Düsseldorf/Duisburg, 16. April 2015 -
Innenminister Ralf Jäger zog heute eine positive
Zwischenbilanz des achten landesweiten
Blitz-Marathons. Seit heute Morgen kontrollieren Polizei und
Kommunen an rund 2.600 Stellen die Geschwindigkeit. "Die
Polizisten berichten, dass sich die allermeisten Autofahrer
heute an die Regeln halten und deutlich verantwortungsvoller
fahren. Bis heute Nachmittag überschritten nach ersten
Schätzungen nur etwa drei Prozent der gemessenen
Fahrzeugführer die erlaubte Geschwindigkeit", stellte der
Minister fest. "Das zeigt, dass wir die Menschen mit unserer
Aktion erreichen und es ein Bewusstsein für
verantwortungsvolles Fahren gibt. Wir wollen erreichen, dass
sich genau das in den Köpfen der Menschen festsetzt."
Der Blitz-Marathon ist ein Baustein der NRW-Strategie für
mehr Verkehrssicherheit. "Er schärft das Bewusstsein für
die Gefahren von zu schnellem Fahren", unterstrich der
Innenminister.
Trotz der umfangreichen
Medienberichterstattung und der Ankündigung der meisten
Messstellen gab es immer noch Autofahrer, die zu schnell
waren: Am Ausbauende der Autobahn A 1 bei Nettersheim in der
Eifel überholte ein 48-Jähriger mit seiner Sportcoupé mit
hoher Geschwindigkeit ausgerechnet ein Videofahrzeug der
Polizei. Die nachfolgende Messung ergab eine
Höchstgeschwindigkeit von 204 km/h bei erlaubten 100 km/h.
Die Einlassung des Fahrers: "Ich kam mit der Beschilderung
nicht zurecht." Drei in Abständen aufeinanderfolgende
Schilder weisen allerdings an dieser Stelle auf die
Geschwindigkeitsbeschränkung hin. Den Mann erwartet ein
Bußgeld in Höhe von 600 Euro, zwei Punkte in Flensburg und
drei Monate Fahrverbot.
Auf der Autobahn A 555 hielt
die Besatzung eines Videofahrzeugs einen 37-jährigen
Autofahrer an, weil er in einer 100er-Zone mit 130 km/h
gemessen worden war. Gelernt hatte er offenbar nicht. Denn
nach der Kontrolle wurde der Autofahrer etwa einen Kilometer
weiter von einem Radarwagen wieder mit 130 km/h geblitzt.
Ihn erwarten zwei Bußgeldverfahren mit je 75 Euro Bußgeld
und jeweils einem Punkt in Flensburg.
In Aachen fiel
eine 34-jährige Autofahrerin mit gemessenen 41 km/h in einer
30er Zone vor einer Schule auf. Im Fahrzeug saßen zwei
Kinder (sechs und zwei Jahre alt), die nicht angeschnallt
waren. Zu ihrer Entschuldigung gab sie an, dass "sie den
6-Jährigen nur schnell zu Schule bringen wolle". Ein Bußgeld
von mindestens 70 Euro und ein Punkt in der
Verkehrssünderdatei sind sie Quittung.
Duisburg: Abschlussmeldung Blitzmarathon
7.277 kontrollierte Fahrzeuge 338
Geschwindigkeitsverstöße Der achte
Blitzmarathon ist in der Nacht zu Ende gegangen. Die
Duisburger Polizei hat gemeinsam mit der Stadt fast 7.300
Fahrzeuge kontrolliert. Rund 30 Beamte waren am Donnerstag
(17. April) von sechs Uhr bis Mitternacht an 15
Kontrollstellen in Duisburg unterwegs.
Bereits um
sieben Uhr war ein Autofahrer auf der Uerdinger Straße in
Mündelheim 26 km/h zu schnell gefahren. In Homberg auf der
Halener Straße war eine Fahrerin noch vor der Abfahrt von
ihrem Freund gewarnt worden. Nach nur 200 Metern Fahrt, kam
die Kelle. Die Frau war mit 52 km/h unterwegs, wo 30 erlaubt
sind.
Auf der Essenberger Straße (Asterlagen)
ärgerte sich ein Autofahrer (69), der mit 80 (50 km/h
erlaubt) Stundenkilometern gemessen wurde. Wegen des
Blitzmarathons war er den ganzen Tag mit Tempomat gefahren.
Erst fünf Minuten vorher hatte er ihn ausgeschaltet. Jetzt
erwartet den Xantener Post von der Bußgeldstelle.
Am
Nachmittag hielten die Polizisten auf der Weseler Straße in
Marxloh einen 25-jährigen in Duisburg wohnenden Bulgaren an,
der mit 88 km/h bei erlaubten 50 km/h unterwegs war
(vorwerfbar: 35km/h zu schnell). Der BMW-Fahrer legte den
Beamten einen internationalen Führerschein vor, der
offensichtlich gefälscht war. Die Weiterfahrt wurde
untersagt, der Führerschein sichergestellt. Neben der
Ordnungswidrigkeitenanzeige wegen zu schnellen Fahrens
erwartet den 25-Jährigen jetzt auch eine Strafanzeige wegen
Urkundenfälschung und Fahrens ohne gültige Fahrerlaubnis.
Eine Überprüfung zweier weiterer Insassen des Fahrzeugs
ergab, dass diese zur Aufenthaltsermittlung ausgeschrieben
waren.
Ein 25-jähriger Duisburger war um 18:20 Uhr
auf der Friedrich-Ebert-Straße in Laar mit seinem VW Golf
unterwegs. Er kam mit dicker Backe vom Zahnarzt und war bei
erlaubten 50 mit 105 km/h (vorwerfbar 101 km/h) auf dem Weg
nach Hause: 280 EUR Geldstrafe, 2 Monate. Fahrverbot, 2
Punkte in Flensburg.
Ebenso erwischte die Polizei
einen 35-jährigen Duisburger, der mit seinem Audi A4 auf der
Heerstraße im Dellviertel unterwegs war. Im Rahmen einer
allgemeinen Verkehrskontrolle wurde er angehalten und räumte
auf Befragen ein, dass er am Vortag Rauschgift konsumiert
habe. Ein Drogenvortest verlief positiv. Wegen des Fahrens
unter Drogeneinfluss erwartet ihn jetzt eine
Ordnungswidrigkeitenanzeige, wegen des Verstoßes gegen das
Betäubungsmittelgesetz eine Strafanzeige. Die Weiterfahrt
wurde ihm untersagt.
Temposünder müssen jeden Tag
mit Geschwindigkeitskontrollen rechnen, die Polizei hat auch
nach dem Blitzmarathon Raser im Visier. Autofahrern muss
klar sein: Dort, wo man bei einer Fahrgeschwindigkeit von 30
km/h zum Stehen kommt, beginnt man bei Tempo 50 erst zu
bremsen! Die Alternativen lauten: Das Fahrzeug trifft
ungebremst auf den Fußgänger, wenn man 50 km/h fährt oder
der Unfall wird gar nicht erst geschehen, wenn man 30 km/h
fährt.
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Düsseldorf/Duisburg, 24. Februar 2015 -
Erstmals gehen 21 europäische Länder gemeinsam beim nächsten
Blitz-Marathon am 16. April 2015 an den Start. „Bei
der Verkehrssicherheit zieht Europa an einem Strang.
Geschwindigkeit ist überall der Killer Nr. 1“, erklärte
Innenminister Ralf Jäger. „Deshalb ist es wichtig, dass
viele europäische Staaten mitmachen.“ In der
Europäischen Union starben im vergangenen Jahr 25.700
Menschen bei Verkehrsunfällen. Gemeinsam mit seinem
rheinland-pfälzischen Amtskollegen und Vorsitzenden der
Innenministerkonferenz Roger Lewentz informierte Jäger auf
dem Fahrübungsplatz in Grafschaft über die Gefahren von zu
schnellem Fahren. „Der Blitz-Marathon ist
Präventionsarbeit im besten Sinne. Darum werden wir auch
über die Messstellen vor der Aktion genau informieren“,
betonte Minister Lewentz. Im vergangenen Jahr kamen in
Deutschland 3.350 (2013: 3.339) Menschen bei
Verkehrsunfällen ums Leben.
Der Blitz-Marathon findet
in NRW zum achten Mal statt. Auch dieses Mal setzt die
Polizei auf Bürgerbeteiligung und den Appell zum
verantwortungsbewussten Fahren. Ab heute werden Listen von
örtlichen Messstellen auf den Internetseiten der
Polizeibehörden veröffentlicht. „Alle Interessierten
haben hier die Möglichkeit, über diese Orte abzustimmen. Sie
ärgern sich in ihrer direkten Nachbarschaft über
Straßenabschnitte, an den häufig zu schnell gefahren wird
und rechtzeitiges Bremsen nicht möglich ist“, erläuterte der
Innenminister. „Diese Erfahrung nutzt die Polizei, um
Menschenleben zu retten.“
„Der Blitz-Marathon ist
ein Baustein in unserer Gesamtstrategie für mehr
Verkehrssicherheit“, sagte Jäger. „Unser Konzept besteht aus
deutlich mehrtäglichen Geschwindigkeitskontrollen rund um
die Uhr und größerer Transparenz.“ Die Polizei hat im
vergangenen Jahr 2,5 Millionen Temposünder bei ihren
Messungen festgestellt. Ralf Jäger: „Wir gehen
konsequent gegen zu schnelles Fahren vor. Dabei ist für uns
ist ganz klar: Es geht darum die Köpfe der Menschen zu
erreichen und nicht die Portemonnaies.“
Der
Blitz-Marathon beginnt wie in der Vergangenheit um 6.00 Uhr
morgens, endet aber diesmal bereits um 24.00 Uhr. Wegen der
zentralen Trauerfeier für die Opfer des Flugzeugabsturzes am
17. April 2015 in Köln wird der Einsatz um sechs Stunden
verkürzt.
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