Duisburg, 6. Januar 2015 - Die Schüler an
der niederrheinischen Realschule werden demnächst nicht
schlecht staunen – spätestens dann, wenn sich
herumgesprochen hat, dass Lisa Mette, ihre neue Lehrerin für
Geschichte und Englisch, im Internet kürzlich ein cooles
Musikvideo veröffentlichte. Denn „Die Motte“, so nennt
sie sich als Künstlerin, hat gerade ihren Song „Zepter“ bei
soundcloud.com online gestellt – die Klicks laufen richtig
gut und das Lied wird vielleicht auch ihren Schülern
gefallen.
„Zum Gitarrespielen bin ich mit 23
gekommen“, erzählt die Referendarin, „als ich ein
Auslandssemester in Neuseeland absolviert habe. Zwei
Mitbewohner meiner Wohngemeinschaft haben immer so schön
gespielt.“ Als musikalisch spät Berufene übte sie fortan
täglich Gitarrenakkorde und fing an eigene Songs zu
schreiben. „Ich hatte bis jetzt nur englische Songs im
Programm – das Lied „Zepter“ ist mein erstes
deutsches.“ Für die Aufnahme hat sie sich dann
befreundete Musiker dazu geholt, mit denen sie auch beim
„Essen-Original“-Festival im Sommer schon auf der Bühne
gestanden hat.
„Akustische Musik“ nennt die
28-Jährige selbst ihre Sparte, in der sie sich bewegt,
schöne Gesangsmelodien unterstützt mit folkig-poppigen
Instrumentalstrukturen. „Es macht mir ungeheuer viel Spaß
live zu spielen, da sieht man direkt wie das Publikum
reagiert“, sagt die Wahlduisburgerin, die ursprünglich aus
dem Großraum Münster stammt. Während sie noch im Sommer
viel unterwegs war, wird sie sich jetzt erst mal um ihr
Referendariat kümmern. „Live-Auftritte wird’s aber nächstes
Jahr wieder geben“, verspricht sie.
Zu den
befreundeten Musikern zählt der „Sprenz“, mit bürgerlichem
Namen Christian Sprenzel. Er ist ein Teil des Duisburger
Duos „Der Michi und der Sprenz“ und die beiden
Singer-Songwriter sind in der Duisburger Musikszene ein
Begriff. Spätestens, als sie auf dem diesjährigen
Parkkultur-Festival in Meiderich als Vorgruppe für die
deutschlandweit bekannte Band „Selig“ gespielt haben.
„Das war ein irres Gefühl als Akustik-Act vor 500 Leuten
aufzutreten“, sagt Christian Sprenz, „vor Selig zu spielen,
war eine Ehre für uns.“ Musikalisch hat es gut gepasst, denn
„Der Michi und der Sprenz“ machen Akustik-Rock mit so
mancher Punk-Attitüde, und manchmal klingen sie wie „Die
Ärzte“.
Vor sieben Jahren haben sich Michael Völkl und Christian
Sprenz bei einem Battle im Rheinhauser „Haus der Jugend“
kennengelernt – die Chemie stimmte musikalisch sofort und es
entstand jetzt das Album „Zwei Doofe und ein Gedanke“, fast
folgerichtig. Locker-flockig erzählen sie Geschichten aus
ihrem Leben, was geprägt ist von den 90er-Jahren, ihrer
Jugendzeit. „In einem Stück haben wir die 90er Revue
passieren lassen, als unsere Eltern noch Schulterpolster
getragen haben und Buffalos so modern waren“, erinnert
sich Christian Sprenz, „aber zum Glück kam auch das
Punk-Revival.“
Das erste Album hieß einfach
„Akustisch“, und an Titeln wie „Lästerschwester“ merkt man
noch den punkigen Einschlag. Die Songs komponieren sie
gemeinsam. „Das ist noch oldschool, aber wir spielen uns
dann gegenseitig unsere Ideen auf der Gitarre vor“, sagt
„Der Sprenz“. Die Live-Gigs haben schon einen gewissen
„Spaß-Faktor“, wenn sie mit Geschichten aus dem Leben das
Publikum nicht nur musikalisch unterhalten. Im Winter waren
die beiden in Essen, Krefeld und Berlin unterwegs, jetzt am
22. Januar kann man das Duo im Duisburger „Indie“ erleben.
Und wer weiß, vielleicht kann man die drei Duisburger
Nachwuchsmusiker demnächst bei Petra Füten in Duissern
im Doppel-Pack in der Reihe ihrer „Wohnzimmerkonzerte“
erleben – vom Konzept würde es auf jeden Fall passen...
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