Gerhard Staguhn: Gott und die Götter Die Geschichte der
großen Religionen Der Buddhismus; 1 CD 76 Minuten
Gesamtspielzeit; Produktion und Veröffentlichung: Carl Hanser
Verlag 2003; ISBN: 3 - 89353 - 103 - 3; Sprecher: Friedhelm Ptok
Staguhn stellt in diesem Buch Lehre, Ethik und Schulen des
Buddhismus vor und beschreibt Ausbreitung und geschichtliche
Entwicklung dieser fernöstlichen Religion.
Staguhn führt uns hier in eine andere geistige Welt ein, nämlich
in die Weltanschauung des Buddhismus. Staguhn beschreibt sowohl
Inhalte des Buddhismus. Staguhn kommt hier seinem Ideal, wie es
auf der Rückseite der CD propagiert (nämlich die wechselvolle
Geschichte und die Inhalte einer Weltreligion erzählen zu
wollen) wird, am nächsten.
Wer sich dieses Hörbuch zu Gemüte führen möchte, sollte auch
eien gewisse Offenheit und Interesse mitbringen. Eben weil viele
Aussagen ungewohnt und fremd wirken, muß man als Hörer bereit
sein, sich mit ihnen auseinanderzusetzen. EBen weil der
Buddhismus kein in sich geschlossenes System bietet, sondern
eine ganze Bandbreite unterschiedlichster, verschiedener
Denkrichtungen aufweist, ist ein konzentriertes Zuhören wichtig.
Gerhard Staguhn: Gott und die Götter Die Geschichte der
großen Religionen Der Hinduismus; 2 CDs 115 Minuten
Gesamtspielzeit; Produktion und Veröffentlichung: Carl Hanser
Verlag 2003; Ton und Technik: Ben Ahrens / Ralf Kiwit; Sprecher:
Friedhelm Ptok
Kastenwesen, Wiedergeburt, Ramakrishna und Gandhi - breit ist
die Bandbreite der Themen, die Staguhn hier anspricht. Staguhn
führt den Hörer in eine andere, eigene Welt ein, nämlich in
indische Kultur und Religion. Grob und oberflächlich führt der
Autor in den Hinduismus ein. Schicksalsglaube, Seelenwanderung,
Yoga und Kastenzughörigkeit werden zwar als Glaubensinhalte
genannt; gleichzeitig bleiben aber viele Fragen unbeantwortet.
Wieso werden hinduistische Götter bildlich dargestellt? Wie
überlebte der Hinduismus den Ansturm des Islam im Mittelalter?
Welche religiösen Theoretiker waren in früheren Jahrhunderten
wichtig? Wie sehen hinduistische Tempel aus? Wie sieht die
praktische Frömmigkeit der Menschen aus? Frage wie diese werden
nicht beantwortet.
In dem Hörbuch folgt keine scharfe Trennung zwischen
Geschichtsschreibung, Religionsgeschichte und theologischen
Inhalte. Der Sprung zwischen Altertum und Moderne folgt zu
abrupt. Es gestaltet sich als schwierig, eine Religion, die
zugleich Gesellschaftsordnung und Lebensart ist, eindeutig zu
beschreiben. Die Grenzen zwischen wirklicher Religion und
Scharlatanerie werden nicht deutlich genug aufgezeigt.
Es ist wahrscheinlich schwierig, Wesen und Charakter einer
Religion in so kurzer Zeit herauszuarbeiten, insbesondere dann,
wenn kein Religionsstifter und diverse heilige Schriften (wie
die Veden) vorliegen. Welche Teile dieser Schriften sind
wichtig? Sie müßten vorgestellt werden!
Hier entsteht sehr leicht der Verdacht, Hinduismus habe etwas
mit Beliebigkeit zu tun. Man kann glauben, was man will, solange
man dem Gesamtsystem gegenüber unkritisch bleibt und nicht aus
ihm ausbricht.
Gerhard Staguhn: Gott und die Götter Die Geschichte der
großen Religionen Das Christentum; 2 CDs 99 Minuten
Gesamtspielzeit; Produktion und Veröffentlichung: Carl Hanser
Verlag München 2003; ISBN: 3 - 89353 - 939 - 5; Ton und Technik:
Ben Ahrens, Ralf Kiwit; Sprecher: Friedhelm Ptok
"In der Reihe `Gott und die Götter - Die Geschichte der großen
Religionen erzählt Gerhard Staguhn von den Ursprüngen der großen
Religionen und ihrer wechselvollen Geschichte bis in die
Gegenwart," berichtet der Text auf der hinteren Schutzhülle der
CD.
In der Tat, falsch ist diese Aussage nicht. Das Hörbuch wirft
einen Blick in die Geschichte des Christentums. Das Hörbuch
bleibt aber leider sehr oberflächlich. Gab es Pontius Pilatus
wirklich? In welchem religiösen, politischen, kulturellen und
historischen Umfeld entstand das Christentum? Wer war der erste
Papst? Fragen wie diese werden nicht gestellt und daher auch
nicht beantwortet. Hinzu kommt: Zeitweilig vermischen sich
Theologie und Geschichte.
Meine Schwierigkeit: Auch hier wird nur bedingt Grundlagenwissen
vermittelt. Dom, Ostern, Pfingsten, Antependium, Allerheiligen,
Talar - es gibt viele Begriffe, deren Bedeutung heute nicht mehr
bekannt sind und die erklärt werden müssen. Auch in dieser
Hinsicht ist die Hörbuchproduktion viel zu oberflächlich, als
daß sie überzeugen würde.
Stadtwerke Düsseldorf
(Hrsg.): Niederrheinischer Küchenzauber Anekdoten und Rezepte;
167 Seiten; ISBN: 3 - 8022 - 0182 - 5; Selbstverlag Düsseldorf
1988
Himmel und Erde sind (oder ist?) hier genauso vorhanden wie die
Graupensuppe, der halbe Hahn, Tafelspitz, Spargel mit Schinken
und Forelle vom Rost. Gute bodenständige Kost wird hier geboten.
Es sind nahrhafte und schmackhafte Gerichte, die wohl auch
schnell und leicht zuzubereiten sind. Doch bekanntlich ißt auch
das Auge mit. Hilde Quittekt, Karl Jourdan, Tilman Zuberbier,
Sandra Hummelsiep und Relindis Wüstefeld heißen einige der
vielen unbekannten Autoren, die hier ihre kurzen Geschichten
beisteuern. Humorvoll sind die Erlebnisse, die sich alle mit dem
Essen befassen, mit leichter Hand erzählt, bodenständig und
quasi wie aus dem Leben gegriffen.
Geschichten und Rezepte ergänzen einander ideal.
Federzeichnungen, passend zu dem jeweils vorgestellten Gericht,
kommen hinzu. Es macht richtig Spaß, dieses Buch zu lesen. Man
muß allerdings auch aufpassen, daß man die Rezepte übersieht,
weil man sie für einen Teil der Rahmenhandlugn hält...
Bergische Küche Regionale
Küche mit Tradition; Komet - Verlag Köln; ISBN: 3 - 89836 -
314 - 7; 144 Seiten; ohne Autoren- und Preis - Angabe
"Das Bergische Land ist die Heimat der Grafen von Berg, die ihm
auch seinen Namen gaben. Die früh industriell geprägte Region
grenzt im Westen an den Rhein mit der alten Domstadt Köln, im
Norden an an den Niederrhein mit der Landeshauptstadt
Düsseldorf, im Osten an das Sauerland und im Süden an den
Westerwald.
Seine größte Stadt ist Wuppertal, bekannt durch die Schwebebahn,
aber auch Städte wie Leverkusen und Remscheid sind hier
beheimatet. Mit Produkten dieser Region kommt jeder, der gern
kocht, unbewußt fast täglich in Berührung, denn wenn er ein
scharfes Messer oder eine Küchenschere benutzt, so kommen diese
in der Regel aus dem Herzen des Bergischen Landes, aus Solingen,
wo sei dem Mittelalter Klingen allerhöchster Qualität
hergestellt werden. Kulinarisch ist übe diese Region wenig
bekannt. Über die Grenzen hinaus ist die Bergische Kaffeetafel
ein Begriff, über regionale Berühmtheit erfreuen sich die Burger
Brezeln. Es gilt also, mit diesem Büchlein Neuland zu betreten,"
berichtet die Inhaltsangabe auf dem hinteren Buchdeckel.
Allein schon der vordere Buchdeckel ist sehenswert. Er ist in
beige (oder sollte ich vanillefarben sagen?) gehalten. Das
Muster eines Geschirrspültuches (in blau) ist hier zu sehen, der
Titel des Buches (in rot), vor allem aber: eine Kirche und
reichlich gefülltes Eßgeschirr (Teller, Trinkbecher und
Terrinen). Allein schon dieser Anblick versprüht einen gewissen
Charme.
Ein dickes, gutes Papier macht das Buch aus. Die
Seitengestaltung ist überall gleich. Am Rand der Seiten gibt es
einen etwa 2 cm dicken, hellen Streifen; der Rest der Seite ist
etwas dunkler gehalten. Sie merken es schon, lieber Leser: Die
Seiten sind nicht komplett weiß. Ein Marmormuster dominiert.
"Suppen, kleine Speisen und Salate", "Kartoffel-, Gemüsegerichte
und Beilagen", "Fleisch, Wild und Geflügel", "Fischgerichte"
sowie "Desserts und Backwaren" sind die verschiedenen Kapitel
benannt. Buttermilchsuppe mit Bohnen, Schwarzbrotsuppe und
Bergische Knuddeln kann ich noch der regionalen Küche zuordnen.
Spätestens bei Namen wie Erbsensuppe, Heringsstip, Gänsebraten,
Linsesuppe mit Mettwürstchen oder Kartoffelsuppe mit
Fleischwurst kann ich als kulinarischre Laie nicht mehr
auseinanderhalten, ob hier "nur" regionale Spielarten
überregional bekannter Gerichte vorliegen. Zu meiner
Überraschung fehlt die Bergische Kaffeetafel völlig.
Wirklich störend ist dies nicht. Mir gefällt das Buch schon
allein wegen seiner optischen Aufmachung. Die Rezepte sehen so
aus, als ob auch jemand wie ich, der nur selten kocht, sie
zubereiten könnte. Hier liegt ein Buch vor, das gefällt.
Helmut Schrey: Missglückte Entsorgung; Gilles & Francke
Duisburg 1989 (Edition des Kandidaten Jobs Satirische
Spiegelungen); ISBN: 3 - 925348 - 17 - 4); 178 Seiten; ohne
Preisangabe
"Heute stehen Entsorgungsprobleme im Mittelpunkt des allgemeinen
Interesses. So manche Entsorgung mißglückt. Hätte man nicht
daran denken müssen, unseren Planeten Erde endlich vom lästigen
Kroppzeug der Menschen zu entsorgen? Professor W hat sich des
Problems bemächtigt," berichtet die Inhaltsangabe auf dem
hinteren, schwarzen Buchdeckel.
Unsere Erde ist übervölkert. Die Lösung: Wir Menschen werden
minitiaturisiert und auf dem Privatplaneten eines
Universitätsprofessors gelagert. Doch wehe, das Experiment geht
schief...
Mit vielen satirischen Seitenhieben geht Schrey der Frage nach,
was geschehen würde, wenn unser Planet von heute auf morgen
entvölkert werden würde. Welche sozialen, gesellschaftlichen,
wirtschaftlichen, bildungsbezogenen und soziologischen Folgen
kommen auf uns zum wenn es auf einmal weniger Menschen auf der
Erde gibt (wo wir doch geradezu an ein Bevölkerungswachstum
gewöhnt sind)? Wissenschaftlich fundierte Antworten zu erwarten
wäre hier sicherlich vermessen; schließlich handelt es sich bei
dem Werk um "satirische Spiegelungen", wie die "Edition des
Kandidaten Jobs" untertitelt ist. Vordergründig mag die Handlung
zäh erscheinen. Manchem Leser mag sie auch langweilig
erscheinen. Schlecht ist das Buch deswegen noch lange nicht. Ein
Schuß Liebe, ein Schuß Sciencefiction, ein Schuß Wirtschafts-
und Wissenschaftsspionage - sie würzen die Handlung. Sogar ein
wenig Kriminalliteratur ist hier vertreten. Am Ende strebt die
Handlung dann doch zielstrebig ihrer Lösung entgegen. Alles wird
gut. War es Nina Ruge, die am Ende ihrer "Leute heute" - Sendung
diesen Spruch brachte? Ich glaube schon. Alles wird gut - so
könnte man jedenfalls auch das Ende dieses Buches beschreiben.
Ruhrgebietsküche
Regionale Küche mit Tradition; Komet - Verlag Köln; ISBN: 3
- 89836 - 334 - 1; 143 Seiten; ohne Autoren- und Preisangabe
"Eigentlich gibt es keine Ruhrgebietsküche, denn in der
Biermetropole Dortmund kocht man anders, nämlich westfälisch,
als in Duisburg, nämlich niederrheinisch. Bei der Küche
Duisburgs ist dank des größten Binnenhafens Europas allerdings
holländischer und belgischer Einfluß kaum zu übersehen. Diese
Region an der Ruhr, seit über 150 Jahren Einwandererland, hat
viele Wurzeln, die sich natürlich auch in der Küche
wiederfinden. Neben diesen internationalen Einflüssen gibt es
aber auch eine gewachsene Tradition, am besten dokumentiert im
berühmten Kochbuch einer gewissen Henriette Davidis (1802 -
1876) aus Volmarstein bei Wetter an der Ruhr.
Sucht man nach Gemeinsamkeiten der Region, ist es der den
Lebensnotwendigkeiten angepaßte Realitätssinn, der sich auch in
den Eßgewohnheiten niederschlägt. Erst einmal möchte man satt
werden, d. h. man liebt große Portionen, man liebt es
schnörkellos - deftig, aber auch vielseitig," berichtet die
Inhaltsangabe.
Beige / vanillefarben ist der Buchdeckel gehalten; das grüne
Muster eines Geschirrspültuches ist hier zu sehen. Der Titel ist
in roten Buchstaben gedruckt. Und das Titelbild? Der Förderturm
eines Bergwerkes ist zu sehen, mehrere Häuser einer
Arbeitersiedlung - und viele gefüllte Platten mit Geflügel,
Schinken und anderen deftigen Gerichten. Sehr hübsch und auch
sehr passend ist diese Seitengestaltung. Die Seiten sind nicht
weiß, sondern weisen eine durchgängige Marmormaserung auf.
"Eintöpfe und Suppen", "Fleisch- und Gemüsegerichte",
"Fischgerichte", "Süßigkeiten" und "Gebäck und "Teigwaren sind
die Kapitel überschrieben. Ein Register und ein Glossar kommen
hinzu. Himmel und Erde ist hier genauso vertreten wie die
gedeckte Apfeltorte, Panhas udn der Hefe - Mohnkuchen. Bei
vielen anderen Gerichten kann ich schlecht beurteilen, ob sie
nur regionale Spielarten überregional bekannter Rezepte sind.
Die Spanne der Rezepte reicht von sehr einfach (Beispiele: Sahne
- Reisdessert, Rote Grütze, Obstsalat Castrop - Rauxel) bis zu
umfangreich (siehe: die Kuchen). Für die schnell Küche ist also
genauso etwas vorhanden wie für die normale Küche.
Hier liegt ein durchaus interessantes Buch vor, da zu lesen sich
lohnt.
Erich
Kästner: Emil und die Detektive; Produktion und
Veröffentlichung: Mediaport Verlag 2006; Sprecher: Heinz
Reineke, Charlotte Schellenberg, Erna Nitter, Helmut Peine,
Friedrich Schütter; 1 CD, 51 Minuten
"Emil darf zum ersten Mal allein nach Berlin fahren. Im Zug wird
ihm sein ganzes Geld gestohlen. Kaum ist Emil am Bahnhof
ausgestiegen, heftet er sich dem Dieb an die Fersen. Zum Glück
bekommt er bald Unterstützung von Gustav mit der Hupe und seinen
Jungens, die Emil in einer aufregenden Verfolgungsjagd quer
durch die große Stadt helfen, den Dieb zur Strecke zu bringen,"
beschreibt die Inhaltsangabe auf der hinteren Schutzhülle der CD
die eigentlich wohlbekannte Geschichte.
Reichlich mißlungen ist diese Hörspielproduktion. Sie wirkt
antiquiert und oberlehrerhaft gesprochen. Wichtige Teile des
Inhalts fehlen komplett. Hier bereitet es keine Freude, dem
Hörbuch zu lauschen.
Formal werden verschiedene Sprecherrollen, Hintergrundgeräusche
und Musik als Stilelemente eingesetzt. Gertrud Loos erstellte
die Hörspielfassung und Produktion. "Wie frisch den `50er Jahren
entsprungen" - diese Formulierung schießt mir durch den Kopf,
als ich die CD höre. Ob man Frau Loos einen altmodischen
Geschmack unterstellen kann, weiß ich nicht; ich kenne sie ja
nicht persönlich. Die Produktion hätte aber auf jeden Fall
moderner und originalgetreuer gestaltet werden müssen.
Erich Kästner: Emil und die Detektive; ISBN:3 - 7891 -
0138 - 9; Gesamtspielzeit: 186 Minuten 3 CDs; Produktion und
Veröffentlichung: Cecilie Dressler Verlag Hamburg 2006;
Tonmeister: Martin Freitag; Produzent: Günter Adam Stößner;
Sprecher: Hans - Jürgen Schatz
"Emil darf zum ersten Mal allein nach Berlin fahren. Im Zug wird
ihm sein ganzes Geld gestohlen. Kaum ist Emil am Bahnhof
ausgestiegen, heftet er sich dem Dieb an die Fersen. Zum Glück
bekommt er bald Unterstützung von Gustav mit der Hupe und seinen
Jungens, die Emil in einer aufregenden Verfolgungsjagd quer
durch die große Stadt helfen, den Dieb zur Strecke zu bringen,"
berichtet die Inhaltsangabe auf der hinteren Schutzhülle der CD.
Als Kind habe ich Kästner nie gelesen (eher Karl May, Enid
Blyton und andere Jugendbuchautoren, deren Namen ich heute
vergessen habe). Und ich mag eigentlich keine Lesungen.
Eigentlich schlechte Voraussetzungen, um sich an einem
Samstagabend die vorliegende Produktion vor die Brust zu nehmen.
Oder?
Bei diesem Hörbuch ist alles anders. Zu meiner eigenen
Überraschung ist die Produktion so gut gelungen, daß ich sie mir
komplett anhöre. Die Geschichte ist spannend (das Kind im Manne
ist begeistert!), die Lesung begeisternd. Die vorliegende
Produktion ist durchaus weiterempfehlenswert.
Erich Kästner: Emil und die Detektive - Das Musical; 1 CD 61
Minuten Gesamtspielzeit; Produktion und Veröffentlichung: Verlag
für Kindertheater Uwe Westendorf GmbH 2001; Musik: Marc
Schubring; Text: Wolfgang Adenberg; Arrangement: Hanno Beckers;
Aufnahme, Schnitt und Mischung: Martin Freitag; Aufnahmeleitung:
Derya Takkali; Kapelle: Marc Schubring (Dirigent), Dragan
Lawforf, Mark Tarabusi, Alain Woszniak, Christian Graband, John
Mohan, Lars Juling, Renard Hoover, Tobias Bredohl, Burkhard
Beyer und Sebastian Trimolt; Sänger: Ian Antal, Falk Arne Goßler,
Peter Gavajda, Holger Hauer, Thilo Hartmann, Aljoscha Zierow und
viele andere
Die Geschichte um Emil und seine Erlebnisse in Berlin sind ja
hinlänglich bekannt. Ich brauche sie hier also nicht noch einmal
beschreiben.
"Schubrings Musik knüpft mit Witz, Schmiß und
Gassenhauercharakter an den typischen Klang der `20er JAhre an
und schlägt den Bogen zu zeitgenössischen Konzeptmusicals, um so
die Lücke zwischen der Hoch - Zeit deutschen Musik -
Unterhaltungstheaters, gerade in Berlin, und heute zu schließen:
Dialoge sind mit Musik unterlegt, Melodramen gehen in Songs
über, Musik und Szene greifen ineinander," berichtet die Werbung
auf der hinteren Schutzhülle der CD.
Das Kästner`sche Original ist hier durchaus wiedererkennbar.
Diese Aussage kann man hier treffen. Doch gefällt das Musical
auch? Naja, ich weiß nicht. Auf Dauer sind Gesang und Musik doch
etwas schrill, laut und nervig. Etwas dezenter und
zurückhaltender hätte es zwischendurch schon sein dürfen. Ich
bin froh, als die Produktion zu Ende ist. Ein zweites Mal werde
ich mir das Musical jedenfalls nicht anhören. Das weiß ich
genau.
Redaktion Naturwissenschaften und Medizin des Bibliographischen
Instituts (Hrsg.): Schülerduden Die Biologie;
Bibliographisches Institut Mannheim / Wien / Zürich Dudenverlag
1976; ISBN 3 - 411 - 01366 - 4; 469 Seiten
"In rund 2500 alpahbetisch angeordneten Stichwortartikeln werden
alle wichtigen Begriffe der Biowissenschaften in prägnanten
Formulierungen dargestellt. Komplexe Themenkreise weredn zum
besseren Verständnis der Zusammenhänge in umfassenden
übersichtsartikeln abgefaßt und werden durch zahlreiche ein- und
zweifarbige Abbildungen und mehrfabige Schautafeln illustriert.
Das Buch wendet sich an Schüler der weiterführenden Schulen und
ergänzt das Wissensangebot der Biologielehrbücher," berichtet
die Inhaltsangabe auf dem hinteren Buchdeckel.
Der vorliegende Schülerduden ergibt einen guten Überblick über
die wichtigsten Fachbegriffe der Biologie. Inhaltlich ist das
Buch sicherlich in Ordnung; es führt fachkundig in die Welt der
Biologie ein. Es erklärt Fachwörter, ohne Zusammenhänge
herzustellen oder einen Überblick über bestimmte Themenbereiche
zu geben.
Fritz Lang /
Thea von Harbou: M - Eine Stadt sucht einen Mörder; 1 CD 55
Minuten Gesamtspielzeit; Produktion und Veröffentlichung:
Bayerischer Rundfunk / Deutschlandfunk 2002; Bearbeiter: Michael
Farin; Komposition: Kalle Laar / Zeitblom; Schlagzeug: Mats
Brandlmayer; Trompete: Michael Groß; Ton: Peter Urban; Schnitt:
Angelika Haller; Regieassistenz: Martin Trauner; Regie: Bernhard
Jugel, Sprecher: Peter Lorre, Gustaf Gründgens (Originalstimmen
aus den Film), Gert Heidenreich, Eva Gosciejewicz, Axel Milbert
und andere
"Angst und Schrecken über das Stadt: Seit Wochen treibt ein
grausamer Kindermörder sein Unwesen. Verfolgungswahn und falsche
Beschuldigungen schüren die Panik," berichtet die Inhaltsangabe.
DIes ist eines der genialsten Hörspiele, die ich je gehört habe.
Still, leise und doch atmosphärisch dicht und sehr eindringlich
erzählt das Hörspiel die altbekannte Geschichte um die Jagd nach
einem Kindesmörder. Der Originalfilm läuft - zumindest
szeneweise - im Kopf mit.
Historische Aufnahmen vermischen sich mit modernen Aufnahmen.
DIe Geschichte wird so auf verschiedenen Ebenen erzählt. Hinzu
kommt eine kurz angebundene Sprache, die fast schon
ausschnittweise und szeneartig erzählt, und eine suggestive und
sehr eindringliche Musik. So entsteht ein zeitloses und
nahegehendes Hörspiel. Ich kann es nur weiterempfehlen.
Heinrich Rüdig: Ein Direktschuß mit vollem Risiko. Fußball -
Cartoons
Haag & Herchen, Frankfurt 1999 ?100 originell Fußball
Cartoons beleuchten humorvoll das vielseitige Geschehen um das
runde Leder: Die Spieler der Torwart der Trainer der
Schiedsrichter das Tor die Fans Übertragungen im Fernsehen der
Nachwuchs das Umfeld, steht auf dem hinteren Buchdeckel.
Na ja. Ich bin mir nicht so sicher, was ich von dem Buch halten
soll. Da die Cartoons zeitlich und neutral gehalten sind, treten
sie niemandem auf die Füße. Inhaltlich sind sie auch nicht
besonders anspruchsvoll. Daher kann es leicht passieren, daß man
das Buch in wenigen Minuten gelesen hat.
Interessanter ist es vielmehr, daß das Buch in einem
Druckkostenzuschußverlag erschienen ist. ?Als Zuschußverlag
bezeichnet man einen Verlag, der Bücher unter Beteiligung der
jeweiligen Verfasser an den Druckkosten (Druckkostenzuschuß)
publiziert. Zuschußverlage sind in ihrer heutigen Form Mitte des
20. Jahrhunderts entstanden. Allerdings war es auch früher schon
üblich, daß der Autor die Kosten für den Druck ganz oder
teilweise selbst übernimmt. Heute gilt des hauptsächlich noch
für wissenschaftliche Arbeiten. Den Zuschuß können die Autoren
selbst, häufig aber auch Dritte, zum Beispiel bei
wissenschaftlichen Werken Stiftungen leisten. Vor allem ab den
60er Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden viele kleinere
Verlage. Diese konnten die Druckkosten oft nicht alleine tragen,
so daß der Autor das Risiko einer Veröffentlichung gemeinsam mit
dem Verlag trug. Heute haben sich zahlreiche Verlage auf
Zuschußbücher spezialisiert. Zuschußverlage zählen zu den
Kommissionsverlagen. Die Veröffentlichung eines Buches kann im
Format A5 mit etwa 300 Seiten / 250 Stück (Stand: 2006) zwischen
2.000 und 5.000 Euro liegen. Dazu können noch die verschiedenen,
teilweise schon erwähnten, zusätzlichen Kosten kommen. Davon
sind reine Druckkosten mit etwa 2.000 Euro anzusetzen, wenn ein
Druck unterstellt wird, der im mittleren Preissegment liegt, und
ohne besondere Ansprüche an Papier, Bindung und
Umschlaggestaltung / Cover auskommt.
Kritiker meinen, daß Zuschußverlage kein Interesse am Verkauf
ihrer Produkte hätten, da sie aus den Zuschüssen selbst schon
Gewinn schöpfen würden. Der Verband deutscher Schriftsteller
nimmt keine Autoren auf, die ausschließlich in Zuschußverlagen
veröffentlicht haben. In zahlreichen Internetforen diskutieren
Autoren über Druckkostenzuschußverlage und ihre
Geschäftsgebaren. Wobei festzuhalten ist, daß die Erfahrungen
der Autoren nicht einhellig sind, was auch die große Zahl von
Büchern zu belegen scheint, die von Druckkostenzuschußverlagen
jährlich auf den Markt gebracht werden.
Befürworter der Zuschußverlage argumentieren, daß diese für
unbekannte Autoren der einzige Weg seinen, ein Buch zu
publizieren und sich einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu
machen zu können. Dagegen steht die Erfahrung jener Autoren, die
der Ansicht sind, daß die hohen Kosten, die bei der
Veröffentlichung eines Buches in einem Druckkostenzuschußverlag
berechnet werden, nicht gerechtfertigt sind. Um
Mißverständnissen vorzubeugen und sich aus dem negativen
Bedeutungsfeld des Begriffes zu lösen, bezeichnen sich einige
Zuschußverlage inzwischen ausdrücklich als ?Dienstleisterverlage.
Die klassische Alternative zu sämtlichen etablierten
Verlagsformen ist der Eigen- oder Selbstverlag. Die im
Eigenverlag herausgegebenen Bücher verursachen zunächst die
Kosten, die durch den Buchdruck entstehen, wenn sich der Autor
dazu entschließt, sein Buch in dieser Form herauszugeben, und
nicht etwa in der Form eines elektronischen Buches, dem
sogenannten E Book. Neben den durch den Buchdruck entstandenen
Kosten fallen hier noch die Kosten an, die ein Autor bereit ist,
für Werbung / Promotion auszugeben. Eine ISBN kann der Autor
seinem Werk ebenfalls zuweisen lassen, damit sein Werk über den
Buchhandel zu erwerben ist. Der Selbstverleger ist weitgehend
unabhängig, muß aber sämtliche Arbeiten (Buchhaltung,
Vermarktung), die ansonsten vom Verlag übernommen werden, selbst
abdecken.
Pseudoverlage verlangen vom Autor keinen Zuschuß, sondern die
Gesamtkosten der Verlegung zuzüglich einer Gewinnspanne.
Eine weitere Alternative stellt das Book on Demand Verfahren
dar. Dabei zahlt der Autor für den Druck der ersten Auflage. Das
Buch verbleibt elektronisch beim Verlag und wird auf Anfrage /
on demand erneut gedruckt. Manchmal sind verschiedene
Dienstleistungen wie Lektorierung im Verlagsangebot enthalten.
Die preiswerteste Form der Veröffentlichung eines Buches ist
sicherlich die Veröffentlichung als E Book, wobei hier zu
berücksichtigen ist, daß diese Buchform lange nicht den
Veröffentlichungsgrad besitzt, wie etwa das herkömmliche Buch.
Andererseits besitzt das Medium E Book ein solch großes
Potential, daß es nicht zu vernachlässigen ist. Da es über das
Internet vertrieben wird, steigt die Zahl der potentiellen
Interessenten ständig. Für Autoren, die ihre Werke im
Eigenverlag herausbringen, kann auch der E Book Vertrieb
interessant sein, berichtet Wikipedia.
Nach meiner persönlichen Beobachtung können
Druckkostenzuschußverlage getrost als Abzocker bezeichnet
werden. Sie bereichern sich an der menschlichen Eitelkeit, die
es gerne sieht, wenn der eigene Name in der Öffentlichkeit
auftaucht. Da ist vermeintlich jemand, der meine Arbeit schätzt.
Ich habe mal in Duisburg und Umgebungen in Buchhandlungen und
öffentlichen Büchereien darauf geachtet, ob mir dort Bücher aus
Druckkostenzuschußverlagen auffallen. Mitnichten! Mein Eindruck:
Druckkostenzuschußverlage werden dort gemieden. Die Qualität der
Bücher ist ja oft genug auch zumindest zweifelhaft.
Druckkostenzuschußverlage gaukeln ihren Autoren vor: ?Wir
kümmern uns um den Vertrieb Ihrer Bücher! Den Beweis dafür
bleiben sie oft genug schuldig
Ich selbst habe auch schon in Druckkostenzuschußverlagen
veröffentlicht. Hatte ich anfangs noch ein naives Gefühl des
Erfolges, so kam die Ernüchterung schon bald. Kein seriöser
Verlag, keine seriöse Literaturzeitschrift wollte meine ach so
gute Literatur. Es waren eben nur die Druckkostenzuschußverlage,
die neben der Literatur gerne auch mein Geld nahmen. Daß meine
Literatur Hobby und Liebhaberei und nicht konkurrenzfähig war
(und heute auch noch ist), gebe ich heute gerne zu. Für mich
persönlich ist es wichtigre, selbst Spaß beim Schreiben zu
haben. Eine Veröffentlichung um jeden Preis ist mir daher nicht
wichtig. Natürlich schmeichelt es auch meiner Eitelkeit, wenn
ich behaupten kann: ?Ich habe Texte veröffentlicht. Jedermann
kann jetzt meinen Namen im Internet oder einer Zeitschrift
lesen. Diese kleine Eitelkeit gestehe ich gerne. Aber Geld für
eine Veröffentlichung werde ich nicht mehr ausgeben. Das ist mir
mein Hobby nicht wert. Andreas Rüdig
André - Paul Duchateau / Peter Li: Die großen Detektive Band 3
Edgar Wallace Die gelbe Schlange; EHAPA - Verlag Stuttgart
1993; ISBN 3 - 89343 - 494 - 1; 48 Seiten; 14,80 DM
"Die gelbe Schlange ist der Kopf der Fröhlichen Hände, eines
Geheimbundes, der in China danach strebt, die Weltherrschaft zu
erlangen. Nur dem gewitzten Clifford Lynne scheinen die Mittel
in die Hand gegeben zu sein, um den Machtgelüsten der Chinesen
Paroli zu bieten," berichtet die Inhaltsangabe auf dem hinteren
Buchdeckel.
Edgar Wallace als Comic? Was sich auf den ersten Blick
ungewöhnlich anhört, ist irgendwie wenig überzeugend umgesetzt.
Oh, die Bilder sind zeichnerisch schon gut gelungen, auch wenn
sie alle irgendwie gleich wirken. Allein schon die Frage, wie
gut der Roman inhaltlich umgesetzt wurde, ist schwierig für mich
zu beantworten - dafür kenne ich das Original nicht gut genug.
Der grüne Bogenschütze, der Hexer, der Zinker, der schwarze Abt
- hätte es nicht Geschichten gegeben, die leichter umzusetzen
gewesen wären? Oder hatte der Verlag nicht die Lizenz dafür?
Keine Ahnung. Comics wie dieser lassen mich daran zweifeln, ob
es überhaupt sinnvoll ist, Romane zu Comics umzuarbeiten. Die
Unterschiede zwischen beiden Literaturformen sind einfach zu
groß, als daß eine Übertragung 1 : 1 möglich wäre. Comics wie
diese wirken viel zu sehr nach Geldschneiderei, als daß sie
wirklich überzeugen würden.
Golo Mann: Deutsche Geschichte 1919 - 1945; Fischer Bücherei
Frankfurt / Main 1958; 200 Seiten; ohne ISBN und ohne
Preisangabe
"Golo Mann schreibt über den Zerfall der Monarchie nach dem
ersten Weltkrieg, die Gründung der ersten deutschen Republik,
ihre Krise und Auflösung, die Machtergreifung und den Nazistaat,
die Entfesselung des zweiten Weltkrieges und den Zusammenbruch
Deutschlands 1945," berichtet die Inhaltsangabe.
In der Tat: Golo Mann schreibt darüber. Der Text ist aber so
oberflächlich, daß er schon wieder nichtssagen ist. Fotos fehlen
völlig; das Buch ist eine reine Bleiwüste. Es fehlt eigentlich
alles, was den Text hätte lesenswert machen können: Zitate,
Daten, Orts- und Personenbeschreibungen, Biographien... - es
ließen sich viele Beispiele dafür bringen, was fehlt.
Mann ergeht sich als Autor in Allgemeinplätzen. Was fasziniert
die Menschen so am Nationalsozialismus, daß sie ihm
millionenfach verfielen? Wie sehen die Lebensläufe Eberts und
Hindenburgs aus? Wieso konnte die Weltwirtschaftskrise 1929
Deutschland so hart treffen? Diese sind nur einige der Fragen,
die bestenfalls ansatzweise beantwortet werden.
"Mach's richtig - Magazin der Berufsberatung" heißt eine
Informationsschrift, die von der Bundesagentur für Arbeit
herausgegeben wird. Sie wendet
sich an Jugendliche in der Berufswahlphase. Das Heft 4 / Juni
2007 stellt Berufe rund ums Auto (Karosserie- und
Fahrzeugbaumechaniker, Automobilkaufmann und Kfz - Mechatroniker)
und die EQJ - Einstiegsqualifizierung für Jugendliche vor.
Schwerpunktthema sind aber die Praktika. "Arbeit und Berufe
praktisch kennenlernen Soziale Berufe, grüne Berufe,
Logistikberufe" heißt der Titel. Schön bund und lebensnah ist
der Text gestaltet, Fotos kommen hinzu. Das Layout ist großzügig
und modern. Alles in allem ist die Präsentation
jugendlichengerecht.
Warum ich dieses Heft so gezielt erwähne? Ganz einfach: Gerade
das Handwerk rät allen zukünftigen Schulabgängern, sich
rechtzeitig um den künftigen Berufsweg zu kümmern. Glaubt man
den Praktikern insbesondere in kleinen Betrieben, sind
Schülerpraktika schon wichtig für die Berufswahl.
Schülerpraktika können bei der Entscheidungsfindung helfen.
Liegt mir ein Beruf? Komme ich mit dem Betrieb und Lehrherren
klar? Ein Schülerpraktikum kann diese Fragen beantworten.
Schließlich ist die Entscheidung für einen Beruf eine
Entscheidung für das Leben.
"abi dein weg in studium und beruf" heißt eine Zeitschrift der
Bundesagentur für Arbeit. Sie wendet sich an Jugendliche in der
Berufswahlphase. Wann das "abi extra studium" herausgekommen
ist, habe ich nicht herausfinden können; wichtig ist es aber
nicht.
Welche Hochschultypen und Abschlüsse gibt es? Welche Hochschule
ist die beste? Wie kann man ein Studium finanzieren? Welche Wege
führen an die Hochschule (z. B. ZVS, Auswahlgespräch,
Eignungstests)? Dies sind einige der Fragen, die hier
beantwortet werden.
Sehr modern beschreibt das Heft die wesentlichen Gesichtspunkte,
die für ein Studium wichtig sind. Aus der Praxis für die Praxis
- so könnte man den roten Faden beschreiben. Studenten berichten
über ihren Alltag und ihre Erfahrungen.
Möchte man Fehlentscheidungen vermeiden, muß (auch) ein Studium
gründlich vorbereitet werden. Ein Heft wie dieses kann dabei
Entscheidungshilfen liefern. Von daher ist dieses Heft schon ein
sinnvolle Publikation der Arbeitsverwaltung.
Die Broschüre "Mitbestimmung - Ein gutes Unternehmen Alles über
Mitbestimmung und die wesentlichsten Gesetzestexte" ist
kostenlos beim Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit
(Anschrift: 11019 Berlin) erhältlich. Der umfangreichste Teil
enthält dabei Gesetzestexte (wie das Betriebsverfassungsgesetz
und das Mitbestimmungsgesetz). Die übrigen Kapitel beschäftigen
sich mit der Geschichte der Mitbestimmung, der Reform von 2001
und den Details des Betriebsverfassungsgesetzes.
Sehr nüchtern, sehr neutral und sehr an den gesetzlichen
Vorschriften orientiert - alles in allem also sehr trocken sind
die Ausführungen. Man muß sich schon sehr deutlich für diese
Rechtsmaterie interessieren (z. B. als Gewerkschafter oder
Betriebsrat), um sich überhaupt diese Broschüre zu Gemüte zu
führen. Die Broschüre ist einfach zu fachspezifisch, um
interessant für die Allgemeinheit zu sein.
André - Paul Duchateau / Stibane: Die großen Detektive Band 4
Sherlock Holmes Der Hund von Baskerville; Feest Comics (EHAPA)
Verlag Stuttgart 1994; ISBN 3 - 89343 - 495 - X, 48 Seiten;
14,80 DM
"Seit Sir Charles' mysteriösem Tod ist die Sage von Hugo
Baskervilles schauerigem Ende wieder in aller Munde: Er wurde
des nachts von einem glutäugigen Höllenhund zerfleischt. Zwar
erlag Sir Charles einem Herzversagen, aber neben der Leiche
entdeckte man Spuren, die von den Pfoten eines scheinbar
riesigen Hundes stammen," berichtet die Inhaltsangabe auf dem
hinteren Buchdeckel.
Bei diesem Comic weiß ich nicht, was ich sagen soll. Die Bilder
sind sicherlich gut gelungen. Der Comic gibt das Original
inhaltlich so genau wie möglich wieder. Und dennoch fehlt ein
wichtiges Element, nämlich die dichte Atmosphäre, das Gefühl der
Düsternis und der Beklemmung, die den Leser beim Original
überfallen. Bei literarischen Version wird man in den Bann des
Moores gezogen: seine herbe Schönheit, aber auch seine
Gefährlichkeit tragen zum Flair des Romanes bei. Bei der
visuellen Umsetzung ist leider viel von dem Charme
verlorengegangen.
"Der Hund der Baskervilles
Der Hund der Baskervilles (Originaltitel: The Hound of the
Baskervilles) ist eine der bekanntesten Detektivgeschichten um
Sherlock Holmes von Arthur Conan Doyle. Deutsche Übersetzungen
benutzen oft den missverständlichen Titel Der Hund von
Baskerville, der suggeriert, dass Baskerville eine Ortschaft
sei. Tatsächlich handelt es sich jedoch um einen Familiennamen.
Sir Arthur Conan Doyle schrieb diese Geschichte während eines
Aufenthaltes im ?Duchy Hotel zu Princetown. Hier ist heute die
Nationalparkverwaltung untergebracht.
Der Roman erschien von August 1901 bis April 1902 als
Fortsetzungsroman im Strand Magazine und wurde von Sidney Paget
illustriert. Der Verlag brachte die Buchausgabe bereits im März
des Jahres 1902 heraus, damit sich neugierige Leser, welche den
letzten Monat nicht mehr warten wollten, das Buch kauften.
Inhalt
Der Roman spielt im England des späten 19. Jahrhunderts in der
Region Dartmoor. Auf der adeligen Familie Baskerville lastet ein
dämonischer Fluch, seit Sir Hugo im Jahre 1742 betrunken ein
Mädchen jagte, das ihm nicht zu Willen sein wollte und dabei von
einem geheimnisvollen Hund angefallen und getötet wurde. Seitdem
treibt sich der Sage nach ein monströser, heulender Hund in den
Mooren herum, die den Sitz der Familie umgeben.
Als der alte Sir Charles Baskerville in der Allee vor seinem
Landsitz tot aufgefunden wird und Sir Henry, der aus Kanada
eingetroffene letzte Überlebende des Clans und Erbe des
Familienbesitzes, um seine Weiterexistenz fürchtet, schaltet Dr.
Mortimer, der Testamentsvollstrecker von Charles Baskerville,
den Meisterdetektiv Sherlock Holmes ein.
Holmes erfährt von Dr. Mortimer, dass er am Tatort die Fußspuren
eines riesigen Hundes gefunden hatte. Es stellt sich auch
heraus, dass Charles Baskerville dort auf jemand gewartet hatte.
Noch in London erhält Sir Hernry einen anonymen Brief, der ihn
vor dem Moor warnt. Als ihm im Hotel ein Stiefel gestohlen wird,
ist für Holmes bereits klar, dass ein Hund im Spiel sein muss,
der auf Sir Henry angesetzt wurde.
Holmes schickt seinen Freund Dr. Watson nach Baskerville Hall,
wo Sir Henry sein Erbe angetreten hat. Watson findet heraus,
dass sich im Moor nicht nur ein entlaufener Sträfling
herumtreibt, sondern auch ein zwielichtiger Naturforscher namens
Stapleton. Sir Henry verliebt sich in dessen vorgebliche
Schwester Beryl, die aber in Wirklickeit Stapletons Frau ist und
als sein ?Lockvogel dient.
Unterdessen erweist sich, dass der Sträfling auf dem Moor der
Bruder der Frau von Sir Henrys Butler Barrymoore ist. Barrymoore
und seine Frau haben ihn heimlich verköstigt. Dem Sträfling wird
schließlich zum Verhängnis, dass Barrymoore ihm die alten
Kleider von Sir Henry überlassen hat. Er fällt in Sir Henrys
Kleidern dem mysteriösen schwarzen Hund zum Opfer, danach spitzt
sich die Lage zu.
Watson trifft im Moor unerwartet auf Holmes, der bereits länger
hier anwesend war. Holmes vermutet Stapleton, der in
Wirklichkeit ein Baskerville ist, als Drahtzieher der Anschläge.
Stapleton hatte schon eine finanziell abhängige Frau namens
Laura Lyons veranlasst, an den alten Sir Charles einen Brief mit
der Bitte um ein Treffen zu schreiben. Zum vereinbarten Termin
vor Baskervilles Haus war dann aber nicht sie gekommen, sondern
der Hund, der Sir Charles zu Tode hetzte.
Um Stapleton zu überführen, muss Holmes ihm eine Falle stellen.
So schickt er Sir Henry zu Stapleton und befiehlt ihm, nach dem
Ende seines Besuches nachts über das Moor nach Hause zu gehen.
Als ein grauenhafter Hund Sir Henry im Moor anspringt, ist
Sherlock Holmes als Retter in letzter Sekunde zur Stelle und
erschießt den Hund.
Eigentlich war dieser Hund ganz normal, aber Stapleton hat ihn
Monate lang hungern lassen und dann auf Baskerville gehetzt. Ein
Phosphorpräparat gab ihm zudem ein furchterregendes Aussehen.
Stapletons Frau wird gefesselt und mißhandelt gefunden, denn sie
hatte zuletzt gegen ihren Mann aufbegehrt. Sie war es auch, die
Sir Henry bei dessen Ankunft in London den anonymen Brief
geschrieben hatte. Stapleton selbst flüchtet ins Moor und kommt
dabei um.
Dies und das
* Der Hund von Baskerville ist der meistgelesene Roman aller
Zeiten.
* Der Hund von Baskerville stammt aus dem Jahr 1902.
* Der Hund von Baskerville ist (mit Ausnahme der
Bibel-Geschichten um Jesus von Nazareth) die 2. meistverfilmte
literarische Vorlage. Auf Rang 1 liegt Merry Shellys Roman
Frankenstein.
Ausgaben
* Arthur Conan Doyle: Der Hund von Baskerville, Scherz, ISBN
3-502-51816-5
* Arthur Conan Doyle: Der Hund der Baskervilles, Haffmanns, ISBN
3-251-20102-6
* Arthur Conan Doyle: Der Hund der Baskervilles, Kein & Aber
2005, ISBN 3-0369-5145-8," berichtet die Internetenzyklopädie
Wikipedia.
Okko Herlyn: Beten Welchen Sinn macht es, mit Gott zu reden?;
R. Brockhaus - Verlag Wuppertal 1990; ISBN 3 - 417 - 20451 - 8;
91 Seiten; 7,95 DM
"Über vieles wird geredet den ganzen Tag: über das Wetter, über
die Last mit der Bandscheibe, über den Krimi gestern abend und
manchmal vielleicht auch über etwas Wichtiges. Aber vom Beten
spricht man in aller Regel nicht. Deshalb ist man mit der Frage
nach dem Beten meist ziemlich allein. Das Buch will das Gespräch
über das Gebet neu aufnehmen," ist da auf dem hinteren
Buchdeckel als Inhaltsangabe zu lesen.
"Der Autor verzichtet bewußt auf eine innerkirchliche Sprache,
um auch von Menschen verstanden zu werden, die nicht aus einer
christlichen Tradition kommen," kann ich da auch lesen. Lohnt es
sich überhaupt, ein Buch über das Beten zu schreiben? Was möchte
man dem Leser dabei vermitteln - allgemeingültige Gebete für
jede Gelegenheit? Biblische Anleitungen zum Beten? Gegete großer
Denker?
Beten ist etwas ganz persönliches. Eine allgemeingültige
Anleitung, wie man sich am besten mit Gott "unterhält", kann es
daher nicht geben. Jeder Gläubige kann beten, wann und wie es
ihm beliebt. Wieso macht sich Herlyn also Gedanken über das
Beten
Klaus Möckel: Drei Flaschen Tokaier; Verlag Das Neue
Berlin Ost - Berlin 1976; 188 Seiten; ohne ISBN - Angabe; 2 Mark
der DDR
"Jörg Paulsen, ein junger Bursche von achtzehn, wird in einer
mittelgroßen Stadt der DDR unter schwerwiegendem Mordverdacht
verhaftet; zahlreiche Indizien sprechen dafür, daß er im
Alkoholrausch einen Mann getötet und beraubt hat," berichtet die
Inhaltsangabe.
Für mich ist dieser Krimi eine Premiere. Er ist der erste DDR -
Krimi, den ich lese. Wirklich überzeugen tut er mich nicht. Zu
steif, zu hölzern und zu formal ist er, um gut lesbar zu sein.
Saß die Zensur dem Autoren im Nacken? Sollte er herausarbeiten,
daß sich Kriminalität in einem sozialistischen Staat nicht
lohnt? Menschliche Leidenschaften wie Liebe, Haß, Habgier,
Eifersucht, Neid, ein Minderwertigkeitsgefühl - es gibt viele
Gründe, warum Menschen morden. Eine Gesellschaft völlig ohne
Kriminalität kann und wird es daher nicht geben.
Ein Kriminalroman muß aber frei von politischen Botschaften und
politischer Beeinflussung sein. Ein Krimi, der versucht, seine
Leser auf irgendeine Weise zu erziehen und zu beeinflussen,
wirkt unglaubwürdig. Dieses Buch ist das beste Beispiel dafür.
Es ist einfach zu linientreu, um wirklich Spaß und Freude zu
bereiten.
"abi dein weg in studium und beruf" heißt die relaunchte,
also inhaltlich und optisch verbesserte Nachfolgezeitschrift von
"abi - das Berufswahlmagazin", die beide von der Bundesagentur
für Arbeit herausgegeben werden.
Die Ausgabe vom Oktober 2007 beschäftigt sich mit dem Thema
Bewerbung. Na ja, eigentlich ist das leidige Thema der Bewerbung
nur das Schwerpunktthema. Der Arbeitsmarkt der Juristen, ein
Interview mit Barbara Meier und ein Hochschulpanorame, das die
Universität Bayreuth vorstellt, sind weitere Kolumnen, die hier
auftauchen.
Doch zurück zum Schwerpunktthema. Wer Bewerbungen schreibt, der
sucht eine neue Arbeitsstelle und muß Werbung für sich selbst
betreiben. Eine schwierige Aufgabe, nicht wahr? Kein Wunder, daß
es viele Ratgeber gibt, die beschreiben, wie man eine Bewerbung
schreibt - es gibt sie in gedruckter und elektronischer Form
oder als Unterricht, der von der Arbeitsverwaltung bezahlt wird.
"abi" gibt ein paar allgemeine Infos, wie man eine Bewerbung
schreibt. Außerdem kommen diverse Jugendliche zu Wort, die von
ihren Erfahrungen mit Bewerbungen berichten.
Mir persönlich sind die Ausführungen zu ungenau und
oberflächlich. Wie komme ich an Adressen von
Ausbildungsbetrieben? Welche Zeugnisse gehören auf jeden Fall in
eine Bewerbung? Sind auch persönliche oder telefonische
Bewerbungen möglich? Wenn ja: Worauf muß man dabei achten:
Themen wie diese werden hier nicht beantwortet. Wäre ich ein
moderner Jugendlicher von heute und müßte mich für eine Stelle
bewerben, wüßte ich nach dem Lesen dieses Heftes nicht, wie ich
es anfangen sollte.
Wann genau im Jahre 2007 die Sonderausgabe "abi extra" zum Thema
Ausbildung erschienen ist, konnte ich nicht herausfinden. Es ist
aber auch egal. Das Heft ist 34 Seiten stark. Das Heft
beschreibt die Berufe "Logopäde", "IT - System - Elektroniker",
"Augenoptiker", "Versicherungskaufmann" und "Europasekretärin".
Das Heft beschreibt Sonderausbildungen für Abiturienten, befaßt
sich mit dem Thema Geld und Auslandserfahrungen sowie der
Unterscheidung zwischen betrieblicher und schulischer
Berufsausbildung. Das Heft gibt viele praktische Tips. Welcher
Beruf sich für mich eignet, wie ich einen Ausbildungsbetrieb
finde und eine Bewerbung schreibt, wieviel Geld ich verdiene und
wie ich mich richtig im Betrieb verhalte - allŽ diese Themen
werden angesprochen; das Heft gibt Impulse und Ideen zum
Nachdenken. Dieses Heft ist schon sehr lebendig geschrieben.
Jugendliche berichten von ihren ersten (Berufs-)Erfahrungen. Ob
das Heft zum Nachdenken anregt? Das sei einmal dahingestellt.
Wer als Jugendlicher aber (ernsthaft) eine Lehrstelle sucht,
findet in diesem Heft viele nützliche Anregungen.
"50plus - Ihre Erfahrung zählt - Weiterbildung und Beruf"
heißt die Nr. 2 der Heftreihe "Beruf Bildung Zukunft - BBZ
Informationen für Arbeitnehmer/innen Ausgabe 2007 / 2008", die
von der Bundesagentur für Arbeit herausgegeben wird.
"Arbeitsmarkt im Wandel" heißt das erste Kapitel. Hier werden
allgemein der demographische Wandel, der Arbeitsmarkt für ältere
Arbeitnehmer in Deutschland die die Beschäftigung älterer
Menschen in anderen Ländern Europas beschrieben.
Das zweite Kapitel heißt "Wege zur Arbeit - 50plus hat viele
Gesichter". Es beschreibt Bewerbungsstrategien und
Beschäftigungsmöglichkeiten für Ältere (Minijob, Zeitarbeit).
Das folgende Kapitel mit dem Titel "Lebensbegleitendes Lernen"
stellt die Bedeutung des beruflichen Lernens (Erweiterung der
Kenntnisse, Aufstiegsfortbildung, Umschulung) und die
finanziellen und beratungsbezogenen Hilfestellung des früheren
Arbeitsamtes vor.
Beschreibt das Kapitel "Fit fürs Unternehmen" kurz die
Humanisierung der Arbeitswelt unter Alters- und
Gesundheitsgesichtspunkten, geht das Kapitel
"Perspektivenwechsel - Mut für neue Ideen" das THema
Existenzgründung an. Ob dieses Kapitel wirklich realistisch ist,
sei einmal dahingestellt. Geben Banken Älteren tatsächlich
Kredite? Gehen Gründungsphase und Phase der Übergabe an einen
Nachfolger ineinander über? In welchen Branchen können Ältere
überhaupt sinnvoll gründen? Dieses Kapitel ist einfach zu
unausgegoren, als daß es Sinn machen würde.
In einem Anhang stellt die Bundesagentur für Arbeit noch einmal
kompakt ihre eigenen Beratungsangebote vor.
Gut oder schlecht, sinnvoll oder sinnlos, oberflächlich oder
tiefschürfend - diese Fragen kann man gerne diskutieren.
Bemerkenswert ist für mich, daß es diese Broschüre gibt. Hier
wird versucht, eine Bresche für ältere Arbeitnehmer zu schlagen.
Leider wird für mich nicht deutlich genug herausgearbeitet, wie
Unternehmen, die Ältere einstellen, finanziell und sonstwie
gefördert werden könenn. Es fehlen die harten
betriebswirtschaftlichen Fakten, die überzeugen.
"Grundsicherung für Arbeitssuchende Sozialgesetzbuch Fragen und
Antworten SGB II" heißt eine Broschüre, die kostenlos beim
Bundesministerium für Arbeit und Soziales (11017 Berlin,
Bestellanschrift: 53107 Bonn) erhältlich ist.
Die Broschüre enthält den Gesetzestext, erklärt Fachbegriffe und
liefert Berechnungsbeispiele. Die Broschüre versucht auch, in
Dialogform wichtige Fragen zu beantworten. Wann wird eine
Sperrzeit ausgesprochen? Wann muß man auf Sparguthaben
zurückgreifen und Wertsachen verkaufen? Was ist hinsichtlich der
Wohnung zu beachten? Fragen wie diese sollen hier beantwortet
werden.
Ich stelle mir vor: Ich beziehe Arbeitslosengeld II. Eine Frage
interessiert mich da ganz besonders: Wieviel Geld erhalte ich?
Insbesondere die Frage, wieviel Geld ich für meine Wohnung
erhalte, wird hier nicht beantwortet. Welche Miete, welche
Nebenkosten mußt der Träger der Grundsicherung übernehmen? Hier
fehlt eine verständliche Erklärung. Die Broschüre ist auch an
anderen Stellen ungebau. Wann erhalten Ausländer
Arbeitslosengeld II? Kann ich als Hartz IV - Empfängr eine
berufliche Aus- oder Weiterbildung finanziert bekomme? Ein wenig
mehr Tiefgang wäre an vielen Stellen schon sinnvoll.
Stadt Duisburg:
Festschrift 100 Jahre Festschrift Stadtbibliothek Duisburg 1901
- 2001; Selbstverlag Duisburg 2001; ISBN: 3 - 89279 - 577 -
0; ohne Seiten- und Preisangabe
Jan - Pieter Barbian, Sigrid Kruse und Jens Holthoff sind die
Autoren dieses Buches. Mit flotter Feder und unterstützt durch
viele historische Fotos sowie ein verwegen - modernes Layout
lassen sie die ersten 100 Jahre der städtischen Einrichtung
lebendig werden. Die IKiBu - Internationale Kinder- und
Jugendbuchausstellung ist hier genauso vertreten wie Lesungen
oder die Veranstaltungen der Akzente. Die Broschüre ist ein
hübscher Rückblick auf die Geschichte der Stadtbibliothek.
Duisburger Hafenvereinigung (Hrsg.): 275 Jahre Rhein - Ruhr -
Hafen Duisburg Die Geschichte des Hafens von 1716 - 1991;
Selbstverlag Duisburg 1991; 71 Seiten; ohne ISBN - Angabe
Reinhold Trapp ist der Autor dieser Broschüre. Historische
Zeichnungen, Fotographien und Text ergänzen einander. Gründlich,
detailliert und nachvollziehbar wird hier die Geschichte des
Duisburger Hafens erzählt. So unspektakulär diese Geschichte
verläuft, so grundsolide, also unspektakulär ist auch die
Broschüre. Langweilig? Durchschnittlich? Nein, so würde ich die
Broschüre nicht beschreiben. Wer komprimierte Infos zur lokalen
Wirtschaftsgeschichte sucht, sollte diese Broschüre in seiner
Privatbibliothek haben.
Friedhelm
Stöters: Wedau Geschichte einer Siedlung; Selbstverlag
Duisburg 1987; 191 Seiten; ohne ISBN- und Preis - Angabe
Entstehung und Entwicklung der Arbeitersiedlung Wedau, aber auch
die Bahnanlage, das Ausbesserungswerk der Eisenbahn und die
Sechs - Seen - Platte sind die Themen des Buches.
Eher unpersönlich und sachlich wirft der Autor einen Blick in
die Geschite der Eisenbahnersiedlung im Süden Duisburgs. Er geht
dabei detailliert und faktenorientiert vor. Viele historische
Fotos ergänzen die Texte. Der Text ist zwar etwas unpersönlich
geraten (Stöters berichtet über Ereignisse, nicht über
Menschen); wer aber etwas über die Geschichte seiner Wedauer
Heimat erfahren möchte, ist bei diesem Buch gut aufgehoben. Die
viele Mühe und Arbeit, die das Recherchieren und Schreiben
kostete, ist hier deutlich zu spüren. Steckt auch Herzblut drin?
Ich bin mir nicht sicher. Das Buch ist doch ein wenig zu
nüchtern dafür geraten. Aber egal. Alles in allem ist es fast
schon ein wissenschaftliches Buch, das in jede gute
heimatkundliche Bibliothek gehört.
Bürgerverein Duisburg-Mündelheim (Hrsg.): Mündelheim Heimat
im großen Rheinbogen; Selbstverlag Duisburg ohne
Jahresangabe; 311 Seiten; ohne Preis- und ISBN - Angabe
Das Buch erzählt von der Geschichte Mündelheims seit seinen
Anfangstagen im 10. Jahrhundert. Unter zeitlichen
Gesichtspunkten stehen dabei das 19. und insbesondere das 20.
Jahrhundert im Vordergrund. Inhaltlich geht es hier nicht nur um
Kommunalpolitik und die wirtschaftliche Entwicklung des
südlichen Stadtteils Duisburgs. Insbesondere das soziale und
kulturelle Leben wird hier behandelt; sei es nun Kirche,
Brauchtum, Sport oder Karneval - sie alle kommen hier vor. Texte
und historische Fotos ergänzen einander.
So entsteht ein lebendiges Bild vergangener Tage, bei dem die
Menschen im Vordergrund stehen. So entsteht ein Sittengemälde
vergangener Tage, bei dem man schon mit ein wenig Wehmut der
guten alten Zeit nachtrauern möchte.
Bürgerverein Duisburg-Großenbaum / Rahm (Hrsg.): Rahm
Dorfgeschichte Dorfgeschichten; Selbstverlag Duisburg 1994;
387 Seiten; ohne Preis- und ISBN - Angabe
Hans Bodemer, Günter Both, Wilfried Braun und Volkhard Riechmann
heißen die Autoren dieses Buches. Wie bei solchen Werken üblich
beschreiben sie alle wichtigen Ereignisse aus der Vergangenheit,
wobei das 20. Jahrhundert am besten dokumentiert ist. Das
Vereinsleben kommt genauso ergänzend hinzu wie Kirche und
Kultur.
Rahm ist einer der südlichen Stadtteile Duisburgs. Es ist
sicherlich spannend und reizvoll, sich mit der Geschichte der
eigenen Heimat auseinanderzusetzen. Interessant ist das
vorliegende Buch aber nur für eingefleischt Heimatforscher. Das
Hier und Heute, die Gestaltung der Zukunft, die Betrachtung des
Ganzen sind doch wichtiger als kleinkariertes Kirchturmdenken.
Harald Molder:
Duisburg - Hüttenheim in alten Bildern; Verlag Europäische
Bibliothek Zaltbommel / Niederlande 1985; ISBN 90 228 3085 5; 76
Seiten; Preis unbekannt
Harald Molder: Duisburg - Hüttenheim in alten Bildern Band 2;
Verlag Europäische Bibliothek Zaltbommel / Niederlande; ISBN 90
- 288 - 6475 - X; 78 Seiten; Preis unbekannt
Die beiden Bücher beschreiben die Zeit von 1910 bis 1930. Sie
zeigen sehr viele private Fotos, die das Leben der Menschen in
dem neu entstehenden Stadtteil zeigen. So gesehen liegen hier
sehr private, menschlich nahegehende Bücher vor, die wohl
offensichtlich das offizielle Leben in dem südlichen Duisburger
Stadtteil bewußt ausblenden. Texte ergänzen hier die Fotos.
Mir persönlich ist der Sinn dieser beiden Bücher nicht so ganz
klar. Auf den ersten Blick versprühen die Bücher natürlich einen
historischen Charme und eine menschliche Wärme, die die
sprichwörtliche gute alte Zeit noch einmal lebendig werden
lassen. Die Bilder sind aber nicht so unverwechselbar, als daß
ich sie unbedingt Hüttenheim zuordnen könnte.
Peter Wey: Alte Zeiten - neue Zeiten 1100 Jahre Rumeln:
Verlag Anneli Wey Duisburg 1998; 174 Seiten; ohne ISBN- und
Preisangabe
Der Autor beschreibt die über 1100 Jahre währende allgemeine
Rumelner Lokalgeschichte und geht dann besonders auf Gilde,
Mühle und Mühlenwinkel ein.
Ich persönlich staune ein wenig über dieses Buch.
Sehen Staunen
Wissen Das visuelle Lexikon 736 Seiten, 6.000 Abbildungen,
20.000 Begriffe; Gerstenberg - Verlag Hildesheim 1996; 736
Seiten; ISBN: 3 - 8067 - 4488 - 2
Das Universum, Erdgeschichte, Pflanzen, Tiere und Menschen,
Geologie, Physik und Chemie, Schiene und Straße, See und Luft,
die bildenden Künste, Architektur und Musik, Sport sowie die
Dinge des täglichen Lebens, mit denen sich das Lexikon
beschäftigt.
Hier liegt kein Lexikon im klassischen Sinne vor. Hier wird
nicht ein Wort mit anderen Worten erklärt. Die Vorgehensweise
ist eine andere. Zuerst gibt es ein Stichwort, beispielsweise
"Mittelalterlicher Kirchenbau" (Seite 472). DIeser Begriff wird
auf einer Doppelseite erklärt. Ein kurzer Text führt in die
Thematik ein. Dann folgen diverse Bilder; in unserem Beispiel
sind es sieben. Sie stellen eine mittelalterliche Kirche vor.
Die wichtigsten Details werden gezeigt und mit ihrem Namen
benannt, ohne erklärt oder in einen Zusammenhang zu anderen
Details gestellt zu werden.
Ich weiß nicht. Ein wirkliches Lexikon ist das nicht für mich.
Das Buch hat eher den Charakter eines hochwertigen Bilderbuchs.
Die Informationen bleiben an der Oberfläche, wenn sie überhaupt
geliefert werden. Ein Lexikon ist ein in der Regel alphabetisch
geordnetes Nachschlagewert, das von wissenschaftlich
ausgebildeten Lexikographen verfaßt ist und stichwortartig
bestimmte Wissensgebiete behandelt. So definiert ein
Literaturlexikon den Begriff "Lexikon". Man kann nun darüber
streiten, welche Herangehensweise modern und angemessen ist, um
ein bestimmtes Wissensgebiet zu beschreiben. Sind Fotos,
Zeichnungen, Graphiken und Tabellen erlaubt? Wer gehört zur
Zielgruppe des Lexikons? Welches Thema soll wie intensiv
besprochen werden?
Unabhängig davon, wie ich diese Fragen beantworte, muß ein
Lexikon (Fach-)Begriffe definieren und Zusammenhänge herstellen.
Allein schon dieser erklärende Moment fehlt in dem vorliegenden
Lexikon völlig.
An dieser Stelle wundere ich mich über mich selbst. Warum
betreibe ich überhaupt eine solche Wortklauberei? Das
vorliegende Buch ist kein Lexikon und damit basta. Es ist
bestenfalls eine grobe Beschreibung unserer Welt. Wer
tiefergehende Informationen sucht, der wird Fachliteratur zur
Hand nehmen müssen.
Harald Molder &
Werner Schulz: Hüttenheim Eine Wanderung durch das alte
Hüttenheim; Verlag Ferdi Seidelt Duisburg 1987; ISBN: 3 - 925309
- 09 - 8; 64 Seiten; Preis unbekannt
"Das hier vorliegende Buch soll anhand alter Fotos ein Streifzug
durch das alte Hüttenheim sein. Mit der Auswahl der Fotos sollte
versucht werden, eine Wanderung durch 75 Jahre Hüttenheimer
Geschichte zu machen. Hierbei wurden auch Aufnahmen besonderer
Ereignisse verwendet. Doch soll das Buch nicht den Eindruck
einer Festschrift erwecken. Es soll auch nicht allein eine
bildliche Wanderung durch das alte Hüttenheim sein. Vielmehr
wurde hier der Versucht gemacht, die Verbundenheit seiner
heutigen Bewohner mit ihrer Heimat zu festigen, beziehungsweise
erst wiederherzustellen. Für die ehemaligen Hüttenheimer soll es
eine Erinnerung sein an längst vergangene Zeiten, die wohl so
nicht mehr wiederkehren," lese ich auf dem hinteren Buchdeckel
anstelle einer richtigen Inhaltsangabe.
Kaiserreich, Weimarer Republik, Drittes Reich, 2. Weltkrieg und
Adenauer - Ära werden hier noch einmal kurz lebendig.
Überwiegend private Fotos stellen das historische Hüttenheim
vor. Doch wirkliche Informationen über den südlichen Duisburger
Stadtteil sind hier nicht enthalten. Wie sieht die
Bevölkerungsentwicklung aus? Wie sieht die wirtschaftliche,
soziale, kulturelle, sportliche und städtebauliche Entwicklung
Hüttenheims aus? Infos erhalte ich keine. Nun ja, vielleicht
erwarte ich auch zu viel. Hüttenheim ist ein junger Stadtteil,
der aus einer Arbeitersiedlung heraus entstand.
Von der
"Festschrift zur 100 - Jahrfeier der evangelischen Gemeinde
Wanheim - Angerhausen am 30. September 1956" sei erwähnt,
daß es ein Exemplar davon in der Duisburger Stadtbücherei gibt.
Und sogar noch ausleihbar ist. Viel historischer Charme ist hier
zu spüren, wenn man heute, über 50 Jahre später, die Broschüre
erneut in den Händen hält Eine gute Papierqualität, die viele
Werbung und der kurze, knappe Text zeugen von einem Wohlstand
sowie materiellen und geistigen Reichtum, von dem die Gemeinde
heute noch nur träumen kann.
Auch die "Festschrift 450 Jahre Großenbaum 1532 - 1982", die vom
"Festkomitee 450 Jahre Großenbaum herausgegeben wurde, enthält
sehr viel Werbung. Max Pannenbecker und Wolfgang Tatschke
stellen die Geschichte des südlichen Duisburger Stadtteils vor.
Die Kirchengemeinden, Sport- und sonstigen Vereine sowie
politischen Parteien kommen hinzu. Auch wenn die Werbung die
Festschrift finanziert, so raubt sie ihr doch jeglichen Charme.
Der Stadtteil wird hier nicht wirklich vorgesteltl. Dies ist
einer jener lustlos - nichtssagenden Broschüren, wie man sie
wahrscheinlich zuhauf als Festschrift findet. Das hier
besprochene Exemplar befindet sich ebenfalls in der Duisburger
Stadtbücherei.
Dieter Schweer / Wolf Thieme (Hrsg.): RWE Ein Konzern wird
transparent Der gläserne Riese; Gabler Verlag Wiesbaden 1998;
ISBN 3 - 409 - 01898 - 0; 318 Seiten
Die Rheinisch - Westfälische Elektrizitätswerke werden am
25. April 1898 in Essen gegründet. Damit beginnt eine
Unternehmensgeschichte, die über 100 Jahre andauern soll.
Eingebettet in die zeitgeschichtlichen Zusammenhänge ist das
Buch eine Reise durch die Unternehmens- und
Technologiegeschichte. Fotos ergänzen den Text. Sehr detailliert
und umfangreich, dabei liebevoll und doch distanziert und
irgendwie auch oberflächlich wirken die Texte. Sie sind zu
sachlcih und nüchtern geschrieben, um wirklichen einen Einblick
in frühere Geschäftsaktivitäten zu geben.
Doch Vorsicht! Getreu dem Leitwort "RWE 1898 - 1998 Rückblick
Einblick Ausblick" beschreibt das Buch auch Großprojekte des
Unternehmens aus heutigen Tagen. Auch wenn die Texte im Stile
einer Reportage geschrieben sind, steht hier doch eindeutig die
Vermittlung von Informationen im Vordergrund. Der Mensch ist
hier nur Mittel zum Zweck, nur Gestaltungselement, der den Text
lebendig gestalten soll.
Ein Essay von Günter Haaf zum vermeintlichen Widerspruch von
Ökologie und Ökonomie soll einen Blick in die Zukunft werfen. Er
steht stellvertretend für alle anderen Texte, die unter das
Stichwort "Ausblick" fallen. Sehr allgemein macht sich Haaf hier
Gedanken über den Umweltschutz und wie er mit der
Betriebswirtschaftslehre in Einklang gebracht werden kann. Es
fehlen die Visionen, wie Strom in Zukunft erzeugt, vertrieben
und genutzt werden kann. Welche (Kern-)Kompetenzen hat das
Unternehmen? Wie sieht die gesellschaftliche Verantwortung des
Unternehmens aus? Wie sieht die strategische Ausrichtung des
Konzerns aus? Allein schon diese Themen werden nicht scharf
genug herausgearbeitet. Das Buch wird zwar seinem Ansatz
gerecht, die Geschichte aufzuarbeiten; der Blick in die Zukunft
bleibt aber zu diffus?
Helmut Schrey: Mordaffäre Shakespeare Wissenschafts - Krimi -
Satire mit professoralem Anhang; Verlag Gilles & Francke
Duisburg 1988 (Edition des Kandidaten Jobs Satirische
Spiegelungen), ISBN: 3 - 925348 - 15 - 8; 143 Seiten; Preis
unbekannt.
Kultur- und Stadthistorisches Museum der Stadt Museum
(Hrsg.): Duisburg und seine Stadtteile 1000 Stücke aus der
Stadtgeschichte; Gert Wohlfarth GmbH Verlag Fachtechnik +
Mercator - Verlag Duisburg 2005; ISBN: 3 - 87463 - 392 - 6; 96
Seiten; ohne Preisangabe
"Das Kultur- und Stadthistorische Museum stellt erstmals alle
Duisburger Stadtteile in einem Band vor. Das Buch ist eine
Entdeckungsreise in die bewegte und bewegende Vergangenheit
einer Großstadt vor den historischen Anfängen der christlichen
Zeitrechnugn bis in die Gegenwart. Das Buch ist ein Begleitband
zur gleichnamigen Ausstellung, die vom 23. 10. 2005 bis zum
29.1. 2006 im Kultur- und Stadthistorischen Museum zu sehen
war," berichtet die Inhaltsangabe.
Und tatsächlich! Sehr bildreich werden die Duisburger Stadtteile
von Norden nach Süden geordnet vorgestellt. Beeckerswerth und
Neuenkamp kommen hier also genauso vor wie Mündelheim,
Bissingheim, Wanheim - Angerhausen und Wanheimerort. Gut lesbar
sind die Texte, wenn auch oberflächlich. Sie stammen von Ralf H.
Althoff, Saskai Bendrich, Marc Olejniczak, Werner Pöhling, Doris
Ricken und Ralf Westeroth.
Über die Ausstellung erfahre ich an dieser Stelle nichts. Was
allerdings auch nicht sofort auffällt. DIe Duisburger
Lokalgeschichte ist doch spannend genug, um das Buch in einem
Rutsch durchzulesen und sich erst hinterher Gedanken über den
Inhalt zu machen.
Bergwerksgesellschaft Walsum (Hrsg.): Walsum Vom Dorf zur
Industriegemeinde; Eigenverlag Duisburg 1955; 83 Seiten,
ohne Preis- und ISBN - Angabe
Prof. Dr. Dr. Stampfuß ist der Autor dieses heimatkundlichen
Werkes. Unterstützt durch viele Fotos und Abbildungen läßt
Stampfuß hier noch einmal die Vergangenheit lebendig werden.
Stampfuß fängt tatsächlich noch einmal am Anfang an, was
wörtlich zu nehmen ist. Seine Ausführungen starten beim Beginn
der Naturlandschaft; Stampfuß spannt dann den Bogen bis in die
Neuzeit und läßt die Ausführungen in den `30er Jahren enden.
Die Broschüre versprüht viel historischen Charme. Es fängt bei
der guten Papierqualität an; der liebevolle, persönliche und
sich auf das Wesentlich beschränkende Erzählstil gibt einen
guten Eindruck vom Leben in früheren Tagen. Daß dabei die
wirtschaftliche Entwicklung (insbesondere die Erschließung der
Gemeinde durch Thyssen) irgendwann in den Vordergrund rückt, ist
fast schon natürlich, wenn man den Herausgeber bedenkt.
Ich finde diese Broschüre in der Stadtbücherei Duisburg. Ich bin
schon überrascht, wie lange dort Literatur aufbewahrt wird.
Wilhelm Lehmbruck - Museum der Stadt Duisburg:
Studioausstellungen Heft 4 Lehmbruck + Italien Zeichnung Graphik
Plastik, Selbstverlag Duisburg 1978; 79 Seiten; ohne ISBN- und
Preisangabe
Die Ausstellung im Georg - Kolbe - Museum Berlin fand vom 26.9.
- 5.11.1978 statt, die im Wilhelm - Lehmbruck - Museum der Stadt
Duisburg vom 17.11.1978 - 14.1.1979 und die im Landesmuseum für
Kunst und Kulturgeschichte Münster vom 4.2. - 18.3.1979. Sie
beschäftigte sich mit dem berühmtesten Sohn Duisburgs und
vermittelte die Eindrücke, die er in Italien gewann.
Unterstützt durch diverse Fotos liefert Ernst Giese einen kurzen
Wortbeitrag ab, in dem er den Einfluß der italienischen Kunst
auf Lehmbruck und sein Werk nachgeht. Der weitaus umfangreichere
Teil zeigt Zeichnungen, Radierungen, Skizzen, Studienblätter,
Reliefs, Gipsskulpturen und viele andere Kunstwerke.
Ich bin nun kein ausgewiesener Kunst- und Lehmbruck - Experte.
Von daher kann ich jetzt nichts weiter zu den abgebildeten
Kunstwerken sagen. Hintergrundinformationen fehlen hier völlig.
Als Laien fällt es mir daher sehr schwer, die Kunst irgendwie
einzuordnen, geschweige denn zu bewerten. Das Buch hat für mich
eher den Charakter eines Ausstellungskataloges; irgendeinen
nennenswerten Beitrag zur Kunst - Wissenschaft oder zur
Kunstgeschichte sehe ich hier nicht.
"Der Steinkohlenbergbau im Rheinhauser Raum Aus der Geschichte
von Diergardt - Mevissen 1910 - 1973" heißt ein Buch von WIlhelm
Hörning aus dem Jahre 1983. Auf 57 Seiten und unterstützt durch
diverse Fotos, Abbildungen und Tabellen beschreibt der Autor
lokale, recht kurze Bergbaugeschichte.
Sie, liebe Leser, haben es bestimmt schon gemerkt: Ich kann
Ihnen weder ISBN - Nummer, Preis noch Verlag nennen. Sie sind
nicht angegeben. Schrifttyp, Layout, Auswahl der Fotos - sie
lassen alle darauf schließen, daß das Buch reine Liebhaberei
ist. Ich wüßte noch nicht einmal, ob das Buch überhaupt im
Buchhandel erhältlich ist.
Bernhard Schleiken: Materialien zur Walsumer Geschichte Band 1
Walsum - Höfe, Kirche und Kommende Walsumer Geschichte von den
Anfängen bis zur Industrialisierung in Artikeln, Vorträgen und
Aufsätzen; Selbstverlag 2001, 425 Seiten; ohne Preis- und
Inhaltsangabe
Der Titel ist hier Programm. Der Autor erzählt sehr detailliert,
umfangreich und sachkundig aus der Geschichte des nördlichsten
Duisburger Stadtteils. Die Kirchengeschichte kommt hier genauso
vor wie die politische und Kulturgeschichte. Auch wenn hier
immer wieder von Menschen berichtet wird, so ist das Buch doch
irgendwie unpersönlich geraten. Die Fakten stehen im
Vordergrund. Es fehlen Personenbeschreibungen und
Charakterzeichnungen; Fotos sind hier noch weniger vorhanden.
Ich bin mir nicht sicher, ob es sich lohnt, dieses Buch zu
lesen. Man muß schon stark gefühlsmäßige Beziehungen zu Walsum
besitzen, um zu dem Buch zu greifen.
Bernd Hendricks: 160 Täge und Nächte in Rheinhausen; Pahl
- Rugenstein - Verlag Köln 1988; 268 Seiten; ISBN: 3 - 88142 -
439 - 3; 14,80 DM
Als reine Bleiwüste angelegt, beschreibt das Buch den
Arbeitskampf der Kruppianer um ihr Werk im Duisburger Stadtteil
Rheinhausen im Jahre 1987.
Sehr persönlich, teilweise menschlich nahegehend und anrührend
sind die Ausführungen, sehr anschaulich und aus der Sicht der
"kleinen Leute". Die politische Gesinnung des Autoren, nämlich
der Kommunismus, ist dabei sehr deutlich zu spüren, auch wenn er
nicht offen angesprochen wird. (Zu jener Zeit arbeitet Hendricks
als Redakteur für die DKP - Tageszeitung "Unsere Zeit") Hier
geht es um den Einsatz für die Arbeiter.
Wie soll ich sagen? Der Kampf um Rheinhausen ist längst
Geschichte. Ein Buch wie das vorliegende ist zwar einerseits ein
Dokument der Zeitgeschichte. Andererseits bietet es keinen
Ausblick in die Zukunft. Von daher wundert es mich schon, daß
ich ein solches Buch überhaupt in der Duisburger Stadtbücherei
findet. Gibt es keinen neutralen Bericht des Arbeitskampfes der
Kruppianer?
André - Paul Duchateau / Stibane: Die großen Detektive Band 4
Sherlock Holmes Der Hund von Baskerville; Feest Comics (EHAPA)
Verlag Stuttgart 1994; ISBN 3 - 89343 - 495 - X, 48 Seiten;
14,80 DM
"Seit Sir Charles' mysteriösem Tod ist die Sage von Hugo
Baskervilles schauerigem Ende wieder in aller Munde: Er wurde
des nachts von einem glutäugigen Höllenhund zerfleischt. Zwar
erlag Sir Charles einem Herzversagen, aber neben der Leiche
entdeckte man Spuren, die von den Pfoten eines scheinbar
riesigen Hundes stammen," berichtet die Inhaltsangabe auf dem
hinteren Buchdeckel.
Bei diesem Comic weiß ich nicht, was ich sagen soll. Die Bilder
sind sicherlich gut gelungen. Der Comic gibt das Original
inhaltlich so genau wie möglich wieder. Und dennoch fehlt ein
wichtiges Element, nämlich die dichte Atmosphäre, das Gefühl der
Düsternis und der Beklemmung, die den Leser beim Original
überfallen. Bei literarischen Version wird man in den Bann des
Moores gezogen: seine herbe Schönheit, aber auch seine
Gefährlichkeit tragen zum Flair des Romanes bei. Bei der
visuellen Umsetzung ist leider viel von dem Charme
verlorengegangen.
"Der Hund der Baskervilles
Der Hund der Baskervilles (Originaltitel: The Hound of the
Baskervilles) ist eine der bekanntesten Detektivgeschichten um
Sherlock Holmes von Arthur Conan Doyle. Deutsche Übersetzungen
benutzen oft den missverständlichen Titel Der Hund von
Baskerville, der suggeriert, dass Baskerville eine Ortschaft
sei. Tatsächlich handelt es sich jedoch um einen Familiennamen.
Sir Arthur Conan Doyle schrieb diese Geschichte während eines
Aufenthaltes im ?Duchy Hotel zu Princetown. Hier ist heute die
Nationalparkverwaltung untergebracht.
Der Roman erschien von August 1901 bis April 1902 als
Fortsetzungsroman im Strand Magazine und wurde von Sidney Paget
illustriert. Der Verlag brachte die Buchausgabe bereits im März
des Jahres 1902 heraus, damit sich neugierige Leser, welche den
letzten Monat nicht mehr warten wollten, das Buch kauften.
Inhalt
Der Roman spielt im England des späten 19. Jahrhunderts in der
Region Dartmoor. Auf der adeligen Familie Baskerville lastet ein
dämonischer Fluch, seit Sir Hugo im Jahre 1742 betrunken ein
Mädchen jagte, das ihm nicht zu Willen sein wollte und dabei von
einem geheimnisvollen Hund angefallen und getötet wurde. Seitdem
treibt sich der Sage nach ein monströser, heulender Hund in den
Mooren herum, die den Sitz der Familie umgeben.
Als der alte Sir Charles Baskerville in der Allee vor seinem
Landsitz tot aufgefunden wird und Sir Henry, der aus Kanada
eingetroffene letzte Überlebende des Clans und Erbe des
Familienbesitzes, um seine Weiterexistenz fürchtet, schaltet Dr.
Mortimer, der Testamentsvollstrecker von Charles Baskerville,
den Meisterdetektiv Sherlock Holmes ein.
Holmes erfährt von Dr. Mortimer, dass er am Tatort die Fußspuren
eines riesigen Hundes gefunden hatte. Es stellt sich auch
heraus, dass Charles Baskerville dort auf jemand gewartet hatte.
Noch in London erhält Sir Hernry einen anonymen Brief, der ihn
vor dem Moor warnt. Als ihm im Hotel ein Stiefel gestohlen wird,
ist für Holmes bereits klar, dass ein Hund im Spiel sein muss,
der auf Sir Henry angesetzt wurde.
Holmes schickt seinen Freund Dr. Watson nach Baskerville Hall,
wo Sir Henry sein Erbe angetreten hat. Watson findet heraus,
dass sich im Moor nicht nur ein entlaufener Sträfling
herumtreibt, sondern auch ein zwielichtiger Naturforscher namens
Stapleton. Sir Henry verliebt sich in dessen vorgebliche
Schwester Beryl, die aber in Wirklickeit Stapletons Frau ist und
als sein ?Lockvogel dient.
Unterdessen erweist sich, dass der Sträfling auf dem Moor der
Bruder der Frau von Sir Henrys Butler Barrymoore ist. Barrymoore
und seine Frau haben ihn heimlich verköstigt. Dem Sträfling wird
schließlich zum Verhängnis, dass Barrymoore ihm die alten
Kleider von Sir Henry überlassen hat. Er fällt in Sir Henrys
Kleidern dem mysteriösen schwarzen Hund zum Opfer, danach spitzt
sich die Lage zu.
Watson trifft im Moor unerwartet auf Holmes, der bereits länger
hier anwesend war. Holmes vermutet Stapleton, der in
Wirklichkeit ein Baskerville ist, als Drahtzieher der Anschläge.
Stapleton hatte schon eine finanziell abhängige Frau namens
Laura Lyons veranlasst, an den alten Sir Charles einen Brief mit
der Bitte um ein Treffen zu schreiben. Zum vereinbarten Termin
vor Baskervilles Haus war dann aber nicht sie gekommen, sondern
der Hund, der Sir Charles zu Tode hetzte.
Um Stapleton zu überführen, muss Holmes ihm eine Falle stellen.
So schickt er Sir Henry zu Stapleton und befiehlt ihm, nach dem
Ende seines Besuches nachts über das Moor nach Hause zu gehen.
Als ein grauenhafter Hund Sir Henry im Moor anspringt, ist
Sherlock Holmes als Retter in letzter Sekunde zur Stelle und
erschießt den Hund.
Eigentlich war dieser Hund ganz normal, aber Stapleton hat ihn
Monate lang hungern lassen und dann auf Baskerville gehetzt. Ein
Phosphorpräparat gab ihm zudem ein furchterregendes Aussehen.
Stapletons Frau wird gefesselt und mißhandelt gefunden, denn sie
hatte zuletzt gegen ihren Mann aufbegehrt. Sie war es auch, die
Sir Henry bei dessen Ankunft in London den anonymen Brief
geschrieben hatte. Stapleton selbst flüchtet ins Moor und kommt
dabei um.
Dies und das
* Der Hund von Baskerville ist der meistgelesene Roman aller
Zeiten.
* Der Hund von Baskerville stammt aus dem Jahr 1902.
* Der Hund von Baskerville ist (mit Ausnahme der
Bibel-Geschichten um Jesus von Nazareth) die 2. meistverfilmte
literarische Vorlage. Auf Rang 1 liegt Merry Shellys Roman
Frankenstein.
Ausgaben
* Arthur Conan Doyle: Der Hund von Baskerville, Scherz, ISBN
3-502-51816-5
* Arthur Conan Doyle: Der Hund der Baskervilles, Haffmanns, ISBN
3-251-20102-6
* Arthur Conan Doyle: Der Hund der Baskervilles, Kein & Aber
2005, ISBN 3-0369-5145-8," berichtet die Internetenzyklopädie
Wikipedia.
Okko Herlyn: Beten Welchen Sinn macht es, mit Gott zu reden?;
R. Brockhaus - Verlag Wuppertal 1990; ISBN 3 - 417 - 20451 - 8;
91 Seiten; 7,95 DM
"Über vieles wird geredet den ganzen Tag: über das Wetter, über
die Last mit der Bandscheibe, über den Krimi gestern abend und
manchmal vielleicht auch über etwas Wichtiges. Aber vom Beten
spricht man in aller Regel nicht. Deshalb ist man mit der Frage
nach dem Beten meist ziemlich allein. Das Buch will das Gespräch
über das Gebet neu aufnehmen," ist da auf dem hinteren
Buchdeckel als Inhaltsangabe zu lesen.
"Der Autor verzichtet bewußt auf eine innerkirchliche Sprache,
um auch von Menschen verstanden zu werden, die nicht aus einer
christlichen Tradition kommen," kann ich da auch lesen. Lohnt es
sich überhaupt, ein Buch über das Beten zu schreiben? Was möchte
man dem Leser dabei vermitteln - allgemeingültige Gebete für
jede Gelegenheit? Biblische Anleitungen zum Beten? Gegete großer
Denker?
Beten ist etwas ganz persönliches. Eine allgemeingültige
Anleitung, wie man sich am besten mit Gott "unterhält", kann es
daher nicht geben. Jeder Gläubige kann beten, wann und wie es
ihm beliebt. Wieso macht sich Herlyn also Gedanken über das
Beten
Klaus Möckel: Drei Flaschen Tokaier; Verlag Das Neue
Berlin Ost - Berlin 1976; 188 Seiten; ohne ISBN - Angabe; 2 Mark
der DDR
"Jörg Paulsen, ein junger Bursche von achtzehn, wird in einer
mittelgroßen Stadt der DDR unter schwerwiegendem Mordverdacht
verhaftet; zahlreiche Indizien sprechen dafür, daß er im
Alkoholrausch einen Mann getötet und beraubt hat," berichtet die
Inhaltsangabe.
Für mich ist dieser Krimi eine Premiere. Er ist der erste DDR -
Krimi, den ich lese. Wirklich überzeugen tut er mich nicht. Zu
steif, zu hölzern und zu formal ist er, um gut lesbar zu sein.
Saß die Zensur dem Autoren im Nacken? Sollte er herausarbeiten,
daß sich Kriminalität in einem sozialistischen Staat nicht
lohnt? Menschliche Leidenschaften wie Liebe, Haß, Habgier,
Eifersucht, Neid, ein Minderwertigkeitsgefühl - es gibt viele
Gründe, warum Menschen morden. Eine Gesellschaft völlig ohne
Kriminalität kann und wird es daher nicht geben.
Ein Kriminalroman muß aber frei von politischen Botschaften und
politischer Beeinflussung sein. Ein Krimi, der versucht, seine
Leser auf irgendeine Weise zu erziehen und zu beeinflussen,
wirkt unglaubwürdig. Dieses Buch ist das beste Beispiel dafür.
Es ist einfach zu linientreu, um wirklich Spaß und Freude zu
bereiten.
"abi dein weg in studium und beruf" heißt die relaunchte,
also inhaltlich und optisch verbesserte Nachfolgezeitschrift von
"abi - das Berufswahlmagazin", die beide von der Bundesagentur
für Arbeit herausgegeben werden.
Die Ausgabe vom Oktober 2007 beschäftigt sich mit dem Thema
Bewerbung. Na ja, eigentlich ist das leidige Thema der Bewerbung
nur das Schwerpunktthema. Der Arbeitsmarkt der Juristen, ein
Interview mit Barbara Meier und ein Hochschulpanorame, das die
Universität Bayreuth vorstellt, sind weitere Kolumnen, die hier
auftauchen.
Doch zurück zum Schwerpunktthema. Wer Bewerbungen schreibt, der
sucht eine neue Arbeitsstelle und muß Werbung für sich selbst
betreiben. Eine schwierige Aufgabe, nicht wahr? Kein Wunder, daß
es viele Ratgeber gibt, die beschreiben, wie man eine Bewerbung
schreibt - es gibt sie in gedruckter und elektronischer Form
oder als Unterricht, der von der Arbeitsverwaltung bezahlt wird.
"abi" gibt ein paar allgemeine Infos, wie man eine Bewerbung
schreibt. Außerdem kommen diverse Jugendliche zu Wort, die von
ihren Erfahrungen mit Bewerbungen berichten.
Mir persönlich sind die Ausführungen zu ungenau und
oberflächlich. Wie komme ich an Adressen von
Ausbildungsbetrieben? Welche Zeugnisse gehören auf jeden Fall in
eine Bewerbung? Sind auch persönliche oder telefonische
Bewerbungen möglich? Wenn ja: Worauf muß man dabei achten:
Themen wie diese werden hier nicht beantwortet. Wäre ich ein
moderner Jugendlicher von heute und müßte mich für eine Stelle
bewerben, wüßte ich nach dem Lesen dieses Heftes nicht, wie ich
es anfangen sollte.
Wann genau im Jahre 2007 die Sonderausgabe "abi extra" zum Thema
Ausbildung erschienen ist, konnte ich nicht herausfinden. Es ist
aber auch egal. Das Heft ist 34 Seiten stark. Das Heft
beschreibt die Berufe "Logopäde", "IT - System - Elektroniker",
"Augenoptiker", "Versicherungskaufmann" und "Europasekretärin".
Das Heft beschreibt Sonderausbildungen für Abiturienten, befaßt
sich mit dem Thema Geld und Auslandserfahrungen sowie der
Unterscheidung zwischen betrieblicher und schulischer
Berufsausbildung. Das Heft gibt viele praktische Tips. Welcher
Beruf sich für mich eignet, wie ich einen Ausbildungsbetrieb
finde und eine Bewerbung schreibt, wieviel Geld ich verdiene und
wie ich mich richtig im Betrieb verhalte - allŽ diese Themen
werden angesprochen; das Heft gibt Impulse und Ideen zum
Nachdenken. Dieses Heft ist schon sehr lebendig geschrieben.
Jugendliche berichten von ihren ersten (Berufs-)Erfahrungen. Ob
das Heft zum Nachdenken anregt? Das sei einmal dahingestellt.
Wer als Jugendlicher aber (ernsthaft) eine Lehrstelle sucht,
findet in diesem Heft viele nützliche Anregungen.
"50plus - Ihre Erfahrung zählt - Weiterbildung und Beruf"
heißt die Nr. 2 der Heftreihe "Beruf Bildung Zukunft - BBZ
Informationen für Arbeitnehmer/innen Ausgabe 2007 / 2008", die
von der Bundesagentur für Arbeit herausgegeben wird.
"Arbeitsmarkt im Wandel" heißt das erste Kapitel. Hier werden
allgemein der demographische Wandel, der Arbeitsmarkt für ältere
Arbeitnehmer in Deutschland die die Beschäftigung älterer
Menschen in anderen Ländern Europas beschrieben.
Das zweite Kapitel heißt "Wege zur Arbeit - 50plus hat viele
Gesichter". Es beschreibt Bewerbungsstrategien und
Beschäftigungsmöglichkeiten für Ältere (Minijob, Zeitarbeit).
Das folgende Kapitel mit dem Titel "Lebensbegleitendes Lernen"
stellt die Bedeutung des beruflichen Lernens (Erweiterung der
Kenntnisse, Aufstiegsfortbildung, Umschulung) und die
finanziellen und beratungsbezogenen Hilfestellung des früheren
Arbeitsamtes vor.
Beschreibt das Kapitel "Fit fürs Unternehmen" kurz die
Humanisierung der Arbeitswelt unter Alters- und
Gesundheitsgesichtspunkten, geht das Kapitel
"Perspektivenwechsel - Mut für neue Ideen" das THema
Existenzgründung an. Ob dieses Kapitel wirklich realistisch ist,
sei einmal dahingestellt. Geben Banken Älteren tatsächlich
Kredite? Gehen Gründungsphase und Phase der Übergabe an einen
Nachfolger ineinander über? In welchen Branchen können Ältere
überhaupt sinnvoll gründen? Dieses Kapitel ist einfach zu
unausgegoren, als daß es Sinn machen würde.
In einem Anhang stellt die Bundesagentur für Arbeit noch einmal
kompakt ihre eigenen Beratungsangebote vor.
Gut oder schlecht, sinnvoll oder sinnlos, oberflächlich oder
tiefschürfend - diese Fragen kann man gerne diskutieren.
Bemerkenswert ist für mich, daß es diese Broschüre gibt. Hier
wird versucht, eine Bresche für ältere Arbeitnehmer zu schlagen.
Leider wird für mich nicht deutlich genug herausgearbeitet, wie
Unternehmen, die Ältere einstellen, finanziell und sonstwie
gefördert werden könenn. Es fehlen die harten
betriebswirtschaftlichen Fakten, die überzeugen.
"Grundsicherung für Arbeitssuchende Sozialgesetzbuch Fragen und
Antworten SGB II" heißt eine Broschüre, die kostenlos beim
Bundesministerium für Arbeit und Soziales (11017 Berlin,
Bestellanschrift: 53107 Bonn) erhältlich ist.
Die Broschüre enthält den Gesetzestext, erklärt Fachbegriffe und
liefert Berechnungsbeispiele. Die Broschüre versucht auch, in
Dialogform wichtige Fragen zu beantworten. Wann wird eine
Sperrzeit ausgesprochen? Wann muß man auf Sparguthaben
zurückgreifen und Wertsachen verkaufen? Was ist hinsichtlich der
Wohnung zu beachten? Fragen wie diese sollen hier beantwortet
werden.
Ich stelle mir vor: Ich beziehe Arbeitslosengeld II. Eine Frage
interessiert mich da ganz besonders: Wieviel Geld erhalte ich?
Insbesondere die Frage, wieviel Geld ich für meine Wohnung
erhalte, wird hier nicht beantwortet. Welche Miete, welche
Nebenkosten mußt der Träger der Grundsicherung übernehmen? Hier
fehlt eine verständliche Erklärung. Die Broschüre ist auch an
anderen Stellen ungebau. Wann erhalten Ausländer
Arbeitslosengeld II? Kann ich als Hartz IV - Empfängr eine
berufliche Aus- oder Weiterbildung finanziert bekomme? Ein wenig
mehr Tiefgang wäre an vielen Stellen schon sinnvoll.
Stadt Duisburg:
Festschrift 100 Jahre Festschrift Stadtbibliothek Duisburg 1901
- 2001; Selbstverlag Duisburg 2001; ISBN: 3 - 89279 - 577 -
0; ohne Seiten- und Preisangabe
Jan - Pieter Barbian, Sigrid Kruse und Jens Holthoff sind die
Autoren dieses Buches. Mit flotter Feder und unterstützt durch
viele historische Fotos sowie ein verwegen - modernes Layout
lassen sie die ersten 100 Jahre der städtischen Einrichtung
lebendig werden. Die IKiBu - Internationale Kinder- und
Jugendbuchausstellung ist hier genauso vertreten wie Lesungen
oder die Veranstaltungen der Akzente. Die Broschüre ist ein
hübscher Rückblick auf die Geschichte der Stadtbibliothek.
Duisburger Hafenvereinigung (Hrsg.): 275 Jahre Rhein - Ruhr -
Hafen Duisburg Die Geschichte des Hafens von 1716 - 1991;
Selbstverlag Duisburg 1991; 71 Seiten; ohne ISBN - Angabe
Reinhold Trapp ist der Autor dieser Broschüre. Historische
Zeichnungen, Fotographien und Text ergänzen einander. Gründlich,
detailliert und nachvollziehbar wird hier die Geschichte des
Duisburger Hafens erzählt. So unspektakulär diese Geschichte
verläuft, so grundsolide, also unspektakulär ist auch die
Broschüre. Langweilig? Durchschnittlich? Nein, so würde ich die
Broschüre nicht beschreiben. Wer komprimierte Infos zur lokalen
Wirtschaftsgeschichte sucht, sollte diese Broschüre in seiner
Privatbibliothek haben.
Friedhelm
Stöters: Wedau Geschichte einer Siedlung; Selbstverlag
Duisburg 1987; 191 Seiten; ohne ISBN- und Preis - Angabe
Entstehung und Entwicklung der Arbeitersiedlung Wedau, aber auch
die Bahnanlage, das Ausbesserungswerk der Eisenbahn und die
Sechs - Seen - Platte sind die Themen des Buches.
Eher unpersönlich und sachlich wirft der Autor einen Blick in
die Geschite der Eisenbahnersiedlung im Süden Duisburgs. Er geht
dabei detailliert und faktenorientiert vor. Viele historische
Fotos ergänzen die Texte. Der Text ist zwar etwas unpersönlich
geraten (Stöters berichtet über Ereignisse, nicht über
Menschen); wer aber etwas über die Geschichte seiner Wedauer
Heimat erfahren möchte, ist bei diesem Buch gut aufgehoben. Die
viele Mühe und Arbeit, die das Recherchieren und Schreiben
kostete, ist hier deutlich zu spüren. Steckt auch Herzblut drin?
Ich bin mir nicht sicher. Das Buch ist doch ein wenig zu
nüchtern dafür geraten. Aber egal. Alles in allem ist es fast
schon ein wissenschaftliches Buch, das in jede gute
heimatkundliche Bibliothek gehört.
Bürgerverein Duisburg-Mündelheim (Hrsg.): Mündelheim Heimat
im großen Rheinbogen; Selbstverlag Duisburg ohne
Jahresangabe; 311 Seiten; ohne Preis- und ISBN - Angabe
Das Buch erzählt von der Geschichte Mündelheims seit seinen
Anfangstagen im 10. Jahrhundert. Unter zeitlichen
Gesichtspunkten stehen dabei das 19. und insbesondere das 20.
Jahrhundert im Vordergrund. Inhaltlich geht es hier nicht nur um
Kommunalpolitik und die wirtschaftliche Entwicklung des
südlichen Stadtteils Duisburgs. Insbesondere das soziale und
kulturelle Leben wird hier behandelt; sei es nun Kirche,
Brauchtum, Sport oder Karneval - sie alle kommen hier vor. Texte
und historische Fotos ergänzen einander.
So entsteht ein lebendiges Bild vergangener Tage, bei dem die
Menschen im Vordergrund stehen. So entsteht ein Sittengemälde
vergangener Tage, bei dem man schon mit ein wenig Wehmut der
guten alten Zeit nachtrauern möchte.
Bürgerverein Duisburg-Großenbaum / Rahm (Hrsg.): Rahm
Dorfgeschichte Dorfgeschichten; Selbstverlag Duisburg 1994;
387 Seiten; ohne Preis- und ISBN - Angabe
Hans Bodemer, Günter Both, Wilfried Braun und Volkhard Riechmann
heißen die Autoren dieses Buches. Wie bei solchen Werken üblich
beschreiben sie alle wichtigen Ereignisse aus der Vergangenheit,
wobei das 20. Jahrhundert am besten dokumentiert ist. Das
Vereinsleben kommt genauso ergänzend hinzu wie Kirche und
Kultur.
Rahm ist einer der südlichen Stadtteile Duisburgs. Es ist
sicherlich spannend und reizvoll, sich mit der Geschichte der
eigenen Heimat auseinanderzusetzen. Interessant ist das
vorliegende Buch aber nur für eingefleischt Heimatforscher. Das
Hier und Heute, die Gestaltung der Zukunft, die Betrachtung des
Ganzen sind doch wichtiger als kleinkariertes Kirchturmdenken.
Harald Molder:
Duisburg - Hüttenheim in alten Bildern; Verlag Europäische
Bibliothek Zaltbommel / Niederlande 1985; ISBN 90 228 3085 5; 76
Seiten; Preis unbekannt
Harald Molder: Duisburg - Hüttenheim in alten Bildern Band 2;
Verlag Europäische Bibliothek Zaltbommel / Niederlande; ISBN 90
- 288 - 6475 - X; 78 Seiten; Preis unbekannt
Die beiden Bücher beschreiben die Zeit von 1910 bis 1930. Sie
zeigen sehr viele private Fotos, die das Leben der Menschen in
dem neu entstehenden Stadtteil zeigen. So gesehen liegen hier
sehr private, menschlich nahegehende Bücher vor, die wohl
offensichtlich das offizielle Leben in dem südlichen Duisburger
Stadtteil bewußt ausblenden. Texte ergänzen hier die Fotos.
Mir persönlich ist der Sinn dieser beiden Bücher nicht so ganz
klar. Auf den ersten Blick versprühen die Bücher natürlich einen
historischen Charme und eine menschliche Wärme, die die
sprichwörtliche gute alte Zeit noch einmal lebendig werden
lassen. Die Bilder sind aber nicht so unverwechselbar, als daß
ich sie unbedingt Hüttenheim zuordnen könnte.
Peter Wey: Alte Zeiten - neue Zeiten 1100 Jahre Rumeln:
Verlag Anneli Wey Duisburg 1998; 174 Seiten; ohne ISBN- und
Preisangabe
Der Autor beschreibt die über 1100 Jahre währende allgemeine
Rumelner Lokalgeschichte und geht dann besonders auf Gilde,
Mühle und Mühlenwinkel ein.
Ich persönlich staune ein wenig über dieses Buch. Da macht sich
doch tatsächlich jemand die Mühe, die Geschichte dieses
unbedeutenden Duisburger Stadtteils im Duisburger Westen
aufzuschreiben. Ich stamme aus dem rechtsrheinischen Duisburger
Süden
Sehen Staunen
Wissen Das visuelle Lexikon 736 Seiten, 6.000 Abbildungen,
20.000 Begriffe; Gerstenberg - Verlag Hildesheim 1996; 736
Seiten; ISBN: 3 - 8067 - 4488 - 2
Das Universum, Erdgeschichte, Pflanzen, Tiere und Menschen,
Geologie, Physik und Chemie, Schiene und Straße, See und Luft,
die bildenden Künste, Architektur und Musik, Sport sowie die
Dinge des täglichen Lebens, mit denen sich das Lexikon
beschäftigt.
Hier liegt kein Lexikon im klassischen Sinne vor. Hier wird
nicht ein Wort mit anderen Worten erklärt. Die Vorgehensweise
ist eine andere. Zuerst gibt es ein Stichwort, beispielsweise
"Mittelalterlicher Kirchenbau" (Seite 472). DIeser Begriff wird
auf einer Doppelseite erklärt. Ein kurzer Text führt in die
Thematik ein. Dann folgen diverse Bilder; in unserem Beispiel
sind es sieben. Sie stellen eine mittelalterliche Kirche vor.
Die wichtigsten Details werden gezeigt und mit ihrem Namen
benannt, ohne erklärt oder in einen Zusammenhang zu anderen
Details gestellt zu werden.
Ich weiß nicht. Ein wirkliches Lexikon ist das nicht für mich.
Das Buch hat eher den Charakter eines hochwertigen Bilderbuchs.
Die Informationen bleiben an der Oberfläche, wenn sie überhaupt
geliefert werden. Ein Lexikon ist ein in der Regel alphabetisch
geordnetes Nachschlagewert, das von wissenschaftlich
ausgebildeten Lexikographen verfaßt ist und stichwortartig
bestimmte Wissensgebiete behandelt. So definiert ein
Literaturlexikon den Begriff "Lexikon". Man kann nun darüber
streiten, welche Herangehensweise modern und angemessen ist, um
ein bestimmtes Wissensgebiet zu beschreiben. Sind Fotos,
Zeichnungen, Graphiken und Tabellen erlaubt? Wer gehört zur
Zielgruppe des Lexikons? Welches Thema soll wie intensiv
besprochen werden?
Unabhängig davon, wie ich diese Fragen beantworte, muß ein
Lexikon (Fach-)Begriffe definieren und Zusammenhänge herstellen.
Allein schon dieser erklärende Moment fehlt in dem vorliegenden
Lexikon völlig.
An dieser Stelle wundere ich mich über mich selbst. Warum
betreibe ich überhaupt eine solche Wortklauberei? Das
vorliegende Buch ist kein Lexikon und damit basta. Es ist
bestenfalls eine grobe Beschreibung unserer Welt. Wer
tiefergehende Informationen sucht, der wird Fachliteratur zur
Hand nehmen müssen.
Harald Molder &
Werner Schulz: Hüttenheim Eine Wanderung durch das alte
Hüttenheim; Verlag Ferdi Seidelt Duisburg 1987; ISBN: 3 - 925309
- 09 - 8; 64 Seiten; Preis unbekannt
"Das hier vorliegende Buch soll anhand alter Fotos ein Streifzug
durch das alte Hüttenheim sein. Mit der Auswahl der Fotos sollte
versucht werden, eine Wanderung durch 75 Jahre Hüttenheimer
Geschichte zu machen. Hierbei wurden auch Aufnahmen besonderer
Ereignisse verwendet. Doch soll das Buch nicht den Eindruck
einer Festschrift erwecken. Es soll auch nicht allein eine
bildliche Wanderung durch das alte Hüttenheim sein. Vielmehr
wurde hier der Versucht gemacht, die Verbundenheit seiner
heutigen Bewohner mit ihrer Heimat zu festigen, beziehungsweise
erst wiederherzustellen. Für die ehemaligen Hüttenheimer soll es
eine Erinnerung sein an längst vergangene Zeiten, die wohl so
nicht mehr wiederkehren," lese ich auf dem hinteren Buchdeckel
anstelle einer richtigen Inhaltsangabe.
Kaiserreich, Weimarer Republik, Drittes Reich, 2. Weltkrieg und
Adenauer - Ära werden hier noch einmal kurz lebendig.
Überwiegend private Fotos stellen das historische Hüttenheim
vor. Doch wirkliche Informationen über den südlichen Duisburger
Stadtteil sind hier nicht enthalten. Wie sieht die
Bevölkerungsentwicklung aus? Wie sieht die wirtschaftliche,
soziale, kulturelle, sportliche und städtebauliche Entwicklung
Hüttenheims aus? Infos erhalte ich keine. Nun ja, vielleicht
erwarte ich auch zu viel. Hüttenheim ist ein junger Stadtteil,
der aus einer Arbeitersiedlung heraus entstand.
Von der
"Festschrift zur 100 - Jahrfeier der evangelischen Gemeinde
Wanheim - Angerhausen am 30. September 1956" sei erwähnt,
daß es ein Exemplar davon in der Duisburger Stadtbücherei gibt.
Und sogar noch ausleihbar ist. Viel historischer Charme ist hier
zu spüren, wenn man heute, über 50 Jahre später, die Broschüre
erneut in den Händen hält Eine gute Papierqualität, die viele
Werbung und der kurze, knappe Text zeugen von einem Wohlstand
sowie materiellen und geistigen Reichtum, von dem die Gemeinde
heute noch nur träumen kann.
Auch die "Festschrift 450 Jahre Großenbaum 1532 - 1982", die vom
"Festkomitee 450 Jahre Großenbaum herausgegeben wurde, enthält
sehr viel Werbung. Max Pannenbecker und Wolfgang Tatschke
stellen die Geschichte des südlichen Duisburger Stadtteils vor.
Die Kirchengemeinden, Sport- und sonstigen Vereine sowie
politischen Parteien kommen hinzu. Auch wenn die Werbung die
Festschrift finanziert, so raubt sie ihr doch jeglichen Charme.
Der Stadtteil wird hier nicht wirklich vorgesteltl. Dies ist
einer jener lustlos - nichtssagenden Broschüren, wie man sie
wahrscheinlich zuhauf als Festschrift findet. Das hier
besprochene Exemplar befindet sich ebenfalls in der Duisburger
Stadtbücherei.
Dieter Schweer / Wolf Thieme (Hrsg.): RWE Ein Konzern wird
transparent Der gläserne Riese; Gabler Verlag Wiesbaden 1998;
ISBN 3 - 409 - 01898 - 0; 318 Seiten
Die Rheinisch - Westfälische Elektrizitätswerke werden am
25. April 1898 in Essen gegründet. Damit beginnt eine
Unternehmensgeschichte, die über 100 Jahre andauern soll.
Eingebettet in die zeitgeschichtlichen Zusammenhänge ist das
Buch eine Reise durch die Unternehmens- und
Technologiegeschichte. Fotos ergänzen den Text. Sehr detailliert
und umfangreich, dabei liebevoll und doch distanziert und
irgendwie auch oberflächlich wirken die Texte. Sie sind zu
sachlcih und nüchtern geschrieben, um wirklichen einen Einblick
in frühere Geschäftsaktivitäten zu geben.
Doch Vorsicht! Getreu dem Leitwort "RWE 1898 - 1998 Rückblick
Einblick Ausblick" beschreibt das Buch auch Großprojekte des
Unternehmens aus heutigen Tagen. Auch wenn die Texte im Stile
einer Reportage geschrieben sind, steht hier doch eindeutig die
Vermittlung von Informationen im Vordergrund. Der Mensch ist
hier nur Mittel zum Zweck, nur Gestaltungselement, der den Text
lebendig gestalten soll.
Ein Essay von Günter Haaf zum vermeintlichen Widerspruch von
Ökologie und Ökonomie soll einen Blick in die Zukunft werfen. Er
steht stellvertretend für alle anderen Texte, die unter das
Stichwort "Ausblick" fallen. Sehr allgemein macht sich Haaf hier
Gedanken über den Umweltschutz und wie er mit der
Betriebswirtschaftslehre in Einklang gebracht werden kann. Es
fehlen die Visionen, wie Strom in Zukunft erzeugt, vertrieben
und genutzt werden kann. Welche (Kern-)Kompetenzen hat das
Unternehmen? Wie sieht die gesellschaftliche Verantwortung des
Unternehmens aus? Wie sieht die strategische Ausrichtung des
Konzerns aus? Allein schon diese Themen werden nicht scharf
genug herausgearbeitet. Das Buch wird zwar seinem Ansatz
gerecht, die Geschichte aufzuarbeiten; der Blick in die Zukunft
bleibt aber zu diffus?
Helmut Schrey: Mordaffäre Shakespeare Wissenschafts - Krimi -
Satire mit professoralem Anhang; Verlag Gilles & Francke
Duisburg 1988 (Edition des Kandidaten Jobs Satirische
Spiegelungen), ISBN: 3 - 925348 - 15 - 8; 143 Seiten; Preis
unbekannt.
Kultur- und Stadthistorisches Museum der Stadt Museum
(Hrsg.): Duisburg und seine Stadtteile 1000 Stücke aus der
Stadtgeschichte; Gert Wohlfarth GmbH Verlag Fachtechnik +
Mercator - Verlag Duisburg 2005; ISBN: 3 - 87463 - 392 - 6; 96
Seiten; ohne Preisangabe
"Das Kultur- und Stadthistorische Museum stellt erstmals alle
Duisburger Stadtteile in einem Band vor. Das Buch ist eine
Entdeckungsreise in die bewegte und bewegende Vergangenheit
einer Großstadt vor den historischen Anfängen der christlichen
Zeitrechnugn bis in die Gegenwart. Das Buch ist ein Begleitband
zur gleichnamigen Ausstellung, die vom 23. 10. 2005 bis zum
29.1. 2006 im Kultur- und Stadthistorischen Museum zu sehen
war," berichtet die Inhaltsangabe.
Und tatsächlich! Sehr bildreich werden die Duisburger Stadtteile
von Norden nach Süden geordnet vorgestellt. Beeckerswerth und
Neuenkamp kommen hier also genauso vor wie Mündelheim,
Bissingheim, Wanheim - Angerhausen und Wanheimerort. Gut lesbar
sind die Texte, wenn auch oberflächlich. Sie stammen von Ralf H.
Althoff, Saskai Bendrich, Marc Olejniczak, Werner Pöhling, Doris
Ricken und Ralf Westeroth.
Über die Ausstellung erfahre ich an dieser Stelle nichts. Was
allerdings auch nicht sofort auffällt. DIe Duisburger
Lokalgeschichte ist doch spannend genug, um das Buch in einem
Rutsch durchzulesen und sich erst hinterher Gedanken über den
Inhalt zu machen.
Bergwerksgesellschaft Walsum (Hrsg.): Walsum Vom Dorf zur
Industriegemeinde; Eigenverlag Duisburg 1955; 83 Seiten,
ohne Preis- und ISBN - Angabe
Prof. Dr. Dr. Stampfuß ist der Autor dieses heimatkundlichen
Werkes. Unterstützt durch viele Fotos und Abbildungen läßt
Stampfuß hier noch einmal die Vergangenheit lebendig werden.
Stampfuß fängt tatsächlich noch einmal am Anfang an, was
wörtlich zu nehmen ist. Seine Ausführungen starten beim Beginn
der Naturlandschaft; Stampfuß spannt dann den Bogen bis in die
Neuzeit und läßt die Ausführungen in den `30er Jahren enden.
Die Broschüre versprüht viel historischen Charme. Es fängt bei
der guten Papierqualität an; der liebevolle, persönliche und
sich auf das Wesentlich beschränkende Erzählstil gibt einen
guten Eindruck vom Leben in früheren Tagen. Daß dabei die
wirtschaftliche Entwicklung (insbesondere die Erschließung der
Gemeinde durch Thyssen) irgendwann in den Vordergrund rückt, ist
fast schon natürlich, wenn man den Herausgeber bedenkt.
Ich finde diese Broschüre in der Stadtbücherei Duisburg. Ich bin
schon überrascht, wie lange dort Literatur aufbewahrt wird.
Wilhelm Lehmbruck - Museum der Stadt Duisburg:
Studioausstellungen Heft 4 Lehmbruck + Italien Zeichnung Graphik
Plastik, Selbstverlag Duisburg 1978; 79 Seiten; ohne ISBN- und
Preisangabe
Die Ausstellung im Georg - Kolbe - Museum Berlin fand vom 26.9.
- 5.11.1978 statt, die im Wilhelm - Lehmbruck - Museum der Stadt
Duisburg vom 17.11.1978 - 14.1.1979 und die im Landesmuseum für
Kunst und Kulturgeschichte Münster vom 4.2. - 18.3.1979. Sie
beschäftigte sich mit dem berühmtesten Sohn Duisburgs und
vermittelte die Eindrücke, die er in Italien gewann.
Unterstützt durch diverse Fotos liefert Ernst Giese einen kurzen
Wortbeitrag ab, in dem er den Einfluß der italienischen Kunst
auf Lehmbruck und sein Werk nachgeht. Der weitaus umfangreichere
Teil zeigt Zeichnungen, Radierungen, Skizzen, Studienblätter,
Reliefs, Gipsskulpturen und viele andere Kunstwerke.
Ich bin nun kein ausgewiesener Kunst- und Lehmbruck - Experte.
Von daher kann ich jetzt nichts weiter zu den abgebildeten
Kunstwerken sagen. Hintergrundinformationen fehlen hier völlig.
Als Laien fällt es mir daher sehr schwer, die Kunst irgendwie
einzuordnen, geschweige denn zu bewerten. Das Buch hat für mich
eher den Charakter eines Ausstellungskataloges; irgendeinen
nennenswerten Beitrag zur Kunst - Wissenschaft oder zur
Kunstgeschichte sehe ich hier nicht.
"Der Steinkohlenbergbau im Rheinhauser Raum Aus der Geschichte
von Diergardt - Mevissen 1910 - 1973" heißt ein Buch von WIlhelm
Hörning aus dem Jahre 1983. Auf 57 Seiten und unterstützt durch
diverse Fotos, Abbildungen und Tabellen beschreibt der Autor
lokale, recht kurze Bergbaugeschichte.
Sie, liebe Leser, haben es bestimmt schon gemerkt: Ich kann
Ihnen weder ISBN - Nummer, Preis noch Verlag nennen. Sie sind
nicht angegeben. Schrifttyp, Layout, Auswahl der Fotos - sie
lassen alle darauf schließen, daß das Buch reine Liebhaberei
ist. Ich wüßte noch nicht einmal, ob das Buch überhaupt im
Buchhandel erhältlich ist.
Bernhard Schleiken: Materialien zur Walsumer Geschichte Band 1
Walsum - Höfe, Kirche und Kommende Walsumer Geschichte von den
Anfängen bis zur Industrialisierung in Artikeln, Vorträgen und
Aufsätzen; Selbstverlag 2001, 425 Seiten; ohne Preis- und
Inhaltsangabe
Der Titel ist hier Programm. Der Autor erzählt sehr detailliert,
umfangreich und sachkundig aus der Geschichte des nördlichsten
Duisburger Stadtteils. Die Kirchengeschichte kommt hier genauso
vor wie die politische und Kulturgeschichte. Auch wenn hier
immer wieder von Menschen berichtet wird, so ist das Buch doch
irgendwie unpersönlich geraten. Die Fakten stehen im
Vordergrund. Es fehlen Personenbeschreibungen und
Charakterzeichnungen; Fotos sind hier noch weniger vorhanden.
Ich bin mir nicht sicher, ob es sich lohnt, dieses Buch zu
lesen. Man muß schon stark gefühlsmäßige Beziehungen zu Walsum
besitzen, um zu dem Buch zu greifen.
Bernd Hendricks: 160 Täge und Nächte in Rheinhausen; Pahl
- Rugenstein - Verlag Köln 1988; 268 Seiten; ISBN: 3 - 88142 -
439 - 3; 14,80 DM
Als reine Bleiwüste angelegt, beschreibt das Buch den
Arbeitskampf der Kruppianer um ihr Werk im Duisburger Stadtteil
Rheinhausen im Jahre 1987.
Sehr persönlich, teilweise menschlich nahegehend und anrührend
sind die Ausführungen, sehr anschaulich und aus der Sicht der
"kleinen Leute". Die politische Gesinnung des Autoren, nämlich
der Kommunismus, ist dabei sehr deutlich zu spüren, auch wenn er
nicht offen angesprochen wird. (Zu jener Zeit arbeitet Hendricks
als Redakteur für die DKP - Tageszeitung "Unsere Zeit") Hier
geht es um den Einsatz für die Arbeiter.
Wie soll ich sagen? Der Kampf um Rheinhausen ist längst
Geschichte. Ein Buch wie das vorliegende ist zwar einerseits ein
Dokument der Zeitgeschichte. Andererseits bietet es keinen
Ausblick in die Zukunft. Von daher wundert es mich schon, daß
ich ein solches Buch überhaupt in der Duisburger Stadtbücherei
findet. Gibt es keinen neutralen Bericht des Arbeitskampfes der
Kruppianer?
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