Duisburg, 30.
Dezember 2012 - Begonnen hatte das Jahr und auch die Saison
2012/2013 mit Oliver Reck als MSV-Trainer und jeweils fünf
Niederlagen in Serie. Enden wird 2012 mit Kosta Runjaic, der
seit dem fünften Spieltag Trainer der Zebras ist.
Dazwischen liegen 34 Zweitbundesligaspiele, aus denen der MSV
nur 40 Punkte bei 11 Siegen holen konnte.
In der
aktuellen Saison mussten die treuen MSV-Fans bis zum siebten
Heimspiel, am 14. Spieltag, warten, um den ersten Heimsieg -
2:1 gegen Aue - feiern zu dürfen.
Man darf dabei aber
nicht vergessen, dass der MSV bereits vor dem ersten
Spieltag auf wichtige Spieler durch langfristige
Verletzungen verzichten musste. Am Schlimmsten erwischte es
Mittelfeldmotor Jürgen Gjasula, der Anfang Juli 2012 mit
einer Herzmuskelentzündung als Folge einer schweren
Virus-Infektion ausfiel. Dazu Timo Perthel mit einem
Mittelfußbruch, Markus Bollmann mit Rückenproblemen und
nachfolgendem Mittelfußbruch, auch Rückkehrer Julian Koch
fiel mit eingerissenem Meniskus erneut aus. Die
'Verletzungsseuche' hatte den MSV, wieder einmal, fest im
Griff. Nach dem ersten Heimsieg gegen Aue gesellte sich auch
noch Felix Wiedwald, die Nummer eins im Tor der Zebras, mit
einem gebrochenen Mittelhandknochen dazu.
Im Dezember
konnte der MSV mit drei Siegen in Folge doch noch den
Befreiungsschlag landen und auch den Fans mit einem
4:2-Heimsieg, nach 0:2-Rückstand zur Halbzeit, über
Regensburg ein versöhnliches Weihnachtsgeschenk 'unter den
Baum legen'.
Nicht nur sportlich, auch finanziell
war
2012 ein schwarzes Jahr für den MSV. Sponsoren wie RWE
brachen weg, die TV-Gelder rutschten durch die viel
schlechtere Platzierung - allein 12 Spieltage auf dem
letzten Tabellenplatz - als in der finanziellen Planung
angenommen, in den Keller und die Stadionmiete ist zwar "im
Gespräch", sorgt aber immer noch für 'Miese' im
Millionenbereich. Im November raschelten Begriffe wie
"Lizenzentzug" und "Insolvenz" durch den Blätterwald. Das
"Erste und langfristige Hilfepaket" der
Stadiongesellschafter, mit Ex-MSV-Präsident Walter Hellmich
an der Spitze, war an die Forderung gekoppelt, endlich eine
neue und zeitgemäße Vereinssatzung und wurde, neben einer
Minderheit MSV-Fans, die eher den "Neuanfang" in der vierten
oder fünften Liga in Kauf nehmen als die Hilfe eines
'Hellmichs' annehmen würden, auch von den ehrenamtlichen
"Führungskräften" des Vereins abgelehnt. Schlussendlich
konnte MSV-Geschäftsführer Roland Kentsch dann nach dem
letzten Spiel, dem 4:2-Sieg gegen Jahn Regensburg, dann doch
von "erledigten Hausaufgaben" und "wir sind finanziell auf
einem guten Weg" sprechen.
Zu guter Letzt liegt der neue Satzungsentwurf aktuell den
MSV-Gremien vor und wird im Januar 2013 den Mitgliedern
vorgestellt.
Ist am Ende doch alles gut? Jein.
Insbesondere das 'Nachtreten' von dem
zurückgetretenen Vorstandsvorsitzenden Andreas Rüttgers
(Foto oben 4. v. l.) in einer "Pressekonferenz im kleinsten
Kreis" hinterlässt mehr als einen Beigeschmack und zöge im
sportlichen Bereich einen Platzverweis und Sperre nach sich.
Zumal man MSV-Geschäftsführer Roland Kentsch, für so manchen
eher kein Sympathieträger, nicht vorwerfen kann, mit Zahlen
zu tricksen. Die stimmten bis dato immer, auch wenn sie
unterm Strich Rot waren.
Gewinner
gab es in diesem tristen Jahr bei den Zebras auch.
Srdjan Baljak, der nach seiner schweren Verletzung in den
letzten Spielen wieder an seine alte Form anknüpfte, der
21-jährige Dustin Bomheuer, der sich eigentlich in der U23
"austoben" sollte, stand bei zehn Einsätzen sieben Mal in
der Startelf und natürlich Jürgen Gjasula, der nach der
überstandenen Herzmuskelentzündung seit Anfang Dezember im
Aufbautraining steht.
Wünsche für das Jahr 2013?
Dass die MSV-Fans so einmalig bleiben wie sie sind und den
MSV Duisburg auch in sehr schwierigen Situationen weiter
unterstützen und anfeuern. Die Aktion '12:12' hat gezeigt,
dass Fußball durch und von Emotionen lebt!
Und so soll es bleiben!
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