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Fragen an ... Midge Ure
Martin Krampitz, Stephan Sadowski

Duisburg, 01. September 2015 - Lieber Midge Ure, spielen Sie noch Ihre alten Hits „Dancing with Tears in my Eyes“ und „Vienna“, und wie ist die Reaktion des Publikums?
MU: Ja, natürlich. Das ist, was das Publikum erwartet. Ich packe dann neueres Songmaterial dazu, um die Setliste interessant zu gestalten. Manchmal wird noch mehr älteres Ultravox-Material gespielt, so ist für jeden etwas dabei. Die „Breathe again“-Show im Herbst in Rheinhausen ist insofern unterschiedlich, da ich das gesamte „Breathe“-Album in einer halbakustischen Version mit zwei brillanten Musikern mit Mandoline, Violine und Akkordeon einspiele, aber auch da wird man natürlich auch noch andere Songs hören.

Würden Sie sagen, Sie haben in den 80ern Avantgarde Pop gemacht und wie sehen Sie Ihre Musik heute?
MU: Ich mag es nicht Musik in Schubladen zu packen. Das führt zu nichts. Letztes Jahr spielte ich auf einem großen Festival vor 6000-Hardcore-Gothic-Fans und die haben die Show gemocht. Dieses Jahr spiele ich mit Akkordeon und Violine mein Programm, da weiß ich nicht, wie man das einschätzen soll. Ich denke, ich habe all Eure Beschreibungen meines Musikstils während meiner Karriere durchlaufen.

Sie haben 2009 eine Art von Reunion mit Ultravox gestartet. Gibt es da neue Pläne mit der einstigen Band?
MU: Es war niemals beabsichtigt ein andauerndes Projekt zu werden. Ultravox ist die Sache immer anders angegangen. Wenn sich ein neues Projekt anbietet werden wir schauen, was wir machen, ob es etwas ist, was uns fasziniert oder nicht. Aber im Moment gibt es keine Pläne für irgendetwas.

Stehen Sie denn heute noch im regelmäßigen Kontakt mit Ihren einstigen Band-Kumpels?
MU: Ja, wir sind auf ewig miteinander verbunden, aber wir sehen uns nicht regelmäßig persönlich. Das letzte Mal, dass Billy (Recherche) und Warren (Recherche) und ich uns gesehen haben, war 2013 bei einer O2-Show.

Sie sind selber Schotte. Wie ist denn da heutzutage der Schottische Einfluss in Ihrer Musik zu bewerten?
MU: Ja, ich werde auch immer Schotte bleiben, natürlich beeinflusst das schon mein Songwriting. Aber es fließt nicht unbedingt offensichtlich mit hinein. Ich mag zum Beispiel nicht, diesen Shortbread Tin Tartan, diesen typischen Schottenrock, der erscheint so merkwürdig.

Sie haben „Band Aid Trust“ mit Sir Bob Geldof gegründet, Jetzt sind Sie Botschafter für die Hilfsorganisation „Save the Children“. Warum ist es wichtig für Sie, sich in sozialen Projekten zu engagieren?
MU: Weil wir doch alle Menschen sind. Wenn man etwas verändern kann, warum sollte man es nicht tun?

Ist die Herangehensweise ans Komponieren von Songs jetzt eine andere im Soloprojekt  als in der Bandphase für Sie?
MU: Nicht wirklich, außer, dass die Dinge technisch einfacher im Solofomat abgehen und die Soundchecks schneller ablaufen, was eine tolle Sache ist.

Wie sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Midge Ure: "Dass es nicht zwölf Jahre dauert, bis ich mein nächstes Album schreiben werde..."