter den Spielern trotz sportlicher Rivalität beim Schach wie beim Tischtennis. Die Schiedsrichter wurden nicht beansprucht und erfreuten sich so das ganze Turnier über an ihrer langweiligen Untätigkeit. Beim TT und anderswo fand sich immer auch etwas Zeit für Small Talk nicht nur über Schach.

Nun ging es am Samstag mit einem Doppelspieltag weiter, zuerst gegen den Niederrheinmeister und Turnierfavoriten aus der Landeshauptstadt. Nach zwei klaren 0:4-Niederlagen in der Verbandsmeisterschaft und beim Qualifikationsturnier war nun Revanche angesagt. Mit dem nächsten alles in allem gerechten 2:2-Remis zwar nicht ganz geglückt, aber die selbsternannten Fantastischen Vier kostete dieses Ergebnis die NRW-Meisterschaft. Jan rettete dabei mit dem Big Point als Wiedergutmachung für seine DS-Sünden das Ergebnis. Auch in der vierten und vorletzten Partie des Turniers erzielte das Team am Nachmittag wie schon in der Qualifikation ein 2:2- Remis gegen den nächsten Favoriten aus Porta Westfalica.

Die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft sollte somit in der letzten Runde mit einem Sieg gegen den abgeschlagenen Letzten aus Welper geholt werden, da der bis dato punktgleiche Kontrahent aus Porta Westfalica im Fernduell noch auf den designierten NRW-Meister traf - eine eigentlich unlösbare Aufgabe.

Mit einem sicheren 3,5:0,5 Sieg ließ sich die Mannschaft diese Chance nicht mehr nehmen. Einzig die letztjährige U12-NRW-Meisterin Afet patzte und schenkte ihrer Gegnerin einen halben Punkt. Es wurde dennoch knapp, weil die Köln-Porzer in ihrem eigenartigen Verständnis von Kölscher Klüngel  statt Fair Play diesmal nur die dritte Garde aufstellten und nur knapp ein Remis retteten. Es durfte gezittert, musste aber nicht mehr gerechnet werden. Die sympathische Mannschaft aus Porta Westfalica verabschiedete sich erhobenen Hauptes.

Der OSC verpasste zwar – punktgleich mit Köln-Brühl - den Pokal für den dritten Platz und das Treppchen, löste aber die begehrte Fahrkarte. Ein weiterer in der Vereinsgeschichte bislang einmaliger Erfolg, dem demnächst weitere folgen sollen.
Am zweiten Weihnachtstag geht es nun für ganze fünf Tage nach Magdeburg. Wir drücken wieder die Daumen und lassen uns gern erneut überraschen.

Endstand nach 5 Runden:
1. SG Porz 13 47,0
2. VfSuF Düsseldorf-Süd 13 46,0
3. Brühler SK 10 45,0
4. OSC Rheinhausen 10 41,0
5.
SC Porta Westfalica 9 39,0
6.
SV Welper 5 22,0