Duisburg, 22. August 2015 - 100 Jahre alt
wäre er am 4. September 2015 geworden. Anlässlich dieses
Geburtstages lud der Oberbürgermeister zu einem “Geburtstags
Konzert” in das Theater der Stadt Duisburg ein. Es herrschte
Enge und hoffnungsvolles Erwarten. Die gespannten
ZuhörerInnen stammten aus der älteren Generation. Ein
hoch interessantes Programm hatten die Verantwortlichen
ausgesucht. Auf dem Flur eine kleine, aber feine Ausstellung
aus dem Leben des Sängers. An Hand von Platten Hüllen. Klein
aber fein zusammengestellt aus dem scheinbar unergründlichen
Archiv von Harald Molder und seinen Mannen aus der
Zeitzeichenbörse.
Hier im Hause begann seine
Ausbildung und auch seine Laufbahn. Aus armen Verhältnissen
in Hochfeld, auf der Wörthstraße, stammte
Rudolf. Seine Mutter arbeitete im Theater als Putzfrau und
Garderobenfrau. Sie verstand es, den kleinen Rudolf
mit seiner Schwester dem Chorleiter aus Bayreuth, der auf
Talentsuche auch in Duisburg nach jungen Sägern und
Sängerinnen
Ausschau hielt, vorzustellen. Er wurde angenommen. Neben
seiner Tätigkeit im Duisburger Opernchor kam nun die
Tätigkeit im Festspielchor in Bayreuth, mit 21 Jahren. Sein
Weg führte vom Staatstheater Braunschweig ( 1937) nach Wien
und Berlin, denn dort war man auf den jungen aber begabten
Sänger aufmerksam geworden.
Der 2. Weltkrieg
unterbrach die Kariere, die so gut begonnen hatte. Doch
schon kurz nach 1940 begann eine Zeit zahlreicher
Schallplattenaufnahmen. Wie konnte es anders sein. Auch in
dieser Sparte wurde die Fachwelt auf Rudolf Schock
aufmerksam. Nun führten Einladungen an die wichtigen
Opernhäuser und es standen ausgedehnte Tourneen auf dem
Programm. Jedoch änderte
Rudolf sein Programm. Er sang nun
häufiger Operetten, Unterhaltungsmusik, man hörte
Unterhaltungsmusik, und Rudolf hatte von nun an regelmäßige
Fernsehauftritte mit, für die heutige Zeit, ungeheure
Einschaltquoten. In der Spitze 32 Millionen!
Schock war
zu der Zeit ein 'Rundherum Sympathieträger'. Er hatte keine
Fans, er hatte Verehrer. Dennoch war er bescheiden, vergaß
nie seine Wurzeln und hing mit großer Liebe an seiner
Familie, insbesondere an seiner Mutter. Sein Leben war frei von
Skandalen und Eskapaden. Seine Mutter, die er so liebte,
starb 1968. Pausieren musste er 1969 nach einem
Herzinfarkt. Seine Tochter Isolde erkrankte an Krebs. Sofort
verkaufte er sein Haus, dass er mit seiner Frau Gisela in
Starnberg bewohnte und zog nach Düren, um seiner Tochter nahe
zu sein. Dort starb er am 13. November 1986, völlig
unerwartet, an Herzversagen. Beerdigt wurde auf dem
Friedhof in Düren–Gürzenich.
Die Stadt Duisburg
ehrte den großen Sänger mit der Benennung einer Straße. In
einem Gewerbegebiet! Die Krone setzt sich die
Stadtspitze aber mit der Ehrentafel am Theater der Stadt
Duisburg, in dem alles begann, auf.
Ein Messingtäfelchen mit den Maßen 21,5 x 29,5, mehr
war nicht drin.
Passt zusammen. Eine Straße in einem Gewerbegebiet und eine winzige
Tafel.
BZ -auf ein Wort
Da hatte Duisburg nun die Gelegenheit auf den großen Sohn
dieser Stadt in Würde aufmerksam zu machen. Noch heute, 100
Jahre nach seinem Geburtstag, gibt es eine große
Fangemeinde, oder, um seine Worte zu nutzen, Verehrer. Da
kommt unser Oberbürgermeister nun her und enthüllt ein
Täfelchen. Peinlich peinlich.
Der Verfasser dieser
Zeiten hat den zuständigen Dezernenten gebeten, darzulegen,
mit welcher Begründung die größere Tafel abgelehnt worden
ist. Angeblich hat die Denkmalpflege eine größere Tafel
nicht zugelassen. Peinlich, peinlich.
Am Haus befinden sich sechs Schaukasten 80 x 139 und eine
Tafel, 39 x 59.6, gestiftet vom Verkehrsverein Duisburg.
Wer hat diese Größen denn genehmigt?
Quellen
Stadt Duisburg der Oberbürgermeister Dezernat für
für Familie, Bildung und Kultur, Thomas Krützberg
Duisburger Philharmoniker, Dr. Alfred Wende, Intendant
Michael Tegethoff Außenfotos Tafel Harald Molder
Foto Rudolf Schock Stadt und Kreisarchiv Düren Frau
Dagmar Müller – Schock
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