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NRW-Wirtschaft deckte 2022 ihren Wasserbedarf zur Hälfte aus Flüssen
IT.NRW

Düsseldorf/Duisburg, 20. September 2024 - Im Jahr 2022 hat die nordrhein-westfälische Wirtschaft rund 2 510 Millionen Kubikmeter Wasser gewonnen.
Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anhand vorläufiger Daten anlässlich des Internationalen Tags der Flüsse am 22. September 2022 mitteilt, wurden mit 1 344 Millionen Kubikmeter rund 53,6 Prozent des benötigten Wasserbedarfs aus Flusswasser gewonnen.

Hauptsächlicher Wassernutzer war die Energieversorgung, die 1 172 Millionen Kubikmeter – 79,1 Prozent davon Flusswasser – als Kühlwasser für den Kraftwerksbetrieb einsetzte. Zu den wasserintensiven Branchen des Verarbeitenden Gewerbes gehören in NRW die Metallerzeugung und -bearbeitung sowie die Herstellung von chemischen Erzeugnissen, die weitere 323 bzw. 57 Millionen Kubikmeter Flusswasser für Kühl- oder Produktionszwecke verwendeten. Das machte 94,5 bzw. 29,4 Prozent der jeweils gewonnenen Wassermenge aus.

In geringerem Umfang (4,0 bzw. 27,6 Prozent) wurde Grundwasser gewonnen und zur weiteren Bedarfsdeckung Wasser aus dem öffentlichen Netz bezogen, sofern Flusswasser am Betriebsstandort nicht verfügbar war oder qualitativ hochwertiges Wasser zum Beispiel für Produktionszwecke gebraucht wurde. Dagegen setzt die Trinkwasserversorgung im Land überwiegend auf Grund- und Quellwasser. Von den 1 208 Millionen Kubikmeter gewonnenen Trinkwassers waren im Jahr 2022 knapp 8 Millionen Kubikmeter Flusswasser.  

Rund 93 Prozent des entnommenen Flusswassers stammte aus dem Niederrhein und seinen Nebenflüssen  
Die Flussgebiete im Land unterscheiden sich in ihrer Bedeutung als Wirtschaftsstandort. Wasser ist ein Produktionsfaktor, da Wärmekraftwerke und das wasserintensive Verarbeitende Gewerbe auf eine ausreichende Wasserführung (Abflussmenge) angewiesen sind. Diese kann insbesondere der Rhein gewährleisten. So stammten 2022 von den gut 1 344 Millionen Kubikmeter entnommenen Flusswassers 92,7 Prozent (1 246 Millionen Kubikmeter) aus dem Niederrhein und seinen Nebenflüssen wie Ruhr, Erft und Lippe. Davon entfielen 870 Millionen Kubikmeter auf die Energieversorgung und 323 Millionen Kubikmeter auf die Metallerzeugung und -bearbeitung. Aus der Weser und ihren Nebenflüssen stammten mit 60 Millionen Kubikmetern rund 4,4 Prozent des von der Wirtschaft benötigten Flusswassers.  

2022 leitete die NRW-Wirtschaft 1 432 Millionen Kubikmeter Wasser in Flüsse ein  
Die Größenordnung der Flusswasserentnahme spiegelt sich auch in den Abwassereinleitungen wider. So wurden 2022 in den Niederrhein rund 1 337 Millionen Kubikmeter und in die Weser 57 Millionen Kubikmeter Abwasser aus wirtschaftlicher Tätigkeit direkt eingeleitet. Die Direkteinleitungen im Land lagen über alle Wirtschaftsbereiche hinweg bei 1 432 Millionen Kubikmeter, wobei das Abwasser je nach Beschaffenheit vor der Einleitung in betriebseigenen Anlagen behandelt wurde. Die Daten zu den Einleitungen beziehen sich nicht allein auf Flusswasser nach der Nutzung, sondern auf das gesamte direkt eingeleitete Abwasser unabhängig von dessen Herkunft.  



NRW: Durchschnittliche Wasserabgabe an Haushalte im Jahr 2022 gesunken
Düsseldorf/Duisburg, 8. August 2024 - Im Jahr 2022 betrug die durchschnittliche Wasserabgabe pro Kopf und Tag an Haushalte einschließlich Kleingewerbe in Nordrhein-Westfalen 135,0 Liter.
Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, verringerte sich 2022 der Verbrauch um 3,4 Liter pro Kopf und Tag im Vergleich zu 2019 (138,4 Liter). Trotz des Trockenjahres 2022 sank der Wasserverbrauch.  

Fast die Hälfte der Gesamtfördermenge war Grundwasser  
Insgesamt sorgten 360 Unternehmen und Einrichtungen 2022 für die ordnungsgemäße Durchführung der öffentlichen Wasserversorgung. Hierbei waren die Einwohnerinnen und Einwohner mit 99,1 Prozent nahezu flächendeckend an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen. Insgesamt wurden 1 042,6 Millionen Kubikmeter Trinkwasser an private Haushalte und kleine Gewerbebetriebe abgegeben. Das waren 2,1 Prozent weniger als 2019 (1 064,7 Millionen Kubikmeter).

Fast die Hälfte der Fördermenge (1 217,1 Millionen Kubikmeter) der öffentlichen Wasserversorger deckte das Grundwasser mit 47,6 Prozent (579,4 Millionen Kubikmeter) ab. Es folgten angereichertes Grundwasser mit 23,1 Prozent (281,2 Millionen Kubikmeter), See- und Talsperrenwasser mit 16,4 Prozent (200,1 Millionen Kubikmeter) sowie Quellwasser, Uferfiltrat und Flusswasser mit zusammen 12,9 Prozent (156,4 Millionen Kubikmeter).  

Regionale Unterschiede beim Wasserverbrauch  
Regional betrachtet schwankt der Wasserverbrauch in NRW zwischen 97,8 Litern (Stadt Solingen) und 169,1 Litern (Stadt Bottrop). Die höchsten durchschnittlichen Wasserverbräuche von 150 Litern und mehr pro Tag sind beispielsweise in den Städten Bottrop, Düsseldorf, Mülheim an der Ruhr und Köln zu beobachten.
Weniger als 110 Liter waren es in den Städten Solingen, Bonn, Remscheid, Bonn, Höxter und dem Kreis Warendorf.  

Die Erhebung der öffentlichen Wasserversorgung wird alle drei Jahre durchgeführt und stellt grundlegende Informationen zum Stand und zur Entwicklung der öffentlichen Trinkwasserversorgung für wasserwirtschaftliche Analysen und Planungen bereit.