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Sportpark-Chronik
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Parallelkanal
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Schwimmanlagen-, Stadion- und
Eishallenbau
Start der Fußball-Bundesliga im August 1963 - Von Harald
Jeschke
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1963:
Start in die Fußball-Bundesliga
Die
neue Ära war extrem spannend.
In den
ersten Tagen der Bundesliga: Helle Stutzen halfen gaben
besseren Überblick
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Sportpark
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Parallelkanal
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Haldenpark
Sportpark-Seehaus |
Die Geschichte des Sportparks - Von Harald Jeschke nach
Einsicht in die Krupp-Akte beim Duisburger Privatarchiv von
Rechtsanwalt Dr. Klönne, einem Nachkommen von Friedrich
Klönne (Klönnewiese im Sportpark am Seehaus), der die
Überlassung des Sportparks an die Stadt Duisburg in
den 1920er Jahren durch Unternehmer Krupp forcierte.
Unternehmer
Alfred Krupp leitete mit dem Neudorfer Friedrich Klönne die
Geburt des Sportparks ein
Ein weltweit
anerkanntes Markenzeichen aus dem Süden Neudorfs ist ohne
Zweifel der Sportpark Wedau. Feldhandball-Länderspiele von
50 000 Besuchern, begeisterte Zuschauer bei Kanu- und
Ruderweltmeisterschaften, Modellboot-Ausstellungen,
Show-Veranstaltungen mit dem legendären Peter Frankenfeld im
Stadion, Fußball-Bundesliga-Partien vor "brodelnder" Kulisse
im Stadion, Eishockey-Knüller ab den 70er Jahren,
Wasserball-Nationenturniere, Start- und Zielstrecke für die
Marathonläufe, die Olympischen Spiele der Studenten aus der
Welt 1989, Austragungsstätte vieler Sportarten auch für die
World Games 2005 - der Sportpark im Süden Neudorfs ist ein
Markenzeichen erster Güte. Der Sportpark ist mit einer
Fläche von über 200 Hektar ausgestattet, wobei die
Wasserfläche 56 Hektar beträgt
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600 Jahre vor Christus benutzten die Germanen die Wedau als Totenfeld. Beim
Bau des Güterbahnhofs Wedau wurde sogar entdeckt, dass hier der Südrand der
eiszeitlichen Vergletscherung Norddeutschlands war.
Alfred Krupps Brief war die Initialzündung
Die eigentliche Geburtsstunde des Sportparks war der
5. Oktober 1872. Unternehmer Alfred Krupp
hatte in Berlin eine lange Unterredung mit einem Reichsbahndirektor geführt,
brütete anschließend lange mit mit einem seiner Direktoren über einer Skizze des
Wedau-Geländes.
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Dann brachte er seien Gedanken zu
Papier. Er schrieb um 10 Uhr abends (so die damalige Form)
an die Krupp-Zentrale in Essen:
"Nach der Abreise von Dr. Goose
bemerke ich zu obiger Skizze, bestätigend, dass wir nicht
einer Bahn tributär sein dürfen, dass ich nur dem künftigen
Umfange der betreffenden Industrie angemessen finde, wenn
wir die Wedau und den Duisburger Wald erwerben und das
Terrain - je nach Beschaffenheit zu Colonie & Schlackensturz
bestimmen den Eichelskamp erwerben und eine eigene Bahn den
Rhein entlang errichten die über Eichelskamp einmündet u. wo
wir, ohne Einspruch u. Störung Schlacken fahren u. die
Arbeiter her & hin transportieren können."
Im Jahre 1873
erwarb Krupp ein etwa 100 Hektar großes Gelände und konnte den Bahnbetrieb der
Johanneshütte in Eigenregie durchführen.
Es wurden aber auch Mietshäuser für die Arbeiter
gebaut, Schlacke abgekippt und auch ausgebaggert, da Sand und Kies für die
Hochöfen gebraucht wurde. Die Ausbaggerungen ließen die drei Seen entstehen, die
nach den drei weiblichen Angehörigen der Familie Krupp Margarete, Barbara und
Berta benannt wurden.
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Quelle: Sammlung Hans-Willi Bütefür
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Bau eines Stadions |
Als nach dem Ersten
Weltkrieg die Dienstpflicht zur körperlichen Ertüchtigung der Jugend wegfiel
und
stattdessen
die Sportbewegung generell gefördert werden sollte, entschloss sich Krupp
1919, der Stadt Duisburg einen Teil des Geländes rund um den Margartensee
zur Errichtung eines Strandbades, einer Schwimmanlage sowie zum Bau eines
Stadions zur Verfügung zu stellen.
Die Verbandsbahn 1926, die alte Heimat des Amateur-Schwimmclubs Duisburg
Im folgenden Jahr errichtete der Verband der Duisburger Schwimmvereine im
Barbarasee eine Schwimmsportanlage mit Schwimmbahn (100 Meter lang, 25 Meter
breit und 2,5 Meter tief) und Sprungturm mit je zwei Einmeter- und
Dreimetersprungbretter, sowie zwei Fünfmeter-, ein Siebenmeter- und eine
Zehnmeterplattform. Der Zuschauerraum fasst 2000 Sitzplätze und 2500 Stehplätze.
Zu beiden Seiten der Schwimmbahn gab es mehrstöckige Bauten. Erreichen sollte
der Bürger den späteren Sportpark mit der Eisenbahn. Preis der Fahrt auf der
Strecke Hauptbahnhof - Wedau bis zur Haltestelle Duisburg-Wedau während der
Sommermonate in der vierten Klasse: 10 Pfennig.
Gleichzeitig baute die Stadt am nördlichen Ufer des Margaretensees ein Stadion,
dass für Westdeutschland vorbildlich sein sollte. Bereits damals bestand die
Absicht, den Margaretensee für Bade- und Schwimmsportzwecke auszubauen. Dies
verwirklichte die Stadt in großzügiger Weise.
In den Folgejahren wurde der Ausbau der Wald- und Wasserflächen zügig betrieben.
Um ein in jeder Beziehung einwandfreies Strand- und Schwimmbad zu schaffen,
wurde der Margaretensee durch Auspumpen rocken gelegt und auch während der
Bauzeit trocken gehalten.
Die Sohle des Sees wurde auf eine gleichmäßige Tiefe von 27 Meter ausgebaggert.
Das Baggergut wurde in einer extra zu diesem Zweck errichteten Waschanlage
gewaschen und gesiebt, der gewonnene reine und vollkommen staub- und keimfreie
Sand an den Ufern des Sees zu einem Strand ausgeschüttet.
Auf diese Weise entstand am nordöstlichen Ufer des trapezförmig angelegten Sees
ein 400 Meter langes und am südlichen und westlichen Teil je 300 Meter
langes Strandbad, so dass die gesamte Strandbadlänge 100 Meter, die trockene
Sandfläche 59 000 Quadratmeter und die Wasserfläche für Nichtschwimmer 28 000
Quadratmeter betrug. Insgesamt bedeckt der See eine Wasserfläche von 70 000
Quadratmetern.
Der Margaretensee hat einen ständigen unterirdischen Zufluss durch den reinen
Sandboden, und zwar vom benachbarten, um einige Zentimeter höher gelegenen
Bertasee. Um den Wasserspiegel des Margaretensees auf gleicher Höhe zu halten
und um ein noch reineres und klares Wasser zu gewinnen, wurde von der
nordwestlichen Seite des Sees ein oberirdischer Abfluss durch einen Kanal zum
Rhein angelegt. Durch den Überlauf wird der Wasserstand auf eine gleichmäßige
Höhe von 30,1 Meter über Normalnull gehalten. Durch das 60 Zentimeter weite
Kanalrohr fließt täglich bis zu 20 000 Kubikmeter Wasser ab, so dass sich der
See in rund neun Tagen vollständig erneuert.
Die
Tageszeitung "Groß Duisburger Anzeiger" verkündete die
Einweihung der
Strand- und Schwimmanlagen in der Wedau zum 25. Juli 1925
Am 1. Juli 1925 schrieb die Tageszeitung "Groß Duisburger
Anzeiger": "Die Duisburger Strand- und Schwimmanlagen in der
Wedau gehen ihrer Vollendung entgegen. Die Einweihung und
Eröffnung wird
am
25. Juli erfolgen. Im Waldgebiet im Südostteil Duisburgs
sind in der Wedau auf einem der Firma Krupp gehörenden
Gelände durch Sandbaggerungen drei große Seen entstanden,
der Margareten-, Berta- und Barbarasee. Obwohl die durch
Ausbaggerung entstandenen Seen keinen oberirdischen Zu- oder
Abfluss hatten, zeichneten sie sich durch besonders klares
und reines Wasser aus, da sie in einem Grundwasserstrom
liegen, der durch den in der Wedau anstehenden reinen
Sandboden von den Höhen des Duisburger Waldes zum Rhein
fließt." Das Stadion war zur Einweihung am 25. Juli 1926
proppevoll.
Neudorfer Radrennbahn
Nach dem Krieg begannen einige Radsport-Enthusiasten
des Radsportverein 09 um Erwin Krahe herum,
den
Bau einer Radrennbahn im Bereich Grunewald am Sternbuschweg zu planen. Nach der
Eröffnung am 12. Juni 1951 gab es jahrelang große Probleme mit dem Etat, so dass
1955 der Eisenbahnsportverein (ESV) vertraglich mit ins Boot geholt wurde,
später gab es noch den Rad-Renn-Club Duisburg.
Internationales Steherrennen
1962.
Links hinter der Nummer 2 ist Radrennbahn-Motor Erwin Krahe auf dem Bild
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Wer
spielte schon im Wedau-Stadion? Die größten
Sportveranstaltungen der ersten 50 Jahre im Wedau-Stadion |
August 1922: Deutsche
Leichtathletikmeisterschaften
23. November 1924: Fußball-Länderspiel Deutschland - Italien 0:1
rechts
läuft der später Bundestrainer Sepp Herberger, in der Mitte der legendäre
deutsche Zerberus Heiner Stuhlfauth durch das Marathontor ein
22. Oktober
1933: Fußball-Länderspiel Deutschland - Belgien (8:1) |
1935:
Boxländerkampf Deutschland - Italien |
27. Mai 1951: Endspiel um die
deutsche Hockeymeisterschaft der Herren
zwischen dem Club Raffelberg und
Uhlenhorst Mülheim.
Vor 12 000
Zuschauern wurde der Club Raffelberg mit einem 1:0-Sieg Deutscher Meister. |
26. August
1951: Handball-Länderspiel Deutschland - Schweden |
5. Oktober
1952: Handball-Länderspiel Deutschland - Jugoslawien |
9. Mai 1953:
Fußball-B-Nationalmannschaft - Bolton Wanderers |
7. Mai 1955:
Handball-Weltmeisterschaft Deutschland - CSSR |
1. Juli 1956:
Leichtathletik-Länderkampf Deutschland - Holland |
5. und 6. Oktober 1957:
Leichtathletik-Länderkampf Deutschland - Frankreich
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Deutschlands 5000-Meter-As Herbert
Schade führt vor Frankreichs Marathon-Olympiasieger Alain Mimouni (3. von
re.)
|
24. Mai 1958:
Handball-Länderspiel Deutschland - Rumänien |
5. Juli 1958:
Internationales Leichtathletik-Sportfest |
19. Juli 1959: Endspiel um die
deutsche Handball-Meisterschaft: TuS Lintorf - Bayer Leverkusen
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31. August 1963: Start der
1. Fußball-Bundesliga
Heimspiel: Meidericher SV - Eintracht Frankfurt (3:1)
36 000 Zuschauer
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Im Zebratrikot setzt sich der im
August 2003 verstorbene "Boss" Helmut Rahn, einer der "Helden der WM 1954
von Bern" gegen zwei Frankfurter durch.
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16. Februar 1965 - Stadion: Einweihung der
Stadiontribüne nebst Flutlichtanlage mit Fußballspiel Deutschland - Chelsea
(0:1, 30 000 Zuschauer).
Mit dabei Werner "Eia" Krämer vom MSV, erster internationaler Einsatz von
Franz Beckenbauer.
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6. und 8. August 1965:
65. Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften |
22. und 23.
Juli 1967:
Leichtathletik-Europacup
(Zwischenrunde) |
6. September 1968: Internationales
Leichtathletik-Abendsportfest
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1972:
Fußball-B-Länderspiel Deutschland - UdSSR |
24. bis 26.
August 1973: Europameisterschaft der Leichtathletik-Junioren |
8. Oktober
1975:Fußball-B-Länderspiel Deutschland - Rumänien |
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Großereignisse der ersten 50 Jahre auf der Regattabahn |
Europameisterschaften 29. Juni 1956
|
1957
Europameisterschaften der Frauen und der Männer
|
30.08.1959
|
1960
C-Motorbootrennen
|
22./29. 08.1965
Europameisterschaften der Frauen und Männer
|
25.06.1967
Große internationale Ruderregatta
|
6.8.67 Deutsche
Rudermeisterschaften
|
August 1967
Kanu-Europameisterschaften
|
August 1968
Deutsche Rudermeisterschaften
|
28./29. Juni
1969 Deutsche Rudermeisterschaften
|
9./10. August
1969 Internationales deutsches Ruderchampionat
|
8./9. August
1970 Deutsche Rudermeisterschaften
|
1971 Drittes
internationales deutsches Ruderchampionat
|
11.12.
September 1971 Deutsche Rudermeisterschaften
|
23. - 24.9.1972
Deutsche Rudermeisterschaften
|
24. - 25.6.1972
Ruder-Länderkampf
|
28./29.7.1973
5. internationales Ruderchampionat
|
11. - 17.7.1974
Jubiläumsveranstaltung der internationalen Kanuföderation
|
7. - 10.8.1975
Deutsche Kanu-Meisterschaften
|
13./14.9.1975
Deutsche Rudermeisterschaften
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Große Veranstaltungen der ersten 50 Jahre im Schwimmstadion
21. - 23. August 1953
Deutsche Wasserballmeisterschaft |
26./27. August 1961
Deutsche Jugend-Wasserballmeisterschaft |
9. - 12.8. 1962
Deutsche Wasserballmeisterschaft |
12. - 14.7.
1963 Sechsländer-Wasserballturnier |
5. - 7.5.1972
Intern. Wasserballturnier |
14. - 16.7. 1972
Deutsche Wasserballpokalmeisterschaft |
15. - 19.8.
1973 Wasserball-Europameisterschaft der Junioren |
17. - 24.5. 1974
Internationales Wasserballturnier |
9. - 11.8.1974
Deutsche Jugend-Wasserballmeisterschaft
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Großereignisse der ersten 50 Jahre auf der Regattabahn |
Europameisterschaften 29. Juni 1956
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1957
Europameisterschaften der Frauen und der Männer
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30.08.1959
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1960
C-Motorbootrennen
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22./29. 08.1965
Europameisterschaften der Frauen und Männer
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25.06.1967
Große internationale Ruderregatta
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6.8.67 Deutsche
Rudermeisterschaften
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August 1967
Kanu-Europameisterschaften
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August 1968
Deutsche Rudermeisterschaften
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28./29. Juni
1969 Deutsche Rudermeisterschaften
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9./10. August
1969 Internationales deutsches Ruderchampionat
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8./9. August
1970 Deutsche Rudermeisterschaften
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1971 Drittes
internationales deutsches Ruderchampionat
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11.12.
September 1971 Deutsche Rudermeisterschaften
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23. - 24.9.1972
Deutsche Rudermeisterschaften
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24. - 25.6.1972
Ruder-Länderkampf
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28./29.7.1973
5. internationales Ruderchampionat
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11. - 17.7.1974
Jubiläumsveranstaltung der internationalen Kanuföderation
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7. - 10.8.1975
Deutsche Kanu-Meisterschaften
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13./14.9.1975
Deutsche Rudermeisterschaften
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Große Veranstaltungen der
ersten 50 Jahre im Schwimmstadion
21. - 23. August 1953 Deutsche Wasserballmeisterschaft
26./27. August 1961 Deutsche
Jugend-Wasserballmeisterschaft
9. - 12.8.
1962 Deutsche Wasserballmeisterschaft
12. - 14.7.
1963 Sechsländer-Wasserballturnier
5. - 7.5.1972
Intern. Wasserballturnier
14. - 16.7.
1972 Deutsche Wasserballpokalmeisterschaft
15. - 19.8.
1973 Wasserball-Europameisterschaft der Junioren
17. - 24.5.
1974 Internationales Wasserballturnier
9. - 11.8.1974
Deutsche Jugend-Wasserballmeisterschaft
Eissporthalle:
25.12.1970
Erste Laufzeit - Test |
28.1.1971 Erste
öffentliche Laufzeit |
30.01.1971 Erstes Spiel
Duisburger SC - Kanadische Militärauswahl |
21.11.1972
Länderspiel Deutschland - Schweiz vor 5000 Besuchern |
Sportpark-Anreise
Mit demP
kw:
Aus Norden/Nord-Osten: A 3 und A 2 aus Richtung Emmerich/Arnheim (NL) und
Hannover über Autobahnkreuz Duisburg-Kaiserberg bis Ausfahrt Duisburg-Wedau,
dann Richtung Sportpark.
Aus Osten kommend:
A 40 aus Richtung Essen/Bochum über Autobahnkreuz Duisburg, dann A 59 Richtung
Düsseldorf/Duisburg-Süd bis Ausfahrt Wanheimerort, dann Richtung Sportpark
Wedau.
Oder: A 42 (Emscherschnellweg) aus Richtung Gelsenkirchen/Dortmund bis
Autobahnkreuz Duisburg-Hamborn, dann A 59 Richtung Düsseldorf, Ausfahrt
Wanheimerort, dann Richtung Sportpark.
Aus Süden kommend: A 3 aus
Richtung Düsseldorf/Köln/Frankfurt bis Ausfahrt Duisburg-Wedau, dann Richtung
Sportpark.
Aus Westen kommend: A 40 aus
Richtung Krefeld/Venlo (NL) bis Autobahnkreuz Duisburg, dann A 59 Richtung
Düsseldorf/Duisburg-Süd, dann Richtung Sportpark.
Anreise mit der Bahn
Ab Duisburg-Hauptbahnhof:
Weiterfahrt mit der S-Bahn Richtung Düsseldorf, Haltestelle "Im Schlenk", weiter
zu Fuß
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|
Von
Harald Jeschke
Eishallenbau
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Kapitel I
Von der Idee bis zur Fertigstellung
31 Jahre Duisburger
Eissporthallen-Geschehen – von Oktober 1968 bis Oktober 1999 gibt es viele
Geschichten rund um den Puck in der Eissporthalle.
Erste Planungen - ob in
der Politik oder im Sport - die berühmte Zeit des Jahres 1968 ist in vielerlei
Hinsicht (siehe neuer Außenminister der Bundesrepublik: Joschka Fischer) ein
aktuelles Thema. Dies gilt auch in Duisburg für die Wedau-Eissporthalle, die ab
der Saison 203/2004 den Namen Scania-Arena erhielt..
Am 15. Oktober 1968 meinte der damalige
SPD-Fraktionsvorsitzende und spätere Oberbürgermeister der Stadt Arnold
Masselter: "Wenn wir uns nicht auf die Hinterbeine stellen, dann ist es bald
nicht mehr weit her mit Duisburgs traditionell gutem Ruf als Sportstadt des
Reviers. Andere Städte bauen eine Eissporthalle, und wir sollten ein solches
Projekt ernsthaft prüfen, da immer mehr Duisburger nach Düsseldorf und Krefeld
fahren, um dort die Schlittschuhe anzuziehen."
Trotz der auch damals
vorherrschenden Finanzprobleme sollte in Duisburg neben dem Schwimmstadion am
Westufer des Margaretensees ein solches Projekt entstehen.
Das städtische Sportamt hatte schon vor der Forderung Masselters in einer
Vorlage dem Projekt Eissporthalle ein größeres Kapitel gewidmet. Weiterhin gab
es ein Bauangebot der Firma IBACO aus Velbert. In dieser Firma war der spätere
Eishockey-Vorsitzende des ersten Duisburger Eishockey-Klubs DSC Kaiserberg 1947
Abteilung Eishockey und auch spätere Funktionär des Deutschen Eishockeybundes
Wilfred Wegmann die treibende Kraft zum Bau der Halle. Die IBACO hatte im Jahr
1968 schon den Bau der Hallenbäder in Duisburg-Süd und Duisburg-Meiderich in
Angriff genommen (beide existieren heute nicht mehr, fielen dem Rotstift und der
Abrissbirne zum Opfer), die dann 1969 fertig gestellt wurden. Die IBACO plante
auch in vielen Nachbarstädten Eisarenen mit einer Kapazität von mehr als 4000
Zuschauern.
In diesen Hallen sollte auch im Sommer Rollschuh gelaufen oder Handball gespielt
werden können. Die Baukosten wurden damals mit dreieinhalb Millionen Mark
veranschlagt, wobei der Stadt keinerlei Finanzbeteiligung aufgebürdet werden
sollte. Sie sollte lediglich das Grundstück mit angrenzenden Parkmöglichkeiten
zur Verfügung stellen. Die Halle in Duisburg wurde gebaut und gibt es in
gleicher Ausfertigung auch in den Städten Essen, Herne, Soest und Iserlohn.
Die ersten
Tage im Leben der Eissporthalle
Als das deutsche Traumpaar der 60er und 70er Marika Kilius und Hans-Jürgen
Bäumler die Duisburger entzückte
Nachdem die Politik 1968 die Weichen zum
Bau der Eissporthalle an der Wedau gestellt hatte, traten die Planer in
Aktion. Im Jahr 1969 wurden die letzten bürokratischen Hürden genommen und am
23. Oktober 1969 war es NRW-Kultusminister Fritz Holthoff, ein gebürtiger
Duisburger, der gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten aus Bissingheim
Hermann Spillecke und dem Direktor der IBACO Dr. Krieger den Grundstein zum
Bau der Eissporthalle legte. Mit dem Fanfarenkorps der "Roten Funken",
einem überdimensionalen Schlittschuh an einem Kran und viel Prominenz wurde
der zweite und symbolische Akt zum Bau der Eissporthalle angegangen. Im
Dezember 1970 stieg der dritte Akt des neuen Duisburger Kindes Eissporthalle.
Die Halle stand, das erste "Eis wurde gekocht". Am zweiten Weihnachtstag 1970
wurde die Eisfläche erstmals für den Probelauf kostenlos der Duisburger
Bevölkerung angeboten.
Um 15 Uhr war draußen leichter Schneefall, drinnen war der Innenausbau noch
nicht ganz abgeschlossen, aber die ersten Duisburger wagten sich auf das
gefrorene Gebiet. Darunter auch das spätere Ehepaar Ute und Günter Michel, die
Jahre später Funktionen im Duisburger Eishockey übernehmen sollten. Am
Mittwoch, den 27. Januar 1971 nahm das Bauordnungsamt die Eissporthalle ab und
gab die Eisfläche frei.
Die erste öffentliche Laufzeit gab es dann tags darauf, am Donnerstag, den 28.
Januar 1971. Ab 13.30 Uhr wurde die Eisfläche für die erste öffentliche
Laufzeit freigegeben. Von da an ging es sozusagen Schlag auf Schlag mit neuen
Höhepunkten weiter. Am 16. Februar wurde der Aufbau für das Deutsche
Eistheater Berlin mit dem Stück "Maske in Blau" begonnen. Vom 17. bis zum 24.
Februar gab es rauschende Vorstellungen. Es war der erste
Veranstaltungshöhepunkt im jungen Leben der Eishalle, als in der proppevollen
Halle das Duisburger Publikum dem damaligen deutschen Traumpaar auf dem Eis
Marika Kilius und Hans-Jürgen Bäumler sowie Manfred Schnelldorfer zujubelte.
Alle waren entzückt und 50 000 Besucher gaben den Veranstaltungen einen
würdigen Rahmen, so dass der damalige Eistheater-Direktor Willy Schilling den
Duisburgern ein hohes Lob zollte: "Das haben wir nicht erwartet, es war ein
phantastisches Publikum." Das Lob nahm auch der erste Hallendirektor Rudi
Weide freudestrahlend entgegen. Er sollte später noch für viel Furore in
Duisburg sorgen.
Kapitel III
Eissporthallen-Veranstaltungen waren im ersten Jahr der absolute Hit
Die
Eissporthalle wurde so etwas wie die gute Stube Duisburgs in Sachen Eissport.
Aber auch andere Ereignisse rund um den Sport oder das moderne Entertainment
kamen in dem neuen Duisburger Eistempel Anfang der 70er zu Ehren. Immerhin bot
die Halle an der Margaretenstraße eine rund 60x30 Meter große Eisfläche, die
mit dem Kältesystem der Ammoniak-Verdampfung eine Eisaufbereitung auch
zu sommerlichen Temperaturen möglich werden ließ, Platz für rund 1500 Sitz-
und 2500 Stehplätze. Der erste Eismeister hieß Wolfgang Daumann, der das
damalige 70 000 Mark teure Gefährt namens "Zamboni" (die norditalienische
Familie Zamboni war Vorreiter in Sachen fahrbare Technik zur Eisaufbereitung,
dem Eishobeln und Waschen des Eises mit heißem Wasser), das aus Kalifornien
geordert worden war. Das Panorama-Restaurant mit knapp 100 Plätzen lud viele
neugierige Duisburger zum Verweilen ein. Ein Glas Bier kostete damals 80
Pfennig, das der erste Pächter Hans Werner, ehemals Klubwirt des
Eintracht-Klubhauses, ausschenkte. Speisen gab es aus der Küche für 5 bis 15
Mark. Eine Kegelbahn mit vier Bahnen gab es zum sportlichen Part neben dem
Eis. Nach einem Jahr verschlug die Besucherzahl so manchem Optimisten und auch
dem ersten Hallendirektor Rudi Weide fast die Sprache.
Rund 150 000 Besucher kamen zu den Veranstaltungen, über 800 000
Sporttreibende hatten sich auf dem Eis getummelt, was damals eine Einnahme von
rund 1,5 Millionen Mark einbrachte. Rund 2500 Paar Schlittschuhe gingen an die
Aktiven. Welch ein Erfolg. Und der Vereinssport in Sachen Eissport wurde auf
die Beine gestellt. Beim DSC Kaiserberg wurden ruckzuck mehr als 500
Eissportfreunde gezählt – die Abteilung boomte. Die Veranstaltungspalette
reichte von der "Maske in Blau" über die "Heiße Nacht auf kühlem Eis", mit dem
unvergessenen Fernsehlotterie-Star Hans Rosenthal (Dalli, Dalli), dem
Eistheater "Weißes Rößl" mit Manfred Schnelldorfer bis zu dem Angebot, bei den
mehrfachen deutschen Meistern im Paarlaufen Margret Göbl und Franz Ningel die
hohe Kunst des Paarlaufens zu lernen. Und dann war es mehr als nur nahe
liegend, eine schlagkräftige Eishockeymannschaft aus dem Boden zu stampfen.
Mit Hallendirektor Rudi Weide hatte man ja einen Mann, der in seiner
Heimatstadt Riga das Eishockey-ABC gelernt und es bis zum Nationalspieler
Lettlands gebracht hatte. Über Augsburg, Krefeld, Dortmund, Essen, erneut
Krefeld (wurde 1951 mit den legendären Preußen aus Krefeld Deutscher Meister,
18facher deutscher Nationalspieler und zweifacher WM-Teilnehmer) kam er in den
Westen und 1970 nach Duisburg. Er wurde zusammen mit Wilfred Wegmann zu dem
Mann, der das Duisburger Eishockey ans Laufen brachte.
Kapitel IV
Oktober 1998
Nachdem die Eissporthalle stand und
ihr erstes Jahr mit den unterschiedlichsten Veranstaltungen unter einem
mehr als guten Stern gestanden hatte, machte sich der damalige
IBACO-Vertreter Wilfred Wegmann mit dem ersten Eissporthallen-Direktor
Rudi Weide ans Werk, eine
Eishockeymannschaft
aus der Taufe zu heben. Nach ersten Gehversuchen des Duisburger SC
Kaiserberg mit vielen ehemaligen Krefelder Spielern und dem ersten
Testsieg (14:0) über die Pokalmannschaft von Preußen Krefeld vor 2000 Fans
folgte ein 23:2 über eine Soldatenmannschaft aus Soest. Weitere Tests mit
ersten Niederlagen gegen den KEV und Bad Nauheim folgten bis zum Frühjahr
1971.
Ab dem Herbst 1971 ging es in der Regionalliga erstmals offiziell los. In
den folgenden Monaten staunten Duisburger Fans in immer größerer Zahl über
die Künste und Erfolge von Heiner Bayer und Kameraden. Der DSC wurde
Meister der Regionalliga und stieg durch einen 9:1-Erfolg im letzten
Qualifikationsspiel über Eintracht Frankfurt vor 4000 begeisterten
Duisburgern in die Oberliga auf. Die Cracks waren irgendwie bei der IBACO
beschäftigt und bekamen so rund 40 Mark pro Spiel. Das war es auch schon
neben dem riesigen Spaß.
Am 27. November gab es ein Eishockey-Länderspiel in der Eissporthalle.
Deutschland gewann gegen die Schweiz mit 6:4 mit Erich Kühnhackl, Alois
Schloder und Udo Kießling vor 5000 Duisburgern. Der DSC Kaiserberg sorgte
weiterhin für Furore und schaffte auch aus der Oberliga 1972/73 den
Aufstieg. Als Neuling wurde der DSC Kaiserberg Neunter und schaffte damit
den Sprung in die neu gegründete zweite Bundesliga.
Eine gravierende Entscheidung fiel August 1974. Die Eissporthalle ging
in den Besitz der Stadt Duisburg über. Die IBACO war in finanziell
schweres Fahrwasser geraten und die im Vertrag mit der Stadt geregelte
"Heimfall-Klausel" sorgte dafür, dass die Stadt die Halle übernehmen
konnte, Kämmerer Dr. Wolfgang Dumas dafür aber nichts zu bezahlen hatte.
Die Duisburger Betriebsgesellschaft übernahm die Regie. Später kam auch
mit Fritz Hesselmann ein neuer Gastronom ins Restaurant, der auch später
im Duisburger Eishockey führend und zur bekanntesten Person wurde, aber
auch mit für den Passskandal 1980 verantwortlich war.
Im Eishockey ging es beim DSC in der 2. Bundesliga weiter. Dieser Liga
gehörte der Klub lange Jahre mit wechselndem Erfolg an, ehe ihm in der
Saison 1978/79 sogar der Sprung in
die Eliteliga gelang. Die damaligen Kanadier, die dies mit Toren und
Fäusten schafften, hießen Lynn Powis (linkes Bild unten) , Ken Baird
(mittleres Bild beim Schlagschuss) und Gerald Hangsleben (rechts),
die zu Duisburger Legenden wurden.
 |
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 |
Sie
sorgten mit dem damaligen Team für einen ungeheuren Boom und viele
ausverkaufte Spiele. Die Karten wurden zum Teil wie Erbhöfe gehandelt. Ein
dunkles Kapitel mit Passfälschungen folgte 1980/81, danach der Absturz und
der Neuaufbau 1981/82 als
Duisburger SC Eishockey in der 2. Bundesliga – allerdings mit Schulden,
die fast die Millionenhöhe erreichten. Der Konkurs ließ sich aber nur
hinauszögern, zu groß war der finanzielle Schaden durch das Skandaljahr.
Aber erst 1986/87 wurden die Schulden übermächtig und ein Schlussstrich
gezogen.
Durch Satzungslücken wurde der totale Absturz in die untersten Klassen
abgefedert und ab 1987 ging der Duisburger SV 87 ans Werk, bis ihm
verblüffend schnell schon 1987 die Luft ausging. Im November 1991 wurde
dann der EV Duisburg aus der Taufe gehoben, der mit behutsamen Schritten
und einem Neuaufbau von ganz unten nun in der 2. Bundesliga wieder
bundesweit Duisburgs Vertreter ist.
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1963 -
Start in die
Fußball-Bundesliga - die neue Ära war spannend
In den ersten Tagen der
Bundesliga: Helle Stutzen halfen zum besseren Überblick
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"Der Gegner der Kölner ist die Mannschaft mit den helleren
Stutzen", sagte kein Geringerer als Mister "Gutenabendallerseits" Heribert
Faßbender von der ARD in den ersten Tagen der Fußball-Bundesliga. Der Hinweis
war in der Tat Gold wert. Im Zeitalter von bewegten Bildern im Medium Fernsehen
in schwarz und weiß war bei fast identischer dunkler Kleidung der damaligen
Profis der Hinweis oft genug angebracht. Dunkelblaue, schwarze oder rote
Kleidung konnte oft nicht unterschieden werden. Wie gut, dass es da die
Zebrakluft des Meidericher SV gab.
Überhaupt Meidericher SV. Das war
schon so ein Ding mit dem Team von der Westender Straße. Als Steppke mit gerade
einmal zwölf Jahren brachte ein Nachbarsjunge den eigentlich eingefleischten
DSVler sogar per Fahrrad zur Westender Straße. Die letzten Spiele beim
legendären Aufstieg der Zebras mit Dieter "Pitter" Danzberg waren echt der Hit.
Und dann der Aufstieg, das Raunen der Menge, als ein Heinz Höher, Manfred
Manglitz und der "Boss" leibhaftig im Freundschaftsspiel vor dem Bundesligastart
erschienen. Hin und weg war man damals, egal ob man 15 Kilometer hin und 15
Kilometer zurückstrampeln musste, das machte gar nichts.
Im August 1963 ging es los. Diesmal per pedes ins Stadion.
Mit Wolfgang, Hartmut, Klaus, wieder Wolfgang und einigen
anderen ging es zu Fuß zuerst zur Kneipe "Endstation" - die
Straßenbahnlinie 4 endete dort. Die Jungs der Straußsiedlung
und anderen Neudorfer Siedlungen stießen hinzu. Es war - ohne
dass es uns bewusste war -so etwas wie der erste MSV-Fanklub
gegründet worden.
Samstag musste man sich vor allem im Herbst sehr sputen,
wenn es erst gegen 13 Uhr Schluss war mit der Schule.
Ab mit Höllentempo aus der Stadt in den Sportpark zum MSV,
der - da noch ohne Flutlicht - an manchen Samstagen in den
ersten Bundesligajahren schon um 14:30 das Spiel startete.
Und wer zu spät kam, ja dessen Stammplatz in der Nordgeraden
oder in der Kurve war weg, ganz sicher. Meist blieb für uns
Steppkes nur der Baum. Oft genug war es so proppenvoll, das
der Weg in der Halbzeit zum Wasser lassen aussichtslos war.
Die Raucher hatten es schwer. Immer ganz eng am Körper musste
die Kippe hochgezogen werden um den "Stoff" auch inhalieren
zu können. Weit ausholende Bewegungen - nee, das war nicht
drin.
Überhaupt Bewegung. Meistens wurde man bewegt, da die
Wellenbrecher fehlten. Alle wollten doch das Spiel sehen,
also wurde von oben gedrängt und unten war Standfestigkeit
oder ein breiter Rücken angesagt. Gut dass es da den Horst
von der Post gab. Der war zwei Meter groß und das verschaffte
Luft, auswärts den nötigen Respekt. Und dann brachte der auch
noch so ein Posthorn mit. Mensch war das ein tolles Geräusch,
so wie bei den ersten "Buden" im ersten Spiel gegen die
Eintracht aus Frankfurt zum Beispiel. Ja und irgendwann
musste Mutter doch an die Nähmaschine um eine Fahne zu nähen.
Es war auch schon so, dass vor der Einweihung der
Flutlichtanlage man manches mal zu spät am Samstag ankam.
Aber immer gab es da einen Ordner, der mit den Augen
zwinkerte und schwupps war man drin, zur Not musste eben das
Klettergeschick über den Zaun herhalten. Na ja, dass da ab
und zu die Hose dran glauben musste - Mutter hat es heute
verziehen.
Es gab schon bewegende Momente
in den ersten Jahren mit der neuen Faszination
Fußball-Bundesliga. So die 1:5-Klatsche der Schalker mit dem
legendären Jupp Broden im Tor. Ausgerechnet hier hatte der
Lulu (Nolden, weiß doch jeder) den ersten Elfer seiner
Bundesliga-Karriere verschossen, durfte aber noch einmal zur
Wiederholung ran und traf beim zweiten Versuch. Aber die rund
15 000 mitgereisten Schalker Fans zogen mit dem berühmten
Schalker Lied aus voller Kehle singend von dannen - es gab
keine Keilerei oder unflätige Bemerkungen.
Alles
verlief friedlich und die Atmosphäre war irgendwie immer
beeindruckend. Auch nach den Spielen, Die einen marschierten
stramm nach Hause. Die Sportschau mit Mister - na Sie wissen
schon - lockte. War das Fernsehen wieder an der Wedau? Gibt
es bewegte Bilder vom MSV-Spiel? Ab und zu konnte man auch in
einer Neudorfer Kneipe - und natürlich nicht nur dort - den
Kurzbericht noch sehen. Das war dann sozusagen die Abrundung
eines Fußballtages.
Später wurde es anders. Da gab es Flutlicht und man musste im
Dunkeln zurück nach Neudorf, Bissingheim oder sonst wohin in
Duisburg. Aber man hatte auf dem Rad oder zu Fuß immer den
nötigen Gesprächsstoff. Und dann gab es ja am Samstag spät am
Abend dann das ZDF mit dem Sportstudio. Das waren Tage. Wenn
der MSV auswärts spielte - da fuhr man natürlich mit, wenn es
um die "Ecke" im Revier lag oder es nach Köln oder später
nach Mönchengladbach ging.
Aber die Touren nach
Hamburg. Stuttgart mit Pelle oder zum Pokalendspiel am 19.
Juni 1966 ins Frankfurter Waldstadion - Rüdiger Mielke
brachte den MSV mit 1:0 in Führung, aber einer namens
Beckenbauer machte uns dann einen Stich durch die Rechnung -
4:2 für die Bayern hieß es damals. Machte aber nichts. Die
grandiose Leistung wurde von rund 15 000 mitgereisten Fans
gewürdigt, im Sonderzug nach Duisburg herrschte eine tolle
Stimmung. In Frankfurt sogar schon vor dem Spiel. Traf doch
dort eine große Gruppe mit MSV-Fahnen ein, die wir alle gar
nicht kannten: Es waren MSV-Fans aus Böblingen. Die blau-weiß
gestreiften Jungs aus Schwaben waren super drauf.
Konnte man nicht mit auf
Auswärtstour war das zwar nicht in Ordnung, aber es gab neben
dem HB-Männchen in der Werbung ja noch andere Kurzweil bis
zur Sportschau: Der Beatclub. Blöd nur, wenn die Eltern das
Gejaule von so komischen Typen mit langen Haaren wie den
Stones oder Beatles nicht mit anhören, geschweige denn
ansehen wollten. Die hohen Verdienste der Jungs beeindruckten
aber doch die ältere Generation. Aber so kamen Vater und Sohn
oft genug zu gemeinsamen Gesprächen, über den Beat zum MSV.
Na bitte, sag ich doch. Sport und Musik verbinden doch.
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