Duisburg, 26. Mai 2021 - Statement von
Dr. med. Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der
Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein, zu den
Impfstoffmengen für die nordrheinischen Praxen.
„Wir
müssen gerade leider immer wieder erleben, dass bei unseren
Ärztinnen und Ärzten deutlich weniger Impfstoff ankommt als
angekündigt wurde. Das ist nicht nur ärgerlich für die
Praxen, es ist für sie wie auch für das gesamte
Impfgeschehen ein verheerendes Signal. Unsere Praxen in
Nordrhein sind seit April im Dauereinsatz, um ihren
Patientinnen und Patienten ein Impfangebot zu machen – seit
ein paar Wochen wird dieser Einsatz aber zusätzlich dadurch
erschwert, dass bereits vereinbarte Termine wieder abgesagt
werden müssen. Stellenweise können nur mit Mühe und Not
Zweittermine eingehalten werden.
So wird es
leider nichts mit dem Impfturbo, den die Politik
Ende Mai/Anfang Juni starten wollte. An unseren
nordrheinischen Arztpraxen liegt es nicht. Sie wollen
impfen, können aber nicht. Ohne verlässliche Zulieferungen
kann auch in der Wirtschaft kein Unternehmen und kein
Betrieb seine Arbeit machen. Bisher steigt die Zahl der
Praxen, die sich an der Impfkampagne beteiligen, zwar weiter
an: Wir liegen in Nordrhein mittlerweile bei fast
5.400 impfenden Praxen.
Wir haben aber die
große Sorge, dass unsere niedergelassenen Ärztinnen und
Ärzte anfangen aus der Kampagne auszusteigen, wenn es bei
den Impfstoffmengen und -bestellungen weiterhin keine
Verlässlichkeit gibt. Das wäre aus unserer Sicht fatal und
könnte schwerwiegende Folgen haben. Daher appellieren wir
ausdrücklich, dass Zusagen auch eingehalten werden müssen!
Verlässlichkeit sieht anders aus, und die brauchen
die Artpraxen in Nordrhein unbedingt – nur so kann das von
der Politik ausgerufene Ziel, bis Ende des Sommers die
Bevölkerung durchgeimpft zu haben, auch eingehalten
werden.“
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