Duisburg, 12. Mai 2016 - Fährt man auf der A44 so sieht
man kurz vor Düsseldorf ein Schilld: Lank-Latum. Die
meisten sind wohl noch nie in diesem Meerbuscher Ortsteil
gewesen, im Gegensatz zu den beiden Chorleitern Marco Jacobs
und seiner Frau Claudia, die dort wohnen. An der
evangelischen Kirchengemeinde Meerbusch-Lank leitet sie als
Kirchenmusikerin das Gospelprojekt Chor 94, während Marco
Jacobs seit Mitte der 1990er-Jahre den Projektchor Swingin'
Souls an der Erlöserkirche mit Leben befeuert.
So war eine Zusammenarbeit der
Chöre irgendwann unumgänglich, zumal den Rheinhauser
Swingin' Souls für größere Projekte einige Stimmen fehlten,
wie Marco Jacobs sagt.
„In Rheinhausen sind wir zur Zeit
leider nur etwa 20 Sänger, da kam die Verstärkung aus Lank
gerade recht“, sagt der evangelische Kirchenmusiker. Das
Konzert über Film- und Musicalsongs, das sie jetzt im
Gemeindesaal der Erlöserkirche gaben, hatten die beiden
Chöre schon in Lank im September gespielt, so dass viele aus
der Meerbuscher Ortschaft mitgereist waren. Küster Hans
Menning musste jedenfalls einige Stühle dazu stellen, so
dass etwa 180 Leute dicht gedrängt Platz fanden.
Die Swingin' Souls proben immer mittwochs ab 20
Uhr in der Erlöserkirche unter der Leitung von Marco Jacobs.
Es war ein buntes Bild, was sich
den Zuhörern bot, etwa 60 Chorsänger und Sängerinnen in
frühlingsfrischen einfarbigen Oberteilen standen beim ersten
Song auf der Bühne. „That's Entertainment“, aus The Band
Wagon sollte Programm werden.
Ludwig Reinhardt, der auch im
Kirchenchor an Christus-König und bei den Swingin' Souls im
Bass singt, sagt: „Es ist ein schönes Gemeinschaftsprojekt.
Die Proben der beiden Chöre liefen meist unabhängig
voneinander ab.“
Auch Sängerin Rita Digenkus vom Chor 94,
die im Alt singt, meint: „Die Zusammenarbeit ist reibungslos
gelaufen und macht Lust auf mehr..“ Beide Chöre
präsentierten Stücke, die sie alleine sangen, sehr viele
gemeinsame Titel standen auf dm Zettel – so war es ein
ständiges Kommen und Gehen auf der Bühne. Eine
Überraschung gab es, als sich die Chorsänger aus Lank kurz
vor dem Song „Hair“ aus dem gleichnamigen Musical
verkleideten, und sich wahlweise ein Stirnband umbanden oder
eine Afrolook-Perücke aufsetzten - so dass einige
Herren mit ihrem schwarzen Wuschelkopf aussahen wie der
Wolfsburger Fußballer Dante.
Viele Lieder von George Gershwin,
Leonard Bernstein und Andrew Lloyd-Webber waren mit dabei,
von „I got rhythm“, „America“ aus der West Side Story bis
zum Hit „Think of me“ aus Phantom der Oper, die von der
Jazz-Formation mit Thomas Schlink am Bass, Bernd Ziebell am
Schlagzeug und Marco Jacobs am E-Piano sicher begleitet
wurden. Das Stück „Java Jive“ sangen die Swingin' Souls
a-cappella, dirigiert von Marco Jacobs, und man hörte die
Bassstimmen fast wabern im Saal.
Für Zuschauerin Jessica
Donicht aus Hochfeld war die Zusammenstellung genau richtig:
„Ich höre sehr gerne Musicals, die Lieder passen zu meinem
Musikgeschmack.“
Es ging dann über „Singing in the rain“ aus
dem gleichnamigen Film in den Zugabenteil – wieder
Hippiefeeling als die Chöre zusammen mit dem Publikum
„Dancing Queen“ von Abba sangen – und sich am Ende
noch mal Stirnbänder und Perücken aufsetzten zum ultimativen
Song „Hair“....
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