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Udo Peters aus Rumeln
Hobby: Künstler

Stephan Sadowski

Duisburg, 05. Juni 2015 - Der Hobbykünstler Udo Peters aus Rumeln hat sich viel vorgenommen, gleich zwei Aquarelle, will er bei der öffentlichen Malaktion der VHS innerhalb von drei Stunden in der Bezirksbibliothek Rheinhausen fertigstellen. Einen Blumenstrauß, der in einer Glasvase steckt, bildet er gerade auf professionellem quadratischen Aquarellpapier ab. Oberhalb sind schon die Blüten erkennbar, eine Rose nimmt  greifbare Konturen an, unterhalb ist noch ein großes weißes Loch auf dem Papier.
„Ich weiß jetzt nicht, wie ich diese durchsichtige Form des Glases unten weiter entwickeln soll“, sucht der 52-Jährige Rat. Seit zehn Jahren malt er regelmäßig in den VHS-Kursen im AEG-Gymnasium, immer montags, immer bei seinem Lehrer, dem Moerser Künstler Franz Schwarz, der diese Kurse leitet. „Wir haben in den Kursen alles gemacht, von der Zeichnung bis zum Ölgemälde, was ich am liebsten mache sind Aquarelle“, verrät der Rumelner. „Nur, ich muss natürlich jetzt aufpassen, denn Aquarelle kann ich nicht wie Ölbilder übermalen.“ Über die VHS-Kurse habe sich auch die Künstlergruppe „Malzeit“ gegründet. „Wir treffen uns schon mal zu viert und malen dann gemeinsam in der freien Natur“, erzählt Udo Peters, der sich auch schon zuhause ein kleines Atelier eingerichtet hat und an einer Homepage arbeitet.

Hilfe für sein „weißes Loch“ unten im Bilde ist im Anmarsch, kumpelhaft gibt Franz Schwarz seinen vier Teilnehmern Ratschläge zu ihren Problemen, schaut allen einmal über die Schulter. Der 68-jährige Lehrer gibt seit 26 Jahren diese Mal- und Zeichenkurse und man merkt ihm auch die pädagogische Nachhaltigkeit seiner Ratschläge an. Momentan hat er fünf Kurse im Duisburger Westen mit etwa 70 Hobbymalern.
„Die Teilnehmer können bei mir alles lernen: Meist fange ich mit einem Apfel an, den die Schüler zeichnen sollen“, erzählt er. Dabei merken sie erst mal, wie schwierig der 3D-Effekt ist, den man mit unterschiedlicher Härte der Bleistifte hinbekommt..

Meist können seine Schüler das machen, was sie wollen: „Denn die Motivation muss schließlich aus ihnen herauskommen“, weiß Franz Schwarz. Manchmal gibt er auch Themenvorgaben zu Bildern – eine Aktion hieß damals „Dramatische Himmel“, die seine Schüler malen sollten und einige Exponate dazu  finden sich. im Atelier der Bezirksbibliothek wieder:  ein breiter Querschnitt des gesamten Schaffens der Schüler von Franz Schwarz und von Sigrid Beuting hängt im Ausstellungsraum. Freie, abstrakte Arbeiten, gepaart mit gegenständlicher Malerei und sehr vielen fotorealistischen Momentaufnahmen von Landschaften, mal impressionistisch verbrämt, strecken sich dem Betrachter entgegen. Interessante Air-Brush-Arbeiten von Dirk Busch haben etwas Madonnenhaftes, in Richtung Comic-Figuren zielen Zeichnungen der jungen Künstlerin Jenny Winters aus Krefeld ab.

Diese zeichnet an einem Tisch ein bunt zusammengesetztes Stillleben aus Obst und einer Holzfigur. Eigene Manga-Figuren habe sie entworfen: „Nur, ich habe noch keinen Comic fertig“, sagt die 20-Jährige. Seit sieben Jahren male sie schon bei Franz Schwarz, ihre Kunst begeisterte Mutter hat sie in den VHS-Kurs damals mitgenommen.  Inzwischen studiert sie Kunst und Biologie an der Uni-Essen auf Lehramt – und wer weiß, vielleicht bringt sie noch ihre eigenen Manga-Comics heraus.