Duisburg, 20. Dezember 2015 - Eine Lesung zu einem
Kochbuch hat es vielleicht in der deutschen Literaturszene
in dieser Form noch nicht gegeben:: Möglich machen es die
lustigen Handpuppen aus der Wiwaldi-Show (donnerstags ab ca.
23 Uhr in der ARD), die rund um den „beliebtesten Hund
Deutschlands“ ihre Partyrezepte aus dem jetzt erschienenen
„Wiwaldi Kochbuch“ in Rheinhausens Bezirksbibliothek
vorstellten. Dabei war es nur nebensächlich, dass die
Puppenspieler Christian Haffke und Martin Reinl, die man im
Fernsehen nicht sieht, mit auf der Bühne saßen, und die
wuscheligen bis niedlichen Handpuppen rund um den
flauschigen Gastgeber „Wiwaldi“ steuerten und sprachen.
Gut nur, dass es nicht beim bloßen Verlesen der Zutaten
blieb, was „Wiwaldi“ und die „Kakerlake“ bei einem
„Pilzrisotto“-Gericht anfangs andeuteten.
„Wenn Sie
Gäste haben,, die Sie mögen, nehmen Sie ruhig Steinpilze –
falls die nicht sympathisch sind, dann verwenden Sie
Fliegen- oder Knollenblätterpilze“, raunzt die „Kakerlake“
hämisch. Fast alle Figuren der beliebten Comedy-Sendung- bis
auf die süßen Kakerlakenbabys - sind zugegen, die blonde
zottelig liebliche, aber ständig gemobbte „Charming Traudl“,
ist auch in Rheinhausen „Liebling der Herzen“ - kommt aber
aufgrund ihrer chronischen Schüchternheit über ein
unverständliches Gejammer in ihren Äußerungen nicht heraus.
„Sympathieträger Nr. 1“ ist das alte hellblaugefärbte
Zirkuspferd „Horst-Pferdinand“: „Alle meine Vorfahren wurden
irgendwann mit Rosiiiinen zu Sauerbraten verarbeitet“, sagt
das divenhafte Pferd: „Ich selbst bevorzuge Fiiingerfood –
ohne dass allerdings „Fiiiinger“ schon im Rezept vorhanden
siiind“, scherzt es mit einer Stimme, die Martin Reinl
ihm nuschelnd und doch sehr i-lastig verleiht. So
konterkarieren sich die Figuren sarkastisch selbst in den
witzigen Dialogen, der ständig „blaue“ „Hai“ kommt völlig
angeschwipst lallend zum Vorschein mit den Worten: „Hai, ich
bin ein bisschen Hai!!“ und empfiehlt natürlich lieber
hochprozentige „Cocktailvairationen“ in dem Kochbuch als
irgendwelche „feste Nahrung“. Und „Hausmannskost“, wie
klassische Gulaschsuppe und Kartoffelsalat, wird vom älteren
„Ehepaar Flönz aus Köln Nippes“ angepriesen, die als Puppen
ziemlich Maulwurf artig daher kommen: „Alle Vitamine aus
unseren Rezepten können Sie sich auch in Tablettenform im
Reformhaus nachkaufen“, unkt Handpuppe „Omi Flönz“.
Dann zeigen die beiden Puppenspieler ihre Stegreif-Kompetenz
und „verwursten“ im schnellen Rhythmus abwechselnd sprechend
als „Wiwaldi“ und „Kakerlake“die Begriffe „Autoreifen“,
„Dominastudio“ und „Wurstauge“, die ihnen das Publikum
zuruft, in einer spaßigen Rede zu einem
Junggesellenabschied. 120 Zuschauer krümmen sich schon vor
Lachen, weil die Rede ziemlich sinnfrei bleibt.
Zuschauer Christian Dominik: „Klasse Auftritt der Tiere, ich
erinnere mich an die lustige „Wiwaldi-Show“ mit Comedian
Bernhard Hoeker, als er auf den Babykakerlaken
herumschlagend Musik machte.“ Die ersten dreißig Bücher hat
Linda Broszeit schon an ihrem Stand verkauft : „Das war ein
Zufall, die Künstler nach Rheinhausen einzuladen,. Eine
Bekannte arbeitet bei der Münchener Agentur, die deren
Management für die Lesereise übernimmt. So konnten wir den
Termin möglich machen.“ Danach gab es noch Autogramme und
Selfies mit den Handpuppen. Am beliebtesten:
„Horst-Pferdinand“, das alte Zirkuspferd.
„Das
Wiwaldi Kochbuch“ (mit QR-Video-Rezepten) ist
erschienen im KOMET-Verlag, ISBN-Nr. 978-3-86941-589-5,
Preis 9,99 Euro. Der Hund „Wiwaldi“ ist seit 2012 Gastgeber
in der gleichnamigen Improvisations-Show der ARD, Prominente
werden von den lustigen Handpuppen auf witzige Weise
ausgefragt und „gelöchert“. Martin Reinl hat die Figuren
kreiert und startete dieses Puppenformat 2002 im WDR bei
„Zimmer frei“.
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