Nächste Termine: Freitag, 21. November, Samstag,
22. November jeweils ab 19 Uhr, Sonntag 23. November um 16
Uhr in der Grundschule an der Marktstraße Friemersheim
Duisburg, 14. November 2014 -
Schon die Titelmusik „Pretty Belinda“ von Chris Andrews aus
dem Jahr 1972 weihte im lässigen Disco-Swing ins
gleichnamige Theaterstück von Bernd Spehling ein, aufgeführt
von der Kleinen Bühne Friemersheim. In einem
theatralischen Swing ging es dann munter auf der Bühne
weiter, denn auch am zweiten Tag war der Saal in der
Marktschule mit 150 Besuchern ausverkauft. Die Zuschauer
kamen aus dem Lachen nicht mehr heraus, so pointiert
spielten die Schauspieler der Friemersheimer Hobbytruppe
ihre Rollen.
Als Titelfigur Belinda Hornwal glänzte
Margit Sikorska, die das erste Mal bei der Laienspielschar
mitwirkte. In der Geschichte bekommt sie von ihren
neurotischen Freundinnen ein Wellness-Wochenende im „Club
Mutamento“ geschenkt - allerdings ohne zu wissen, dass ihr
Ehemann Alan (ein lupenreiner Macho: Karl-Heinz Vogt), mit
dem sie in Trennung lebt, weil er sie ständig betrügt,
inzwischen zum Geschäftsführer dieses Clubs avanciert ist.
Margit Sikorska steckt spielerisch die Allüren ihrer
Freundinnen Maggy (neurotisch: Jutta Hantke-Bonikat) und der
neureichen Fiona (noch neurotischer mit einem
Aufschreibzwang gestraft: Verena Kosin) weg, verliebt sich
in den hauseigenen Fitnesstrainer Alex Greenfresher (ein
Frauenschwarm: Simon Schustereit) und lässt sich von ihm zum
Essen einladen. Doch dazu wird es nie kommen, denn
inzwischen wird das ganze Club-Personal bei ihr vorstellig
und preist seine Dienste an: Spätestens beim Auftritt des
homoerotischen Club-Friseurs Conrad Miller, wunderbar
gespielt von Michael Loogen, liegen die Zuschauer halb vor
Lachen in ihren Stühlen. Der sorgt nämlich für die absolute
Verwirrung in der Suite, genau dann als er eine Sektflasche
öffnen will, sich dabei von oben bis unten mit dem feuchten
Nass besudelt und seitdem in einem Sexy-Latexhöschen und
quasi beinfrei über die Bühne tippelt, aber mit seiner
eigenen Vorliebe für den Fitnesstrainer Alex nicht hinter
dem Berg halten kann. Sich selbst bezeichnet er immer wieder
so homoerotisch wie möglich als „Hairdresser“ - und feilt
sich mit einem Kamm die Nägel dabei.
Noch konfuser
wird es beim Auftritt des hauseigenen Dessousverkäufers
Henry Funtexter, gespielt von Erich Trautmann, und der
Schauspieler verleiht der Rolle durch sein ständiges
Stottern und Hadern die Komik, die die Zuschauer zum Prusten
bringt. Später schafft er es aber dann noch „Pretty
Belinda“, die kurz vor der Midlife-Krise steht, ein
„scharfes Dessous“ zu verkaufen. Und als dann der von ihr
angebetete Fitnesstrainer Alex in dieses Chaos platzt, ist
die Verwirrung perfekt. Ja, und Noch-Ehemann Alan lässt in
seiner machohaften Attitüde aufgrund all der scheinbaren
Verehrer seiner Noch-Ehefrau die beleidigte Leberwurst
raushängen, bekommt aber die gerechte Strafe. Denn Belindas
Freundin, die reiche Fiona, hat hinter seinem Rücken den
Club gekauft und droht mit Alans Entlassung.
Die
Komödie lebt von der Schnelligkeit mit der die Akteure auf
der Bühne agieren, kleine Versprecher steckte das Publikum
wohlwollend und genauso amüsiert weg. Für die Darsteller
wird es einen Film vom Theaterstück geben: Den wird
Hobbyfilmer Reinhard Rankewitz (69) in einer der nächsten
Aufführungen mit seinen HD-Kameras machen....
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