Duisburg, 07. April 2015 - Was die Macht der Medien
ausmachen kann, zeigt sich im Fall der an Krebs erkrankten
Michaela Horst aus Asterlagen. Sie hat wahrscheinlich nur
noch wenige Monate zu leben, lautet die Diagnose. Es handelt
sich um Gebärmutterhalskrebs, der schon Metastasen gestreut
hat.
In den USA gibt es ein Mittel Avastin, das laut
dortiger Studien zwar eine lebensverlängernde, aber nicht
heilende Wirkung besitzt. Ihre Krankenkasse verweigerte ihr
lange dieses Medikament, weil es auf dem deutschen Markt
noch nicht erprobt und anerkannt ist. Nachdem aber Artikel
in dieser Zeitung über sie erschienen sind und
Regionalsender ihrem Fall eine größere Öffentlichkeit
bereiteten, lenkte die Krankenkasse ein, und gewährte ihr
dieses Mittel. „Das war genau zu meinem Geburtstag, am 10.
Dezember letzten Jahres“, erinnert sich Michaela Horst. „Ich
war überglücklich!“ Zuvor hatte sich eine Facebook-Gruppe
„Hilfe für Michaela“ gebildet, die klein anfing und
inzwischen etwa 3700 Mitglieder besitzt, und ihrem Fall
durch immer neue Aktionen Nachhaltigkeit verschafft. „Die
Gruppe ist damals ohne mein Wissen von meiner besten
Freundin ins Leben gerufen worden“, sagt die Rheinhauserin.
Jetzt wird es ein großes Konzert
zu ihren Gunsten geben. Am 30. April sind alle eingeladen
gemeinsam mit Michaela in der ehemaligen Kruppschen
Menage an der Friedrich-Alfred-Straße, dem jetzigen
Kulturzentrum der Aleviten, in den Mai zu tanzen.
„Es gibt inzwischen eine Orga-Gruppe von vierzehn Freunden - der
harte Kern - die dieses Event organisiert hat“, sagt
Michaela Horst, die Mutter von fünf Kindern ist. Da ihr Mann
Frank nach dem Befund seiner Frau lange krankgeschrieben
wurde, geriet die Familie in eine finanzielle Schieflage.
Die Gruppe hat daraufhin ein Spendenkonto für Michaela
eingerichtet, das von Pfarrer Sieghard Klimkeit von der
Christus-Kirche Hochemmerich treuhänderisch verwaltet wird.
„Ich möchte betonen, dass diese Gelder nur zur Deckung der
Kosten rund um meine Chemotherapie verwendet werden, weil
die nicht von der Krankenkasse übernommen werden“, sagt die
Krebserkrankte.
Die Ideen der Gruppenmitglieder,
um Michaela Horst zu helfen, strotzen nur so von Phantasie:
Mal gab es einen Zumba-Marathon in einem Homberger
Fitness-Studio, ein Tattoo-Studio in Rheinhausen hat einen
Tag auf Spendenbasis für das Projekt Tatoos gestochen, ein
Stammtisch trifft sich inzwischen regelmäßig. Zu Weihnachten
kamen dreißig „Engel für Michaela“ und organisierten das
ganze Heiligabend-Programm der siebenköpfigen Familie –
inklusive Weihnachtsbaum, Geschenken und einem Essen.
„Ich
war ganz baff, aufgrund dieser großen Solidarität. Ich
selbst habe damit nicht gerechnet“, sagt die 43-Jährige
gerührt. Viele Firmen und Organistionen sind als
Unterstützer aufgesprungen.
Bei dem Festival zum Tanz in den
Mai spielen vorwiegend regionale Bands. Alle Künstler
spielen ohne Gage - so ist das Line-Up für den 30. April
vorgesehen: 12 Inch, Between Hairy Bellys, Two Council,
Tonino L, Fourties Music, Dragon Flight, Bea Larson, Vanessa
Hildebrandt und Melanie Buchwald. Ganz frisch zugesagt als
Highlight hat Purple Schulz und die Showtanzgruppe
Nicodamons ist noch aufgesprungen. Dazu gibt es eine
Tombola.
„Wir warten noch auf einen Anruf von Claudia
Jung, die ich kürzlich persönlich getroffen habe“, so
Michaela Horst. Start dieses Events wird um 17 Uhr sein,
Karten kosten im Vorverkauf zwölf Euro, an der Abendkasse 15
Euro. „Wir haben lange überlegt, wo wir diese Veranstaltung
machen können, aber für mich ist wichtig, dass das Ding in
Rheinhausen bleibt“, sagt Michaela Horst.
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