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Einsatzbericht 2015
Einsätze und Belastung weiter gestiegen

Duisburg, 30. März 2016 - Mehr Einsätze, mehr Anrufe auf der Leitstelle und mehr Schutzobjekte weist der Einsatzjahresbericht 2015 der Duisburger Polizei aus. Damit sind die Belastungen der Einsatzkräfte bei nahezu gleichem Personal deutlich gestiegen. Dazu tragen auch die montäglichen Pegida-Demonstrationen bei.

Trotzdem gelang es den Polizisten, die Einsatzreaktionszeit bei Verkehrsunfällen mit Verletzten um fast eine Minute zu verbessern (8:03 Minuten). Auf das Stichwort "Täter am Ort" trafen sie nach durchschnittlich 5:41 Minuten ein. Insgesamt rückten die Beamten zu 197.176 Einsätzen aus. Das sind rund zwölf Prozent mehr als in 2014.
Die Anzahl der Anrufe bei der Polizeileitstelle stieg um 28.414 auf insgesamt 280.414 Gespräche an. Davon wählten 145.522 (141.250 in 2014) Bürgerinnen und Bürger den Notruf 110.

Die weltpolitische Lage machte auch vor Duisburg nicht halt. Die Einsätze zu Schutz- und Aufklärungsmaßnahmen haben sich deutlich auf 49.103 erhöht. An jedem Tag fahren die Beamten 109 (65 in 2014) Schutzobjekte zur Überprüfung an. Der erhebliche Anstieg resultiert insbesondere aus der gestiegenen Zahl von Asyl- und Flüchtlingsunterkünften.

Die Polizisten im Wachdienst nahmen im letzten Jahr 33.179 (32.435 in 2014) Anzeigen auf. Davon waren 1044 Fälle aus dem Bereich der häuslichen Gewalt, die damit erneut gestiegen ist (924 in 2014). 2.693 Personen (120 weniger) kamen ins Polizeigewahrsam. Diese mussten entweder ihren Rausch ausschlafen oder hatten zuvor eine Straftat begangen.

Täglich werden von den Polizeistreifen im Durchschnitt drei Vermisstenfälle bearbeitet. Im Jahr 2015 gab es 447 Fälle mehr als im Vorjahr (1.235). Die Polizei setzt bei der Suche regelmäßig die Kriminalpolizei, Diensthunde, Hundertschaften, den Hubschrauber aber auch die Öffentlichkeitsfahndung ein.

Die Duisburger Bereitschaftspolizeihundertschaft war im zurückliegenden Jahr nicht nur in Duisburg regelmäßig im Einsatz, sondern in ganz Nordrhein-Westfalen. Darüber hinaus auch länderübergreifend in Frankfurt, Berlin, Dresden, Elmau und Leipzig. Einsatzanlässe waren beispielsweise die EZB-Eröffnung oder der G7-Gipfel in Bayern. Dagegen gehörten Fußballspiele, Gerichtsschutz, Razzien, Durchsuchungen oder Demonstrationen zum Alltag.

Ein Schwerpunkt der Polizeiarbeit war 2015 auch die Situation im Duisburger Norden. Dazu hatte die Behörde bereits 2014 das Projekt Triangel eingerichtet. Mit Unterstützung des Innenministeriums konnte dort die Sicherheit durch einen Zug Bereitschaftspolizei deutlich verbessert werden. Seit Mitte letzten Jahres unterstützten die zusätzlichen Kräfte das Projekt mit 42.240 Stunden, während der Wachdienst 41.487 Stunden einsetzte. Um nachhaltig die Situation im Norden zu verbessern, initiierte die Polizei zudem die Netzwerkpartnerschaft Nord. Unter der Leitung der Stadt Duisburg arbeiteten folgende Organisationen mit: Polizei, Bürger- und Ordnungsamt, Sonderaußendienst, Kommunales Integrationszentrum, Jugend- und Schulamt, AWO, Wohlfahrtsverbände, Entwicklungsgesellschaft DU und der Stadtsportbund. Rumänische Polizisten waren im September und November mit Duisburger Beamten unterwegs. Sie unterstützten sowohl im Norden, als auch in der Stadtmitte bei der Kriminalitätsbekämpfung und bürgernaher Polizeiarbeit (s. Pressebericht vom 28.09.15).

Neben Pegida und den Einsätzen im Duisburger Norden beschäftigten weitere Ereignisse die Polizisten. Im März nahmen 2.000 Personen an einem Trauermarsch zum Gedenken einer im Syrienkrieg verstorbenen Duisburgerin teil. Die Verhandlungen am Landgericht Duisburg gegen einen Ex-Satudarah Rocker erforderten genauso einen größeren Polizeieinsatz, wie die Aufstiegsfeiern des MSV in die 2. Fußballbundesliga. Mehrfach im Jahr gerieten Großfamilien in Streit. Der Ausbruch zweier Orang-Utans aus dem Duisburger Zoo im September, die Sprengung von Geldautomaten im November und die Räumung des Weihnachtsmarktes nach einem Kofferfund im Dezember führten zu größeren Einsätzen.

Insgesamt war 2015 ein arbeitsintensives Jahr für die über 700 Polizistinnen und Polizisten der uniformierten Polizei. Mit der aktuell durch das MIK erfolgten Klassifizierung des Polizeipräsidiums Duisburg zu einer der acht Schwerpunktbehörden in NRW (PE v. 29.03.) ist für die Zukunft eine Verbesserung der Personalsituation zu erwarten.