Duisburg, 13. März 2015 - Es war die
letzte Aufführung einer schier unendlichen Geschichte von
Liebe und Abenteuer, die am Sonntag noch einmal gespielt
wurde: Astrid Lindgrens „Die Brüder Löwenherz“ begeisterte
etwa 70 Zuschauer, jung und alt, im Rheinhauser
Komma-Theater. Bewegendes Erzähltheater brachte die Kids und
ihre Eltern mal zum Lachen, stimmte sie oft
nachdenklich - manche standen sogar kurz vor den Tränen am
Ende. Denn die Geschichte des kleinen todkranken Karl,
„Krümel“, Löwe und seines großen Bruders Jonathan nahm die
Zuschauer durch die mitreißende Darstellung mit in eine
Traumwelt – ins Land Nangijala.
Es macht den Charme
der Aufführung aus, dass die Brüder, Till und Nils
Beckmann, die beiden unerschütterlichen Streiter für das
Gute darstellen. Der 9-jährige Karl (Till Beckmann) kämpft
anfangs nicht nur mit dem Tod - er ist unheilbar krank –
sondern auch mit der Vorstellung, niemals so schön,
geschickt und mutig wie sein fünf Jahre älterer Bruder sein
zu können. „Ach könnte ich doch rennen wie Jonathan!“,
seufzt der Jungdarsteller Till Beckmann anfangs ins
Publikum. Ein großes Oh der Kids schallt ihm entgegen.
Überhaupt werden die Kleinen auf den Rängen immer wieder in
die Handlung einbezogen, mal sind sie die Sterne, wenn
Karl in den schwarzen Abendhimmel schaut, oder die Pferde,
denen die Brüder in Nangijala Heu hinschmeißen.
Nangijala ist das Jenseits - eine Traumwelt, von der
Jonathan seinem todkranken Bruder erzählt hat. Bis er selbst
dort landet: er rettet seinem Bruder das Leben, als er Karl
bei einem Brand aus dem lodernden Haus trägts, aber selbst
dabei umkommt – Karl folgt ihm dann erlöst von seinem
Lungenleiden zwei Wochen später, und beide treffen sich in
einem zweiten Leben. Wunderschöne, grüne Blumenwiesen werden
von Video-Promptern auf die Leinwände geworfen,
verbildlichen sie doch die Idylle des Kirschtals, in dem die
beiden landen und wo scheinbar Friede herrscht. Doch dann
wird die Bühne in Schatten gehüllt, denn der böse Herrscher
Tengil will den Bewohnern des Kirschtals die Freiheit
nehmen, genauso wie er es im benachbarten Heckenrosental
schon getan hat. Jetzt entwickelt sich spannendstes
Bewegungstheater auf der Bühne müssen Jonathan und Karl doch
ihren Freund Orbar, den Tengil entführen ließ, aus der Katla-Höhle
retten. Dabei geht es über „Stock und Stein“ genauer gesagt
über zwei Leitern, über die die Brüder Löwenherz wild wie
Berglöwen klettern oder über Holzböcke, die als Hindernis
oder Höhleneingang dienen, das ganze wird untermalt von
aufbrausender Musik, die Uwe Frisch an der Gitarre und
Programmings liefert. Diesen entlarven sie dabei noch als
Verräter Jossi, der einen Pakt mit den gnadenlosen
Tengilsoldaten geschmiedet hat - am Ende schaffen sie Freund
Orbar zu befreien.
Da überbrückende Passagen aus dem
Buch von Till Beckmann einfach nur erzählt werden, bleibt
den Kids bei der Aufführung Raum für die eigene Fantasie.
„Und wenn ihr das Buch lest, so werdet ihr euch vielleicht
an die ein oder andere Passage erinnert fühlen“, sagte
Darsteller Uwe Frisch den Kindern abschließend. Dabei können
sie dann ganz in ihrer Fantasiewelt schwelgen...und die
Aufführung ist näher am Buch als der bekannte Film aus dem
Jahre 1977 – dort ist die Rede vom Dornrosental...
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