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Plastik Fantastik |
Präsentation der Kunstvermittlung zur
Ausstellung „Mika Rottenberg. Queer Ecology“
Laufzeit: 26. Oktober 2025 bis bis 31. Mai 2026
Soft Opening: Sonntag, 26. Oktober, 15 Uhr

Duisburg, 22. Oktober 2025 - Originelle Exponate, ein
verführerisches Nagelstudio und ein fantastischer
Souvenir-Shop verleiten zum Tauschen, Staunen und Bereuen.
Ein „Beichtstuhl“ mit einem Regal der Reue ermöglicht es,
Buße zu tun und dem eigenen Konsumverhalten mit einem
Augenzwinkern zu begegnen.
Inspiriert von Mika Rottenbergs
surrealen Werken entsteht ein kreativer Raum, der zum
Mitmachen, Nachdenken und Gestalten einlädt. Durch
interaktive Workshops, Führungen und performative Formate
erschließen sich neue Perspektiven auf Kunst, Alltag, Umwelt
und gesellschaftliche Zusammenhänge – poetisch, spielerisch
und kritisch zugleich.
Das Lehmbruck Museum kooperiert mit der Maker-Szene und
Nachhaltigkeitsinitiativen in Duisburg-Ruhrort, um
ökologische Themen auch außerhalb des Museums kreativ
erlebbar zu machen. Müll kann wertvoll sein, Weggeworfenes
wird zu ungeahnten Schätzen.
Zusammen räumen wir die Nachbarschaft mal ordentlich auf, um
neue Perspektiven für die Zukunft zu gewinnen. Ebenso wie die
Werke von Mika Rottenberg widmet sich auch die
Präsentation Plastik Fantastik den Gewohnheiten unseres
Alltags und rückt die Dinge in ein neues Licht: Kunst ist ein
Mittel, um alltägliches Handeln und Umweltbewusstsein neu zu
verknüpfen.
Zwei Werke von Mika Rottenberg schlagen eine direkte Brücke
zur Ausstellung „Mika Rottenberg. Queer Ecology“. Ein
besonderes Highlight ist Rottenbergs erster und bisher
einziger Spielfilm REMOTE (2022, 92 Minuten), der in ihrer
bekannten surrealen Ästhetik gemeinsames Alleinsein in
unserer vernetzten und doch immer stärker isolierenden Welt
thematisiert. Die Vorführzeiten sind täglich um 13 und 15
Uhr, am Wochenende zusätzlich um 11.15 Uhr.
Plastik Fantastik zeigt darüber hinaus Werke von Benjamin
Tiberius Adler, Aljoscha, Dirk Krüll, Monika Radhoff-Troll,
Joachim Römer und Anna Vasof. Weitere Beteiligte sind die
Blockblocks Cleanup gGmbH, Dr. Sonja Ehlers, Dr. Julius A.
Ellrich, Shunji Furukama, RuhrortPlus, Jola Schwarzer
(Schwarzer-design), Fabian Bos (Startupscheune) und die
Wirtschaftsbetriebe Duisburg.

Die Präsentation wird gefördert von der Targo Bank und den
Duisburger Akzenten.
Plastik Fantastik ist eine Präsentation der Kunstvermittlung
zur Ausstellung „Mika Rottenberg. Queer Ecology“, gefördert
von der Kulturstiftung des Bundes, gefördert vom Beauftragten
der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Kunststiftung
NRW, der Stadt Duisburg, der Sparkasse Duisburg sowie
duisport - Duisburger Hafen AG.
Statement Dr. Söke Dinkla, Direktorin des Lehmbruck Museums:
„Mit PLASTIK FANTASTIK laden wir zum aktiven Tun und
Mitgestalten ein: An interaktiven Stationen und in Workshops
geht es ums Umgestalten und Experimentieren. Es ist
erstaunlich und schön zu sehen, wie aus Abfall neue Energie
und aus Konsum Verantwortung entstehen. Gute Absichten und
feste Vorsätze verwandeln sich (fast) wie von selbst in
gemeinsames Handeln.“

Dirk Krüll, Rheinschwemmfigur (vorne), © VG Bild-Kunst Bonn,
2025 / Joachim Römer, Plastic Army (hinten), © Künstler,
Foto: Museum
Ausgestellte Künstlerinnen und Künstler und ihre
Werke (Auswahl)
- Benjamin Tiberius Adler, "Ton Kuli Skulptur oder Kuli Ton
Skulptur?", Ton, Epoxidharz, Kugelschreiber, 2025
- Aljoscha, "Emergenz des Luminaria-Werdens", Acrylglas
pigmentiert, 2025
- Dirk Krüll, "Plastic Army", Fotoserie, 2017 bis 2020
- Katharina Lautsch, Theater an der Ruhr, "Müllviecher und
Anthroplasten", gefundene Wertstoffe, Holz, Draht, 2020
- Monika Radhoff-Troll, "Duck Stream", Plastiktüten,
Plastikenten, 2011/2025
- Joachim Römer, "Rheinschwemmfiguren", Fundstücke, bemalt,
1998 bis 2010
- Mika Rottenberg, "Sex on the Beach", Sperrholz, Aluminium,
mechanische Bauteile, künstlicher Finger, Haare, 2022
- Mika Rottenberg, "REMOTE", Spielfilm, 2022
- Anna Vasof, "Anachronism", Video, 2025
Weitere Beteiligte
- Blockblocks Cleanup gGmbH, Exponate aus der "Sammlung Zeit
im Fluss", Fundstücke, 1933 bis 1991
- Dr. Sonja Ehlers, Dr. Julius A. Ellrich, Shunji Furukama,
Plastiglomerate und Pyroplastik, gefunden 2021 bis 2022 in
Japan
- Startupscheune, Fabian Bos, Schredderfahrrad,
Handschredder, 3D-Drucker
Wirtschaftsbetriebe Duisburg, Sortiertonnen, Magnetspiel,
Bobbycars
Workshops - Recyclebar
26.10.2025 und 22.2.2026, jeweils sonntags, 15–17 Uhr
Aus Plastik wird Fantastik: Aus lokalem Plastikabfall
entstehen kleine, einzigartige Objekte. Bringen Sie saubere
Flaschendeckel, Shampooflaschen und Waschmittelcontainer mit
und tauschen Sie diese gegen fantastische Souvenirs.
Müll à la Carte
Sonntag, 18.1.2026, 14–17 Uhr
Kunststoff wird zum kreativen Material: Mit künstlerischen
Techniken entstehen Collagen, Assemblagen und Objekte.
Maker Magie
23.11.2025 und 14.12.2025, jeweils sonntags, 14–17 Uhr
Spritzguss, 3D Druck und mehr: Probieren Sie technische
Verfahren aus und verwandeln Sie Recyclingkunststoff in
eigene Prototypen.
Waste Walks
5.11.2025, 20.12.2025, 17.1.2026, 21.2.2026, Jeweils
samstags, 10.30 Uhr
In Duisburg-Ruhrort mit Marcus Franken Aus gesammelten,
sauberen Verpackungsresten entstehen "Müllviecher":
fantasievolle Wesen, in die man sogar hineinschlüpfen kann –
halb Mensch, halb Plastik.
Treffpunkt: UMWELT-lokal, Weinhagenstraße 23, 47119 Duisburg
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Sculpture 21st: Peter Kogler
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Laufzeit: 4. Juli bis 19. Oktober 2025 -
Eröffnung: Donnerstag, 3.7. 19 Uhr
Duisburg, 2. Juli 2025 - Die ganze Welt ist Netz!
Netzstrukturen prägen die Glashalle, das „Schaufenster“ des
Lehmbruck Museums, das der österreichische Künstler Peter
Kogler (*1959) als neuesten Beitrag zur Reihe „Sculpture
21st“ gestaltet hat. Bis zu 15 Meter breite und über 5 Meter
hohe, von der Decke bis zum Boden reichende Stoffbahnen lösen
die Grenzen des musealen Raumes auf. Die verschobenen, wie in
Schwingungen versetzten Netzmuster Koglers lassen die
Betrachtenden in eine andere Realitätsebene eintauchen.

Es ist die erste Ausstellung, die sich so umfassend dem
skulpturalen Werk Peter Koglers widmet. 28 Werke aus zwei
Jahrzehnten geben einen tiefen Einblick in das Denken und die
Motivwelt eines der konzeptstärksten Künstler der Gegenwart.
Kogler ist ein Pionier der Medienkunst, der schon 1984
begann, den Computer in den Fokus seines künstlerischen
Schaffensprozesses zu rücken.
Zugleich bewegt er sich in den verschiedensten Kunstgattungen
und Techniken, wie Skulptur, Zeichnung, Film, Videoprojektion
und Computeranimation, die er zum Teil in großen
Kunstinstallationen im öffentlichen Raum zusammenführt.
Vielfach beweist er sich als Meister in der Gestaltung von
Räumen, indem er die Wirkmacht der Architektur sichtbar macht
und verstärkt. Die Nordhalle des Lehmbruck Museums, ihre
Öffnung zum Kantpark und zur Stadt, bietet den Vorbeigehenden
nun eine neue Perspektive in die Symbolwelten Peter Koglers.

Peter Kogler, Untitled, 2016, Lehmbruck Museum © Künstler,
Foto Fabian Strauch
Innerhalb der großen Installation sind in skulpturaler Form
Motive verteilt, die in Koglers Ouevre immer wieder
vorkommen. Große stilisierte Gehirne, an der Decke hängend
oder auf dem Boden liegend, lassen neuronale Netze
assoziieren. Verschiedene Projektionen der Weltkugel auf
geometrische Körper („platonische Körper“) veranschaulichen
die „Vernetzung“ der Welt in Längen- und Breitengraden.
Zugleich ist der Raum von Ameisen bevölkert, die sich subtil
in Netzstrukturen einfügen, welche sich wiederum als
benutzbare Sitzbänke entpuppen. Kogler kombiniert seine
charakteristische Motivwelt zu einem Ineinander von Mikro-
und Makrostrukturen. Als universell vertraute, erkennbare
Motive stehen sie als zeitlose Metaphern für globale
Netzwerke, Informationsströme und ein kollektives
Bewusstsein.
Besuchende können sich noch tiefer in den Welten Peter
Koglers verlieren, wenn sie einen schwarzen Kubus betreten,
in dem sich die Raumerfahrung der Ausstellung noch einmal
steigert: Drei Seiten des Kubus bestehen aus Monitoren, die
anderen aus Spiegeln. Eine pulsierende, in Schwarz-Grau-Weiß
gehaltene Welt aus rotierenden und fließenden Formen umgibt
die Betrachtenden und fordert ihre Sinne in
schwindelerregender Weise heraus. Begleitet werden die
bewegten Animationen durch eine Klangkomposition von Franz
Pomassl – einem langjährigen Künstlerkollegen Peter Koglers.

Eine besondere Erweiterung erfährt die Präsentation im
Lehmbruck Museum durch Augmented Reality. Alle Besuchenden
können auf ihren eigenen Smartphones ein virtuelles Objekt –
eine Ameise – sichtbar machen und diese in Koglers
vielschichtigem Kosmos platzieren. Die „Mixed Reality“, die
der aus typischen Elementen des Koglerschen Symbolrepertoires
bestehende Raum bietet, lädt dazu ein, Kunst nicht nur zu
sehen, sondern auch zu erleben und sich zwischen Räumen,
Ebenen und Realitäten hin und her zu bewegen.
In Verbindung mit der räumlichen Inszenierung in der
Nordhalle schafft Peter Kogler auf der Galerie der Glashalle
eine gelungene Sammlungsintervention. Mit einer Sitzbank in
Form einer Hand mit zeigendem Finger verweist er auf zwei
prominente Werke von Antoine Pevsner und Naum Gabo – als
Wegbereiter konstruktiver, raumbezogener Skulpturen knüpft
Kogler damit an seine historischen Vorbilder an. Im Zentrum
von Pevsners und Gabos künstlerischer Arbeit standen nicht
Masse oder Volumen der Skulptur, sondern Konstruktion, Linie
und Dynamik: Prinzipien, die sich eben auch in Koglers
analogem wie digitalem Werk widerspiegeln. Die Ausstellung
wird gefördert durch die Stiftung Kunst, Kultur und Soziales
der Sparda-Bank West.
Sculpture 21st
Unter dem Titel „Sculpture 21st” präsentiert das Lehmbruck
Museum seit 2014, anlässlich des 50. Jubiläum des Museums,
wechselnde Positionen zur Skulptur des 21. Jahrhunderts.
Einige der wichtigsten Bildhauer:innen der Gegenwart – unter
ihnen Tino Sehgal, Jeppe Hein, Eija-Liisa Ahtila, Julian
Opie, Mona Hatoum und zuletzt Shirin Neshat – präsentieren in
der ikonischen Glashalle des Museums ihre Werke und zeigten,
wie sie die Skulptur im 21. Jahrhundert neu definieren.
Dabei werden sowohl dem Museum, der Gesellschaft, aber auch
der Kunst selbst Fragen gestellt, auf die es keine einfachen
Antworten zu geben scheint. Die Grenzen der Bildhauerei
werden in einem der bedeutendsten Museen für Skulptur in
Europa neu verhandelt.
Die imposante Nordhalle des Lehmbruck Museums mit ihren über
sieben Meter hohen Glasscheiben bildet die architektonische
Verbindung zwischen Museum und Öffentlichkeit. Mit jeder
weiteren künstlerischen Interpretation dieses Raumes durch
die gastierenden Künstler:innen wird die außergewöhnliche
Museumsarchitektur Manfred Lehmbrucks stets aufs Neue zu
einer einzigartigen Raumerfahrung.
Durch die Glaswände sind die eindrucksvollen Werke auch
außerhalb des Museums im Immanuel-Kant-Park sichtbar und
bilden so die Schnittstelle zwischen Öffentlichkeit und
musealem Raum. Gerade die Reihe „Sculpture 21st“ hat es sich
zur Aufgabe gemacht, die Grenzen zwischen Außenwelt und
Innenraum aufzulösen und die Öffentlichkeit in die
Verhandlungen um die Position der Skulptur mit einzubeziehen.
Der Künstler
Peter Kogler (*1959 in Innsbruck) ist ein österreichischer
Medienkünstler. Ab 1974 besuchte er die Kunstgewerbeschule in
Innsbruck. 1993 wurde er Professor an der Akademie der
bildenden Künste Wien und leitete ab 1997 die Klasse für Neue
Medien. Seit 2008 hat er eine Professur für Grafik an der
Akademie der Bildenden Künste in München inne. Kogler
gestaltet durch Muster, Computeranimationen und
Videoprojektionen begehbare Installationen, die immersive
Räume erzeugen. Sein Oeuvre erstreckt sich auch auf Kunst im
öffentlichen Raum und im Kontext von Architektur. Er lebt und
arbeitet in Wien.

Porträt Peter Kogler, Lehmbruck Museum © Künstler, Foto
Fabian Strauch
Peter Kogler hat mehrfach an bedeutenden Kunstbiennalen
teilgenommen, u. a. an der Documenta IX in Kassel (1992); der
45. Biennale von Venedig (1993); für die 46. Biennale von
Venedig gestaltete er den österreichischen Pavillon (1995);
an der Documenta X in Kassel (1997) sowie an der Expo 2017 im
Astana Contemporary Art Center in Astana, Kasachstan (2017).
Peter Kogler hat sein Werk in zahlreichen Einzelausstellungen
präsentiert, u. a. auf der Ars Electronic in Linz (1999); im
Kunsthaus Bregenz (2000); in der Villa Arson in Nizza (2002),
im Kunstverein Hannover (2004); im Kölnischen Kunstverein in
Köln (2006); im Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig in Wien
(2008); Museu Colleccao Berardo, Lisbon (2009); in der Schirn
Kunsthalle in Frankfurt am Main (2010); MSU – Museum of
Contemporary Art in Zagreb, Kroatien (2014) sowie im
Kunsthaus Graz (2019). Außerdem realisierte er zahlreiche
Projekte und Auftragsarbeiten für Institutionen wie die Art
Basel, Miami (2007); die ETH Zürich (2015); die Art Brüssel
(2016) und das Österreichische Parlament (2023).
Statements der Förder*innen
Edeltraud Klabuhn, Bürgermeisterin der Stadt Duisburg:
„Für das Lehmbruck Museum hat Peter Kogler eine
beeindruckende Installation geschaffen, an der auch Passanten
und Passantinnen im Kantpark teilhaben können. Diese bewusste
Öffnung in den Außenraum zeigt, wie eng Kunst, Architektur
und die urbane Lebenswelt miteinander verbunden sind. In den
Abendstunden wird das Museum durch die beleuchteten Werke zu
einem kulturellen Erlebnis im Herzen Duisburgs.“
Korinna Krumpholz, Stiftung der Sparda-Bank West:
„Mit der Reihe Sculpture 21st eröffnet das Lehmbruck Museum
spannende Perspektiven auf die Skulptur unserer Zeit – ein
Anliegen, das wir als Stiftung mit Überzeugung unterstützen.
Die Ausstellung von Peter Kogler begeistert durch ihre
kraftvolle Verbindung von realem und virtuellem Raum und lädt
zu einer intensiven Kunsterfahrung ein.“
Dr. Söke Dinkla, Direktorin des Lehmbruck Museums:
„Peter Kogler gelingt es, mit seiner Kunst die Stimmungen des
digitalen Zeitalters einzufangen. Seine Bildcodes sind
zugleich universell verständlich und ikonisch: Haben wir sie
einmal gesehen, erkennen wir die charakteristischen
Netzmuster, Ameisendarstellungen und Gehirne immer wieder.
Über die bisherige Dauer seines Schaffens hinweg schuf Kogler
ein einzigartiges Bildvokabular, das sich in unser
Bildgedächtnis eingeschrieben hat.“
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Mechanik und Menschlichkeit.
Eva Aeppli und Jean Tinguely
Zum 100. Geburtstag
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Laufzeit: 23. März bis 24. August 2025
Eröffnung: Samstag, 22. März, 16 Uhr
Duisburg, 20. März 2025 -
Das Lehmbruck Museum präsentiert anlässlich des 100.
Geburtstags die weltweit erste umfassende Ausstellung von
Jean Tinguely (1925-1991) und Eva Aeppli (1925-2015). Der
Lehmbruck-Preisträger Jean Tinguely, bekannt für seine
kinetischen Skulpturen und seinen innovativen Umgang mit
gefundenen Materialien, trifft auf Eva Aeppli, eine
Künstlerin, die es mit ihren handgenähten Figuren vermag,
eine berührende Menschlichkeit einzufangen.

Die Ausstellung stellt das Verhältnis zwischen Mensch und
Maschine in den Fokus, das beide auf spielerische und
zugleich kritische Weise geprägt haben.

links: Eva Aeppli, Aurevoir/Auf Wiedersehen, 1962,
Galerie Michael Haas, © Susanne Gyger, Luzern, Foto:
Christoph Reichwein
rechts: Eva Aeppli, Groupe de 48/48erGruppe, 1969-70,
Moderna Museet, Stockholm, © Susanne Gyger, Luzern, Foto:
Christoph Reichwein
Eva Aeppli, Jean Tinguely, Erste Hexe, 1990-91,
Galerie Michael Haas, © Susanne Gyger, Luzern, VG
Bild-Kunst, Bonn 2025, Foto: Thomas
Köster/KunstArztPraxis.de
Der Titel der Ausstellung „Mechanik und
Menschlichkeit“ wirft eine vermeintlich einfache Frage
auf: Kann eine Maschine menschlich sein? Wieviel
Menschliches ist in einer Maschine und wie viel
Maschinelles ist dem Menschen eigen?
Diese
vertrackte Beziehung prägt unsere Gesellschaft bis heute.
Angesichts der Vernichtungsmaschinerien der beiden
Weltkriege bekommen diese Themen im Europa der
Nachkriegszeit (und auch heute wieder) eine besondere
Brisanz. Was macht den Menschen aus, dem auch eine
zerstörerische Unmenschlichkeit zu eigen ist?
Eva Aeppli und Jean Tinguely werden beide 1925 in der
Schweiz geboren (Aeppli am 2. Mai in Zofingen, Tinguely
am 22. Mai in Freiburg im Üechtland).
Sie
wachsen in Basel auf und lernen sich Mitte der
1940er-Jahre auf der Kunstgewerbeschule kennen. Sie
verbringen rund zwölf Jahre ihres Lebens zusammen. Es
sind wichtige Jahre ihrer künstlerischen Entwicklung, die
ihr weiteres Leben und Schaffen prägen. Entscheidend für
ihr Werk ist der gemeinsame Umzug nach Paris im Jahr
1953. In dieser Zeit entfaltet sich ihr rebellischer
Sinn, mit dem sie Kunst und Gesellschaft verändern.
Es entstehen Tinguelys ikonischen
Maschinenskulpturen, für die er weltweit bekannt wird.
Zeitgleich entwirft Aeppli ihre feingearbeiteten
Stofffiguren, die in der Kunstgeschichte ohne Vorbild
sind. Sie zeigen die außergewöhnliche Fähigkeit der
Künstlerin, Komik und tiefen Ernst miteinander zu
verbinden. So spiegeln sie die innere Zerrissenheit des
Menschen zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Sowohl Aeppli
als auch Tinguely, die von 1951 bis 1960 verheiratet
waren, verarbeiten in ihren Werken die Erfahrungen des
Zweiten Weltkriegs und rebellieren gegen die Macht der
Maschinen, die unser Leben bestimmen.
1953 zieht das Paar nach Paris in ein Atelier
in der heute legendären Künstlerkolonie Impasse Ronsin im
Quartier Montparnasse. In der pulsierenden Kunstszene der
Metropole beginnt Tinguely kleine Motoren in seine Werke
zu integrieren. Aeppli fertigt in dieser Zeit ihre ersten
selbstgenähten Handpuppen. Tinguely erinnert sich später,
wie sehr sie ihn in dieser frühen Zeit antrieb: »Ohne Eva
Aeppli, meine erste weibliche Kollegin und meine erste
Gattin, hätte ich nie funktioniert« [...] »Die Begegnung
mit Eva war […] für mich entscheidend: Diese Frau hat
mich einfach geführt, sie hat es verstanden, mich aus mir
selbst herauszuholen, mich zu strukturieren.«
1954 finden ihre ersten Ausstellungen in Paris statt.
Für Tinguely markiert dies den Beginn einer großen
Karriere. Mit seinen Maschinenskulpturen aus gefundenen
Materialien und Schrott definiert er die Regeln der Kunst
neu. Seine Werke wachsen schon bald ins Monumentale und
durchbrechen die Grenzen zur Alltagswelt. 1976 erhält
Jean Tinguely in Duisburg den Wilhelm-Lehmbruck-Preis für
sein künstlerisches Werk, mit dem er unsere Beziehung zur
Maschine verändert und „menschlicher“ gemacht hat.
Mitte der 1960er-Jahre entstehen die
ersten lebensgroßen Stofffiguren von Eva Aeppli.
Technisch sind sie eine Weiterentwicklung ihrer frühen
Handpuppen, künstlerisch entfalten sie eine völlig neue
Wirkung. Die seidenen Köpfe formt Aeppli zu plastischen
Objekten und verleiht ihnen durch feine Nähte einen
besonderen Ausdruck. Nach ihren Einzelfiguren entstehen
ganze Gruppen, die entweder auf Stühlen sitzen oder frei
im Raum stehen.
Ihre monumentalste
Installation Groupe de 48 (48er-Gruppe, 1969/70) ist ein
Epochenwerk. Sie besticht durch ihre ergreifende Präsenz:
Die lebensgroßen Figuren, in schwarze, samtene Gewänder
gehüllt, erheben sich kraftvoll im Raum. Sie formieren
sich zu einer Einheit, die ein gemeinsames Ziel verfolgt.
Die theatrale Installation hat die ästhetische Kraft, zum
ikonischen Ausdruck der Nachkriegszeit zu werden.
Denn in ihr spiegelt sich Widerstand und
Rebellion. Sie steht beispielhaft – gleichwohl
einzigartig in ihrer Form – für die Aufbruch- und
Protestbewegung der späten 1960er-und 1970er-Jahre, für
die Auflehnung gegen die verbliebenen Strukturen des
totalitären Regimes und gegen eine Geisteshaltung, die zu
Gewalt und Unterdrückung führt.

links: Jean Tinguely, Méta-Matic No. 10, 1959, Museum
Tinguely, Basel, Donation Niki de Saint Phalle/Ein
Kulturengagement von Roche, © VG Bild-Kunst, Bonn 2025,
Foto: Christoph Reichwein
rechts: Jean Tinguely, Miostar No. 2, 1974,
Museum Tinguely, Basel, Donation Niki de Saint Phalle/Ein
Kulturengagement von Roche, © VG Bild-Kunst, Bonn 2025,
Foto: Thomas Köster/KunstArztPraxis.de
Ein Höhepunkt der Ausstellung sind die
Gemeinschaftswerke von Eva Aeppli und Jean Tinguely, die
bislang kaum bekannt sind. 1990 schaffen die beiden 13
großformatige Installationen, die die mechanischen
Skulpturen Tinguelys mit den ausdrucksstarken Figuren
Aepplis verbinden. Unter dem Titel „Collaboration“ wurden
sie 1991 in der Baseler Galerie Littmann präsentiert.
Es sind fantastische Maschinenwesen, in denen
sich ihr Sinn für das Groteske und das Makabre entfaltet.
Inspiriert vom Ausnahmezustand der Fasnacht inszenieren
Aeppli und Tinguely das Schaurige, das uns in den Bann
zieht, und hebeln es mit Humor gemeinsam aus. In ihrem
Gemeinschaftswerk trifft sich das Vergnügen an der
Revolte und dem Rebellischen, das beide miteinander
teilen.
Ihr spätes Gemeinschaftswerk, das
kurz vor dem Tod Tinguelys entsteht, ist Ergebnis ihres
unbändigen Freiheitswillens. Mit ihren Werken
überschreiten sie Grenzen – die Grenzen der Kunst, die
Grenzen der bürgerlichen Konventionen und die Grenzen des
sogenannten „guten Geschmacks“.
In ihrer
Gratwanderung zwischen Jahrmarktästhetik und Kunst nehmen
sie sich jede Freiheit. Die mit Menschen bestückten
Apparate stehen paradigmatisch für die Freiheit, sich
über den Tod lustig zu machen.
Die Ausstellung und die begleitende Publikation
leisten Pionierarbeit, denn sowohl das Gemeinschaftswerk
als auch das Werk Eva Aepplis ist europaweit und auch
weltweit nur wenig bekannt.
Mit 76 Werken (37
von Eva Aeppli, 25 von Jean Tinguely, 9
Gemeinschaftswerken und 5 Kollaborationen mit anderen
Künstlerinnen und Künstlern) präsentieren sie die
bedeutendsten Schaffensphasen Tinguelys und Aepplis
umfassend. Ausstellung und Publikation rücken Aepplis
Werke in den Fokus und verschaffen damit einer bisher
lange nur wenig beachteten Künstlerin die angemessene
Sichtbarkeit.

links: Eva Aeppli, Die Planeten (zehnteiliger Zyklus)
Sonne; Mond; Merkur; Venus; Mars; Jupiter, 1975-67,
Moderna Museet, Stockholm, Schenkung der Künstlerin, ©
Susanne Gyger, Luzern, Foto: Thomas
Köster/KunstArztPraxis.de
rechts: Eva Aeppli, Les Amoureux/Die Liebenden,
1988-89, Moderna Museet, Stockholm, © Susanne Gyger,
Luzern, Foto: Thomas Köster/KunstArztPraxis.de
Die Synergie zwischen Tinguelys und Aepplis Schaffen
bildet den Grundstein für die Vermittlung der
Ausstellung. Tinguely und Eva Aeppli werden 2025 zwar 100
Jahre alt, ihre Themen und Ansichten sind jedoch
aktueller denn je. Ihre Werke finden neue Formen für das
Spiel zwischen Mensch und Maschine, das wir jeden Tag
erleben. So stehen in der Vermittlung die Interaktion und
der Dialog der Werke mit den Besuchenden sowie die Freude
am Entdecken neuer Dinge im Mittelpunkt.
Die
Themen Nachhaltigkeit, Wandel und Vergänglichkeit
schaffen zahlreiche Bezüge zur eigenen Lebensrealität.
Die Ausstellung wird gefördert von dem Ministerium
für Kultur und Wissenschaft des Landes
Nordrhein-Westfalen, dem Landschaftsverband Rheinland
(LVR), der Kulturstiftung der Länder, der Ernst von
Siemens Kunststiftung, der duisport – Duisburger Hafen AG
und den Duisburger Akzenten.

links: Jean Tinguely, Maschinenbar (Detail), 1960-85,
Museum Tinguely, Basel, Donation Niki de Saint Phalle/
Ein Kulturengagement von Roche, © VG Bild-Kunst, Bonn
2025, Foto: Thomas Köster/KunstArztPraxis.de
rechts: Eva Aeppli, Jean Tinguely,
Kerzenhalter mit drei Larven, um 1990, Kunstmuseum
Solothurn, Schenkung Josef Imhof und Ursula Winkler
Imhof, © Susanne Gyger, Luzern, VG Bild-Kunst, Bonn 2025,
Foto: Thomas Köster/KunstArztPraxis.de
Statements der Partner und Förderinnen
und Förderer:
Roland Wetzel, Direktor des Museum Tinguely, Basel
„Tinguely hat mit seiner Kunst die Betrachtenden
bewegt. Für ihn und seine Generation war zentral, dass
ihre Kunst in die Breite wirkt; es ging ihm um
gesellschaftlich relevante Kunst. Tinguely hat viele
zeitlose, im Alltag bedeutsame Themen bearbeitet – das
Verhältnis Mensch und Maschine, Zeitlichkeit, die Rolle
des Zufalls und die Bedeutung des Spiels, Sinnlichkeit,
Konsumkritik, Leben und Tod.
Es sind alles
Themen, die eine wunderbare Basis bieten für ein
aktuelles und zukunftsweisendes Programm am Museum
Tinguely. Moving Art ist unsere Kernkompetenz.“
Sören Link, Oberbürgermeister der Stadt
Duisburg
„Die Ausstellung Mechanik und Menschlichkeit stellt
einen besonderen Höhepunkt in der Geschichte des
Lehmbruck Museums und der Stadt Duisburg dar. Es ist die
weltweit erste umfassende Ausstellung des Künstlerpaars
Jean Tinguely und Eva Aeppli. Sie vereint das Werk eines
international bekannten Bildhauers mit den Skulpturen
einer Künstlerin, die lange Zeit nur einem kleinen Kreis
bekannt war.
In unserer Ausstellung, die wir
zu den 100. Geburtstagen beider Persönlichkeiten
ausrichten, feiern wir also nicht nur Jean Tinguely, der
als Träger des Wilhelm-Lehmbruck-Preises tief in der
kulturellen Geschichte unserer Stadt verankert ist,
sondern leisten zugleich Pionierarbeit, um dem Werk von
Eva Aeppli wohlverdiente Sichtbarkeit zu verschaffen.“
Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der
Landschaftsversammlung Rheinland
„Die einzigartigen Werke Aepplis und Tinguelys
zeichnen sich durch ihre Menschlichkeit aus. Sie bestehen
aus Materialien und Elementen, die uns vertraut sind.
Ihre Bedeutung erschließt sich uns deshalb ohne viele
Worte – das ist die Qualität großer Kunst. Das Rheinland
hat Tinguely und Aeppli schon früh einen Raum zur
Entfaltung geboten und gab ihnen die Möglichkeit, ihre
Ideen umzusetzen.
Umso schöner ist es, dass diese
Ausstellung hier in Duisburg nun der Auftakt des 100.
Geburtstagsjahres beider ist. Der Landschaftsverband
Rheinland unterstützt diese Ausstellung mit großer
Überzeugung.“
Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der
Kulturstiftung der Länder
„Mit dieser Doppelausstellung trägt das Lehmbruck
Museum dazu bei, dass die Werke Eva Aepplis endlich die
ihnen gebührende Würdigung erhalten.
Bis in
die jüngste Vergangenheit wurden Künstlerinnen durch die
Ankaufs- und Ausstellungspolitik der meisten Museen
benachteiligt. Ich freue mich, dass die Kulturstiftung
der Länder in den vergangenen Jahren zahlreiche
Ausstellungsvorhaben unterstützen konnte, deren Ziel es
ist, dieser Ungerechtigkeit entgegenzuwirken. Die erste
umfassende Präsentation des Gemeinschaftswerks von
Tinguely und Aeppli ermöglicht es, das künstlerische
Schaffen beider in einem neuen Kontext zu betrachten.“
Dr. Martin Hoernes, Generalsekretär der
Ernst von Siemens Kunststiftung
„Gerade heute, im Jahr 2025, haben die Werke von
Tinguely und Aeppli eine ungebrochene Wirkung – umso
unverständlicher ist es, dass vor allem die Arbeiten von
Eva Aeppli so lange unerforscht bleiben konnten. Ich
freue mich mit der Ernst von Siemens Kunststiftung, diese
Ausstellung und den Katalog zu unterstützen, die das
außergewöhnliche künstlerische Erbe von Eva Aeppli und
Jean Tinguely würdigen.“
Dr. Söke Dinkla, Direktorin des Lehmbruck Museums
„In ihrem Vergnügen an der Revolte und dem
Rebellischen treffen sich die Werke von Eva Aeppli und
Jean Tinguely. Eros und Thanatos - der Lebenstrieb und
der Todestrieb gehen in ihrem Gemeinschaftswerk eine
seltene Allianz ein.“
Markus Bangen, Vorstandsvorsitzender der
duisport – Duisburger Hafen AG
„Bewegung und Veränderung sind die prägenden Merkmale
unserer Zeit. Es sind auch die Eigenschaften, die das
Werk von Tinguely und Aeppli mit dem Kern unserer Arbeit
hier im Duisburger Hafen verbinden. Es freut mich daher
sehr, dass wir die Ausstellung mit dem Transport der
wertvollen Leihgaben aus ganz Europa unterstützen können.
Aus dem Museum Tinguely in Basel reisen über 40
prominente Werke nach Duisburg, und das Moderna Museet in
Stockholm stellt einige der bedeutendsten Skulpturen von
Eva Aeppli zur Verfügung. Diese internationalen
Kooperationen mit renommierten Institutionen aus ganz
Europa machen die Ausstellung zu einem Ereignis von
weltweiter Strahlkraft.“

links: Jean Tinguely, Cenodoxus, 1981, Helvetia
Kunstsammlung, © VG Bild-Kunst, Bonn 2025, Foto:
Christoph Reichwein
rechts: Eva Aeppli, La Table / Die Tafel, 1965-67,
Moderna Museet, Stockholm, © Susanne Gyger, Luzern, Foto:
Christoph Reichwein
Katalog
Der begleitende Katalog mit Texten von Dr. Söke
Dinkla, Roland Wetzel, Anne Groh, Sarah Louisa Henn sowie
Barbara Räderscheidt im Gespräch mit Daniel Spoerri
präsentiert erstmals das individuelle und gemeinsame Werk
des Paares umfassend. Anhand von Schlüsselwerken zeichnet
die Publikation ihre künstlerische Entwicklung nach – von
Tinguelys frühen kinetischen Reliefs über Aepplis
lebensgroßen Figuren bis zu ihrem späten
Gemeinschaftswerk, das die Ideenwelten der beiden
vereint.
168 Seiten, 122 Abbildungen, Preis: 24 €
Begleitprogramm
Begleitend zur Ausstellung lädt das Lehmbruck
Museum zu einer Reihe von Veranstaltungen ein. Aktuelle
Informationen werden auf der Website des Lehmbruck
Museums (www.lehmbruckmuseum.de) veröffentlicht.
Feste
· Sonntag, 23. März, 11 bis 17 Uhr
Lauschen und Staunen – ein Familientag mit Eva und
Jean
· Freitag, 1. August, 11 bis 17 Uhr
Schnitterfest
· Sonntag, 24. August, 11 bis 17 Uhr
Sparda-Sommerfest
Lesungen und Ausstellungsgespräche
· Mittwoch, 30. April, 18 Uhr
Niklaus Talman: „Die Tinguely-Clique“
· Donnerstag, 15. Mai, 18 Uhr Dominik
Müller: „Jean Tinguely – Motor der Kunst“
· Donnerstag, 12. Juni, 17 Uhr
Ausstellungsrundgang mit Prof. Dr. Georg Imdahl und
Dr. Söke Dinkla
Kuratorinnenführungen
· Freitag, 25. April, 17.30 Uhr
„Eva Aeppli und Jean Tinguely – ein ungleiches
Künstlerpaar?“, mit Dr. Söke Dinkla
· Samstag, 31. Mai, 14 Uhr
„Rebellion gegen den Tod“, mit Anne Groh
Weltweite Veranstaltungen zu Jean Tinguelys 100.
Geburtstag finden Sie auf der Website tinguely100.com.
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Lehmbruck Museum:
Jahresprogramm 2025
Ausstellungen, Projekte,
Veranstaltungen, Kooperationen
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Duisburg, 28. Januar 2025 - Das
Lehmbruck Museum 2025
Ausstellungen
Mechanik und Menschlichkeit. Eva Aeppli und Jean Tinguely
Zum 100. Geburtstag
23. März bis 24. August 2025

Jean Tinguely und Eva Aeppli, Impasse Rosin, Paris, 18.
Sept. 1962, Foto Shunk-Kender © J. Paul Getty Trust.
Das Lehmbruck Museum präsentiert anlässlich des 100.
Geburtstag die weltweit erste umfassende Ausstellung von
Jean Tinguely (1925-1991) und Eva Aeppli (1925-2015). Der
Lehmbruck-Preisträger Jean Tinguely, bekannt für seine
kinetischen Skulpturen und seinen innovativen Umgang mit
gefundenen Materialien, trifft auf Eva Aeppli, eine
Künstlerin, die es mit ihren handgenähten Figuren vermag,
eine berührende Menschlichkeit einzufangen.
Die Ausstellung stellt das Verhältnis zwischen Mensch und
Maschine in den Fokus, das beide auf spielerische und
zugleich kritische Weise geprägt haben. Sowohl Aeppli als
auch Tinguely, die von 1951 bis 1960 verheiratet waren,
verarbeiten in ihren Arbeiten die schmerzhaften
Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs und rebellieren
gleichzeitig gegen die bis heute andauernde, immer
stärker werdende Präsenz von Maschinen und Technik in
unserem Alltag.
Die Ausstellung und die begleitende Publikation leisten
dabei Pionierarbeit, denn das Werk Eva Aepplis ist
europaweit und auch weltweit nur wenig bekannt. Mit mehr
als 90 Werken präsentieren sie die verschiedenen
Schaffensphasen Tinguelys und Aepplis. Von Tinguelys
bewegten Reliefs, die von Lebensfreude und Ironie
strotzen, bis hin zu Aepplis stillen Figuren, die die
Psyche des Menschen, seine Spiritualität und seine
Zweifel ergründen. Die Ausstellung rückt Aepplis Werke
und sie als starke und einzigartige Künstlerin in den
Fokus und verschafft damit einer bisher langen
unbeachteten Frau der Kunstgeschichte Sichtbarkeit.

Eva Aeppli, Les Amoureux (Niki de Saint Phalle et Jean
Tinguely), 1988-89, © Susanne Gyger, Luzern, Foto Moderna
Museet Stockholm.png
Ein weiterer wichtiger Teil der Ausstellung sind die
Gemeinschaftswerke von Eva Aeppli und Jean Tinguely, die
ebenfalls kaum bekannt sind. In den frühen 1990er-Jahren
schaffen die beiden eine ganze Reihe großformatiger
Installationen, die die lauten, mechanischen Skulpturen
Tinguelys mit den ausdrucksstarken und doch zarten
Figuren Aepplis verbinden. Zwischen Stille und Lärm,
Statik und Bewegung, Leben und Tod befassen sich die
Arbeiten mit den Bedingungen des Menschseins und sprechen
dabei universelle menschliche Erfahrungen an.
Die Synergie zwischen Tinguelys und Aepplis Schaffen
bildet auch den Grundstein für die Vermittlung der
Ausstellung. Die Werke Tinguelys und Aepplis finden neue
Formen für das Spiel zwischen Mensch und Maschine, das
wir jeden Tag erleben. So stehen in der Vermittlung die
Interaktion und der Dialog der Werke mit den Besuchenden
sowie die Freude am Entdecken neuer Dinge im Mittelpunkt.
In der Auseinandersetzung mit Aepplis und Tinguelys
Schaffen entstehen zugleich zahlreiche Anknüpfungspunkte
zur eigenen Lebensrealität und zu Fragen wie
Nachhaltigkeit, Bewegung, Wandel und Vergänglichkeit.
Tinguely und Aeppli werden 2025 zwar 100 Jahre alt, ihre
Themen und Ansichten sind jedoch aktueller denn je.
Die Ausstellung wird gefördert vom Ministerium für Kultur
und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, dem
Landschaftsverband Rheinland (LVR), der Kulturstiftung
der Länder, der Ernst von Siemens Kunststiftung, der
duisport – Duisburger Hafen AG und den Duisburger
Akzenten.
Queer Ecology. Mika Rottenberg
27. September 2025 bis 1. März 2026

Rottenberg NoNoseKnows2015 Still.
Unter dem Titel „Queer Ecology“ stehen die neuesten Werke
der argentinisch-israelischen Künstlerin Mika Rottenberg
(*1976 in Buenos Aires) im Zentrum der Ausstellung. Die
Werke handeln von der Rolle des Menschen in dem stetig
wachsenden System des globalen Konsums. Sie zeigen die
Absurdität der exzessiven, kapitalistischen
Warenproduktion und die prekären Arbeitsbedingungen,
insbesondere von Frauen, auf humorvolle, manchmal bissige
und sarkastische Weise.
Mit mehr als 30 Arbeiten – Skulpturen, Videos, begehbaren
Rauminstallationen, interaktiven Werken sowie ihrem
ersten Spielfilm „REMOTE“ (2022) – ist es bis heute die
international umfassendste repräsentative Präsentation
der Künstlerin der letzten zwei Jahrzehnte. Den
kommunikativen Mittelpunkt der Ausstellung, die von der
Künstlerin speziell für das Lehmbruck Museum konzipiert
wird, bilden die neuen Skulpturen „Lampshares“ aus
organischen Materialien und recyceltem Plastik, mit denen
sie erstmals in ihrem Studio einen Produktionskreislauf
realisiert.
Die Ausstellung entfaltet sich netzförmig mit den Themen
„Arbeit“, „Körper“ und „Zukunft“. Sie knüpft Verbindungen
zu den Hauptwerken „NoNoseKnows“ (2015), „Cosmic
Generator“ (2017) und „Cheese“ (2008). Bei dieser
Ausstellung initiiert das Lehmbruck Museum eine
Kooperation mit dem Modellprojekt „Urban Zero“, das den
ambitionierten Versuch unternimmt, den Stadtteil
Duisburg-Ruhrort umweltneutral zu transformieren. Die
Ausstellung widmet sich mit ihrem Thema einer
existenziellen Frage unserer Zeit und verlässt dabei
bewusst den Raum des Museums.
Der Titel „Queer Ecology“ beschreibt die Verstrickung
zwischen Mensch, Technologie und Umwelt und macht
Prozesse der Transformation und Fluidität erlebbar.
„Queer Ecology“ ist ein Weg, die binären Auffassungen von
Mensch und Natur aufzulösen und zusammen zu denken: Wie
muss sich unser Denken über die Welt und die Materie
verändern, um den Folgen des Kapitalismus und
wirtschaftlichen Missverhältnissen zu entkommen?

Mika Rottenberg, #33 with bamboo and bicycle, 2020, ©
Mika Rottenberg, Courtesy the artist and Hauser & Wirth –
Photo Zak Kelley.
Mit der Kreislaufwirtschaft der „Lampshares“ und dem
Outreach-Programm initiiert das Museum ein Modellprojekt,
das seinerseits auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist. Es
ist das Ziel des Projekts, das Bewusstsein und die
Urteilskraft für Nachhaltigkeit und ökologische Themen zu
schärfen. In diesem Kontext wirken Rottenbergs Arbeiten
als aktiver Katalysator für Veränderungsprozesse, sodass
Ressourcen neu gedacht und künstlerische Prozesse
nachhaltig gestaltet werden können.
Mika Rottenberg ist in Israel aufgewachsen, lebt und
arbeitet in New York. Sie erwarb 2000 ihren Bachelor an
der School of Visual Arts in New York und 2004 ihren MFA
an der Columbia University. 2019 gewann Rottenberg den
den Kurt Schwitters Preis. Rottenbergs Videoinstallation
NoNoseKnows war 2015 auf der 56. Biennale di Venezia zu
sehen.
Einzelpräsentationen Rottenbergs waren unter anderem im
Museum Tinguely, Basel (2023), im Louisiana Museum of
Modern Art, Humlebæk (2021), im MOCA Museum of
Contemporary Art Toronto (2020), im Sprengel Museum,
Hannover (2020), im Museo d’Arte Moderna di Bologna
(2019) und im MCA Museum of Contemporary Art, Chicago
(2019) zu sehen.
Rottenbergs Werke sind Teil wichtiger Sammlungen auf der
ganzen Welt, darunter das Solomon R. Guggenheim Museum,
New York, das MoMA, New York, die JULIA STOSCHEK
FOUNDATION, Düsseldorf und das Si Shang Art Museum,
Beijing.
Die Ausstellung wird gefördert von der Kulturstiftung des
Bundes und der Sparkasse Duisburg.
Sculpture 21st: Peter Kogler
5. Juli bis 20. Oktober 2025

Peter Kogler, Ohne Titel, Digitaldruck auf Folie, Artists
& Robots, Grand Palais, Paris, 2018, © Künstler
Peter Kogler (*1959) ist ein Meister in der Gestaltung
von Räumen und der Verstärkung der Wirkmacht von
Architektur. Sein Werk zeichnet sich durch eine enorme
Formen- und Medienvielfalt aus: Er arbeitet in den
Bereichen Skulptur, Film, Videoprojektionen,
Computeranimationen, Zeichnung und großen Projekten im
öffentlichen Raum. Seine Raumvision entfaltet sich als
doppelbödige Erfahrung von Bildraum und Erlebnisraum.
Für die Glashalle des Lehmbruck Museums entwirft Peter
Kogler innerhalb der Reihe „Sculpture 21st“ einen
immersiven Raum, der eine ganz eigene künstliche Realität
erschafft. Raumfüllende Vorhänge schaffen einen
illusionistischen Raum, den sie sich mit metallenen
Objekten und einem verspiegelten, begehbaren Kubus
teilen. Dieser ermöglicht es uns, in einen virtuellen
Kosmos aus schwarz-weißen Mustern einzutauchen und
irritierende Bewusstseinsphänomene zu erleben.
Diese Raumerfahrungen erweitert Kogler mit Wesen, die
sich virtuell zu den Objekten in der Glashalle gesellen.
Die virtuellen Realitäten Koglers können auch über das
eigene Smartphone erlebt werden. An der Schnittstelle
zwischen dem öffentlichen Raum des Kantparks und der
Glashalle des Museums erleben wir die „Mixed Reality“
Peter Koglers.
Peter Kogler gehört zu den Pionieren der Medienkunst. Er
begann bereits 1984, mit Computern zu arbeiten, und
perfektionierte die Gestaltung von mediatisierten Räumen
in den 1990er-Jahren. Zur charakteristischen Motivwelt
seiner prägnanten Computeranimationen gehören Röhren,
Weltkugeln, Gehirne und Ameisen.
Kogler entwirft Bildcodes für unsere heutige Zeit, die
von Datenströmen geprägt ist, und verbindet mit ihnen
eine körperliche Erfahrung von Desorientierung. Mit
großer Experimentierfreude schafft er architektonische
Illusionen an der Schnittstelle von realer und virtueller
Raumvorstellung. Es sind immersive Räume, die uns mit
allen Sinnen einnehmen.
Peter Kogler hat an der documenta 1992 und 1997
teilgenommen, 1995 gestaltete er auf der 46. Biennale di
Venezia den Österreichischen Pavillon. Kogler stellte
bereits in verschiedenen internationalen Museen aus,
darunter das Centre Georges Pompidou in Paris (1994), das
Museum of Modern Art (MoMA) (2006), das MUMOK Wien (2008)
und die Schirn Kunsthalle, Frankfurt am Main (2010).
Kogler realisiert bis heute diverse Projekte im
öffentlichen Raum – seine Werke sind am Wiener Flughafen,
dem Grazer Hauptbahnhof oder im österreichischen
Parlament.
Die Ausstellung wird gefördert von der Stiftung Kunst,
Kultur und Soziales der Sparda-Bank West.
Hans-Jürgen Vorsatz. Zum 80. Geburtstag
23. Februar bis 7. September 2025

Hans-Jürgen Vorsatz (*1945) gehört zu den bedeutendsten
Bildhauern der Stadt Duisburg. Anlässlich seines 80.
Geburtstags würdigt das Lehmbruck Museum ihn mit einer
Ausstellung. Er hat in den vergangenen fast fünfzig
Jahren ein bemerkenswertes Werk von Skulpturen, Gemälden
und Collagen geschaffen. Seine bevorzugten Materialien
sind Stein und Metall, die er in seinen teilweise großen
und raumgreifenden Skulpturen verwendet.
Die begehbare Brunnenanlage vor der Zentrale der
Stadtwerke Duisburg und das Monument „Ehre den
Moorsoldaten: Ein Denkmal für den Widerstand gegen den
Faschismus“ prägen das Bild der Stadt und der Region. Die
Ausstellung wird eine Auswahl seiner Arbeiten aus allen
Lebens- und Schaffensphasen präsentieren.
Die Ausstellung wird gefördert von der Stadt Duisburg,
dem Kulturbeirat der Stadt Duisburg und der Duisburger
Sezession.
Projekte
Audio-Guide: Kunst im Kantpark
Der Skulpturenpark des Lehmbruck Museums ist eine
besondere Sehenswürdigkeit. Der gerade erschienene
Audio-Guide gibt Kunstinteressierten die wichtigsten
Informationen über hochkarätige Werke von Künstlerinnen
und Künstlern wie Meret Oppenheim, Richard Serra, Henry
Moore, Julian Opie, Magdalena Abakanowicz und Dani
Karavan.
Im Kantpark können Besuchende nun rund um die Uhr und
kostenlos die Werke auch digital erfahren, entweder von
zuhause aus oder beim nächsten Spaziergang durch den
Park. Der Audio-Guide ist einfach über die Website des
Lehmbruck Museums aufrufbar:
https://lehmbruckmuseum.de/museum/public-art/kunst-im-kantpark/audio-guide/
Der Audio-Guide ist im Rahmen eines
Forschungsvolontariats entstanden, das vom Ministerium
für Kultur und Wissenschaft des Landes
Nordrhein-Westfalen gefördert wurde.
Ruhrkunstbewegt – Ein Vermittlungsprojekt der
RuhrKunstMuseen
Das Lehmbruck Museum ist Teil des seit 2010 bestehenden
Netzwerks der RuhrKunstMuseen. Dieses hat sich mit seinem
vielseitigen Programm und besonderen Bildungs- und
Vermittlungsangeboten, wie den Collection- Tours,
RuhrKunstNachbarn, RuhrKunstUrban, oder der Entwicklung
einer gemein-samen Schulmatrix auch außerhalb der Region
etabliert.
Die RuhrKunstMuseen entwickeln mit RuhrKunstbewegt
gezielt ein Bildungsangebot für Kinder und Jugendliche.
Das aktuelle Projekt verstärkt die bereits bestehende die
Zusammenarbeit mit Schulen der Region sowie mit Kinder-
und Jugendfreizeiteinrichtungen. Schülerinnen und Schüler
aller Altersklassen und Schulformen lernen das Museum als
neuen Erlebnisort kennen und erweitern ihre Kompetenzen
durch kreative Ausdrucksformen. Dabei ergänzen Zugänge
aus Theater, Tanz und Musik museale Angebote, um Kindern
und Jugendlichen eine Vielzahl von Zugängen zu Kunst und
Kultur anzubieten.
„Ziel eines solchen Projekts ist neben der Stärkung der
Bildungsarbeit des Netzwerkes auch ein wichtiges
Standbein für künstlerisch-ästhetische Bildung im
Ruhrgebiet zu sein und somit Bildungschancen von Kindern
und Jugendlichen gemeinsam zu fördern“, sagt Barbara
Walter, Sprecherin der Arbeitsgruppe Bildung und
Vermittlung. Bis August 2026 können Kinder und
Jugendliche an verschiedenen Workshops teilnehmen.
Das Vermittlungsprojekt RuhrKunstbewegt wird gefördert
durch die RWE Foundation, die sich wie auch die
RuhrKunstMuseen für Chancengerechtigkeit zu Angeboten
kultureller Bildung einsetzt.
Deine City - Dein Museum

Foto Anne Orthen (1).
Die neue Initiative des Lehmbruck Museums bietet
kostenlosen Zugang zu Kunst und Kultur für Bürgerinnen
und Bürger ausgewählter Stadtteile in Duisburg. Es finden
niedrigschwellige Abendveranstaltungen mit
familienfreundlichen Führungen, Workshops und Musik von
Kunstschaffenden aus dem Stadtteil statt. Für Snacks,
Getränke und die Übernahme der Transferkosten wird
gesorgt. Das Ziel ist der Abbau von Hemmschwellen und die
Integration von Bezirken außerhalb des Stadtzentrums.
Das Projekt bietet eine wertvolle Gelegenheit, die
kulturelle Teilhabe in Duisburg zu fördern und sozial zu
stärken. Durch die Schaffung eines einladenden und
integrativen Umfelds im Lehmbruck Museum wird die
Gemeinschaft aktiv in den kulturellen Dialog einbezogen
und die Identifikation mit dem Museum als kulturelles
Zentrum gefördert. Am besten gelingt dies, wenn es als
Ort des Wohlbefindens, der Erholung und Entspannung
wahrgenommen wird und einen informellen Austausch
fördert.
"Deine City - Dein Museum" richtet sich an diverse
Zielgruppen, insbesondere Kinder und Jugendliche. Der
gesamte Stadtteil ist als Gemeinschaft eingeladen.
„Deine City – Dein Museum“ ist inspiriert von der
erfolgreichen Veranstaltungsreihe „Dein Kunstpalast“ in
dem gleichnamigen Museum, das wiederum auf das
Bildungsprojekt „City Meets Museum“ des Gemeentemuseums
in Den Haag zurückgeht.
Veranstaltungen
Extraschicht – Nacht der Industriekultur - Samstag, 28.
Juni 2025
Auch 2025 nimmt das Lehmbruck Museum an der Nacht der
Industriekultur teil. Jedes Jahr präsentiert sich das
Ruhrgebiet von seiner buntesten und auch magischsten
Seite und feiert dabei das einzigartige kulturelle Erbe
der Region. Das Kulturfestival zieht sich durch die ganze
Region und zum dritten Mal ist auch das Lehmbruck Museum
dabei und öffnet seine Türen bis spät in die Nacht und
präsentiert dabei ein außergewöhnliches Programm.
Sparda-Sommerfest: Sonntag, 24. August 2025
Zum sechsten Mal lädt das Lehmbruck Museum am letzten
Wochenende der Sommerferien zum „Sparda- Sommerfest“ ein.
An dem Sonntag, an dem auch die Ausstellung „Mechanik und
Menschlichkeit. Eva Aeppli und Jean Tinguely“ endet,
können Besuchende, egal ob jung oder alt, als
Einzelperson oder als Familie, mit einem
abwechslungsreichen Programm aus Führungen, Workshop,
Musik und Aktionen rechnen.
Kooperationen - 21x21
Das breite Spektrum der Sammlungen der RuhrKunstMuseen
wird aktuell auf der Website 21x21.de mit rund 420
Kunstwerken online erfahrbar. Jedes der 21 Museen wählte
zunächst ein Kunstwerk aus, das stellvertretend für die
eigene Sammlung steht. Der sogenannte Impuls gibt damit
eine thematische, formale oder zeitliche Richtung vor.
Die anderen Häuser reagierten mit je einem sogenannten
Reaktionswerk aus ihren Sammlungen auf jedes der 21
Ankerwerke, wo immer dies möglich und inhaltlich sinnvoll
war.
Ab dem 11. April können außerdem ausgewählte Werke in der
Villa Hügel erlebt werden: Erstmalig vereinen sich die 21
RuhrKunstMuseen zu einer gemeinsamen Ausstellung. Unter
dem Titel „21x21. Die RuhrKunstMuseen auf dem Hügel“
treten Werke moderner und zeitgenössischer Kunst aus den
Sammlungen der 21 Museen in Themenräumen in Dialog
miteinander.
O Mensch! Wilhelm Lehmbruck – die letzten Jahre
Kunsthaus Zürich, 24.10.2025-18.1.2026
Kunstmuseum Moritzburg, 22.3.-28.6.2026
Wilhelm Lehmbruck (1881-1919), einer der wichtigsten
Bildhauer der Moderne, zog 1916 aus Deutschland nach
Zürich. In der Zeit des Ersten Weltkriegs wurde die Stadt
zu einem Treffpunkt für internationale Kunstschaffende.
In diesem inspirierenden Umfeld erreichte Lehmbruck einen
Höhepunkt seines Schaffens: Gerade in seinen letzten
Werken zeigt er sich als Visionär, der mit seinen
Plastiken und seiner einzigartigen Formensprache in eine
neue Richtung wies.

Als Dialogpartner der Gegenwart begegnet ihm in der
Ausstellung der bekannte Schweizer Künstler Yves
Netzhammer (*1970 Schaffhausen), der auch bereits im
Lehmbruck Museum zu sehen war. Seine Zeichnungen,
Rauminstallationen und mit Hilfe des Computers
generierten Videofilme faszinieren durch ihre körperhafte
Ausstrahlung und die bildnerische Erzählweise. Netzhammer
wird neue Arbeiten entwickeln und die Gestaltung der
Ausstellung konzipieren.
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