| Duisburg, 24. April 2013 -
							Am 20.04.2013 fand in Bochum das 
							Qualifikationsturnier zur NRW-Meisterschaften der 
							Schachjugend statt. Gleich 2 Duisburger Mannschaften 
							machten sich auf, um die Welt zu erobern. In den 
							letzten Jahren häufen sich Pressemeldungen, wonach 
							die Schachjugend eine vom aussterben bedrohte 
							Spezies sei. Die Ursachen seien vielfältig, die 
							Konkurrenz durch Spielkonsolen, mal wieder 
							geändertes Konsumverhalten der Kinder und 
							Jugendlichen, vielfältige Freizeitangebote, 
							Volksverdummung etc.
 Nicht so in Duisburg. Hier 
							engagieren sich gleich zwei Vereine erfolgreich auf 
							diesem Gebiet. Die zu Jahresbeginn aus der 
							Stadtmitte nach Wanheimerort umgezogenen 
							Schachfreunde 'Brett vorm Kopp' zählen ebenso fast 
							30 jugendliche Mitglieder wie der linksrheinische 
							OSC Rheinhausen.
 
  We are the Champions - Die 
							Niederrheinmannschaftsmeister U12 der Schachfreunde 
							"Brett vorm Kopp" - Christian Peter Roth, Phillip 
							Jung, Samuel Dahmer, Hendrik Berg und Quan Dang 
							Truanh (v.li.n.re.)
 Beide Vereine stellen seit 
							Jahren U20-Mannschaften, die Schachfreunde melden 
							auch regelmäßig Teams in den Altersklassen U10, U12 
							oder U14 und spielen eine Vorreiterrolle beim 
							Mädchenschach.
 
  So sehen Sieger aus! - Die 
							Niederrheinmannschaftsvizemeister U14 vom OSC mit 
							Joshua Hörle, Jan Paul Roth, Duke Kreutzmann und 
							Afet Özkan ((v.li.n.re.)
 Der OSC punktet dafür in 
							Einzelwettbewerben und bei Turnieren. Jahr für Jahr 
							stellt der OSC die meisten Titelträger, so letztes 
							Jahr sogar eine NRW-Meisterin.
 
 Dieses Jahr 
							wurde auch nach langjähriger Abwesenheit wieder eine 
							U14 ins niederrheinische Titelrennen geschickt. 
							Sowohl an den 4 Brettern als auch auf der Ersatzbank 
							fanden sich nur Spieler, die sich auch im Einzel für 
							die Niederrheinmeisterschaften qualifiziert hatten. 
							Dies galt allerdings auch für die Ligakonkurrenz. Es 
							warteten immerhin der DM-Dauergast aus 
							Düsseldorf-Süd, der Nachwuchs des BL-Vereins aus 
							Solingen und Kleve mit einem WM-Teilnehmer, nur um 
							einige zu nennen. Für Spannung war also gesorgt.
 Die Schachfreunde schickten ihre letztjährige U10 an 
							den Start. Sie hatte es dort zum 6. Platz in NRW 
							gebracht und wollte es jetzt auch in ihrem ersten 
							Jahr als U12 wissen. Auch sie hatte durchweg 
							prominente Gegner. Würden die Acht- bis Zehnjährigen 
							hier erst einmal Lehrgeld bezahlen? Nein. Nach einer 
							unglücklichen Auftaktniederlage beim 
							Vorjahresmeister Solingen steigerte sich das Team 
							von Spiel zu Spiel und legte eine Siegesserie hin, 
							die mit dem Gewinn der 
							Niederrheinjugendmannschaftsmeisterschaft belohnt 
							wurde. Damit verbunden war die Teilnahme am 
							Qualifikationsturnier zu den NRW-Meisterschaften.
 Auch der OSC brauchte keine Eingewöhnungszeit. 
							Hinter dem Serienmeister aus der Landeshauptstadt 
							holte das Team souverän die Vizemeisterschaft und 
							hatte damit auch diese Quali in der Tasche. Für die 
							Klever mit ihrem WM-Teilnehmer blieb in diesem 
							starken Feld nur die Zuschauerrolle.
 
 Am 
							Samstag, 20.04.2013, traten beide Mannschaften 
							voller Erwartung die Reise nach Bochum an.
 Würde 
							diese Reise noch weitergehen?
 Erst einmal stand 
							ihnen ein hartes Turnier mit 7 Partien bevor.
 Die U12 der Schachfreunde kämpfte mehr mit den 
							Unwägbarkeiten des jungen Alters ihrer Spieler als 
							mit ihren Gegnern.
 
  Kurz vor der Eröffnung des Gegners
 Zwei Kinder 
							hatten diesmal einfach mal Nullbock, und nach der 3. 
							Runde verließ ein Spieler die Mannschaft - doch 
							lieber zur Messdienerprobe. Die beiden Topspieler 
							Quan und Christian kämpften mit gelegentlicher 
							Unterstützung des Jüngsten Phillip nun einen 
							aussichtslosen Kampf.
 
  Denksport
 Am Ende landete die dezimierte 
							Mannschaft so mit nur 1 Sieg, 2 Niederlagen aber 4 
							Remis auf Platz 13. Zwei Punkte mehr hätten Platz 6 
							und die Quali für die Endrunde bedeutet. Eine 
							unnötig vertane Chance, die wohl nicht so schnell 
							wiederkommt.
 
 Die U14 vom OSC musste zu 
							Turnierbeginn den kurzfristigen Ausfall ihres im 
							gesamten Feld an Nr. 4 geführten Spitzenspielers und 
							Duisburger Stadtmeisters verdauen und ihn durch 
							einen als Ergänzungsspieler mitgereisten U12-Spieler 
							ersetzen. Das bedeutete, dass die neuformierte 
							Mannschaft, die nun nominell nicht einmal zu den 
							Top-Ten des Turniers zählte, ohne Auswechselungen 
							und Verschnaufpausen das gesamte Turnier 
							durchspielen musste. Das sollte sich prompt rächen. 
							Nach ruhigem Turnierbeginn – 2 Siege und dazwischen 
							mal wieder eine Schlappe gegen die hohen Favoriten 
							aus der Landeshauptstadt – kam in Runde 4 mit einer 
							vermeidbaren Niederlage gegen einen der schwächsten 
							Gegner der befürchtete Tiefpunkt. Die Jungs waren 
							müde. Das Ziel Platz 6 und die Quali zur Endrunde in 
							weiter Ferne. Mit einem furiosen Endspurt gegen 
							gleich 3 Turnierfavoriten gab die Mannschaft nun am 
							Brett mit letzter Kraft die richtige Antwort.
 
  Nach 2 Siegen reichte ein Remis im letzten Spiel zum 
							sensationellen 4 Platz. So sehen Sieger aus. Die 
							Reise geht weiter. Ende Mai geht es nun für 4 Tage 
							zur NRW-Endrunde nach Wiblingwerde in Westfalen, um 
							auch mal die Düsseldorfer zu stürzen, von dort (ab 
							Platz 4) nach Weihnachten weiter nach Magdeburg zur 
							DM.
 
 Jede Medaille hat aber auch eine 
							Kehrseite. Mit jeder Qualifikation und Teilnahme an 
							einem mehrtägigen Turnier kommen auf den Verein
							Kosten zu, die er sich 
							schlichtweg nicht leisten kann. Die 
							einwöchigen Niederrhein -Jugendeinzelmeisterschaften 
							in Kranenburg im Januar haben bei 8 Teilnehmern 
							nahezu den halben Jahresetat der Schachabteilung 
							aufgebraucht. Auch die Eltern sind nicht immer in 
							der Lage, diese Kosten zu tragen. Der kleine Verein 
							OSC Rheinhausen spielt dank dem unermüdlichen 
							Einsatz von Cheftrainer Swen Pröttel auf Augenhöhe 
							mit den finanzstarken ganz Großen im Lande, bei 
							denen die Jugendabteilung en passent aus der 
							Portokasse finanziert wird. Das geht nicht auf 
							Dauer.
 
 Die letztjährige NRW-Meisterin (jetzt 
							Mitglied der U14 und auf den Fotos) musste bereits 
							ihre Teilnahme an der DM absagen. Vielleicht findet 
							sich auf diesem Wege jemand, der sich bei diesem 
							tollen Projekt einbringen möchte. Diese Mannschaft 
							verdient es allemal. Wir nehmen eventuelle Anfragen 
							gerne entgegen und leiten sie entsprechend weiter. 
							Die Spieler stehen (auch nicht Schachprofis) für 
							persönliche Gespräche oder eine ruhige Partie zur 
							Verfügung.
 
 
 
 
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