Duisburg, 4. Dezember 2022 - Eine
gutartig vergrößerte Vorsteherdrüse ist die häufigste
urologische Erkrankung bei Männern, oftmals einhergehend mit
einer stark eingeschränkten Lebensqualität. Duisburger
Radiologen in Alt-Hamborn bieten Patienten jetzt die moderne
und schonendere Alternative zur Operation an: die sogenannte
Prostata-Arterien-Embolisation.
Mehr als die Hälfte
der Männer über 60 leidet unter einer gutartigen
Vergrößerung der Prostata (Benigne Prostatahyperplasie), mit
den entsprechenden Folgen für die Lebensqualität: Ständiger
Harndrang, vor allem nachts, sowie ein geschwächter
Harnstrahl. Die normalerweise etwa kastaniengroße Drüse kann
im schlimmsten Fall so stark anschwellen, dass die Blase
vollkommen blockiert wird und der Urin sich zurückstaut.
Dann drohen ernste Komplikationen, vor allem die Nieren
können stark geschädigt werden.
Das bisherige
Standardverfahren bei dieser Erkrankung ist eine
Teilresektion der Prostata, ein chirurgischer Eingriff, der
zwar als Routineverfahren mit gutem Ergebnis gilt, aber
dennoch die üblichen Risiken einer Operation beinhaltet
sowie unangenehme Nebenwirkungen haben kann, dazu zählen
unter anderem erektile Dysfunktionen, eine Einengung der
Harnröhre oder Inkontinenz. Wesentlich sanfter und
risikoärmer ist da das neuere Verfahren der sogenannten
Prostata-Arterien-Embolisation (kurz PAE), ein schonender
Kathetereingriff über die Leiste, der die Blutversorgung der
Drüse unterbindet, was zu einer Verkleinerung der Prostata
führt.
Diese Therapieform gibt es erst seit kurzem,
entsprechend wenige Experten und Expertinnen sind darin
geschult. In Duisburg können Betroffene sich jetzt an
der Helios St. Johannes Klinik diesem Verfahren unterziehen,
die dortige radiologische Abteilung unter Chefarzt Prof. Dr.
Marco Das verfügt bereits über die notwendige Ausbildung und
Erfahrung sowie vor allem auch über die entscheidende
Technik. Denn im modernen Neubau an der Dieselstraße wird
die PAE mit einem Angiografiegerät der neuesten Generation
durchgeführt. Dabei läuft der Kathetereingriff unter
ständiger Bildgebung extrem präzise und besonders schonend
ab.
Wie das genau funktioniert, erklärt Prof. Das: „Wir führen
über eine der beiden Leistenarterien einen Katheter bis in
die innere Beckenarterie. Dann erstellen wir unter
Zuhilfenahme von Röntgenstrahlen und Kontrastmittel ein
hochauflösendes 3D-Modell der Blutversorgung der Prostata,
um die zuführenden Gefäße zu identifizieren. Diese Arterien
sondieren wir und geben kleinste Kügelchen, sogenannte
Mikropartikel, hinein.“ Dadurch wird die Blutversorgung
dauerhaft gezielt unterbunden und die Prostata schrumpft.
Schon wenige Wochen nach dem Eingriff sollten sich die
Symptome dann merklich bessern.
Geeignet für die
Behandlung sind Betroffene mit nachweisbar klinischen
Symptomen und/oder einem Prostatavolumen größer als 30
Milliliter, bei denen eine medikamentöse Therapie keine
Verbesserung der Beschwerden binnen sechs Monaten gebracht
hat.
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