Düsseldorf/Duisburg, 19. Februar 2025 - Die
effektiven Bruttomonatsverdienste der Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer in Nordrhein-Westfalen waren im Jahr 2024 real – also
preisbereinigt – um 2,7 Prozent höher als im Jahr 2023. Dies war der
höchste Anstieg der Reallöhne der letzten 15 Jahre. Wie
Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches
Landesamt mitteilt, war der im Vergleich zu den beiden Vorjahren
gemäßigte Anstieg der Verbraucherpreise im Jahr 2024 (+2,2 Prozent)
hauptverantwortlich für den außergewöhnlich starken Reallohnzuwachs.
Allerdings war mit einem Plus von 5,0 Prozent auch ein ungewöhnlich
hoher Anstieg der Nominallöhne zu verzeichnen, der jedoch etwas
niedriger als im Jahr zuvor (2023: 6,0 Prozent) ausfiel. Das
überdurchschnittliche Nominallohnwachstum der vergangenen beiden
Jahre ist maßgeblich auf die Zahlung von Inflationsausgleichsprämien
sowie relativ hohen Tariflohnerhöhungen und tariflichen
Einmalzahlungen zurückzuführen.
Beginnend mit dem ersten
Quartal 2023 wurde die Berichterstattung über die Entwicklung der
Nominal- und Reallöhne umgestellt: Während bislang lediglich die
Verdienstentwicklung der Vollzeitbeschäftigten abgebildet wurde,
wird nun die Verdienstentwicklung aller Beschäftigten dargestellt.
Dadurch weichen die hier dargestellten Ergebnisse von früheren
Veröffentlichungen ab. Ab dem Berichtsjahr 2022 hat die
Verdiensterhebung (VE) die Vierteljährliche Verdiensterhebung (VVE)
als Datenquelle abgelöst. Die Daten ab dem Jahr 2022 sind daher nur
eingeschränkt mit früheren Daten vergleichbar. IT.NRW erhebt
und veröffentlicht als Statistisches Landesamt zuverlässige und
objektive Daten für das Bundesland Nordrhein-Westfalen für mehr als
300 Statistiken auf gesetzlicher Grundlage. Dies ist dank der
zuverlässigen Meldungen der Befragten möglich, die damit einen
wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten.
Aussagekräftige statistische Daten dienen als Grundlage für
politische, wirtschaftliche und soziale Entscheidungen. Sie stehen
auch der Wissenschaft und allen Bürgerinnen und Bürgern zur
Verfügung.
NRW: Zahl der
Erwerbstätigen auch 2024 mit 9,84 Millionen auf hohem Niveau, 13.300
mehr als 2023 Düsseldorf/Duisburg, 29. Januar 2025 -
In Nordrhein-Westfalen waren 2024 insgesamt 9,84 Millionen Personen
erwerbstätig. Das waren 0,1 Prozent oder 13 300 Personen mehr als
ein Jahr zuvor. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen
als Statistisches Landesamt anhand vorläufiger Berechnungen
mitteilt, war der Anstieg geringer als in den Vorjahren. So war die
Zahl der Erwerbstätigen in NRW in 2022 noch um 1,5 Prozent und 2023
um 0,6 Prozent gestiegen.
Auch deutschlandweit fiel der
Zuwachs der Erwerbstätigenzahl moderat aus und erhöhte sich um
lediglich 0,2 Prozent auf 46,08 Millionen (+72 000). Die Entwicklung
in den Bundesländern rangierte von +0,9 Prozent im Stadtstaat
Hamburg bis −0,8 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen.
Zahl der Erwerbstätigen im Produzierenden Gewerbe um
0,7 Prozent gesunken Erstmals seit 2021 sank die Zahl
der Erwerbstätigen im Produzierenden Gewerbe NRWs. Sie war mit rund
2,11 Millionen Erwerbstätigen um −0,7 Prozent (−15 700) niedriger
als im Vorjahr – nach Zuwächsen in den Jahren 2022 (+0,5 Prozent)
und 2023 (+0,3 Prozent). Zu der negativen Entwicklung hat das
Verarbeitende Gewerbe mit −1,3 Prozent beigetragen. Im Baugewerbe
belief sich das Minus auf 0,3 Prozent.
Rund 78
Prozent der Erwerbstätigen arbeitete 2024 im Dienstleistungsbereich
Der Dienstleistungsbereich insgesamt verzeichnete im Jahr 2024
einen Zuwachs um 0,4 Prozent (+29 200) auf 7,65 Millionen
Erwerbstätige. Im Bereich „Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information
und Kommunikation” blieb die Erwerbstätigenzahl unverändert. Mit
einem Anstieg um 1,3 Prozent im Bereich „Öffentliche und sonstige
Dienstleister, Erziehung, Gesundheit” konnte der Rückgang
(−0,9 Prozent) im Bereich „Finanz-, Versicherungs- und
Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen” mehr als
kompensiert werden.
Damit arbeiteten 2024 in NRW
77,8 Prozent der Erwerbstätigen im Dienstleistungsbereich; im
Produzierenden Gewerbe betrug der Anteil 21,5 Prozent. Der Anteil im
Bereich Land- und Forstwirtschaft lag bei 0,8 Prozent.
Die
hier vorgestellten Ergebnisse basieren auf Berechnungen im Rahmen
der Generalrevision 2024 des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung
der Länder” zum Berechnungsstand Januar 2025. Die Generalrevision
dient der Überprüfung aller bisherigen Datenquellen, sämtlicher
Rechenmethoden und aller bereits publizierten Ergebnisse ab dem Jahr
1991. Informationen zur Revision und weitere Ergebnisse zur
Erwerbstätigkeit finden Sie auf der Internetseite des AK ETR unter
https://www.statistikportal.de/de/etr
Die Angabe der
Erwerbstätigkeit erfolgt als Jahresdurchschnitt am Arbeitsort
(Inlandskonzept), d. h. die Angaben beziehen sich auf Erwerbstätige,
die im Berichtsjahr – unabhängig von ihrem Wohnort – ihren
Arbeitsplatz in Nordrhein-Westfalen hatten. In die
Erwerbstätigenrechnung einbezogen sind – neben den
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten – auch Beamte, marginal
Beschäftigte sowie Selbstständige und mithelfende
Familienangehörige.
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