Buchbesprechungen  
Nov - Dez 2007

Gemischte Werke  - Gemischte Werke Teil II
Buchbesprechungen über Duisburg bzw. Stadteile:
DU-Speziell


Gerhard Staguhn: Gott und die Götter Die Geschichte der großen Religionen Der Buddhismus
; 1 CD 76 Minuten Gesamtspielzeit; Produktion und Veröffentlichung: Carl Hanser Verlag 2003; ISBN: 3 - 89353 - 103 - 3; Sprecher: Friedhelm Ptok

Staguhn stellt in diesem Buch Lehre, Ethik und Schulen des Buddhismus vor und beschreibt Ausbreitung und geschichtliche Entwicklung dieser fernöstlichen Religion.
Staguhn führt uns hier in eine andere geistige Welt ein, nämlich in die Weltanschauung des Buddhismus. Staguhn beschreibt sowohl Inhalte des Buddhismus. Staguhn kommt hier seinem Ideal, wie es auf der Rückseite der CD propagiert (nämlich die wechselvolle Geschichte und die Inhalte einer Weltreligion erzählen zu wollen) wird, am nächsten.
Wer sich dieses Hörbuch zu Gemüte führen möchte, sollte auch eien gewisse Offenheit und Interesse mitbringen. Eben weil viele Aussagen ungewohnt und fremd wirken, muß man als Hörer bereit sein, sich mit ihnen auseinanderzusetzen. EBen weil der Buddhismus kein in sich geschlossenes System bietet, sondern eine ganze Bandbreite unterschiedlichster, verschiedener Denkrichtungen aufweist, ist ein konzentriertes Zuhören wichtig.

Gerhard Staguhn: Gott und die Götter Die Geschichte der großen Religionen Der Hinduismus; 2 CDs 115 Minuten Gesamtspielzeit; Produktion und Veröffentlichung: Carl Hanser Verlag 2003; Ton und Technik: Ben Ahrens / Ralf Kiwit; Sprecher: Friedhelm Ptok

Kastenwesen, Wiedergeburt, Ramakrishna und Gandhi - breit ist die Bandbreite der Themen, die Staguhn hier anspricht. Staguhn führt den Hörer in eine andere, eigene Welt ein, nämlich in indische Kultur und Religion. Grob und oberflächlich führt der Autor in den Hinduismus ein. Schicksalsglaube, Seelenwanderung, Yoga und Kastenzughörigkeit werden zwar als Glaubensinhalte genannt; gleichzeitig bleiben aber viele Fragen unbeantwortet. Wieso werden hinduistische Götter bildlich dargestellt? Wie überlebte der Hinduismus den Ansturm des Islam im Mittelalter? Welche religiösen Theoretiker waren in früheren Jahrhunderten wichtig? Wie sehen hinduistische Tempel aus? Wie sieht die praktische Frömmigkeit der Menschen aus? Frage wie diese werden nicht beantwortet.
In dem Hörbuch folgt keine scharfe Trennung zwischen Geschichtsschreibung, Religionsgeschichte und theologischen Inhalte. Der Sprung zwischen Altertum und Moderne folgt zu abrupt. Es gestaltet sich als schwierig, eine Religion, die zugleich Gesellschaftsordnung und Lebensart ist, eindeutig zu beschreiben. Die Grenzen zwischen wirklicher Religion und Scharlatanerie werden nicht deutlich genug aufgezeigt.
Es ist wahrscheinlich schwierig, Wesen und Charakter einer Religion in so kurzer Zeit herauszuarbeiten, insbesondere dann, wenn kein Religionsstifter und diverse heilige Schriften (wie die Veden) vorliegen. Welche Teile dieser Schriften sind wichtig? Sie müßten vorgestellt werden!
Hier entsteht sehr leicht der Verdacht, Hinduismus habe etwas mit Beliebigkeit zu tun. Man kann glauben, was man will, solange man dem Gesamtsystem gegenüber unkritisch bleibt und nicht aus ihm ausbricht.

Gerhard Staguhn: Gott und die Götter Die Geschichte der großen Religionen Das Christentum; 2 CDs 99 Minuten Gesamtspielzeit; Produktion und Veröffentlichung: Carl Hanser Verlag München 2003; ISBN: 3 - 89353 - 939 - 5; Ton und Technik: Ben Ahrens, Ralf Kiwit; Sprecher: Friedhelm Ptok

"In der Reihe `Gott und die Götter - Die Geschichte der großen Religionen erzählt Gerhard Staguhn von den Ursprüngen der großen Religionen und ihrer wechselvollen Geschichte bis in die Gegenwart," berichtet der Text auf der hinteren Schutzhülle der CD.
In der Tat, falsch ist diese Aussage nicht. Das Hörbuch wirft einen Blick in die Geschichte des Christentums. Das Hörbuch bleibt aber leider sehr oberflächlich. Gab es Pontius Pilatus wirklich? In welchem religiösen, politischen, kulturellen und historischen Umfeld entstand das Christentum? Wer war der erste Papst? Fragen wie diese werden nicht gestellt und daher auch nicht beantwortet. Hinzu kommt: Zeitweilig vermischen sich Theologie und Geschichte.
Meine Schwierigkeit: Auch hier wird nur bedingt Grundlagenwissen vermittelt. Dom, Ostern, Pfingsten, Antependium, Allerheiligen, Talar - es gibt viele Begriffe, deren Bedeutung heute nicht mehr bekannt sind und die erklärt werden müssen. Auch in dieser Hinsicht ist die Hörbuchproduktion viel zu oberflächlich, als daß sie überzeugen würde.

Stadtwerke Düsseldorf (Hrsg.): Niederrheinischer Küchenzauber Anekdoten und Rezepte; 167 Seiten; ISBN: 3 - 8022 - 0182 - 5; Selbstverlag Düsseldorf 1988

Himmel und Erde sind (oder ist?) hier genauso vorhanden wie die Graupensuppe, der halbe Hahn, Tafelspitz, Spargel mit Schinken und Forelle vom Rost. Gute bodenständige Kost wird hier geboten. Es sind nahrhafte und schmackhafte Gerichte, die wohl auch schnell und leicht zuzubereiten sind. Doch bekanntlich ißt auch das Auge mit. Hilde Quittekt, Karl Jourdan, Tilman Zuberbier, Sandra Hummelsiep und Relindis Wüstefeld heißen einige der vielen unbekannten Autoren, die hier ihre kurzen Geschichten beisteuern. Humorvoll sind die Erlebnisse, die sich alle mit dem Essen befassen, mit leichter Hand erzählt, bodenständig und quasi wie aus dem Leben gegriffen.
Geschichten und Rezepte ergänzen einander ideal. Federzeichnungen, passend zu dem jeweils vorgestellten  Gericht, kommen hinzu. Es macht richtig Spaß, dieses Buch zu lesen. Man muß allerdings auch aufpassen, daß man die Rezepte übersieht, weil man sie für einen Teil der Rahmenhandlugn hält...

Bergische Küche Regionale Küche mit Tradition; Komet - Verlag Köln; ISBN: 3 - 89836 - 314 - 7; 144 Seiten; ohne Autoren- und Preis - Angabe
"Das Bergische Land ist die Heimat der Grafen von Berg, die ihm auch seinen Namen gaben. Die früh industriell geprägte Region grenzt im Westen an den Rhein mit der alten Domstadt Köln, im Norden an an den Niederrhein mit der Landeshauptstadt Düsseldorf, im Osten an das Sauerland und im Süden an den Westerwald.
Seine größte Stadt ist Wuppertal, bekannt durch die Schwebebahn, aber auch Städte wie Leverkusen und Remscheid sind hier beheimatet. Mit Produkten dieser Region kommt jeder, der gern kocht, unbewußt fast täglich in Berührung, denn wenn er ein scharfes Messer oder eine Küchenschere benutzt, so kommen diese in der Regel aus dem Herzen des Bergischen Landes, aus Solingen, wo sei dem Mittelalter Klingen allerhöchster Qualität hergestellt werden. Kulinarisch ist übe diese Region wenig bekannt. Über die Grenzen hinaus ist die Bergische Kaffeetafel ein Begriff, über regionale Berühmtheit erfreuen sich die Burger Brezeln. Es gilt also, mit diesem Büchlein Neuland zu betreten," berichtet die Inhaltsangabe auf dem hinteren Buchdeckel.
Allein schon der vordere Buchdeckel ist sehenswert. Er ist in beige (oder sollte ich vanillefarben sagen?) gehalten. Das Muster eines Geschirrspültuches (in blau) ist hier zu sehen, der Titel des Buches (in rot), vor allem aber: eine Kirche und reichlich gefülltes Eßgeschirr (Teller, Trinkbecher und Terrinen). Allein schon dieser Anblick versprüht einen gewissen Charme.
Ein dickes, gutes Papier macht das Buch aus. Die Seitengestaltung ist überall gleich. Am Rand der Seiten gibt es einen etwa 2 cm dicken, hellen Streifen; der Rest der Seite ist etwas dunkler gehalten. Sie merken es schon, lieber Leser: Die Seiten sind nicht komplett weiß. Ein Marmormuster dominiert.
"Suppen, kleine Speisen und Salate", "Kartoffel-, Gemüsegerichte und Beilagen", "Fleisch, Wild und Geflügel", "Fischgerichte" sowie "Desserts und Backwaren" sind die verschiedenen Kapitel benannt. Buttermilchsuppe mit Bohnen, Schwarzbrotsuppe und Bergische Knuddeln kann ich noch der regionalen Küche zuordnen. Spätestens bei Namen wie Erbsensuppe, Heringsstip, Gänsebraten, Linsesuppe mit Mettwürstchen oder Kartoffelsuppe mit Fleischwurst kann ich als kulinarischre Laie nicht mehr auseinanderhalten, ob hier "nur" regionale Spielarten überregional bekannter Gerichte vorliegen. Zu meiner Überraschung fehlt die Bergische Kaffeetafel völlig.
Wirklich störend ist dies nicht. Mir gefällt das Buch schon allein wegen seiner optischen Aufmachung. Die Rezepte sehen so aus, als ob auch jemand wie ich, der nur selten kocht, sie zubereiten könnte. Hier liegt ein Buch vor, das gefällt.

Helmut Schrey: Missglückte Entsorgung; Gilles & Francke Duisburg 1989 (Edition des Kandidaten Jobs Satirische Spiegelungen); ISBN: 3 - 925348 - 17 - 4); 178 Seiten; ohne Preisangabe

"Heute stehen Entsorgungsprobleme im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses. So manche Entsorgung mißglückt. Hätte man nicht daran denken müssen, unseren Planeten Erde endlich vom lästigen Kroppzeug der Menschen zu entsorgen? Professor W hat sich des Problems bemächtigt," berichtet die Inhaltsangabe auf dem hinteren, schwarzen Buchdeckel.
Unsere Erde ist übervölkert. Die Lösung: Wir Menschen werden minitiaturisiert und auf dem Privatplaneten eines Universitätsprofessors gelagert. Doch wehe, das Experiment geht schief...
Mit vielen satirischen Seitenhieben geht Schrey der Frage nach, was geschehen würde, wenn unser Planet von heute auf morgen entvölkert werden würde. Welche sozialen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, bildungsbezogenen und soziologischen Folgen kommen auf uns zum wenn es auf einmal weniger Menschen auf der Erde gibt (wo wir doch geradezu an ein Bevölkerungswachstum gewöhnt sind)? Wissenschaftlich fundierte Antworten zu  erwarten wäre hier sicherlich vermessen; schließlich handelt es sich bei dem Werk um "satirische Spiegelungen", wie die "Edition des Kandidaten Jobs" untertitelt ist. Vordergründig mag die Handlung zäh erscheinen. Manchem Leser mag sie auch langweilig erscheinen. Schlecht ist das Buch deswegen noch lange nicht. Ein Schuß Liebe, ein Schuß Sciencefiction, ein Schuß Wirtschafts- und Wissenschaftsspionage - sie würzen die Handlung. Sogar ein wenig Kriminalliteratur ist hier vertreten. Am Ende strebt die Handlung dann doch zielstrebig ihrer Lösung entgegen. Alles wird gut. War es Nina Ruge, die am Ende ihrer "Leute heute" - Sendung diesen Spruch brachte? Ich glaube schon. Alles wird gut - so könnte man jedenfalls auch das Ende dieses Buches beschreiben.

Ruhrgebietsküche Regionale Küche mit Tradition; Komet - Verlag Köln; ISBN: 3 - 89836 - 334 - 1; 143 Seiten; ohne Autoren- und Preisangabe

"Eigentlich gibt es keine Ruhrgebietsküche, denn in der Biermetropole Dortmund kocht man anders, nämlich westfälisch, als in Duisburg, nämlich niederrheinisch. Bei der Küche Duisburgs ist dank des größten Binnenhafens Europas allerdings holländischer und belgischer Einfluß kaum zu übersehen. Diese Region an der Ruhr, seit über 150 Jahren Einwandererland, hat viele Wurzeln, die sich natürlich auch in der Küche wiederfinden. Neben diesen internationalen Einflüssen gibt es aber auch eine gewachsene Tradition, am besten dokumentiert im berühmten Kochbuch einer gewissen Henriette Davidis (1802 - 1876) aus Volmarstein bei Wetter an der Ruhr.
Sucht man nach Gemeinsamkeiten der Region, ist es der den Lebensnotwendigkeiten angepaßte Realitätssinn, der sich auch in den Eßgewohnheiten niederschlägt. Erst einmal möchte man satt werden, d. h. man liebt große Portionen, man liebt es schnörkellos - deftig, aber auch vielseitig," berichtet die Inhaltsangabe.
Beige / vanillefarben ist der Buchdeckel gehalten; das grüne Muster eines Geschirrspültuches ist hier zu sehen. Der Titel ist in roten Buchstaben gedruckt. Und das Titelbild? Der Förderturm eines Bergwerkes ist zu sehen, mehrere Häuser einer Arbeitersiedlung - und viele gefüllte Platten mit Geflügel, Schinken und anderen deftigen Gerichten. Sehr hübsch und auch sehr passend ist diese Seitengestaltung. Die Seiten sind nicht weiß, sondern weisen eine durchgängige Marmormaserung auf.
"Eintöpfe und Suppen", "Fleisch- und Gemüsegerichte", "Fischgerichte", "Süßigkeiten" und "Gebäck und "Teigwaren sind die Kapitel überschrieben. Ein Register und ein Glossar kommen hinzu. Himmel und Erde ist hier genauso vertreten wie die gedeckte Apfeltorte, Panhas udn der Hefe - Mohnkuchen. Bei vielen anderen Gerichten kann ich schlecht beurteilen, ob sie nur regionale Spielarten überregional bekannter Rezepte sind. Die Spanne der Rezepte reicht von sehr einfach (Beispiele: Sahne - Reisdessert, Rote Grütze, Obstsalat Castrop - Rauxel) bis zu umfangreich (siehe: die Kuchen). Für die schnell Küche ist also genauso etwas vorhanden wie für die normale Küche.
Hier liegt ein durchaus interessantes Buch vor, da zu lesen sich lohnt.

Erich Kästner: Emil und die Detektive; Produktion und Veröffentlichung: Mediaport Verlag 2006; Sprecher: Heinz Reineke, Charlotte Schellenberg, Erna Nitter, Helmut Peine, Friedrich Schütter; 1 CD, 51 Minuten
"Emil darf zum ersten Mal allein nach Berlin fahren. Im Zug wird ihm sein ganzes Geld gestohlen. Kaum ist Emil am Bahnhof ausgestiegen, heftet er sich dem Dieb an die Fersen. Zum Glück bekommt er bald Unterstützung von Gustav mit der Hupe und seinen Jungens, die Emil in einer aufregenden Verfolgungsjagd quer durch die große Stadt helfen, den Dieb zur Strecke zu bringen," beschreibt die Inhaltsangabe auf der hinteren Schutzhülle der CD die eigentlich wohlbekannte Geschichte.
Reichlich mißlungen ist diese Hörspielproduktion. Sie wirkt antiquiert und oberlehrerhaft gesprochen. Wichtige Teile des Inhalts fehlen komplett. Hier bereitet es keine Freude, dem Hörbuch zu lauschen.
Formal werden verschiedene Sprecherrollen, Hintergrundgeräusche und Musik als Stilelemente eingesetzt. Gertrud Loos erstellte die Hörspielfassung und Produktion. "Wie frisch den `50er Jahren entsprungen" - diese Formulierung schießt mir durch den Kopf, als ich die CD höre. Ob man Frau Loos einen altmodischen Geschmack unterstellen kann, weiß ich nicht; ich kenne sie ja nicht persönlich. Die Produktion hätte aber auf jeden Fall moderner und originalgetreuer gestaltet werden müssen.

Erich Kästner: Emil und die Detektive; ISBN:3 - 7891 - 0138 - 9; Gesamtspielzeit: 186 Minuten 3 CDs; Produktion und Veröffentlichung: Cecilie Dressler Verlag Hamburg 2006; Tonmeister: Martin Freitag; Produzent: Günter Adam Stößner; Sprecher: Hans - Jürgen Schatz

"Emil darf zum ersten Mal allein nach Berlin fahren. Im Zug wird ihm sein ganzes Geld gestohlen. Kaum ist Emil am Bahnhof ausgestiegen, heftet er sich dem Dieb an die Fersen. Zum Glück bekommt er bald Unterstützung von Gustav mit der Hupe und seinen Jungens, die Emil in einer aufregenden Verfolgungsjagd quer durch die große Stadt helfen, den Dieb zur Strecke zu bringen," berichtet die Inhaltsangabe auf der hinteren Schutzhülle der CD.

Als Kind habe ich Kästner nie gelesen (eher Karl May, Enid Blyton und andere Jugendbuchautoren, deren Namen ich heute vergessen habe). Und ich mag eigentlich keine Lesungen. Eigentlich schlechte Voraussetzungen, um sich an einem Samstagabend die vorliegende Produktion vor die Brust zu nehmen. Oder?
Bei diesem Hörbuch ist alles anders. Zu meiner eigenen Überraschung ist die Produktion so gut gelungen, daß ich sie mir komplett anhöre. Die Geschichte ist spannend (das Kind im Manne ist begeistert!), die Lesung begeisternd. Die vorliegende Produktion ist durchaus weiterempfehlenswert.

Erich Kästner: Emil und die Detektive - Das Musical; 1 CD 61 Minuten Gesamtspielzeit; Produktion und Veröffentlichung: Verlag für Kindertheater Uwe Westendorf GmbH 2001; Musik: Marc Schubring; Text: Wolfgang Adenberg; Arrangement: Hanno Beckers; Aufnahme, Schnitt und Mischung: Martin Freitag; Aufnahmeleitung: Derya Takkali; Kapelle: Marc Schubring (Dirigent), Dragan Lawforf, Mark Tarabusi, Alain Woszniak, Christian Graband, John Mohan, Lars Juling, Renard Hoover, Tobias Bredohl, Burkhard Beyer und Sebastian Trimolt; Sänger: Ian Antal, Falk Arne Goßler, Peter Gavajda, Holger Hauer, Thilo Hartmann, Aljoscha Zierow und viele andere

Die Geschichte um Emil und seine Erlebnisse in Berlin sind ja hinlänglich bekannt. Ich brauche sie hier also nicht noch einmal beschreiben.
"Schubrings Musik knüpft mit Witz, Schmiß und Gassenhauercharakter an den typischen Klang der `20er JAhre an und schlägt den Bogen zu zeitgenössischen Konzeptmusicals, um so die Lücke zwischen der Hoch - Zeit deutschen Musik - Unterhaltungstheaters, gerade in Berlin, und heute zu schließen: Dialoge sind mit Musik unterlegt, Melodramen gehen in Songs über, Musik und Szene greifen ineinander," berichtet die Werbung auf der hinteren Schutzhülle der CD.
Das Kästner`sche Original ist hier durchaus wiedererkennbar. Diese Aussage kann man hier treffen. Doch gefällt das Musical auch? Naja, ich weiß nicht. Auf Dauer sind Gesang und Musik doch etwas schrill, laut und nervig. Etwas dezenter und zurückhaltender hätte es zwischendurch schon sein dürfen. Ich bin froh, als die Produktion zu Ende ist. Ein zweites Mal werde ich mir das Musical jedenfalls nicht anhören. Das weiß ich genau.

Redaktion Naturwissenschaften und Medizin des Bibliographischen Instituts (Hrsg.): Schülerduden Die Biologie; Bibliographisches Institut Mannheim / Wien / Zürich Dudenverlag 1976; ISBN 3 - 411 - 01366 - 4; 469 Seiten

"In rund 2500 alpahbetisch angeordneten Stichwortartikeln werden alle wichtigen Begriffe der Biowissenschaften in prägnanten Formulierungen dargestellt. Komplexe Themenkreise weredn zum besseren Verständnis der Zusammenhänge in umfassenden übersichtsartikeln abgefaßt und werden durch zahlreiche ein- und zweifarbige Abbildungen und mehrfabige Schautafeln illustriert. Das Buch wendet sich an Schüler der weiterführenden Schulen und ergänzt das Wissensangebot der Biologielehrbücher," berichtet die Inhaltsangabe auf dem hinteren Buchdeckel.
Der vorliegende Schülerduden ergibt einen guten Überblick über die wichtigsten Fachbegriffe der Biologie. Inhaltlich ist das Buch sicherlich in Ordnung; es führt fachkundig in die Welt der Biologie ein. Es erklärt Fachwörter, ohne Zusammenhänge herzustellen oder einen Überblick über bestimmte Themenbereiche zu geben.

Fritz Lang / Thea von Harbou: M - Eine Stadt sucht einen Mörder; 1 CD 55 Minuten Gesamtspielzeit; Produktion und Veröffentlichung: Bayerischer Rundfunk / Deutschlandfunk 2002; Bearbeiter: Michael Farin; Komposition: Kalle Laar / Zeitblom; Schlagzeug: Mats Brandlmayer; Trompete: Michael Groß; Ton: Peter Urban; Schnitt: Angelika Haller; Regieassistenz: Martin Trauner; Regie: Bernhard Jugel, Sprecher: Peter Lorre, Gustaf Gründgens (Originalstimmen aus den Film), Gert Heidenreich, Eva Gosciejewicz, Axel Milbert und andere

"Angst und Schrecken über das Stadt: Seit Wochen treibt ein grausamer Kindermörder sein Unwesen. Verfolgungswahn und falsche Beschuldigungen schüren die Panik," berichtet die Inhaltsangabe.
DIes ist eines der genialsten Hörspiele, die ich je gehört habe. Still, leise und doch atmosphärisch dicht und sehr eindringlich erzählt das Hörspiel die altbekannte Geschichte um die Jagd nach einem Kindesmörder. Der Originalfilm läuft - zumindest szeneweise - im Kopf mit.
Historische Aufnahmen vermischen sich mit modernen Aufnahmen. DIe Geschichte wird so auf verschiedenen Ebenen erzählt. Hinzu kommt eine kurz angebundene Sprache, die fast schon ausschnittweise und szeneartig erzählt, und eine suggestive und sehr eindringliche Musik. So entsteht ein zeitloses und nahegehendes Hörspiel. Ich kann es nur weiterempfehlen.

Heinrich Rüdig: Ein Direktschuß mit vollem Risiko. Fußball - Cartoons
Haag & Herchen, Frankfurt 1999 ?100 originell Fußball Cartoons beleuchten humorvoll das vielseitige Geschehen um das runde Leder: Die Spieler der Torwart der Trainer der Schiedsrichter das Tor die Fans Übertragungen im Fernsehen der Nachwuchs das Umfeld, steht auf dem hinteren Buchdeckel.
Na ja. Ich bin mir nicht so sicher, was ich von dem Buch halten soll. Da die Cartoons zeitlich und neutral gehalten sind, treten sie niemandem auf die Füße. Inhaltlich sind sie auch nicht besonders anspruchsvoll. Daher kann es leicht passieren, daß man das Buch in wenigen Minuten gelesen hat.
Interessanter ist es vielmehr, daß das Buch in einem Druckkostenzuschußverlag erschienen ist. ?Als Zuschußverlag bezeichnet man einen Verlag, der Bücher unter Beteiligung der jeweiligen Verfasser an den Druckkosten (Druckkostenzuschuß) publiziert. Zuschußverlage sind in ihrer heutigen Form Mitte des 20. Jahrhunderts entstanden. Allerdings war es auch früher schon üblich, daß der Autor die Kosten für den Druck ganz oder teilweise selbst übernimmt. Heute gilt des hauptsächlich noch für wissenschaftliche Arbeiten. Den Zuschuß können die Autoren selbst, häufig aber auch Dritte, zum Beispiel bei wissenschaftlichen Werken Stiftungen leisten. Vor allem ab den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden viele kleinere Verlage. Diese konnten die Druckkosten oft nicht alleine tragen, so daß der Autor das Risiko einer Veröffentlichung gemeinsam mit dem Verlag trug. Heute haben sich zahlreiche Verlage auf Zuschußbücher spezialisiert. Zuschußverlage zählen zu den Kommissionsverlagen. Die Veröffentlichung eines Buches kann im Format A5 mit etwa 300 Seiten / 250 Stück (Stand: 2006) zwischen 2.000 und 5.000 Euro liegen. Dazu können noch die verschiedenen, teilweise schon erwähnten, zusätzlichen Kosten kommen. Davon sind reine Druckkosten mit etwa 2.000 Euro anzusetzen, wenn ein Druck unterstellt wird, der im mittleren Preissegment liegt, und ohne besondere Ansprüche an Papier, Bindung und Umschlaggestaltung / Cover auskommt.
Kritiker meinen, daß Zuschußverlage kein Interesse am Verkauf ihrer Produkte hätten, da sie aus den Zuschüssen selbst schon Gewinn schöpfen würden. Der Verband deutscher Schriftsteller nimmt keine Autoren auf, die ausschließlich in Zuschußverlagen veröffentlicht haben. In zahlreichen Internetforen diskutieren Autoren über Druckkostenzuschußverlage und ihre Geschäftsgebaren. Wobei festzuhalten ist, daß die Erfahrungen der Autoren nicht einhellig sind, was auch die große Zahl von Büchern zu belegen scheint, die von Druckkostenzuschußverlagen jährlich auf den Markt gebracht werden.
Befürworter der Zuschußverlage argumentieren, daß diese für unbekannte Autoren der einzige Weg seinen, ein Buch zu publizieren und sich einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen zu können. Dagegen steht die Erfahrung jener Autoren, die der Ansicht sind, daß die hohen Kosten, die bei der Veröffentlichung eines Buches in einem Druckkostenzuschußverlag berechnet werden, nicht gerechtfertigt sind. Um Mißverständnissen vorzubeugen und sich aus dem negativen Bedeutungsfeld des Begriffes zu lösen, bezeichnen sich einige Zuschußverlage inzwischen ausdrücklich als ?Dienstleisterverlage.
Die klassische Alternative zu sämtlichen etablierten Verlagsformen ist der Eigen- oder Selbstverlag. Die im Eigenverlag herausgegebenen Bücher verursachen zunächst die Kosten, die durch den Buchdruck entstehen, wenn sich der Autor dazu entschließt, sein Buch in dieser Form herauszugeben, und nicht etwa in der Form eines elektronischen Buches, dem sogenannten E Book. Neben den durch den Buchdruck entstandenen Kosten fallen hier noch die Kosten an, die ein Autor bereit ist, für Werbung / Promotion auszugeben. Eine ISBN kann der Autor seinem Werk ebenfalls zuweisen lassen, damit sein Werk über den Buchhandel zu erwerben ist. Der Selbstverleger ist weitgehend unabhängig, muß aber sämtliche Arbeiten (Buchhaltung, Vermarktung), die ansonsten vom Verlag übernommen werden, selbst abdecken.
Pseudoverlage verlangen vom Autor keinen Zuschuß, sondern die Gesamtkosten der Verlegung zuzüglich einer Gewinnspanne.
Eine weitere Alternative stellt das Book on Demand Verfahren dar. Dabei zahlt der Autor für den Druck der ersten Auflage. Das Buch verbleibt elektronisch beim Verlag und wird auf Anfrage / on demand erneut gedruckt. Manchmal sind verschiedene Dienstleistungen wie Lektorierung im Verlagsangebot enthalten.
Die preiswerteste Form der Veröffentlichung eines Buches ist sicherlich die Veröffentlichung als E Book, wobei hier zu berücksichtigen ist, daß diese Buchform lange nicht den Veröffentlichungsgrad besitzt, wie etwa das herkömmliche Buch. Andererseits besitzt das Medium E Book ein solch großes Potential, daß es nicht zu vernachlässigen ist. Da es über das Internet vertrieben wird, steigt die Zahl der potentiellen Interessenten ständig. Für Autoren, die ihre Werke im Eigenverlag herausbringen, kann auch der E Book Vertrieb interessant sein, berichtet Wikipedia.
Nach meiner persönlichen Beobachtung können Druckkostenzuschußverlage getrost als Abzocker bezeichnet werden. Sie bereichern sich an der menschlichen Eitelkeit, die es gerne sieht, wenn der eigene Name in der Öffentlichkeit auftaucht. Da ist vermeintlich jemand, der meine Arbeit schätzt.
Ich habe mal in Duisburg und Umgebungen in Buchhandlungen und öffentlichen Büchereien darauf geachtet, ob mir dort Bücher aus Druckkostenzuschußverlagen auffallen. Mitnichten! Mein Eindruck: Druckkostenzuschußverlage werden dort gemieden. Die Qualität der Bücher ist ja oft genug auch zumindest zweifelhaft. Druckkostenzuschußverlage gaukeln ihren Autoren vor: ?Wir kümmern uns um den Vertrieb Ihrer Bücher! Den Beweis dafür bleiben sie oft genug schuldig
Ich selbst habe auch schon in Druckkostenzuschußverlagen veröffentlicht. Hatte ich anfangs noch ein naives Gefühl des Erfolges, so kam die Ernüchterung schon bald. Kein seriöser Verlag, keine seriöse Literaturzeitschrift wollte meine ach so gute Literatur. Es waren eben nur die Druckkostenzuschußverlage, die neben der Literatur gerne auch mein Geld nahmen. Daß meine Literatur Hobby und Liebhaberei und nicht konkurrenzfähig war (und heute auch noch ist), gebe ich heute gerne zu. Für mich persönlich ist es wichtigre, selbst Spaß beim Schreiben zu haben. Eine Veröffentlichung um jeden Preis ist mir daher nicht wichtig. Natürlich schmeichelt es auch meiner Eitelkeit, wenn ich behaupten kann: ?Ich habe Texte veröffentlicht. Jedermann kann jetzt meinen Namen im Internet oder einer Zeitschrift lesen. Diese kleine Eitelkeit gestehe ich gerne. Aber Geld für eine Veröffentlichung werde ich nicht mehr ausgeben. Das ist mir mein Hobby nicht wert.  Andreas Rüdig

André - Paul Duchateau / Peter Li: Die großen Detektive Band 3 Edgar Wallace Die gelbe Schlange; EHAPA - Verlag Stuttgart 1993; ISBN 3 - 89343 - 494 - 1; 48 Seiten; 14,80 DM

"Die gelbe Schlange ist der Kopf der Fröhlichen Hände, eines Geheimbundes, der in China danach strebt, die Weltherrschaft zu erlangen. Nur dem gewitzten Clifford Lynne scheinen die Mittel in die Hand gegeben zu sein, um den Machtgelüsten der Chinesen Paroli zu bieten," berichtet die Inhaltsangabe auf dem hinteren Buchdeckel.
Edgar Wallace als Comic? Was sich auf den ersten Blick ungewöhnlich anhört, ist irgendwie wenig überzeugend umgesetzt. Oh, die Bilder sind zeichnerisch schon gut gelungen, auch wenn sie alle irgendwie gleich wirken. Allein schon die Frage, wie gut der Roman inhaltlich umgesetzt wurde, ist schwierig für mich zu beantworten - dafür kenne ich das Original nicht gut genug. Der grüne Bogenschütze, der Hexer, der Zinker, der schwarze Abt - hätte es nicht Geschichten gegeben, die leichter umzusetzen gewesen wären? Oder hatte der Verlag nicht die Lizenz dafür? Keine Ahnung. Comics wie dieser lassen mich daran zweifeln, ob es überhaupt sinnvoll ist, Romane zu Comics umzuarbeiten. Die Unterschiede zwischen beiden Literaturformen sind einfach zu groß, als daß eine Übertragung 1 : 1 möglich wäre. Comics wie diese wirken viel zu sehr nach Geldschneiderei, als daß sie wirklich überzeugen würden.

Golo Mann: Deutsche Geschichte 1919 - 1945;
Fischer Bücherei Frankfurt / Main 1958; 200 Seiten; ohne ISBN und ohne Preisangabe

"Golo Mann schreibt über den Zerfall der Monarchie nach dem ersten Weltkrieg, die Gründung der ersten deutschen Republik, ihre Krise und Auflösung, die Machtergreifung und den Nazistaat, die Entfesselung des zweiten Weltkrieges und den Zusammenbruch Deutschlands 1945," berichtet die Inhaltsangabe.
In der Tat: Golo Mann schreibt darüber. Der Text ist aber so oberflächlich, daß er schon wieder nichtssagen ist. Fotos fehlen völlig; das Buch ist eine reine Bleiwüste. Es fehlt eigentlich alles, was den Text hätte lesenswert machen können: Zitate, Daten, Orts- und Personenbeschreibungen, Biographien... - es ließen sich viele Beispiele dafür bringen, was fehlt.
Mann ergeht sich als Autor in Allgemeinplätzen. Was fasziniert die Menschen so am Nationalsozialismus, daß sie ihm millionenfach verfielen? Wie sehen die Lebensläufe Eberts und Hindenburgs aus? Wieso konnte die Weltwirtschaftskrise 1929 Deutschland so hart treffen? Diese sind nur einige der Fragen, die bestenfalls ansatzweise beantwortet werden.

"Mach's richtig - Magazin der Berufsberatung" heißt eine Informationsschrift, die von der Bundesagentur für Arbeit herausgegeben wird. Sie wendet sich an Jugendliche in der Berufswahlphase. Das Heft 4 / Juni 2007 stellt Berufe rund ums Auto (Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker, Automobilkaufmann und Kfz - Mechatroniker) und die EQJ - Einstiegsqualifizierung für Jugendliche vor.
Schwerpunktthema sind aber die Praktika. "Arbeit und Berufe praktisch kennenlernen Soziale Berufe, grüne Berufe, Logistikberufe" heißt der Titel. Schön bund und lebensnah ist der Text gestaltet, Fotos kommen hinzu. Das Layout ist großzügig und modern. Alles in allem ist die Präsentation jugendlichengerecht.
Warum ich dieses Heft so gezielt erwähne? Ganz einfach: Gerade das Handwerk rät allen zukünftigen Schulabgängern, sich rechtzeitig um den künftigen Berufsweg zu kümmern. Glaubt man den Praktikern insbesondere in kleinen Betrieben, sind Schülerpraktika schon wichtig für die Berufswahl. Schülerpraktika können bei der Entscheidungsfindung helfen. Liegt mir ein Beruf? Komme ich mit dem Betrieb und Lehrherren klar? Ein Schülerpraktikum kann diese Fragen beantworten. Schließlich ist die Entscheidung für einen Beruf eine Entscheidung für das Leben.

"abi dein weg in studium und beruf" heißt eine Zeitschrift der Bundesagentur für Arbeit. Sie wendet sich an Jugendliche in der Berufswahlphase. Wann das "abi extra studium" herausgekommen ist, habe ich nicht herausfinden können; wichtig ist es aber nicht.
Welche Hochschultypen und Abschlüsse gibt es? Welche Hochschule ist die beste? Wie kann man ein Studium finanzieren? Welche Wege führen an die Hochschule (z. B. ZVS, Auswahlgespräch, Eignungstests)? Dies sind einige der Fragen, die hier beantwortet werden.
Sehr modern beschreibt das Heft die wesentlichen Gesichtspunkte, die für ein Studium wichtig sind. Aus der Praxis für die Praxis - so könnte man den roten Faden beschreiben. Studenten berichten über ihren Alltag und ihre Erfahrungen.
Möchte man Fehlentscheidungen vermeiden, muß (auch) ein Studium gründlich vorbereitet werden. Ein Heft wie dieses kann dabei Entscheidungshilfen liefern. Von daher ist dieses Heft schon ein sinnvolle Publikation der Arbeitsverwaltung.

Die Broschüre "Mitbestimmung - Ein gutes Unternehmen Alles über Mitbestimmung und die wesentlichsten Gesetzestexte" ist kostenlos beim Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (Anschrift: 11019 Berlin) erhältlich. Der umfangreichste Teil enthält dabei Gesetzestexte (wie das Betriebsverfassungsgesetz und das Mitbestimmungsgesetz). Die übrigen Kapitel beschäftigen sich mit der Geschichte der Mitbestimmung, der Reform von 2001 und den Details des Betriebsverfassungsgesetzes.
Sehr nüchtern, sehr neutral und sehr an den gesetzlichen Vorschriften orientiert - alles in allem also sehr trocken sind die Ausführungen. Man muß sich schon sehr deutlich für diese Rechtsmaterie interessieren (z. B. als Gewerkschafter oder Betriebsrat), um sich überhaupt diese Broschüre zu Gemüte zu führen. Die Broschüre ist einfach zu fachspezifisch, um interessant für die Allgemeinheit zu sein.

André - Paul Duchateau / Stibane: Die großen Detektive Band 4 Sherlock Holmes Der Hund von Baskerville; Feest Comics (EHAPA) Verlag Stuttgart 1994; ISBN 3 - 89343 - 495 - X, 48 Seiten; 14,80 DM

"Seit Sir Charles' mysteriösem Tod ist die Sage von Hugo Baskervilles schauerigem Ende wieder in aller Munde: Er wurde des nachts von einem glutäugigen Höllenhund zerfleischt. Zwar erlag Sir Charles einem Herzversagen, aber neben der Leiche entdeckte man Spuren, die von den Pfoten eines scheinbar riesigen Hundes stammen," berichtet die Inhaltsangabe auf dem hinteren Buchdeckel.
Bei diesem Comic weiß ich nicht, was ich sagen soll. Die Bilder sind sicherlich gut gelungen. Der Comic gibt das Original inhaltlich so genau wie möglich wieder. Und dennoch fehlt ein wichtiges Element, nämlich die dichte Atmosphäre, das Gefühl der Düsternis und der Beklemmung, die den Leser beim Original überfallen. Bei literarischen Version wird man in den Bann des Moores gezogen: seine herbe Schönheit, aber auch seine Gefährlichkeit tragen zum Flair des Romanes bei. Bei der visuellen Umsetzung ist leider viel von dem Charme verlorengegangen.

"Der Hund der Baskervilles

Der Hund der Baskervilles (Originaltitel: The Hound of the Baskervilles) ist eine der bekanntesten Detektivgeschichten um Sherlock Holmes von Arthur Conan Doyle. Deutsche Übersetzungen benutzen oft den missverständlichen Titel Der Hund von Baskerville, der suggeriert, dass Baskerville eine Ortschaft sei. Tatsächlich handelt es sich jedoch um einen Familiennamen. Sir Arthur Conan Doyle schrieb diese Geschichte während eines Aufenthaltes im ?Duchy Hotel zu Princetown. Hier ist heute die Nationalparkverwaltung untergebracht.

Der Roman erschien von August 1901 bis April 1902 als Fortsetzungsroman im Strand Magazine und wurde von Sidney Paget illustriert. Der Verlag brachte die Buchausgabe bereits im März des Jahres 1902 heraus, damit sich neugierige Leser, welche den letzten Monat nicht mehr warten wollten, das Buch kauften.

Inhalt
Der Roman spielt im England des späten 19. Jahrhunderts in der Region Dartmoor. Auf der adeligen Familie Baskerville lastet ein dämonischer Fluch, seit Sir Hugo im Jahre 1742 betrunken ein Mädchen jagte, das ihm nicht zu Willen sein wollte und dabei von einem geheimnisvollen Hund angefallen und getötet wurde. Seitdem treibt sich der Sage nach ein monströser, heulender Hund in den Mooren herum, die den Sitz der Familie umgeben.

Als der alte Sir Charles Baskerville in der Allee vor seinem Landsitz tot aufgefunden wird und Sir Henry, der aus Kanada eingetroffene letzte Überlebende des Clans und Erbe des Familienbesitzes, um seine Weiterexistenz fürchtet, schaltet Dr. Mortimer, der Testamentsvollstrecker von Charles Baskerville, den Meisterdetektiv Sherlock Holmes ein.

Holmes erfährt von Dr. Mortimer, dass er am Tatort die Fußspuren eines riesigen Hundes gefunden hatte. Es stellt sich auch heraus, dass Charles Baskerville dort auf jemand gewartet hatte. Noch in London erhält Sir Hernry einen anonymen Brief, der ihn vor dem Moor warnt. Als ihm im Hotel ein Stiefel gestohlen wird, ist für Holmes bereits klar, dass ein Hund im Spiel sein muss, der auf Sir Henry angesetzt wurde.

Holmes schickt seinen Freund Dr. Watson nach Baskerville Hall, wo Sir Henry sein Erbe angetreten hat. Watson findet heraus, dass sich im Moor nicht nur ein entlaufener Sträfling herumtreibt, sondern auch ein zwielichtiger Naturforscher namens Stapleton. Sir Henry verliebt sich in dessen vorgebliche Schwester Beryl, die aber in Wirklickeit Stapletons Frau ist und als sein ?Lockvogel dient.

Unterdessen erweist sich, dass der Sträfling auf dem Moor der Bruder der Frau von Sir Henrys Butler Barrymoore ist. Barrymoore und seine Frau haben ihn heimlich verköstigt. Dem Sträfling wird schließlich zum Verhängnis, dass Barrymoore ihm die alten Kleider von Sir Henry überlassen hat. Er fällt in Sir Henrys Kleidern dem mysteriösen schwarzen Hund zum Opfer, danach spitzt sich die Lage zu.
Watson trifft im Moor unerwartet auf Holmes, der bereits länger hier anwesend war. Holmes vermutet Stapleton, der in Wirklichkeit ein Baskerville ist, als Drahtzieher der Anschläge. Stapleton hatte schon eine finanziell abhängige Frau namens Laura Lyons veranlasst, an den alten Sir Charles einen Brief mit der Bitte um ein Treffen zu schreiben. Zum vereinbarten Termin vor Baskervilles Haus war dann aber nicht sie gekommen, sondern der Hund, der Sir Charles zu Tode hetzte.
Um Stapleton zu überführen, muss Holmes ihm eine Falle stellen. So schickt er Sir Henry zu Stapleton und befiehlt ihm, nach dem Ende seines Besuches nachts über das Moor nach Hause zu gehen. Als ein grauenhafter Hund Sir Henry im Moor anspringt, ist Sherlock Holmes als Retter in letzter Sekunde zur Stelle und erschießt den Hund.
Eigentlich war dieser Hund ganz normal, aber Stapleton hat ihn Monate lang hungern lassen und dann auf Baskerville gehetzt. Ein Phosphorpräparat gab ihm zudem ein furchterregendes Aussehen. Stapletons Frau wird gefesselt und mißhandelt gefunden, denn sie hatte zuletzt gegen ihren Mann aufbegehrt. Sie war es auch, die Sir Henry bei dessen Ankunft in London den anonymen Brief geschrieben hatte. Stapleton selbst flüchtet ins Moor und kommt dabei um.

Dies und das
* Der Hund von Baskerville ist der meistgelesene Roman aller Zeiten.
* Der Hund von Baskerville stammt aus dem Jahr 1902.
* Der Hund von Baskerville ist (mit Ausnahme der Bibel-Geschichten um Jesus von Nazareth) die 2. meistverfilmte literarische Vorlage. Auf Rang 1 liegt Merry Shellys Roman Frankenstein.

Ausgaben
* Arthur Conan Doyle: Der Hund von Baskerville, Scherz, ISBN 3-502-51816-5
* Arthur Conan Doyle: Der Hund der Baskervilles, Haffmanns, ISBN 3-251-20102-6
* Arthur Conan Doyle: Der Hund der Baskervilles, Kein & Aber 2005, ISBN 3-0369-5145-8," berichtet die Internetenzyklopädie Wikipedia.

Okko Herlyn: Beten Welchen Sinn macht es, mit Gott zu reden?; R. Brockhaus - Verlag Wuppertal 1990; ISBN 3 - 417 - 20451 - 8; 91 Seiten; 7,95 DM
"Über vieles wird geredet den ganzen Tag: über das Wetter, über die Last mit der Bandscheibe, über den Krimi gestern abend und manchmal vielleicht auch über etwas Wichtiges. Aber vom Beten spricht man in aller Regel nicht. Deshalb ist man mit der Frage nach dem Beten meist ziemlich allein. Das Buch will das Gespräch über das Gebet neu aufnehmen," ist da auf dem hinteren Buchdeckel als Inhaltsangabe zu lesen.
"Der Autor verzichtet bewußt auf eine innerkirchliche Sprache, um auch von Menschen verstanden zu werden, die nicht aus einer christlichen Tradition kommen," kann ich da auch lesen. Lohnt es sich überhaupt, ein Buch über das Beten zu schreiben? Was möchte man dem Leser dabei vermitteln - allgemeingültige Gebete für jede Gelegenheit? Biblische Anleitungen zum Beten? Gegete großer Denker?
Beten ist etwas ganz persönliches. Eine allgemeingültige Anleitung, wie man sich am besten mit Gott "unterhält", kann es daher nicht geben. Jeder Gläubige kann beten, wann und wie es ihm beliebt. Wieso macht sich Herlyn also Gedanken über das Beten

Klaus Möckel: Drei Flaschen Tokaier; Verlag Das Neue Berlin Ost - Berlin 1976; 188 Seiten; ohne ISBN - Angabe; 2 Mark der DDR
"Jörg Paulsen, ein junger Bursche von achtzehn, wird in einer mittelgroßen Stadt der DDR unter schwerwiegendem Mordverdacht verhaftet; zahlreiche Indizien sprechen dafür, daß er im Alkoholrausch einen Mann getötet und beraubt hat," berichtet die Inhaltsangabe.
Für mich ist dieser Krimi eine Premiere. Er ist der erste DDR - Krimi, den ich lese. Wirklich überzeugen tut er mich nicht. Zu steif, zu hölzern und zu formal ist er, um gut lesbar zu sein. Saß die Zensur dem Autoren im Nacken? Sollte er herausarbeiten, daß sich Kriminalität in einem sozialistischen Staat nicht lohnt? Menschliche Leidenschaften wie Liebe, Haß, Habgier, Eifersucht, Neid, ein Minderwertigkeitsgefühl - es gibt viele Gründe, warum Menschen morden. Eine Gesellschaft völlig ohne Kriminalität kann und wird es daher nicht geben.
Ein Kriminalroman muß aber frei von politischen Botschaften und politischer Beeinflussung sein. Ein Krimi, der versucht, seine Leser auf irgendeine Weise zu erziehen und zu beeinflussen, wirkt unglaubwürdig. Dieses Buch ist das beste Beispiel dafür. Es ist einfach zu linientreu, um wirklich Spaß und Freude zu bereiten.


"abi dein weg in studium und beruf" heißt die relaunchte, also inhaltlich und optisch verbesserte Nachfolgezeitschrift von "abi - das Berufswahlmagazin", die beide von der Bundesagentur für Arbeit herausgegeben werden.
Die Ausgabe vom Oktober 2007 beschäftigt sich mit dem Thema Bewerbung. Na ja, eigentlich ist das leidige Thema der Bewerbung nur das Schwerpunktthema. Der Arbeitsmarkt der Juristen, ein Interview mit Barbara Meier und ein Hochschulpanorame, das die Universität Bayreuth vorstellt, sind weitere Kolumnen, die hier auftauchen.
Doch zurück zum Schwerpunktthema. Wer Bewerbungen schreibt, der sucht eine neue Arbeitsstelle und muß Werbung für sich selbst betreiben. Eine schwierige Aufgabe, nicht wahr? Kein Wunder, daß es viele Ratgeber gibt, die beschreiben, wie man eine Bewerbung schreibt - es gibt sie in gedruckter und elektronischer Form oder als Unterricht, der von der Arbeitsverwaltung bezahlt wird.
"abi" gibt ein paar allgemeine Infos, wie man eine Bewerbung schreibt. Außerdem kommen diverse Jugendliche zu Wort, die von ihren Erfahrungen mit Bewerbungen berichten.
Mir persönlich sind die Ausführungen zu ungenau und oberflächlich. Wie komme ich an Adressen von Ausbildungsbetrieben? Welche Zeugnisse gehören auf jeden Fall in eine Bewerbung? Sind auch persönliche oder telefonische Bewerbungen möglich? Wenn ja: Worauf muß man dabei achten: Themen wie diese werden hier nicht beantwortet. Wäre ich ein moderner Jugendlicher von heute und müßte mich für eine Stelle bewerben, wüßte ich nach dem Lesen dieses Heftes nicht, wie ich es anfangen sollte.
Wann genau im Jahre 2007 die Sonderausgabe "abi extra" zum Thema Ausbildung erschienen ist, konnte ich nicht herausfinden. Es ist aber auch egal. Das Heft ist 34 Seiten stark. Das Heft beschreibt die Berufe "Logopäde", "IT - System - Elektroniker", "Augenoptiker", "Versicherungskaufmann" und "Europasekretärin". Das Heft beschreibt Sonderausbildungen für Abiturienten, befaßt sich mit dem Thema Geld und Auslandserfahrungen sowie der Unterscheidung zwischen betrieblicher und schulischer Berufsausbildung. Das Heft gibt viele praktische Tips. Welcher Beruf sich für mich eignet, wie ich einen Ausbildungsbetrieb finde und eine Bewerbung schreibt, wieviel Geld ich verdiene und wie ich mich richtig im Betrieb verhalte - allŽ diese Themen werden angesprochen; das Heft gibt Impulse und Ideen zum Nachdenken. Dieses Heft ist schon sehr lebendig geschrieben. Jugendliche berichten von ihren ersten (Berufs-)Erfahrungen. Ob das Heft zum Nachdenken anregt? Das sei einmal dahingestellt. Wer als Jugendlicher aber (ernsthaft) eine Lehrstelle sucht, findet in diesem Heft viele nützliche Anregungen.

"50plus - Ihre Erfahrung zählt - Weiterbildung und Beruf" heißt die Nr. 2 der Heftreihe "Beruf Bildung Zukunft - BBZ Informationen für Arbeitnehmer/innen Ausgabe 2007 / 2008", die von der Bundesagentur für Arbeit herausgegeben wird.
"Arbeitsmarkt im Wandel" heißt das erste Kapitel. Hier werden allgemein der demographische Wandel, der Arbeitsmarkt für ältere Arbeitnehmer in Deutschland die die Beschäftigung älterer Menschen in anderen Ländern Europas beschrieben.
Das zweite Kapitel heißt "Wege zur Arbeit - 50plus hat viele Gesichter". Es beschreibt Bewerbungsstrategien und Beschäftigungsmöglichkeiten für Ältere (Minijob, Zeitarbeit).
Das folgende Kapitel mit dem Titel "Lebensbegleitendes Lernen" stellt die Bedeutung des beruflichen Lernens (Erweiterung der Kenntnisse, Aufstiegsfortbildung, Umschulung) und die finanziellen und beratungsbezogenen Hilfestellung des früheren Arbeitsamtes vor.
Beschreibt das Kapitel "Fit fürs Unternehmen" kurz die Humanisierung der Arbeitswelt unter Alters- und Gesundheitsgesichtspunkten, geht das Kapitel "Perspektivenwechsel - Mut für neue Ideen" das THema Existenzgründung an. Ob dieses Kapitel wirklich realistisch ist, sei einmal dahingestellt. Geben Banken Älteren tatsächlich Kredite? Gehen Gründungsphase und Phase der Übergabe an einen Nachfolger ineinander über? In welchen Branchen können Ältere überhaupt sinnvoll gründen? Dieses Kapitel ist einfach zu unausgegoren, als daß es Sinn machen würde.
In einem Anhang stellt die Bundesagentur für Arbeit noch einmal kompakt ihre eigenen Beratungsangebote vor.
Gut oder schlecht, sinnvoll oder sinnlos, oberflächlich oder tiefschürfend - diese Fragen kann man gerne diskutieren. Bemerkenswert ist für mich, daß es diese Broschüre gibt. Hier wird versucht, eine Bresche für ältere Arbeitnehmer zu schlagen. Leider wird für mich nicht deutlich genug herausgearbeitet, wie Unternehmen, die Ältere einstellen, finanziell und sonstwie gefördert werden könenn. Es fehlen die harten betriebswirtschaftlichen Fakten, die überzeugen.

"Grundsicherung für Arbeitssuchende Sozialgesetzbuch Fragen und Antworten SGB II" heißt eine Broschüre, die kostenlos beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales (11017 Berlin, Bestellanschrift: 53107 Bonn) erhältlich ist.
Die Broschüre enthält den Gesetzestext, erklärt Fachbegriffe und liefert Berechnungsbeispiele. Die Broschüre versucht auch, in Dialogform wichtige Fragen zu beantworten. Wann wird eine Sperrzeit ausgesprochen? Wann muß man auf Sparguthaben zurückgreifen und Wertsachen verkaufen? Was ist hinsichtlich der Wohnung zu beachten? Fragen wie diese sollen hier beantwortet werden.
Ich stelle mir vor: Ich beziehe Arbeitslosengeld II. Eine Frage interessiert mich da ganz besonders: Wieviel Geld erhalte ich? Insbesondere die Frage, wieviel Geld ich für meine Wohnung erhalte, wird hier nicht beantwortet. Welche Miete, welche Nebenkosten mußt der Träger der Grundsicherung übernehmen? Hier fehlt eine verständliche Erklärung. Die Broschüre ist auch an anderen Stellen ungebau. Wann erhalten Ausländer Arbeitslosengeld II? Kann ich als Hartz IV - Empfängr eine berufliche Aus- oder Weiterbildung finanziert bekomme? Ein wenig mehr Tiefgang wäre an vielen Stellen schon sinnvoll.

Stadt Duisburg: Festschrift 100 Jahre Festschrift Stadtbibliothek Duisburg 1901 - 2001; Selbstverlag Duisburg 2001; ISBN: 3 - 89279 - 577 - 0; ohne Seiten- und Preisangabe

Jan - Pieter Barbian, Sigrid Kruse und Jens Holthoff sind die Autoren dieses Buches. Mit flotter Feder und unterstützt durch viele historische Fotos sowie ein verwegen - modernes Layout lassen sie die ersten 100 Jahre der städtischen Einrichtung lebendig werden. Die IKiBu - Internationale Kinder- und Jugendbuchausstellung ist hier genauso vertreten wie Lesungen oder die Veranstaltungen der Akzente. Die Broschüre ist ein hübscher Rückblick auf die Geschichte der Stadtbibliothek.

Duisburger Hafenvereinigung (Hrsg.): 275 Jahre Rhein - Ruhr - Hafen Duisburg Die Geschichte des Hafens von 1716 - 1991; Selbstverlag Duisburg 1991; 71 Seiten; ohne ISBN - Angabe

Reinhold Trapp ist der Autor dieser Broschüre. Historische Zeichnungen, Fotographien und Text ergänzen einander. Gründlich, detailliert und nachvollziehbar wird hier die Geschichte des Duisburger Hafens erzählt. So unspektakulär diese Geschichte verläuft, so grundsolide, also unspektakulär ist auch die Broschüre. Langweilig? Durchschnittlich? Nein, so würde ich die Broschüre nicht beschreiben. Wer komprimierte Infos zur lokalen Wirtschaftsgeschichte sucht, sollte diese Broschüre in seiner Privatbibliothek haben.

Friedhelm Stöters: Wedau Geschichte einer Siedlung; Selbstverlag Duisburg 1987; 191 Seiten; ohne ISBN- und Preis - Angabe

Entstehung und Entwicklung der Arbeitersiedlung Wedau, aber auch die Bahnanlage, das Ausbesserungswerk der Eisenbahn und die Sechs - Seen - Platte sind die Themen des Buches.
Eher unpersönlich und sachlich wirft der Autor einen Blick in die Geschite der Eisenbahnersiedlung im Süden Duisburgs. Er geht dabei detailliert und faktenorientiert vor. Viele historische Fotos ergänzen die Texte. Der Text ist zwar etwas unpersönlich geraten (Stöters berichtet über Ereignisse, nicht über Menschen); wer aber etwas über die Geschichte seiner Wedauer Heimat erfahren möchte, ist bei diesem Buch gut aufgehoben. Die viele Mühe und Arbeit, die das Recherchieren und Schreiben kostete, ist hier deutlich zu spüren. Steckt auch Herzblut drin? Ich bin mir nicht sicher. Das Buch ist doch ein wenig zu nüchtern dafür geraten. Aber egal. Alles in allem ist es fast schon ein wissenschaftliches Buch, das in jede gute heimatkundliche Bibliothek gehört.

Bürgerverein Duisburg-Mündelheim (Hrsg.): Mündelheim Heimat im großen Rheinbogen; Selbstverlag Duisburg ohne Jahresangabe; 311 Seiten; ohne Preis- und ISBN - Angabe

Das Buch erzählt von der Geschichte Mündelheims seit seinen Anfangstagen im 10. Jahrhundert. Unter zeitlichen Gesichtspunkten stehen dabei das 19. und insbesondere das 20. Jahrhundert im Vordergrund. Inhaltlich geht es hier nicht nur um Kommunalpolitik und die wirtschaftliche Entwicklung des südlichen Stadtteils Duisburgs. Insbesondere das soziale und kulturelle Leben wird hier behandelt; sei es nun Kirche, Brauchtum, Sport oder Karneval - sie alle kommen hier vor. Texte und historische Fotos ergänzen einander.
So entsteht ein lebendiges Bild vergangener Tage, bei dem die Menschen im Vordergrund stehen. So entsteht ein Sittengemälde vergangener Tage, bei dem man schon mit ein wenig Wehmut der guten alten Zeit nachtrauern möchte.

Bürgerverein Duisburg-Großenbaum / Rahm (Hrsg.): Rahm Dorfgeschichte Dorfgeschichten; Selbstverlag Duisburg 1994; 387 Seiten; ohne Preis- und ISBN - Angabe

Hans Bodemer, Günter Both, Wilfried Braun und Volkhard Riechmann heißen die Autoren dieses Buches. Wie bei solchen Werken üblich beschreiben sie alle wichtigen Ereignisse aus der Vergangenheit, wobei das 20. Jahrhundert am besten dokumentiert ist. Das Vereinsleben kommt genauso ergänzend hinzu wie Kirche und Kultur.
Rahm ist einer der südlichen Stadtteile Duisburgs. Es ist sicherlich spannend und reizvoll, sich mit der Geschichte der eigenen Heimat auseinanderzusetzen. Interessant ist das vorliegende Buch aber nur für eingefleischt Heimatforscher. Das Hier und Heute, die Gestaltung der Zukunft, die Betrachtung des Ganzen sind doch wichtiger als kleinkariertes Kirchturmdenken.

Harald Molder: Duisburg - Hüttenheim in alten Bildern; Verlag Europäische Bibliothek Zaltbommel / Niederlande 1985; ISBN 90 228 3085 5; 76 Seiten; Preis unbekannt

Harald Molder: Duisburg - Hüttenheim in alten Bildern Band 2; Verlag Europäische Bibliothek Zaltbommel / Niederlande; ISBN 90 - 288 - 6475 - X; 78 Seiten; Preis unbekannt

Die beiden Bücher beschreiben die Zeit von 1910 bis 1930. Sie zeigen sehr viele private Fotos, die das Leben der Menschen in dem neu entstehenden Stadtteil zeigen. So gesehen liegen hier sehr private, menschlich nahegehende Bücher vor, die wohl offensichtlich das offizielle Leben in dem südlichen Duisburger Stadtteil bewußt ausblenden. Texte ergänzen hier die Fotos.
Mir persönlich ist der Sinn dieser beiden Bücher nicht so ganz klar. Auf den ersten Blick versprühen die Bücher natürlich einen historischen Charme und eine menschliche Wärme, die die sprichwörtliche gute alte Zeit noch einmal lebendig werden lassen. Die Bilder sind aber nicht so unverwechselbar, als daß ich sie unbedingt Hüttenheim zuordnen könnte.

Peter Wey: Alte Zeiten - neue Zeiten 1100 Jahre Rumeln:
Verlag Anneli Wey Duisburg 1998; 174 Seiten; ohne ISBN- und Preisangabe

Der Autor beschreibt die über 1100 Jahre währende allgemeine Rumelner Lokalgeschichte und geht dann besonders auf Gilde, Mühle und Mühlenwinkel ein. Ich persönlich staune ein wenig über dieses Buch.

Sehen Staunen Wissen Das visuelle Lexikon 736 Seiten, 6.000 Abbildungen, 20.000 Begriffe; Gerstenberg - Verlag Hildesheim 1996; 736 Seiten; ISBN: 3 - 8067 - 4488 - 2

Das Universum, Erdgeschichte, Pflanzen, Tiere und Menschen, Geologie, Physik und Chemie, Schiene und Straße, See und Luft, die bildenden Künste, Architektur und Musik, Sport sowie die Dinge des täglichen Lebens, mit denen sich das Lexikon beschäftigt.
Hier liegt kein Lexikon im klassischen Sinne vor. Hier wird nicht ein Wort mit anderen Worten erklärt. Die Vorgehensweise ist eine andere. Zuerst gibt es ein Stichwort, beispielsweise "Mittelalterlicher Kirchenbau" (Seite 472). DIeser Begriff wird auf einer Doppelseite erklärt. Ein kurzer Text führt in die Thematik ein. Dann folgen diverse Bilder; in unserem Beispiel sind es sieben. Sie stellen eine mittelalterliche Kirche vor. Die wichtigsten Details werden gezeigt und mit ihrem Namen benannt, ohne erklärt oder in einen Zusammenhang zu anderen Details gestellt zu werden.
Ich weiß nicht. Ein wirkliches Lexikon ist das nicht für mich. Das Buch hat eher den Charakter eines hochwertigen Bilderbuchs. Die Informationen bleiben an der Oberfläche, wenn sie überhaupt geliefert werden. Ein Lexikon ist ein in der Regel alphabetisch geordnetes Nachschlagewert, das von wissenschaftlich ausgebildeten Lexikographen verfaßt ist und stichwortartig bestimmte Wissensgebiete behandelt. So definiert ein Literaturlexikon den Begriff "Lexikon". Man kann nun darüber streiten, welche Herangehensweise modern und angemessen ist, um ein bestimmtes Wissensgebiet zu beschreiben. Sind Fotos, Zeichnungen, Graphiken und Tabellen erlaubt? Wer gehört zur Zielgruppe des Lexikons? Welches Thema soll wie intensiv besprochen werden?
Unabhängig davon, wie ich diese Fragen beantworte, muß ein Lexikon (Fach-)Begriffe definieren und Zusammenhänge herstellen. Allein schon dieser erklärende Moment fehlt in dem vorliegenden Lexikon völlig.
An dieser Stelle wundere ich mich über mich selbst. Warum betreibe ich überhaupt eine solche Wortklauberei? Das vorliegende Buch ist kein Lexikon und damit basta. Es ist bestenfalls eine grobe Beschreibung unserer Welt. Wer tiefergehende Informationen sucht, der wird Fachliteratur zur Hand nehmen müssen.

Harald Molder & Werner Schulz: Hüttenheim Eine Wanderung durch das alte Hüttenheim; Verlag Ferdi Seidelt Duisburg 1987; ISBN: 3 - 925309 - 09 - 8; 64 Seiten; Preis unbekannt
"Das hier vorliegende Buch soll anhand alter Fotos ein Streifzug durch das alte Hüttenheim sein. Mit der Auswahl der Fotos sollte versucht werden, eine Wanderung durch 75 Jahre Hüttenheimer Geschichte zu machen. Hierbei wurden auch Aufnahmen besonderer Ereignisse verwendet. Doch soll das Buch nicht den Eindruck einer Festschrift erwecken. Es soll auch nicht allein eine bildliche Wanderung durch das alte Hüttenheim sein. Vielmehr wurde hier der Versucht gemacht, die Verbundenheit seiner heutigen Bewohner mit ihrer Heimat zu festigen, beziehungsweise erst wiederherzustellen. Für die ehemaligen Hüttenheimer soll es eine Erinnerung sein an längst vergangene Zeiten, die wohl so nicht mehr wiederkehren," lese ich auf dem hinteren Buchdeckel anstelle einer richtigen Inhaltsangabe.
Kaiserreich, Weimarer Republik, Drittes Reich, 2. Weltkrieg und Adenauer - Ära werden hier noch einmal kurz lebendig. Überwiegend private Fotos stellen das historische Hüttenheim vor. Doch wirkliche Informationen über den südlichen Duisburger Stadtteil sind hier nicht enthalten. Wie sieht die Bevölkerungsentwicklung aus? Wie sieht die wirtschaftliche, soziale, kulturelle, sportliche und städtebauliche Entwicklung Hüttenheims aus? Infos erhalte ich keine. Nun ja, vielleicht erwarte ich auch zu viel. Hüttenheim ist ein junger Stadtteil, der aus einer Arbeitersiedlung heraus entstand.

Von der "Festschrift zur 100 - Jahrfeier der evangelischen Gemeinde Wanheim - Angerhausen am 30. September 1956" sei erwähnt, daß es ein Exemplar davon in der Duisburger Stadtbücherei gibt. Und sogar noch ausleihbar ist. Viel historischer Charme ist hier zu spüren, wenn man heute, über 50 Jahre später, die Broschüre erneut in den Händen hält Eine gute Papierqualität, die viele Werbung und der kurze, knappe Text zeugen von einem Wohlstand sowie materiellen und geistigen Reichtum, von dem die Gemeinde heute noch nur träumen kann.
Auch die "Festschrift 450 Jahre Großenbaum 1532 - 1982", die vom "Festkomitee 450 Jahre Großenbaum herausgegeben wurde, enthält sehr viel Werbung. Max Pannenbecker und Wolfgang Tatschke stellen die Geschichte des südlichen Duisburger Stadtteils vor. Die Kirchengemeinden, Sport- und sonstigen Vereine sowie politischen Parteien kommen hinzu. Auch wenn die Werbung die Festschrift finanziert, so raubt sie ihr doch jeglichen Charme. Der Stadtteil wird hier nicht wirklich vorgesteltl. Dies ist einer jener lustlos - nichtssagenden Broschüren, wie man sie wahrscheinlich zuhauf als Festschrift findet. Das hier besprochene Exemplar befindet sich ebenfalls in der Duisburger Stadtbücherei.

Dieter Schweer / Wolf Thieme (Hrsg.): RWE Ein Konzern wird transparent Der gläserne Riese; Gabler Verlag Wiesbaden 1998; ISBN 3 - 409 - 01898 - 0; 318 Seiten

Die Rheinisch - Westfälische Elektrizitätswerke
werden am 25. April 1898 in Essen gegründet. Damit beginnt eine Unternehmensgeschichte, die über 100 Jahre andauern soll. Eingebettet in die zeitgeschichtlichen Zusammenhänge ist das Buch eine Reise durch die Unternehmens- und Technologiegeschichte. Fotos ergänzen den Text. Sehr detailliert und umfangreich, dabei liebevoll und doch distanziert und irgendwie auch oberflächlich wirken die Texte. Sie sind zu sachlcih und nüchtern geschrieben, um wirklichen einen Einblick in frühere Geschäftsaktivitäten zu geben.
Doch Vorsicht! Getreu dem Leitwort "RWE 1898 - 1998 Rückblick Einblick Ausblick" beschreibt das Buch auch Großprojekte des Unternehmens aus heutigen Tagen. Auch wenn die Texte im Stile einer Reportage geschrieben sind, steht hier doch eindeutig die Vermittlung von Informationen im Vordergrund. Der Mensch ist hier nur Mittel zum Zweck, nur Gestaltungselement, der den Text lebendig gestalten soll.
Ein Essay von Günter Haaf zum vermeintlichen Widerspruch von Ökologie und Ökonomie soll einen Blick in die Zukunft werfen. Er steht stellvertretend für alle anderen Texte, die unter das Stichwort "Ausblick" fallen. Sehr allgemein macht sich Haaf hier Gedanken über den Umweltschutz und wie er mit der Betriebswirtschaftslehre in Einklang gebracht werden kann. Es fehlen die Visionen, wie Strom in Zukunft erzeugt, vertrieben und genutzt werden kann. Welche (Kern-)Kompetenzen hat das Unternehmen? Wie sieht die gesellschaftliche Verantwortung des Unternehmens aus? Wie sieht die strategische Ausrichtung des Konzerns aus? Allein schon diese Themen werden nicht scharf genug herausgearbeitet. Das Buch wird zwar seinem Ansatz gerecht, die Geschichte aufzuarbeiten; der Blick in die Zukunft bleibt aber zu diffus?

Helmut Schrey: Mordaffäre Shakespeare Wissenschafts - Krimi - Satire mit professoralem Anhang; Verlag Gilles & Francke Duisburg 1988 (Edition des Kandidaten Jobs Satirische Spiegelungen), ISBN: 3 - 925348 - 15 - 8; 143 Seiten; Preis unbekannt.

Kultur- und Stadthistorisches Museum der Stadt Museum (Hrsg.): Duisburg und seine Stadtteile 1000 Stücke aus der Stadtgeschichte; Gert Wohlfarth GmbH Verlag Fachtechnik + Mercator - Verlag Duisburg 2005; ISBN: 3 - 87463 - 392 - 6; 96 Seiten; ohne Preisangabe

"Das Kultur- und Stadthistorische Museum stellt erstmals alle Duisburger Stadtteile in einem Band vor. Das Buch ist eine Entdeckungsreise in die bewegte und bewegende Vergangenheit einer Großstadt vor den historischen Anfängen der christlichen Zeitrechnugn bis in die Gegenwart. Das Buch ist ein Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung, die vom 23. 10. 2005 bis zum 29.1. 2006 im Kultur- und Stadthistorischen Museum zu sehen war," berichtet die Inhaltsangabe.
Und tatsächlich! Sehr bildreich werden die Duisburger Stadtteile von Norden nach Süden geordnet vorgestellt. Beeckerswerth und Neuenkamp kommen hier also genauso vor wie Mündelheim, Bissingheim, Wanheim - Angerhausen und Wanheimerort. Gut lesbar sind die Texte, wenn auch oberflächlich. Sie stammen von Ralf H. Althoff, Saskai Bendrich, Marc Olejniczak, Werner Pöhling, Doris Ricken und Ralf Westeroth.
Über die Ausstellung erfahre ich an dieser Stelle nichts. Was allerdings auch nicht sofort auffällt. DIe Duisburger Lokalgeschichte ist doch spannend genug, um das Buch in einem Rutsch durchzulesen und sich erst hinterher Gedanken über den Inhalt zu machen.

Bergwerksgesellschaft Walsum (Hrsg.): Walsum Vom Dorf zur Industriegemeinde; Eigenverlag Duisburg 1955; 83 Seiten, ohne Preis- und ISBN - Angabe

Prof. Dr. Dr. Stampfuß ist der Autor dieses heimatkundlichen Werkes. Unterstützt durch viele Fotos und Abbildungen läßt Stampfuß hier noch einmal die Vergangenheit lebendig werden. Stampfuß fängt tatsächlich noch einmal am Anfang an, was wörtlich zu nehmen ist. Seine Ausführungen starten beim Beginn der Naturlandschaft; Stampfuß spannt dann den Bogen bis in die Neuzeit und läßt die Ausführungen in den `30er Jahren enden.
Die Broschüre versprüht viel historischen Charme. Es fängt bei der guten Papierqualität an; der liebevolle, persönliche und sich auf das Wesentlich beschränkende Erzählstil gibt einen guten Eindruck vom Leben in früheren Tagen. Daß dabei die wirtschaftliche Entwicklung (insbesondere die Erschließung der Gemeinde durch Thyssen) irgendwann in den Vordergrund rückt, ist fast schon natürlich, wenn man den Herausgeber bedenkt.
Ich finde diese Broschüre in der Stadtbücherei Duisburg. Ich bin schon überrascht, wie lange dort Literatur aufbewahrt wird.

Wilhelm Lehmbruck - Museum der Stadt Duisburg: Studioausstellungen Heft 4 Lehmbruck + Italien Zeichnung Graphik Plastik, Selbstverlag Duisburg 1978; 79 Seiten; ohne ISBN- und Preisangabe

Die Ausstellung im Georg - Kolbe - Museum Berlin fand vom 26.9. - 5.11.1978 statt, die im Wilhelm - Lehmbruck - Museum der Stadt Duisburg vom 17.11.1978 - 14.1.1979 und die im Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster vom 4.2. - 18.3.1979. Sie beschäftigte sich mit dem berühmtesten Sohn Duisburgs und vermittelte die Eindrücke, die er in Italien gewann.
Unterstützt durch diverse Fotos liefert Ernst Giese einen kurzen Wortbeitrag ab, in dem er den Einfluß der italienischen Kunst auf Lehmbruck und sein Werk nachgeht. Der weitaus umfangreichere Teil zeigt Zeichnungen, Radierungen, Skizzen, Studienblätter, Reliefs, Gipsskulpturen und viele andere Kunstwerke.
Ich bin nun kein ausgewiesener Kunst- und Lehmbruck - Experte. Von daher kann ich jetzt nichts weiter zu den abgebildeten Kunstwerken sagen. Hintergrundinformationen fehlen hier völlig. Als Laien fällt es mir daher sehr schwer, die Kunst irgendwie einzuordnen, geschweige denn zu bewerten. Das Buch hat für mich eher den Charakter eines Ausstellungskataloges; irgendeinen nennenswerten Beitrag zur Kunst - Wissenschaft oder zur Kunstgeschichte sehe ich hier nicht.

"Der Steinkohlenbergbau im Rheinhauser Raum Aus der Geschichte von Diergardt - Mevissen 1910 - 1973" heißt ein Buch von WIlhelm Hörning aus dem Jahre 1983. Auf 57 Seiten und unterstützt durch diverse Fotos, Abbildungen und Tabellen beschreibt der Autor lokale, recht kurze Bergbaugeschichte.
Sie, liebe Leser, haben es bestimmt schon gemerkt: Ich kann Ihnen weder ISBN - Nummer, Preis noch Verlag nennen. Sie sind nicht angegeben. Schrifttyp, Layout, Auswahl der Fotos - sie lassen alle darauf schließen, daß das Buch reine Liebhaberei ist. Ich wüßte noch nicht einmal, ob das Buch überhaupt im Buchhandel erhältlich ist.

Bernhard Schleiken: Materialien zur Walsumer Geschichte Band 1 Walsum - Höfe, Kirche und Kommende Walsumer Geschichte von den Anfängen bis zur Industrialisierung in Artikeln, Vorträgen und Aufsätzen; Selbstverlag 2001, 425 Seiten; ohne Preis- und Inhaltsangabe

Der Titel ist hier Programm. Der Autor erzählt sehr detailliert, umfangreich und sachkundig aus der Geschichte des nördlichsten Duisburger Stadtteils. Die Kirchengeschichte kommt hier genauso vor wie die politische und Kulturgeschichte. Auch wenn hier immer wieder von Menschen berichtet wird, so ist das Buch doch irgendwie unpersönlich geraten. Die Fakten stehen im Vordergrund. Es fehlen Personenbeschreibungen und Charakterzeichnungen; Fotos sind hier noch weniger vorhanden. Ich bin mir nicht sicher, ob es sich lohnt, dieses Buch zu lesen. Man muß schon stark gefühlsmäßige Beziehungen zu Walsum besitzen, um zu dem Buch zu greifen.

Bernd Hendricks: 160 Täge und Nächte in Rheinhausen; Pahl - Rugenstein - Verlag Köln 1988; 268 Seiten; ISBN: 3 - 88142 - 439 - 3; 14,80 DM
Als reine Bleiwüste angelegt, beschreibt das Buch den Arbeitskampf der Kruppianer um ihr Werk im Duisburger Stadtteil Rheinhausen im Jahre 1987.
Sehr persönlich, teilweise menschlich nahegehend und anrührend sind die Ausführungen, sehr anschaulich und aus der Sicht der "kleinen Leute". Die politische Gesinnung des Autoren, nämlich der Kommunismus, ist dabei sehr deutlich zu spüren, auch wenn er nicht offen angesprochen wird. (Zu jener Zeit arbeitet Hendricks als Redakteur für die DKP - Tageszeitung "Unsere Zeit") Hier geht es um den Einsatz für die Arbeiter.
Wie soll ich sagen? Der Kampf um Rheinhausen ist längst Geschichte. Ein Buch wie das vorliegende ist zwar einerseits ein Dokument der Zeitgeschichte. Andererseits bietet es keinen Ausblick in die Zukunft. Von daher wundert es mich schon, daß ich ein solches Buch überhaupt in der Duisburger Stadtbücherei findet. Gibt es keinen neutralen Bericht des Arbeitskampfes der Kruppianer?

André - Paul Duchateau / Stibane: Die großen Detektive Band 4 Sherlock Holmes Der Hund von Baskerville; Feest Comics (EHAPA) Verlag Stuttgart 1994; ISBN 3 - 89343 - 495 - X, 48 Seiten; 14,80 DM

"Seit Sir Charles' mysteriösem Tod ist die Sage von Hugo Baskervilles schauerigem Ende wieder in aller Munde: Er wurde des nachts von einem glutäugigen Höllenhund zerfleischt. Zwar erlag Sir Charles einem Herzversagen, aber neben der Leiche entdeckte man Spuren, die von den Pfoten eines scheinbar riesigen Hundes stammen," berichtet die Inhaltsangabe auf dem hinteren Buchdeckel.
Bei diesem Comic weiß ich nicht, was ich sagen soll. Die Bilder sind sicherlich gut gelungen. Der Comic gibt das Original inhaltlich so genau wie möglich wieder. Und dennoch fehlt ein wichtiges Element, nämlich die dichte Atmosphäre, das Gefühl der Düsternis und der Beklemmung, die den Leser beim Original überfallen. Bei literarischen Version wird man in den Bann des Moores gezogen: seine herbe Schönheit, aber auch seine Gefährlichkeit tragen zum Flair des Romanes bei. Bei der visuellen Umsetzung ist leider viel von dem Charme verlorengegangen.

"Der Hund der Baskervilles

Der Hund der Baskervilles (Originaltitel: The Hound of the Baskervilles) ist eine der bekanntesten Detektivgeschichten um Sherlock Holmes von Arthur Conan Doyle. Deutsche Übersetzungen benutzen oft den missverständlichen Titel Der Hund von Baskerville, der suggeriert, dass Baskerville eine Ortschaft sei. Tatsächlich handelt es sich jedoch um einen Familiennamen. Sir Arthur Conan Doyle schrieb diese Geschichte während eines Aufenthaltes im ?Duchy Hotel zu Princetown. Hier ist heute die Nationalparkverwaltung untergebracht.

Der Roman erschien von August 1901 bis April 1902 als Fortsetzungsroman im Strand Magazine und wurde von Sidney Paget illustriert. Der Verlag brachte die Buchausgabe bereits im März des Jahres 1902 heraus, damit sich neugierige Leser, welche den letzten Monat nicht mehr warten wollten, das Buch kauften.

Inhalt
Der Roman spielt im England des späten 19. Jahrhunderts in der Region Dartmoor. Auf der adeligen Familie Baskerville lastet ein dämonischer Fluch, seit Sir Hugo im Jahre 1742 betrunken ein Mädchen jagte, das ihm nicht zu Willen sein wollte und dabei von einem geheimnisvollen Hund angefallen und getötet wurde. Seitdem treibt sich der Sage nach ein monströser, heulender Hund in den Mooren herum, die den Sitz der Familie umgeben.

Als der alte Sir Charles Baskerville in der Allee vor seinem Landsitz tot aufgefunden wird und Sir Henry, der aus Kanada eingetroffene letzte Überlebende des Clans und Erbe des Familienbesitzes, um seine Weiterexistenz fürchtet, schaltet Dr. Mortimer, der Testamentsvollstrecker von Charles Baskerville, den Meisterdetektiv Sherlock Holmes ein.

Holmes erfährt von Dr. Mortimer, dass er am Tatort die Fußspuren eines riesigen Hundes gefunden hatte. Es stellt sich auch heraus, dass Charles Baskerville dort auf jemand gewartet hatte. Noch in London erhält Sir Hernry einen anonymen Brief, der ihn vor dem Moor warnt. Als ihm im Hotel ein Stiefel gestohlen wird, ist für Holmes bereits klar, dass ein Hund im Spiel sein muss, der auf Sir Henry angesetzt wurde.

Holmes schickt seinen Freund Dr. Watson nach Baskerville Hall, wo Sir Henry sein Erbe angetreten hat. Watson findet heraus, dass sich im Moor nicht nur ein entlaufener Sträfling herumtreibt, sondern auch ein zwielichtiger Naturforscher namens Stapleton. Sir Henry verliebt sich in dessen vorgebliche Schwester Beryl, die aber in Wirklickeit Stapletons Frau ist und als sein ?Lockvogel dient.

Unterdessen erweist sich, dass der Sträfling auf dem Moor der Bruder der Frau von Sir Henrys Butler Barrymoore ist. Barrymoore und seine Frau haben ihn heimlich verköstigt. Dem Sträfling wird schließlich zum Verhängnis, dass Barrymoore ihm die alten Kleider von Sir Henry überlassen hat. Er fällt in Sir Henrys Kleidern dem mysteriösen schwarzen Hund zum Opfer, danach spitzt sich die Lage zu.
Watson trifft im Moor unerwartet auf Holmes, der bereits länger hier anwesend war. Holmes vermutet Stapleton, der in Wirklichkeit ein Baskerville ist, als Drahtzieher der Anschläge. Stapleton hatte schon eine finanziell abhängige Frau namens Laura Lyons veranlasst, an den alten Sir Charles einen Brief mit der Bitte um ein Treffen zu schreiben. Zum vereinbarten Termin vor Baskervilles Haus war dann aber nicht sie gekommen, sondern der Hund, der Sir Charles zu Tode hetzte.
Um Stapleton zu überführen, muss Holmes ihm eine Falle stellen. So schickt er Sir Henry zu Stapleton und befiehlt ihm, nach dem Ende seines Besuches nachts über das Moor nach Hause zu gehen. Als ein grauenhafter Hund Sir Henry im Moor anspringt, ist Sherlock Holmes als Retter in letzter Sekunde zur Stelle und erschießt den Hund.
Eigentlich war dieser Hund ganz normal, aber Stapleton hat ihn Monate lang hungern lassen und dann auf Baskerville gehetzt. Ein Phosphorpräparat gab ihm zudem ein furchterregendes Aussehen. Stapletons Frau wird gefesselt und mißhandelt gefunden, denn sie hatte zuletzt gegen ihren Mann aufbegehrt. Sie war es auch, die Sir Henry bei dessen Ankunft in London den anonymen Brief geschrieben hatte. Stapleton selbst flüchtet ins Moor und kommt dabei um.

Dies und das
* Der Hund von Baskerville ist der meistgelesene Roman aller Zeiten.
* Der Hund von Baskerville stammt aus dem Jahr 1902.
* Der Hund von Baskerville ist (mit Ausnahme der Bibel-Geschichten um Jesus von Nazareth) die 2. meistverfilmte literarische Vorlage. Auf Rang 1 liegt Merry Shellys Roman Frankenstein.

Ausgaben
* Arthur Conan Doyle: Der Hund von Baskerville, Scherz, ISBN 3-502-51816-5
* Arthur Conan Doyle: Der Hund der Baskervilles, Haffmanns, ISBN 3-251-20102-6
* Arthur Conan Doyle: Der Hund der Baskervilles, Kein & Aber 2005, ISBN 3-0369-5145-8," berichtet die Internetenzyklopädie Wikipedia.

Okko Herlyn: Beten Welchen Sinn macht es, mit Gott zu reden?; R. Brockhaus - Verlag Wuppertal 1990; ISBN 3 - 417 - 20451 - 8; 91 Seiten; 7,95 DM
"Über vieles wird geredet den ganzen Tag: über das Wetter, über die Last mit der Bandscheibe, über den Krimi gestern abend und manchmal vielleicht auch über etwas Wichtiges. Aber vom Beten spricht man in aller Regel nicht. Deshalb ist man mit der Frage nach dem Beten meist ziemlich allein. Das Buch will das Gespräch über das Gebet neu aufnehmen," ist da auf dem hinteren Buchdeckel als Inhaltsangabe zu lesen.
"Der Autor verzichtet bewußt auf eine innerkirchliche Sprache, um auch von Menschen verstanden zu werden, die nicht aus einer christlichen Tradition kommen," kann ich da auch lesen. Lohnt es sich überhaupt, ein Buch über das Beten zu schreiben? Was möchte man dem Leser dabei vermitteln - allgemeingültige Gebete für jede Gelegenheit? Biblische Anleitungen zum Beten? Gegete großer Denker?
Beten ist etwas ganz persönliches. Eine allgemeingültige Anleitung, wie man sich am besten mit Gott "unterhält", kann es daher nicht geben. Jeder Gläubige kann beten, wann und wie es ihm beliebt. Wieso macht sich Herlyn also Gedanken über das Beten

Klaus Möckel: Drei Flaschen Tokaier; Verlag Das Neue Berlin Ost - Berlin 1976; 188 Seiten; ohne ISBN - Angabe; 2 Mark der DDR
"Jörg Paulsen, ein junger Bursche von achtzehn, wird in einer mittelgroßen Stadt der DDR unter schwerwiegendem Mordverdacht verhaftet; zahlreiche Indizien sprechen dafür, daß er im Alkoholrausch einen Mann getötet und beraubt hat," berichtet die Inhaltsangabe.
Für mich ist dieser Krimi eine Premiere. Er ist der erste DDR - Krimi, den ich lese. Wirklich überzeugen tut er mich nicht. Zu steif, zu hölzern und zu formal ist er, um gut lesbar zu sein. Saß die Zensur dem Autoren im Nacken? Sollte er herausarbeiten, daß sich Kriminalität in einem sozialistischen Staat nicht lohnt? Menschliche Leidenschaften wie Liebe, Haß, Habgier, Eifersucht, Neid, ein Minderwertigkeitsgefühl - es gibt viele Gründe, warum Menschen morden. Eine Gesellschaft völlig ohne Kriminalität kann und wird es daher nicht geben.
Ein Kriminalroman muß aber frei von politischen Botschaften und politischer Beeinflussung sein. Ein Krimi, der versucht, seine Leser auf irgendeine Weise zu erziehen und zu beeinflussen, wirkt unglaubwürdig. Dieses Buch ist das beste Beispiel dafür. Es ist einfach zu linientreu, um wirklich Spaß und Freude zu bereiten.


"abi dein weg in studium und beruf" heißt die relaunchte, also inhaltlich und optisch verbesserte Nachfolgezeitschrift von "abi - das Berufswahlmagazin", die beide von der Bundesagentur für Arbeit herausgegeben werden.
Die Ausgabe vom Oktober 2007 beschäftigt sich mit dem Thema Bewerbung. Na ja, eigentlich ist das leidige Thema der Bewerbung nur das Schwerpunktthema. Der Arbeitsmarkt der Juristen, ein Interview mit Barbara Meier und ein Hochschulpanorame, das die Universität Bayreuth vorstellt, sind weitere Kolumnen, die hier auftauchen.
Doch zurück zum Schwerpunktthema. Wer Bewerbungen schreibt, der sucht eine neue Arbeitsstelle und muß Werbung für sich selbst betreiben. Eine schwierige Aufgabe, nicht wahr? Kein Wunder, daß es viele Ratgeber gibt, die beschreiben, wie man eine Bewerbung schreibt - es gibt sie in gedruckter und elektronischer Form oder als Unterricht, der von der Arbeitsverwaltung bezahlt wird.
"abi" gibt ein paar allgemeine Infos, wie man eine Bewerbung schreibt. Außerdem kommen diverse Jugendliche zu Wort, die von ihren Erfahrungen mit Bewerbungen berichten.
Mir persönlich sind die Ausführungen zu ungenau und oberflächlich. Wie komme ich an Adressen von Ausbildungsbetrieben? Welche Zeugnisse gehören auf jeden Fall in eine Bewerbung? Sind auch persönliche oder telefonische Bewerbungen möglich? Wenn ja: Worauf muß man dabei achten: Themen wie diese werden hier nicht beantwortet. Wäre ich ein moderner Jugendlicher von heute und müßte mich für eine Stelle bewerben, wüßte ich nach dem Lesen dieses Heftes nicht, wie ich es anfangen sollte.
Wann genau im Jahre 2007 die Sonderausgabe "abi extra" zum Thema Ausbildung erschienen ist, konnte ich nicht herausfinden. Es ist aber auch egal. Das Heft ist 34 Seiten stark. Das Heft beschreibt die Berufe "Logopäde", "IT - System - Elektroniker", "Augenoptiker", "Versicherungskaufmann" und "Europasekretärin". Das Heft beschreibt Sonderausbildungen für Abiturienten, befaßt sich mit dem Thema Geld und Auslandserfahrungen sowie der Unterscheidung zwischen betrieblicher und schulischer Berufsausbildung. Das Heft gibt viele praktische Tips. Welcher Beruf sich für mich eignet, wie ich einen Ausbildungsbetrieb finde und eine Bewerbung schreibt, wieviel Geld ich verdiene und wie ich mich richtig im Betrieb verhalte - allŽ diese Themen werden angesprochen; das Heft gibt Impulse und Ideen zum Nachdenken. Dieses Heft ist schon sehr lebendig geschrieben. Jugendliche berichten von ihren ersten (Berufs-)Erfahrungen. Ob das Heft zum Nachdenken anregt? Das sei einmal dahingestellt. Wer als Jugendlicher aber (ernsthaft) eine Lehrstelle sucht, findet in diesem Heft viele nützliche Anregungen.

"50plus - Ihre Erfahrung zählt - Weiterbildung und Beruf" heißt die Nr. 2 der Heftreihe "Beruf Bildung Zukunft - BBZ Informationen für Arbeitnehmer/innen Ausgabe 2007 / 2008", die von der Bundesagentur für Arbeit herausgegeben wird.
"Arbeitsmarkt im Wandel" heißt das erste Kapitel. Hier werden allgemein der demographische Wandel, der Arbeitsmarkt für ältere Arbeitnehmer in Deutschland die die Beschäftigung älterer Menschen in anderen Ländern Europas beschrieben.
Das zweite Kapitel heißt "Wege zur Arbeit - 50plus hat viele Gesichter". Es beschreibt Bewerbungsstrategien und Beschäftigungsmöglichkeiten für Ältere (Minijob, Zeitarbeit).
Das folgende Kapitel mit dem Titel "Lebensbegleitendes Lernen" stellt die Bedeutung des beruflichen Lernens (Erweiterung der Kenntnisse, Aufstiegsfortbildung, Umschulung) und die finanziellen und beratungsbezogenen Hilfestellung des früheren Arbeitsamtes vor.
Beschreibt das Kapitel "Fit fürs Unternehmen" kurz die Humanisierung der Arbeitswelt unter Alters- und Gesundheitsgesichtspunkten, geht das Kapitel "Perspektivenwechsel - Mut für neue Ideen" das THema Existenzgründung an. Ob dieses Kapitel wirklich realistisch ist, sei einmal dahingestellt. Geben Banken Älteren tatsächlich Kredite? Gehen Gründungsphase und Phase der Übergabe an einen Nachfolger ineinander über? In welchen Branchen können Ältere überhaupt sinnvoll gründen? Dieses Kapitel ist einfach zu unausgegoren, als daß es Sinn machen würde.
In einem Anhang stellt die Bundesagentur für Arbeit noch einmal kompakt ihre eigenen Beratungsangebote vor.
Gut oder schlecht, sinnvoll oder sinnlos, oberflächlich oder tiefschürfend - diese Fragen kann man gerne diskutieren. Bemerkenswert ist für mich, daß es diese Broschüre gibt. Hier wird versucht, eine Bresche für ältere Arbeitnehmer zu schlagen. Leider wird für mich nicht deutlich genug herausgearbeitet, wie Unternehmen, die Ältere einstellen, finanziell und sonstwie gefördert werden könenn. Es fehlen die harten betriebswirtschaftlichen Fakten, die überzeugen.

"Grundsicherung für Arbeitssuchende Sozialgesetzbuch Fragen und Antworten SGB II" heißt eine Broschüre, die kostenlos beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales (11017 Berlin, Bestellanschrift: 53107 Bonn) erhältlich ist.
Die Broschüre enthält den Gesetzestext, erklärt Fachbegriffe und liefert Berechnungsbeispiele. Die Broschüre versucht auch, in Dialogform wichtige Fragen zu beantworten. Wann wird eine Sperrzeit ausgesprochen? Wann muß man auf Sparguthaben zurückgreifen und Wertsachen verkaufen? Was ist hinsichtlich der Wohnung zu beachten? Fragen wie diese sollen hier beantwortet werden.
Ich stelle mir vor: Ich beziehe Arbeitslosengeld II. Eine Frage interessiert mich da ganz besonders: Wieviel Geld erhalte ich? Insbesondere die Frage, wieviel Geld ich für meine Wohnung erhalte, wird hier nicht beantwortet. Welche Miete, welche Nebenkosten mußt der Träger der Grundsicherung übernehmen? Hier fehlt eine verständliche Erklärung. Die Broschüre ist auch an anderen Stellen ungebau. Wann erhalten Ausländer Arbeitslosengeld II? Kann ich als Hartz IV - Empfängr eine berufliche Aus- oder Weiterbildung finanziert bekomme? Ein wenig mehr Tiefgang wäre an vielen Stellen schon sinnvoll.

Stadt Duisburg: Festschrift 100 Jahre Festschrift Stadtbibliothek Duisburg 1901 - 2001; Selbstverlag Duisburg 2001; ISBN: 3 - 89279 - 577 - 0; ohne Seiten- und Preisangabe

Jan - Pieter Barbian, Sigrid Kruse und Jens Holthoff sind die Autoren dieses Buches. Mit flotter Feder und unterstützt durch viele historische Fotos sowie ein verwegen - modernes Layout lassen sie die ersten 100 Jahre der städtischen Einrichtung lebendig werden. Die IKiBu - Internationale Kinder- und Jugendbuchausstellung ist hier genauso vertreten wie Lesungen oder die Veranstaltungen der Akzente. Die Broschüre ist ein hübscher Rückblick auf die Geschichte der Stadtbibliothek.

Duisburger Hafenvereinigung (Hrsg.): 275 Jahre Rhein - Ruhr - Hafen Duisburg Die Geschichte des Hafens von 1716 - 1991; Selbstverlag Duisburg 1991; 71 Seiten; ohne ISBN - Angabe

Reinhold Trapp ist der Autor dieser Broschüre. Historische Zeichnungen, Fotographien und Text ergänzen einander. Gründlich, detailliert und nachvollziehbar wird hier die Geschichte des Duisburger Hafens erzählt. So unspektakulär diese Geschichte verläuft, so grundsolide, also unspektakulär ist auch die Broschüre. Langweilig? Durchschnittlich? Nein, so würde ich die Broschüre nicht beschreiben. Wer komprimierte Infos zur lokalen Wirtschaftsgeschichte sucht, sollte diese Broschüre in seiner Privatbibliothek haben.

Friedhelm Stöters: Wedau Geschichte einer Siedlung; Selbstverlag Duisburg 1987; 191 Seiten; ohne ISBN- und Preis - Angabe

Entstehung und Entwicklung der Arbeitersiedlung Wedau, aber auch die Bahnanlage, das Ausbesserungswerk der Eisenbahn und die Sechs - Seen - Platte sind die Themen des Buches.
Eher unpersönlich und sachlich wirft der Autor einen Blick in die Geschite der Eisenbahnersiedlung im Süden Duisburgs. Er geht dabei detailliert und faktenorientiert vor. Viele historische Fotos ergänzen die Texte. Der Text ist zwar etwas unpersönlich geraten (Stöters berichtet über Ereignisse, nicht über Menschen); wer aber etwas über die Geschichte seiner Wedauer Heimat erfahren möchte, ist bei diesem Buch gut aufgehoben. Die viele Mühe und Arbeit, die das Recherchieren und Schreiben kostete, ist hier deutlich zu spüren. Steckt auch Herzblut drin? Ich bin mir nicht sicher. Das Buch ist doch ein wenig zu nüchtern dafür geraten. Aber egal. Alles in allem ist es fast schon ein wissenschaftliches Buch, das in jede gute heimatkundliche Bibliothek gehört.

Bürgerverein Duisburg-Mündelheim (Hrsg.): Mündelheim Heimat im großen Rheinbogen; Selbstverlag Duisburg ohne Jahresangabe; 311 Seiten; ohne Preis- und ISBN - Angabe

Das Buch erzählt von der Geschichte Mündelheims seit seinen Anfangstagen im 10. Jahrhundert. Unter zeitlichen Gesichtspunkten stehen dabei das 19. und insbesondere das 20. Jahrhundert im Vordergrund. Inhaltlich geht es hier nicht nur um Kommunalpolitik und die wirtschaftliche Entwicklung des südlichen Stadtteils Duisburgs. Insbesondere das soziale und kulturelle Leben wird hier behandelt; sei es nun Kirche, Brauchtum, Sport oder Karneval - sie alle kommen hier vor. Texte und historische Fotos ergänzen einander.
So entsteht ein lebendiges Bild vergangener Tage, bei dem die Menschen im Vordergrund stehen. So entsteht ein Sittengemälde vergangener Tage, bei dem man schon mit ein wenig Wehmut der guten alten Zeit nachtrauern möchte.

Bürgerverein Duisburg-Großenbaum / Rahm (Hrsg.): Rahm Dorfgeschichte Dorfgeschichten; Selbstverlag Duisburg 1994; 387 Seiten; ohne Preis- und ISBN - Angabe

Hans Bodemer, Günter Both, Wilfried Braun und Volkhard Riechmann heißen die Autoren dieses Buches. Wie bei solchen Werken üblich beschreiben sie alle wichtigen Ereignisse aus der Vergangenheit, wobei das 20. Jahrhundert am besten dokumentiert ist. Das Vereinsleben kommt genauso ergänzend hinzu wie Kirche und Kultur.
Rahm ist einer der südlichen Stadtteile Duisburgs. Es ist sicherlich spannend und reizvoll, sich mit der Geschichte der eigenen Heimat auseinanderzusetzen. Interessant ist das vorliegende Buch aber nur für eingefleischt Heimatforscher. Das Hier und Heute, die Gestaltung der Zukunft, die Betrachtung des Ganzen sind doch wichtiger als kleinkariertes Kirchturmdenken.

Harald Molder: Duisburg - Hüttenheim in alten Bildern; Verlag Europäische Bibliothek Zaltbommel / Niederlande 1985; ISBN 90 228 3085 5; 76 Seiten; Preis unbekannt

Harald Molder: Duisburg - Hüttenheim in alten Bildern Band 2; Verlag Europäische Bibliothek Zaltbommel / Niederlande; ISBN 90 - 288 - 6475 - X; 78 Seiten; Preis unbekannt

Die beiden Bücher beschreiben die Zeit von 1910 bis 1930. Sie zeigen sehr viele private Fotos, die das Leben der Menschen in dem neu entstehenden Stadtteil zeigen. So gesehen liegen hier sehr private, menschlich nahegehende Bücher vor, die wohl offensichtlich das offizielle Leben in dem südlichen Duisburger Stadtteil bewußt ausblenden. Texte ergänzen hier die Fotos.
Mir persönlich ist der Sinn dieser beiden Bücher nicht so ganz klar. Auf den ersten Blick versprühen die Bücher natürlich einen historischen Charme und eine menschliche Wärme, die die sprichwörtliche gute alte Zeit noch einmal lebendig werden lassen. Die Bilder sind aber nicht so unverwechselbar, als daß ich sie unbedingt Hüttenheim zuordnen könnte.

Peter Wey: Alte Zeiten - neue Zeiten 1100 Jahre Rumeln:
Verlag Anneli Wey Duisburg 1998; 174 Seiten; ohne ISBN- und Preisangabe

Der Autor beschreibt die über 1100 Jahre währende allgemeine Rumelner Lokalgeschichte und geht dann besonders auf Gilde, Mühle und Mühlenwinkel ein.
Ich persönlich staune ein wenig über dieses Buch. Da macht sich doch tatsächlich jemand die Mühe, die Geschichte dieses unbedeutenden Duisburger Stadtteils im Duisburger Westen aufzuschreiben. Ich stamme aus dem rechtsrheinischen Duisburger Süden

Sehen Staunen Wissen Das visuelle Lexikon 736 Seiten, 6.000 Abbildungen, 20.000 Begriffe; Gerstenberg - Verlag Hildesheim 1996; 736 Seiten; ISBN: 3 - 8067 - 4488 - 2

Das Universum, Erdgeschichte, Pflanzen, Tiere und Menschen, Geologie, Physik und Chemie, Schiene und Straße, See und Luft, die bildenden Künste, Architektur und Musik, Sport sowie die Dinge des täglichen Lebens, mit denen sich das Lexikon beschäftigt.
Hier liegt kein Lexikon im klassischen Sinne vor. Hier wird nicht ein Wort mit anderen Worten erklärt. Die Vorgehensweise ist eine andere. Zuerst gibt es ein Stichwort, beispielsweise "Mittelalterlicher Kirchenbau" (Seite 472). DIeser Begriff wird auf einer Doppelseite erklärt. Ein kurzer Text führt in die Thematik ein. Dann folgen diverse Bilder; in unserem Beispiel sind es sieben. Sie stellen eine mittelalterliche Kirche vor. Die wichtigsten Details werden gezeigt und mit ihrem Namen benannt, ohne erklärt oder in einen Zusammenhang zu anderen Details gestellt zu werden.
Ich weiß nicht. Ein wirkliches Lexikon ist das nicht für mich. Das Buch hat eher den Charakter eines hochwertigen Bilderbuchs. Die Informationen bleiben an der Oberfläche, wenn sie überhaupt geliefert werden. Ein Lexikon ist ein in der Regel alphabetisch geordnetes Nachschlagewert, das von wissenschaftlich ausgebildeten Lexikographen verfaßt ist und stichwortartig bestimmte Wissensgebiete behandelt. So definiert ein Literaturlexikon den Begriff "Lexikon". Man kann nun darüber streiten, welche Herangehensweise modern und angemessen ist, um ein bestimmtes Wissensgebiet zu beschreiben. Sind Fotos, Zeichnungen, Graphiken und Tabellen erlaubt? Wer gehört zur Zielgruppe des Lexikons? Welches Thema soll wie intensiv besprochen werden?
Unabhängig davon, wie ich diese Fragen beantworte, muß ein Lexikon (Fach-)Begriffe definieren und Zusammenhänge herstellen. Allein schon dieser erklärende Moment fehlt in dem vorliegenden Lexikon völlig.
An dieser Stelle wundere ich mich über mich selbst. Warum betreibe ich überhaupt eine solche Wortklauberei? Das vorliegende Buch ist kein Lexikon und damit basta. Es ist bestenfalls eine grobe Beschreibung unserer Welt. Wer tiefergehende Informationen sucht, der wird Fachliteratur zur Hand nehmen müssen.

Harald Molder & Werner Schulz: Hüttenheim Eine Wanderung durch das alte Hüttenheim; Verlag Ferdi Seidelt Duisburg 1987; ISBN: 3 - 925309 - 09 - 8; 64 Seiten; Preis unbekannt
"Das hier vorliegende Buch soll anhand alter Fotos ein Streifzug durch das alte Hüttenheim sein. Mit der Auswahl der Fotos sollte versucht werden, eine Wanderung durch 75 Jahre Hüttenheimer Geschichte zu machen. Hierbei wurden auch Aufnahmen besonderer Ereignisse verwendet. Doch soll das Buch nicht den Eindruck einer Festschrift erwecken. Es soll auch nicht allein eine bildliche Wanderung durch das alte Hüttenheim sein. Vielmehr wurde hier der Versucht gemacht, die Verbundenheit seiner heutigen Bewohner mit ihrer Heimat zu festigen, beziehungsweise erst wiederherzustellen. Für die ehemaligen Hüttenheimer soll es eine Erinnerung sein an längst vergangene Zeiten, die wohl so nicht mehr wiederkehren," lese ich auf dem hinteren Buchdeckel anstelle einer richtigen Inhaltsangabe.
Kaiserreich, Weimarer Republik, Drittes Reich, 2. Weltkrieg und Adenauer - Ära werden hier noch einmal kurz lebendig. Überwiegend private Fotos stellen das historische Hüttenheim vor. Doch wirkliche Informationen über den südlichen Duisburger Stadtteil sind hier nicht enthalten. Wie sieht die Bevölkerungsentwicklung aus? Wie sieht die wirtschaftliche, soziale, kulturelle, sportliche und städtebauliche Entwicklung Hüttenheims aus? Infos erhalte ich keine. Nun ja, vielleicht erwarte ich auch zu viel. Hüttenheim ist ein junger Stadtteil, der aus einer Arbeitersiedlung heraus entstand.

Von der "Festschrift zur 100 - Jahrfeier der evangelischen Gemeinde Wanheim - Angerhausen am 30. September 1956" sei erwähnt, daß es ein Exemplar davon in der Duisburger Stadtbücherei gibt. Und sogar noch ausleihbar ist. Viel historischer Charme ist hier zu spüren, wenn man heute, über 50 Jahre später, die Broschüre erneut in den Händen hält Eine gute Papierqualität, die viele Werbung und der kurze, knappe Text zeugen von einem Wohlstand sowie materiellen und geistigen Reichtum, von dem die Gemeinde heute noch nur träumen kann.
Auch die "Festschrift 450 Jahre Großenbaum 1532 - 1982", die vom "Festkomitee 450 Jahre Großenbaum herausgegeben wurde, enthält sehr viel Werbung. Max Pannenbecker und Wolfgang Tatschke stellen die Geschichte des südlichen Duisburger Stadtteils vor. Die Kirchengemeinden, Sport- und sonstigen Vereine sowie politischen Parteien kommen hinzu. Auch wenn die Werbung die Festschrift finanziert, so raubt sie ihr doch jeglichen Charme. Der Stadtteil wird hier nicht wirklich vorgesteltl. Dies ist einer jener lustlos - nichtssagenden Broschüren, wie man sie wahrscheinlich zuhauf als Festschrift findet. Das hier besprochene Exemplar befindet sich ebenfalls in der Duisburger Stadtbücherei.

Dieter Schweer / Wolf Thieme (Hrsg.): RWE Ein Konzern wird transparent Der gläserne Riese; Gabler Verlag Wiesbaden 1998; ISBN 3 - 409 - 01898 - 0; 318 Seiten

Die Rheinisch - Westfälische Elektrizitätswerke
werden am 25. April 1898 in Essen gegründet. Damit beginnt eine Unternehmensgeschichte, die über 100 Jahre andauern soll. Eingebettet in die zeitgeschichtlichen Zusammenhänge ist das Buch eine Reise durch die Unternehmens- und Technologiegeschichte. Fotos ergänzen den Text. Sehr detailliert und umfangreich, dabei liebevoll und doch distanziert und irgendwie auch oberflächlich wirken die Texte. Sie sind zu sachlcih und nüchtern geschrieben, um wirklichen einen Einblick in frühere Geschäftsaktivitäten zu geben.
Doch Vorsicht! Getreu dem Leitwort "RWE 1898 - 1998 Rückblick Einblick Ausblick" beschreibt das Buch auch Großprojekte des Unternehmens aus heutigen Tagen. Auch wenn die Texte im Stile einer Reportage geschrieben sind, steht hier doch eindeutig die Vermittlung von Informationen im Vordergrund. Der Mensch ist hier nur Mittel zum Zweck, nur Gestaltungselement, der den Text lebendig gestalten soll.
Ein Essay von Günter Haaf zum vermeintlichen Widerspruch von Ökologie und Ökonomie soll einen Blick in die Zukunft werfen. Er steht stellvertretend für alle anderen Texte, die unter das Stichwort "Ausblick" fallen. Sehr allgemein macht sich Haaf hier Gedanken über den Umweltschutz und wie er mit der Betriebswirtschaftslehre in Einklang gebracht werden kann. Es fehlen die Visionen, wie Strom in Zukunft erzeugt, vertrieben und genutzt werden kann. Welche (Kern-)Kompetenzen hat das Unternehmen? Wie sieht die gesellschaftliche Verantwortung des Unternehmens aus? Wie sieht die strategische Ausrichtung des Konzerns aus? Allein schon diese Themen werden nicht scharf genug herausgearbeitet. Das Buch wird zwar seinem Ansatz gerecht, die Geschichte aufzuarbeiten; der Blick in die Zukunft bleibt aber zu diffus?

Helmut Schrey: Mordaffäre Shakespeare Wissenschafts - Krimi - Satire mit professoralem Anhang; Verlag Gilles & Francke Duisburg 1988 (Edition des Kandidaten Jobs Satirische Spiegelungen), ISBN: 3 - 925348 - 15 - 8; 143 Seiten; Preis unbekannt.

Kultur- und Stadthistorisches Museum der Stadt Museum (Hrsg.): Duisburg und seine Stadtteile 1000 Stücke aus der Stadtgeschichte; Gert Wohlfarth GmbH Verlag Fachtechnik + Mercator - Verlag Duisburg 2005; ISBN: 3 - 87463 - 392 - 6; 96 Seiten; ohne Preisangabe

"Das Kultur- und Stadthistorische Museum stellt erstmals alle Duisburger Stadtteile in einem Band vor. Das Buch ist eine Entdeckungsreise in die bewegte und bewegende Vergangenheit einer Großstadt vor den historischen Anfängen der christlichen Zeitrechnugn bis in die Gegenwart. Das Buch ist ein Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung, die vom 23. 10. 2005 bis zum 29.1. 2006 im Kultur- und Stadthistorischen Museum zu sehen war," berichtet die Inhaltsangabe.
Und tatsächlich! Sehr bildreich werden die Duisburger Stadtteile von Norden nach Süden geordnet vorgestellt. Beeckerswerth und Neuenkamp kommen hier also genauso vor wie Mündelheim, Bissingheim, Wanheim - Angerhausen und Wanheimerort. Gut lesbar sind die Texte, wenn auch oberflächlich. Sie stammen von Ralf H. Althoff, Saskai Bendrich, Marc Olejniczak, Werner Pöhling, Doris Ricken und Ralf Westeroth.
Über die Ausstellung erfahre ich an dieser Stelle nichts. Was allerdings auch nicht sofort auffällt. DIe Duisburger Lokalgeschichte ist doch spannend genug, um das Buch in einem Rutsch durchzulesen und sich erst hinterher Gedanken über den Inhalt zu machen.

Bergwerksgesellschaft Walsum (Hrsg.): Walsum Vom Dorf zur Industriegemeinde; Eigenverlag Duisburg 1955; 83 Seiten, ohne Preis- und ISBN - Angabe

Prof. Dr. Dr. Stampfuß ist der Autor dieses heimatkundlichen Werkes. Unterstützt durch viele Fotos und Abbildungen läßt Stampfuß hier noch einmal die Vergangenheit lebendig werden. Stampfuß fängt tatsächlich noch einmal am Anfang an, was wörtlich zu nehmen ist. Seine Ausführungen starten beim Beginn der Naturlandschaft; Stampfuß spannt dann den Bogen bis in die Neuzeit und läßt die Ausführungen in den `30er Jahren enden.
Die Broschüre versprüht viel historischen Charme. Es fängt bei der guten Papierqualität an; der liebevolle, persönliche und sich auf das Wesentlich beschränkende Erzählstil gibt einen guten Eindruck vom Leben in früheren Tagen. Daß dabei die wirtschaftliche Entwicklung (insbesondere die Erschließung der Gemeinde durch Thyssen) irgendwann in den Vordergrund rückt, ist fast schon natürlich, wenn man den Herausgeber bedenkt.
Ich finde diese Broschüre in der Stadtbücherei Duisburg. Ich bin schon überrascht, wie lange dort Literatur aufbewahrt wird.

Wilhelm Lehmbruck - Museum der Stadt Duisburg: Studioausstellungen Heft 4 Lehmbruck + Italien Zeichnung Graphik Plastik, Selbstverlag Duisburg 1978; 79 Seiten; ohne ISBN- und Preisangabe

Die Ausstellung im Georg - Kolbe - Museum Berlin fand vom 26.9. - 5.11.1978 statt, die im Wilhelm - Lehmbruck - Museum der Stadt Duisburg vom 17.11.1978 - 14.1.1979 und die im Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster vom 4.2. - 18.3.1979. Sie beschäftigte sich mit dem berühmtesten Sohn Duisburgs und vermittelte die Eindrücke, die er in Italien gewann.
Unterstützt durch diverse Fotos liefert Ernst Giese einen kurzen Wortbeitrag ab, in dem er den Einfluß der italienischen Kunst auf Lehmbruck und sein Werk nachgeht. Der weitaus umfangreichere Teil zeigt Zeichnungen, Radierungen, Skizzen, Studienblätter, Reliefs, Gipsskulpturen und viele andere Kunstwerke.
Ich bin nun kein ausgewiesener Kunst- und Lehmbruck - Experte. Von daher kann ich jetzt nichts weiter zu den abgebildeten Kunstwerken sagen. Hintergrundinformationen fehlen hier völlig. Als Laien fällt es mir daher sehr schwer, die Kunst irgendwie einzuordnen, geschweige denn zu bewerten. Das Buch hat für mich eher den Charakter eines Ausstellungskataloges; irgendeinen nennenswerten Beitrag zur Kunst - Wissenschaft oder zur Kunstgeschichte sehe ich hier nicht.

"Der Steinkohlenbergbau im Rheinhauser Raum Aus der Geschichte von Diergardt - Mevissen 1910 - 1973" heißt ein Buch von WIlhelm Hörning aus dem Jahre 1983. Auf 57 Seiten und unterstützt durch diverse Fotos, Abbildungen und Tabellen beschreibt der Autor lokale, recht kurze Bergbaugeschichte.
Sie, liebe Leser, haben es bestimmt schon gemerkt: Ich kann Ihnen weder ISBN - Nummer, Preis noch Verlag nennen. Sie sind nicht angegeben. Schrifttyp, Layout, Auswahl der Fotos - sie lassen alle darauf schließen, daß das Buch reine Liebhaberei ist. Ich wüßte noch nicht einmal, ob das Buch überhaupt im Buchhandel erhältlich ist.

Bernhard Schleiken: Materialien zur Walsumer Geschichte Band 1 Walsum - Höfe, Kirche und Kommende Walsumer Geschichte von den Anfängen bis zur Industrialisierung in Artikeln, Vorträgen und Aufsätzen; Selbstverlag 2001, 425 Seiten; ohne Preis- und Inhaltsangabe

Der Titel ist hier Programm. Der Autor erzählt sehr detailliert, umfangreich und sachkundig aus der Geschichte des nördlichsten Duisburger Stadtteils. Die Kirchengeschichte kommt hier genauso vor wie die politische und Kulturgeschichte. Auch wenn hier immer wieder von Menschen berichtet wird, so ist das Buch doch irgendwie unpersönlich geraten. Die Fakten stehen im Vordergrund. Es fehlen Personenbeschreibungen und Charakterzeichnungen; Fotos sind hier noch weniger vorhanden. Ich bin mir nicht sicher, ob es sich lohnt, dieses Buch zu lesen. Man muß schon stark gefühlsmäßige Beziehungen zu Walsum besitzen, um zu dem Buch zu greifen.

Bernd Hendricks: 160 Täge und Nächte in Rheinhausen; Pahl - Rugenstein - Verlag Köln 1988; 268 Seiten; ISBN: 3 - 88142 - 439 - 3; 14,80 DM
Als reine Bleiwüste angelegt, beschreibt das Buch den Arbeitskampf der Kruppianer um ihr Werk im Duisburger Stadtteil Rheinhausen im Jahre 1987.
Sehr persönlich, teilweise menschlich nahegehend und anrührend sind die Ausführungen, sehr anschaulich und aus der Sicht der "kleinen Leute". Die politische Gesinnung des Autoren, nämlich der Kommunismus, ist dabei sehr deutlich zu spüren, auch wenn er nicht offen angesprochen wird. (Zu jener Zeit arbeitet Hendricks als Redakteur für die DKP - Tageszeitung "Unsere Zeit") Hier geht es um den Einsatz für die Arbeiter.
Wie soll ich sagen? Der Kampf um Rheinhausen ist längst Geschichte. Ein Buch wie das vorliegende ist zwar einerseits ein Dokument der Zeitgeschichte. Andererseits bietet es keinen Ausblick in die Zukunft. Von daher wundert es mich schon, daß ich ein solches Buch überhaupt in der Duisburger Stadtbücherei findet. Gibt es keinen neutralen Bericht des Arbeitskampfes der Kruppianer?