Düsseldorf/Duisburg, 19. Oktober 2023 - Der
preisbereinigte Auftragseingang im Bauhauptgewerbe ist im zweiten
Quartal 2023 um 6,1 Prozent gegenüber dem entsprechenden
Vorjahresquartal gesunken. Wie Information und Technik
Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, war die
Auftragslage vor allem im Tiefbau (−7,8 Prozent) niedriger als im
zweiten Quartal 2022. Damit waren die Auftragseingänge im Tiefbau
das fünfte Vierteljahr in Folge rückläufig. Im Hochbau war die
Auftragslage im zweiten Quartal 2023 um 4,6 Prozent niedriger als im
entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Diese und weitere
interessante Informationen zu wirtschaftsstatistischen Sachverhalten
hat das Statistische Landesamt jetzt im neuen „KonjunkturMonitor
NRW" veröffentlicht. Das interaktive Angebot
bündelt konjunkturrelevante Daten aus den Themenbereichen
Produzierendes Gewerbe, Handel und Dienstleistungen. Mithilfe dieses
neuen Tools kann eine Vielzahl von Ergebnissen der
Wirtschaftsstatistiken für NRW in einem Dashbord visualisiert
werden. Beispielsweise zeigt der Blick auf die monatliche
Entwicklung der Zahl der Baugenehmigungen von neuen Gebäuden – einem
Frühindikator für die Konjunkturverläufe im Hochbau – dass vorerst
nicht mit einer wesentlichen Verbesserung der Auftragslage zu
rechnen ist: Die genehmigte Wohnfläche in geplanten Wohngebäuden war
im zweiten Quartal 2023 um 35,1 Prozent niedriger als im
entsprechenden Vorjahreszeitraum. In Nichtwohngebäuden war die
genehmigte Nutzfläche sogar um 40,2 Prozent niedriger als von April
bis Juni 2022. Die Industrienachfrage in NRW ist ebenfalls
rückläufig. Im zweiten Quartal 2023 sanken die Auftragseingänge im
Verarbeitenden Gewerbe gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal
um 6,0 Prozent. Im zweiten Quartal 2023 verringerte sich die Zahl
der Bestellungen aber zumindest weniger schnell: Noch im vierten
Quartal 2022 und im ersten Quartal 2023 wurden die entsprechenden
Vorjahresergebnisse um 11,8 bzw. 11,6 Prozent unterschritten.
Im NRW-Einzelhandel lag der Index der preisbereinigten Umsätze
im zweiten Quartal 2023 um 1,9 Prozent unter dem entsprechenden
Vorjahreswert. Damit liegt der Einzelhandelsumsatz bereits im
vierten Quartal in Folge unter dem der Vorjahresquartale. Ebenso
setzt sich im Außenhandel der Abwärtstrend weiter fort. Die Tonnage
der exportierten Güter lag im zweiten Quartal 2023 mit −11,8 Prozent
erneut unter dem Ergebnis des entsprechenden Vorjahresquartals. Auch
die importierten Gütermengen waren mit einem Rückgang von
4,2 Prozent erstmals nach neun Quartalen wieder niedriger als im
zweiten Vierteljahr 2022. Die Anbieter im Dienstleistungssektor
erzielten in den letzten Quartalen steigende Umsätze. Der niedrigste
Umsatzanstieg – nach Preisbereinigung – wurde für das zweite Quartal
2023 (−1,2 Prozent) ermittelt. Im vierten Quartal 2022 und im
ersten Quartal 2023 hatten die Anbieter noch Zuwächse von 4,4 bzw.
3,3 Prozent zum jeweiligen Vorjahreszeitraum verbuchen können.
Der KonjunkturMonitor NRW bietet für eine Vielzahl von
Wirtschaftsindikatoren anschauliche Visualisierungen. Zusätzlich
können auch Vergleiche zwischen den Ergebnissen von
Nordrhein-Westfalen und Deutschland gemacht werden. In dem Dashboard
können beispielsweise Indikatoren und Messzahlen des Verarbeitenden
Gewerbes für die Berichtsjahre von 2015 bis 2023 unter Betrachtung
einzelner Wirtschaftszweige visualisiert werden. Zurzeit bietet
die Anwendung bereits grundlegende Möglichkeiten zur Datenanalyse
sowie zum Teilen und Herunterladen individuell erstellter Grafiken
und Daten. In den kommenden Monaten wird sowohl das Angebot an
Indikatoren und Messzahlen als auch die technischen Funktionalitäten
weiter ausgebaut. Der KonjunkturMonitor NRW ist kostenfrei und ohne
Registrierung nutzbar.
IT.NRW als Statistisches Landesamt
erhebt und veröffentlicht zuverlässige und objektive Daten für das
Bundesland Nordrhein-Westfalen für mehr als 300 Statistiken auf
gesetzlicher Grundlage. Dies ist dank der zuverlässigen Meldungen
der Befragten möglich, die damit einen wichtigen Beitrag für eine
informierte demokratische Gesellschaft leisten. Nur auf Basis
aussagekräftiger statistischer Daten können Entscheidungen in
Politik, Wirtschaft und Wissenschaft getroffen werden.
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