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'Insel-Hopper' - Drei Inseln auf einen Streich
Teil 2: Helgoland - Neuwerk - Cuxhaven
Manfred Schneider

Helgoland/Duisburg, 7. Juli 2012 - Wer die Gelegenheit hat, an einer Führung durch die Hummerzüchtungshalle des Ökolabors der Biologischen Anstalt Helgolands teilzunehmen, sollte dies nicht versäumen.

Die farbenfrohen Hummerbuden auf Helgoland
Da es nach dem 2. Weltkrieg einen großen Ertragseinbruch bei der Hummerfischerei (1930 wurden noch Fangzahlen von 80.000 Hummern jährlich erreicht) gab, beläuft sich der jährliche Fang seit 1980 nur noch auf wenige hundert marktreife Hummer. Die Ursachen sind heute nicht mehr nachvollziehbar.

Dr. Isabell Schmalenbach (Projektleiterin Hummeraufzucht), mit einem geschlechtsreifen Hummer
Die Projektleiterin Frau Dr. Isabell Schmalenbach versucht, durch eine mögliche Aufstockungsmaßnahme eine größere Population, mit aufgezogenen Jungtieren zu erreichen, um den Bestand vor einem weiteren Rückgang zu bewahren und eine Erholung einzuleiten. Seit dem Jahr 2007 werden Patenschaften für Junghummer vergeben. Mit der Hummerpatenschaft wird die Aufzucht von Junghummern unterstützt.
Erholung wird auf Helgoland groß geschrieben. Mit der Dünenfähre ist man in einigen Minuten auf der von der Hauptinsel getrennten Düne. Zwei traumhaft weite,weiße, nicht überlaufene Strände machen die Düne zum Badeparadies und laden die Gäste zum Faulenzen, Schwimmen, Sonnenbaden und Spielen ein.
Am familienfreundlichen Südstrand finden besonders die kleinen Gäste alles was ihr Herz begehrt. Am Nordstrand ist es jeden Gast selbst überlassen, ob er als FKK-ler oder Textiler baden will. Auf Helgolands Düne fühlte sich jeder wohl.

Selbst die niedlich aussehenden Robben und Seehunde haben keine Scheu und sind in ihrem natürlichen Lebensraum gut zu beobachten, wenn sie sich tagsüber am Strand sonnen.

Aber Vorsicht! Es handelt sich um Raubtiere mit scharfen Zähnen.
Es wird dringend darauf hingewiesen, dass ein Mindestabstand von 30 Metern eingehalten werden soll, damit sich die imposanten Meeressäugetiere auch weiterhin auf der Düne wohlfühlen.
Die Rückreise von Helgoland erfolgte mit der „Fair Lady“, der Reederei Cassen Eils.

Einsteigen zum Ausbooten, zu den wartenden Passagierschiffe, mit den beliebten Börtebooten
Um zum Passagierschiff zu kommen, steigen die Besucher eines der obligatorischen Helgoländer Börteboote. Diese 10 Meter langen und 3 Meter breiten, flachen Eichenholzkutter sind zum Aus- und Einbooten auf und zu den, vor der Insel liegenden Passagierschiffe erforderlich. Bis zu 40 Personen haben in einem solchen Börteboot Platz.

Einsteighilfe in das Passagierschiff ist für jeden gewährleistet
Um rund 800 Passagiere aus- oder einzubooten dauert das erlebnisreiche Event meist nicht länger als 20 Minuten. Nach einer Fahrzeit von drei Stunden wurde die Seestadt Bremerhaven erreicht.
Hier sollte ein Besuch der großen Strandhalle, mitten in der City, aber direkt am Wasser, wo die Weser bereits die Nordsee erahnen lässt, nicht versäumt werden.
Weiter ging es am nächsten Morgen nach Cuxhaven-Sahlenburg. Zweimal am Tag wird der Meeresboden vor Cuxhaven 20 Kilometer weit freigelegt. Von Sahlenburg startete die Gruppe mit einem Wattwagen, gezogen von zwei Pferden, zur letzten der drei zu besuchenden Inseln, nach Neuwerk.

Gegenverkehr im Watt mit Blick auf Neuwerk
Die 3 Quadratkilometer große Insel liegt 13 Kilometer von Cuxhaven entfernt und gehört zum Bundesland Hamburg. Auch wenn der Himmel während einer Wattfahrt mal seine Schleusen öffnet, lässt sich auf der etwa eine bis anderthalb Stunden dauernden Überfahrt, die Schönheit im einmaligen Lebensraum des Wattenmeeres in der einzigartigen Naturlandschaft genießen. Schon seit Jahrhunderten fahren die Wattwagen und versorgen die Inselbewohner mit Lebensmitteln und Post. Wie auf einer Perlenkette aneinander gereiht, fahren die Wagen entlang des markierten Weges in Richtung Neuwerk.
Immer wieder begegnet man Wattwanderern, einzeln oder in Gruppen.

Rettungsbake für in Not geratene Wattwanderer
Zweimal geht es vorbei an Fluchtkörben (Rettungsbaken), die in notgeratene Wattwanderer, welche die ankommende Flut unterschätzt haben, aufnehmen. Hier können sie in sicherer Höhe auf ihre Rettung warten. Vier bis fünfmal jährlich müssen Personen aus diesen Körben gerettet werden. Die Kosten für einen solchen Rettungseinsatz belaufen sich auf 400 Euro.
Auf Neuwerk angekommen sollte man mit einem Rundgang über die Insel beginnen. Zu besichtigen sind unter anderem die Vogelwarte und das neue Nationalparkhaus.
Wie an anderen Küsten und Inseln gibt es auch auf Neuwerk einen „Friedhof der Namenlosen“. Hier wurden hauptsächlich Menschen bestattet, die als Opfer von Schiffsbrüchen oder Piratenüberfällen tot ans Land gespült wurden. Von den Insulanern christlich bestattet, fanden sie hier ihre letzte Ruhe.

Der Neuwerker Leuchtturm ist das historische Wahrzeichen der Insel. Als sogenannter Wehrturm sollte er die Elbmündung vor Piraten schützen. Seine Funktion als Leuchtturm besitzt er seit 1815 und steht seit dem Jahre 1924 unter Denkmalsschutz. Wer die 138 Treppenstufen geschafft hat, kann von der 40 Meter hohen Aussichtsplatte weit auf See hinaus blicken.

Betten im Heuhotel
Im „Alten Fischerhaus“ mit Pension, Appartements, Restaurant findet man ostfriesische Gemütlichkeit, die den Besuch auf Neuwerk unvergesslich macht. Besitzer Hans-Werner Fock, gleichzeitig Wattwagenunternehmer, beherbergt auf seinem Gelände auch ein „Heuhotel“, in das Schlafsäcke  und gute Laune mitzubringen sind. Zur Zeit hat die kleine Insel knapp vierzig Einwohner, die vom Fremdenverkehr und der Landwirtschaft leben.

Die Rückreise am Nachmittag erfolgt mit dem Motorschiff „Flipper“ nach Cuxhaven.
Wer nach der Ankunft um 18:00 Uhr nicht mehr weiterreisen will, kann Flair und Sehenswürdigkeiten der Stadt am Abend genießen, und anschließend in einem der Cuxhavener Hotels, zum Beispiel Hotel Stadt Cuxhaven gut übernachten.

„Drei Inseln auf einen Streich“: Die Schiffsausflüge Borkum, Helgoland und Neuwerk kann man, in nur einer Saison mit dem gemeinsamen Angebot „Drei Inseln auf einen Streich“ der Reedereien AG EMS und Cassen Eils erleben. Im Jubiläumsjahr der Wiederfreigabe von Helgoland, am 01. März 1952, gibt es ein Kombi-Ticket, das für je eine Tagesfahrt zu den drei Inseln gilt.

AG EMS: Die AG EMS sorgt für den Transfer unzähliger Feriengäste, vom Festland mit ihren Autofähren, Hightech-Katamaranen und Flugzeugen, zu ihren Zielen an und in der Nordsee. Die Reederei ist der historisch älteste Teil der Unternehmensgruppe. Hierzu gehören Hotels und Gastronomiebetriebe, die Borkumer Kleinbahn  und mehrheitlich die Ostfriesische Lufttransport GmbH.  Die Reederei, gegründet im Jahr 1843 hat bereits 1890 den Liniendienst zur Insel Borkum mit einem Raddampfer aufgenommen. Seit dem Jahr 2010 gehört auch das Cuxhavener Traditionsunternehmen,  Reederei  Cassen Eils, zum Unternehmensverband der AG EMS, wird aber als eigenständiger Betrieb weitergeführt.