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Grenzüberschreitende (Lebens)Hilfe für Hunde
Auf 'Spenden-Basar' am 05.03.2016 folgt 'Cocktail-Night' mit dem 'weltbesten Chili'
Stephan 'Der Kult-Attaché' Sadowski

Duisburg, 26. Februar 2016 - Es waren erschreckende Zustände in dem Tierheim im polnischen Mielec nahe der ukrainischen Grenze. Als die Rheinhauser Tierschützerin Manuela Roßkothen das erste Mal vor Ort war, ergriff sie ein Schock: „Da waren etwa 600 verwahrloste Hunde, teilweise an Ketten gehalten. Sechs Tiere in einem fünf Quadratmeter großen Zwinger war ein Normalzustand, teilweise lagen Kadaver von Elternhunden im Zwinger mit den Welpen“, sagt sie heute noch sichtlich betroffen. Die Staupe sei eine weitverbreitete Krankheit unter den Hunden gewesen.

Gefolgt war sie zusammen mit ihrer Kollegin und 1.Vorsitzenden der Dobermann-Nothilfe e.V., Simone Hammer-Lippert, einem Hilferuf, der  bei ihnen vor elf Jahren aus Polen einging. Sie mieteten zwei Sprinter, luden sie voll mit Hilfsgütern, die sie in Deutschland sammelten, und fuhren die fast 1400 Kilometer bis in den Südosten Polens in etwa 20 Stunden – ohne zu schlafen.

„Seitdem fahren wir zwei Mal im Jahr mit drei Sprintern vollgepackt mit Spenden da runter“, sagt die 2. Vorsitzende des Vereins, Manuela Roßkothen. Mit dem Ergebnis, dass sich die Zustände vor Ort verbessert haben. „Wichtig war, da erst mal Ordnung rein zu bringen. Wir haben zusammen mit den polnischen Ehrenamtlern dafür gesorgt, dass alle Hunde kastriert werden. Alle Vierbeiner haben eine gesetzlich vorgeschriebene Chip-Nummer bekommen und einen gültigen EU-Pass“, sagt die Hundetrainerin.

Das Tierheim war am Anfang in privaten polnischen Händen, inzwischen wirft die Stadt Mielec auf Betreiben der Tierschützer ein Auge darauf. „Wir versuchen dort die abgegebenen Hunde soweit aufzupeppen, dass wir sie nach Deutschland vermitteln können“, sagt Manuela Roßkothen. Schon etwa 1000 Tiere habe man an Interessierte deutschlandweit vermittelt. Das läuft so: Auf der eigenen Internetseite können sich die angehenden Halter die Hunde im Profil anschauen. Sie gehen dann einen Tierschutzvertrag mit der Dobermann-Nothilfe e.V. ein. „Die Kosten dafür liegen etwa zwischen 300 und 350 Euro, da ist die Überführung, alle Impfungen etc. mit drin“, weiß Roßkothen. Eine Vor- und Nachkontrolle bei den neuen Haltern  vor Ort inklusive.

Die Tierschützer der Dobermann-Nothilfe e.V. fahren im Frühjahr und im Herbst mit Spenden nach Polen und bringen auf der Rückfahrt etwa 60 Hunde mit drei Sprintern nach Gelsenkirchen zu einem Pferdestall, der als zentrale Sammelstelle für die Abholer dient. „Wichtig ist, dass sich die Hunde bei der Überführung in artgerechten Boxen mit genügend Freiraum befinden. In rechtzeitigen Abständen bekommen sie Wasser, Futter und Auslauf in den Pausen“, sagt die geprüfte Dogsitterin, die hauptberuflich einen eigenen „Gassi-Service“ betreibt.  „Wir suchen stets händeringend kurzfristige Pflegestellen für die Hunde“, sagt Manuela Roßkothen. Das heißt, eine Pflegestelle nimmt den Hund kurzfristig auf, bis das Tier an einen festen Halter von der Dobermann-Nothilfe vermittelt ist. Weiterhin könne man Patenschaften für Hunde in Höhe von 7,50 Euro pro Monat übernehmen. Selbst hat Manuela Roßkothen die Pflege einer Jack-Russel-Hündin „Luna“ aus Mielec übernommen. „Luna ist inzwischen soweit trainiert, dass ich sie als Therapiehund in ein Altenheim mitnehme und sogar Sterbebegleitung mit ihr dort mache.“

Unterstützt wird sie von ihrem Mann Georgij Bogdan, der in ihrer Abwesenheit den „Gassi-Service“ weiterführt, und von Ehrenamtler Andre Brombach aus Bergheim als Fahrer. Gemeinsam werden sie im April gesammelte Spenden, wie Halsbänder, Futter, Spielzeug, Körbe mit dem Sprinter nach Mielec bringen.

Vorher gibt es noch einen Basar, der am 5. März am alten Mädchen-Gymnasium, Schwarzenberger Straße, im „OSC-Keller“ zwischen 15 und 19 Uhr stattfindet – und anschließend eine Cocktail-Night mit dem „weltbesten Chili“ ihres Mannes Georgij Bogdan. Erst kürzlich haben sie 800 Euro als Spende für ein Freilaufgehege in Polen übergeben.

Mehr Infos unter: www.dobermann-nothilfe.de, oder Tel. 0162/7312860.