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Feuer auf der 'Robinson-Abenteuerfarm'
Stephan Sadowski

Duisburg, 04. Juni 2015 - Selbst einen Tag später riecht es noch nach ausgebranntem Holz. Nur noch Trümmer von einem Pferdestall sind erkennbar,  schwarz angekokelte Holzbalken sind in sich zusammen gefallen, die Seitenwand des Stalls ist gänzlich verschwunden.
Auf einem Schild, das noch erhalten geblieben ist, steht: „Rauchen und Feuer im und am  Stall sind verboten“.
Der gesamte sandige Boden ist schwarz verfärbt. Ziemlich traurig schaut Jutta Faustmann. Sie ist Erzieherin auf der Robinson-Abenteuerfarm, seit 25 Jahren arbeitet sie hier. Sie ist für den Tierbereich zuständig auf dem Bauspielplatz. „Es ist so, als ob damit auch unsere gesamte Arbeit zunichte gemacht worden ist“, sagt sie.

Gestern morgen in der Frühe, wurde ein Brand gemeldet bei der Feuerwehr, dass der Pferdestall auf dem Friemersheimer Abenteuerspielplatz ausbrenne, die Feuerwehr rückte gegen 6 Uhr morgens an um zu löschen (genaue Recherche bitte Martin). „Da sehr viele Bewöhner der Borgeschenhof-Siedlunng in dem Förderverein für den Robinson-Spielplatz engagiert sind, wurden regelrecht Telefonketten und Facebook-Aufrufe gestartet, was hier los ist und  viele Anwohner waren sofort vor Ort“, sagt Ulrike Färber, Bereichsleitung offene Jugendarbeit vom Jugendamt Duisburg. „Ein Mitglied des Vereins ist bei der Freiwilligen Feuerwehr und kannte sogar einen Geheimweg durch die anrainenden Kleingärten, so dass der Wagen nicht warten musste, bis der Spielplatz aufgeschlossen wurde und darüber sofort an den Brandherd fahren konnte, um zu löschen“, sagt Ulrike Färber, die für die Jugendzentren und Bauspielplätze in Duisburg zuständig ist. Einige Vereinsmitglieder, die sich um die Versorgung der Tiere am Wochenende kümmern, haben zwar einen Schlüssel, waren aber in der Frühe noch nicht so schnell an der Brandstelle.

Nachbarn brachten rot-weißes Absperrband, auch von anderen Organisationen wurde sofort Hilfe zugesagt: Das Jugendzentrum „Tempel“ aus Bergheim schickte Zäune, die noch vom Folkfestival stammten, so dass man damit provisorisch einen  Bereich für die Pferde abzäunen könne.

Die Robinson-Abenteuerfarm betreibt Tiergeschützte Pädagogik, Kinder können hier das Reiten und den Umgang mit Pferden erlernen bei offener Stallhaltung. „Zum Glück waren die Tiere beim Ausbruch des Brands nicht im Stall, sondern auf der Außenfläche“, sagt Jutta Faustmann, „nachts sind die Pferde eh eher im Außenbereich und gehen eigentlich nur zur Pflege in den Stall“. Das Lernpferd, auf dem die Kinder das Auf- und Absteigen erlernen konnten, sei mit verbrannt. „Ein Kind hat ganz traurig angerufen  und gefragt, was denn jetzt mit seinem Striegelzeug und den Helmen im Stall passiert sei“, berichtet Jutta Faustmann. Alles sei verschmorgelt.

Die vier Pferde der Farm wurden sofort umquartiert in das Schaf- und Ziegengehege, das etwa 40 Meter weiter vom Stall entfernt liegt. Der ausgebrannte Pferdestall hatte eine Fläche, etwa so groß wie ein Hallenschwimmbadsbecken, 20 Meter Breite mal 25 Meter Länge. Mit den zuerst geschätzten Wiederaufbaukosten von etwa 25000 Euro werde man wohl nicht auskommen.

„Der gesamte Boden müsste noch abgetragen werden, dafür wird die veranschlagte Summe wohl nicht reichen“, schätzt Ulrike Färber. Die Polizei ermittelt in der Sache, tappt aber bis jetzt noch im Unklaren, ein Sachverständiger war bereits vor Ort. Anfang nächster Woche wird ein Gutachten erstellt über die Schadenshöhe. Bereits Oktober 1977 brannte das damalige Spielhaus auf der Abenteuerfarm aus, damals war es Brandstiftung. Man versuche aber, dass Westernreitturnier am nächsten Wochenende trotz des Brandes stattfinden zu lassen, auch die Stadtranderholung solle gewährleistet sein.

Sachdienliche Hinweise sind herzlich willkommen!