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Kollektivereignis 'Nikolaus'
Nikolauskonzert Germania Schwarzenberg
Stephan Sadowski

Duisburg, 10. Dezember 2014 - Das Warten auf den Nikolaus wurde am letzten Samstag zu einem Kollektivereignis: Fast 700 Zuhörer hatten sich in der ausverkauften Erlöserkirche eingefunden, um in gemütlicher Atmosphäre dem Großen Adventskonzert zu lauschen, das gemeinsam von dem Männergesangsverein Germania Schwarzenberg unter Leitung von Martin Ebeling und dem Frauenchor Rheinhausen, dirigiert von Axel Quast, ausgerichtet wurde.
17 Sänger vom MGV Neukirchen, der auch von Martin Ebeling musikalisch betreut wird, waren zur Verstärkung mit dabei, sowie das Drehorgel-Orchester Duisburg und Regina Steven an der Kirchenorgel – das Motto war  schließlich „Orgeln erklingen für den Frieden“.

In seiner Ansprache begrüßte der 1. Vorsitzende der Germania, Karl-Heinz Knoke, im Publikum den neuen „Ehrenchorleiter“, Ulrich Eick-Kessenbrock, der 17 Jahre den Schwarzenberger Gesangsverein geleitet hatte und Ende März sein Amt abgab.

Die knapp 40 Sänger der Germania überraschten ihr Publikum mit Gospels, die für den Chorsatz umgeschrieben waren: Stücke wie „Rock my Soul“, „Kumbaya my Lord“ oder „Ol' man River“ aus dem Musical „Snowboat“ stimmten das Publikum auf die Reise in den Advent ein. Der Frauenchor Rheinhausen konterte mit „Halleluja“, dem Meisterstück des 80-jährigen Songwriters Leonhard Cohen, auch für den Chorsatz ausgelegt. Bei „Angels watching over me“, einem Spiritual, zeigten auch die Rheinhauser Frauen ihre musikalische Bandbreite, wobei Sängerin Elfie von Gruchalla noch  ein Solo über die anderen Stimmen legte.

Ein weiteres Highlight war der Auftritt des Drehorgel-Orchesters Duisburg. Angereist mit vier Drehorgeln, die sogar Schlagwerk im Aufsatz trugen, drehten sie aus ihrem reichen Musikrepertoire langsam Titel, wie „Ich bete an die Macht der Liebe“, „A Whiter Shade of Pale“ von Procul Harum oder ein irisches Volkslied „Highland Cathedral“. Das alles wurde Takt synchron gespielt: ein Drehorgelspieler legte vor und die anderen stiegen Strophe für Strophe in den Song mit ein, so dass sich schöne Harmonien ergaben, die auch das Publikum begeisterten. Die Zuschauer hatten später den Eindruck, dass dort ein gesamtes Orchester wirbelte,  so viele synkopisch versetzte Melodienlinien erzeugten die vier Musiker unter der Leitung von Ferdinand Bischoff.

Kurz vor der Pause gab es dann noch das Ave Maria von Gioachino Rossini, einem italienischer Komponisten, der in seiner Jugend große Opern schrieb, aber später Kochbücher herausbrachte. Die beiden Rheinhauser Chöre sangen es gestützt von Regina Steven an der großen Orgel und es entwickelte eine solche Intensität, dass auch das Publikum Applaus spendete. „Haben Sie Ihr Kommen bis hierhin bereut?“, fragte Karl-Heinz Knoke die Zuhörer, die natürlich mit einem geballten „Nein“ antworteten und sich auf den zweiten Teil freuten.

Da gab es dann noch richtige Klassiker vom Männerchor Germania Schwarzenberg zu hören, wie „Süßer die Glocken nie klingen“ und „Weihnachtsglocken“, gefolgt von Engelhards „Ave Maria Glöcklein“ und  dem Weihnachtshit „Feliz Navidad“, die dann der Frauenchor Rheinhausen gesanglich darbot.

Als Zugabe spielten beide Chöre noch einmal zusammen: „Brich an du schönes Morgenlicht“ und „Tollite Hostias“ aus dem Weihnachtsoratorium von Camille Saint-Saens. Die Zuschauer applaudierten lange nach dem Konzert und Zuhörer Klaus Sefzig meinte: „Ich war sehr von den Gospels im Programm der Germania Schwarzenberg überrascht.“