Duisburg, 4. April 2022 - „Im Rahmen der
Schülerstation erfahren unsere Auszubildenden innerhalb von
drei Wochen, was es bedeutet, einen kompletten
Stationsablauf zu verantworten. Diese Fähigkeiten, haben wir
in unserer damaligen gesamten dreijährigen Ausbildung nicht
vermittelt bekommen“, erklärt Beate Rössner, Stationsleitung
an der Helios Klinik Duisburg-Homberg.
Dabei sind
Praxiseinsätze immer schon ein elementarer Bestandteil der
Krankenpflege-Ausbildung, schließlich müssen die
Schüler:innen, genau wie in jedem anderen Lehrberuf auch,
das theoretische Wissen in der Praxis umsetzen.
Normalerweise geschieht dies durch die Mitarbeit auf einer
Station in einem bestehenden Team erfahrener Pflegekräfte.
„Bei meinen bisherigen Einsätzen habe ich immer nur
einzelne Tätigkeiten ausgeführt, während die examinierten
Pflegekräfte sich um ‚das große Ganze‘ gekümmert haben“,
berichtet Kilian Römer, Auszubildender zum Kranken- und
Gesundheitspfleger im dritten und somit letzten Lehrjahr.
Das Projekt „Schüler leiten eine Station“, das letztes Jahr
Premiere an den Helios Rhein-Ruhr Kliniken feierte, ist eine
wesentlich tiefgreifendere Lern-Erfahrung.

Angehende Pflegefachmänner und -frauen (hellblaue Kasacks)
unter der Leitung von Kilian Römer (4.v.r.) leiteten die
diesjährige Schülerstation an der Helios Klinik
Duisburg-Homberg selbstständig, konnten aber jederzeit auf
rat- und tatkräftige Unterstützung des erfahrenen
Pflegeteams (weiße Kasacks) mit den Stationsleitungen
Kathera Jebran (l.) und Beate Rössner (3.v.l.) zählen.
„Drei Wochen lang leiten die Schülerinnen und
Schüler unter Aufsicht, ausgebildeter Praxisanleiter und
Stationsleitungen eine Station vollkommen eigenständig im
realen Krankenhausbetrieb. Dazu gehören neben den
klassischen pflegerischen Tätigkeiten in allen Schichten,
inklusive des Nachtdienstes, auch das Schreiben von
Dienstplänen, das Begleiten von Visiten und die
Kommunikation mit den Ärzten und Therapeuten sowie die
Pflege-Dokumentation und alle anderen administrativen
Aufgaben. „Die Wahl ist dabei nicht zufällig auf die
altersmedizinisch ausgerichtete Station 4 gefallen, denn
gerade die Betreuung unsere älteren Patienten, die häufiger
unter kognitiven Veränderungen und weiteren altersbedingten
Begleiterkrankungen leiden, ist angesichts der
demografischen Entwicklung in Deutschland auch für die
zukünftige Arbeit als Pflegefachkraft eine wertvolle
Herausforderung“, so Karl Poersch, Pflegedirektor der Helios
Rhein-Ruhr Kliniken in Duisburg.
Vor Projektbeginn
wurden den Schülerinnen und Schülern im Rahmen einer
Vorbereitungswoche durch Praxisanleiter, Leitungen und
Mitarbeiter verschiedener Abteilungen des Hauses noch einmal
alle relevanten Tätigkeiten und Abläufe vermittelt, z.B. das
Schreiben von EKGs, der richtige Umgang mit
medizinischen Geräten und Hilfsmitteln, Wundbehandlung oder
die Dokumentation und den Umgang mit dem PC. Aber auch
Rollenspiele und Reanimationsmaßnahmen gehörten zum Pensum.
„In den ersten Tagen mussten sich noch alle aufeinander
einspielen, doch die Schülerinnen und Schüler sind sehr
selbstkritisch und reflektieren ihr Handeln sehr gut, sodass
sie sich schnell organisiert und in ihre neuen Rollen
hineingefunden haben“, sagt Rössner. Und auch von anderer
Seite können die Auszubildenden sich über positives Feedback
freuen: „Neben den examinierten Pflegekräften haben auch die
Ärzte, die wir unter anderem bei den Visiten begleitet
haben, uns sehr gelobt. Die schönste Anerkennung sind für
uns natürlich die positiven Rückmeldungen der Patienteninnen
und Patienten, die uns gespiegelt haben, dass sie sich bei
uns sehr gut betreut fühlen“, so Römer.
Pflegeausbildung an den Helios Rhein-Ruhr Kliniken in
Duisburg Im Herbst 2020 wurde die
Pflegeausbildung neu strukturiert: Altenpflege, Gesundheits-
und Krankenpflege sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpflege
wurden mit einem generalistischen Ansatz zur Ausbildung zur
Pflegefachfrau/zum Pflegefachmann zusammengeführt.
Interessenten können sich an den Pflegedirektor der Helios
Rhein-Ruhr Kliniken wenden:
karl.poersch@helios-gesundheit.de
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