Düsseldorf/Duisburg, 2. Februar 2023 -
Nach einer Laufzeit von rund fünf Wochen endet in dieser
Woche planmäßig das kurzfristig eingeführte Angebot der
Videosprechstunde im Kindernotdienst, das die
Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) mit
Unterstützung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und
Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS) eingerichtet
hat. Seit dem 24. Dezember 2022 haben Ärztinnen und Ärzte
mittwochs, feiertags und am Wochenende das zusätzliche
Angebot digitaler Erstberatungen durchgeführt, um die hohe
Belastung der Kinderarzt-/ und Notdienstpraxen über den
Jahreswechsel zu entzerren und abzumildern. Insgesamt wurden
dabei mehr als 2.300 Videosprechstunden durchgeführt. Fast
der Hälfte der anrufenden Eltern konnte bereits im Rahmen
der Online-Beratung abschließend geholfen werden, sodass die
jungen Patientinnen und Patienten im Anschluss keine
Notdienstpraxis zur weiteren Behandlung aufsuchen mussten.
„Ich freue mich sehr darüber, dass das Angebot
zahlreichen Eltern und ihren Kindern weiterhelfen konnte und
danke den teilnehmenden Kolleginnen und Kollegen ganz
ausdrücklich für ihre Unterstützung. Die rege
Inanspruchnahme und das Feedback der Nutzerinnen und Nutzer
bestätigt unseren Eindruck, dass Telemedizin insbesondere in
der jüngeren, digitalaffinen Elterngeneration sehr gut
aufgenommen und entsprechend genutzt wird. Insofern war das
Angebot nicht nur ein Leuchtturmprojekt, sondern
gleichzeitig auch eine Blaupause für niedrigschwellige
Telemedizin im Rheinland. Ziel war es, die ambulante
Versorgung im Sinne der Patientinnen und Patienten sinnvoll
zu ergänzen und dies hat gut funktioniert. Als KV Nordrhein
streben wir an, das Konzept zukünftig möglichst
flächendeckend und regelhaft im Rheinland zu etablieren“,
sagt Dr. med. Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der
KVNO.
„Der Nutzen des
Angebotes liegt auf der Hand: Zum einen erhalten Eltern
zeitnah und unkompliziert die Möglichkeit, eine pädiatrische
Beratung in Anspruch zu nehmen – gerade bei möglichen
Unsicherheiten und vor dem Besuch einer Notdienstpraxis, was
ja nicht selten einen längeren Anfahrtsweg mit sich bringt.
Gleichzeitig wurden vor allem um Weihnachten die stark
frequentierten Kinderarztpraxen entlastet. Unser Dank gilt
dabei auch dem NRW-Gesundheitsministerium, das die
Projektkosten getragen hat“, fügt Dr. med. Carsten König,
stellvertretender Vorsitzender der KVNO, hinzu.
Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann erklärt: „Aufgrund
der starken Infektionswelle Ende letzten Jahres waren
insbesondere die Kinderärztinnen und -ärzte sehr stark
belastet. Gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung
Nordrhein konnten wir durch die Videosprechstunden im
kinderärztlichen Notdienst für eine spürbare Entlastung
sorgen sowohl der Eltern mit ihren Kindern als auch der
Notfallpraxen. Wir haben damit gezeigt, dass unser
Gesundheitssystem in der Lage ist, kurzfristig auf besondere
Belastungen zu reagieren. Mit Blick auf die Digitalisierung
in der medizinischen Versorgung zeigt das auch:
Telemedizinische Lösungen sind vor allem angesichts des
akuten Fachkräftemangels eine wichtige Strategie für die
Zukunft. Sie helfen dabei, Lasten besser zu verteilen und
insbesondere Belastungsspitzen abzufangen. Die Telemedizin
ist ein wichtiger Baustein der nordrhein-westfälischen
Gesundheitspolitik.“
Zum Hintergrund: Rund 30
teilnehmende Kinderärztinnen und -ärzte haben im
Zwei-Schicht-System die telemedizinischen Erstberatungen für
Eltern und ihre Kinder durchgeführt. Vor allem an
Heiligabend und den beiden Weihnachtstagen war der Wunsch
nach einer medizinischen Erstberatung hoch, insgesamt wurden
an diesen Tagen gut 1.100 Videosprechstunden durchgeführt.
Seit Anfang 2023 geht die Infektwelle in den Praxen
erkennbar zurück. Im Schnitt wurden an den letzten
Januar-Wochenenden jeweils noch etwa 150 digitale
Sprechstunden vermittelt.
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