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Duisburg tagesaktuell

 


 
 






 
 

Das vergangene Jahr 2013 in Duisburg querbeet
Jochem Knörzer

Duisburg, 31. Dezember 2013 - 2013 war ein Jahr der Überraschungen, für Duisburg aber eher mit negativen Vorzeichen.
'Mister KöPi', Edgar Kaspers, verstarb am 6. November, nach langer und schwerer Krankheit. Mit ihm haben die Duisburger Vereine und engagierte BürgerInnen einen großen Fürsprecher, Duisburg einen großartigen Menschen, verloren!

Negativ geht es im Bereich der Projektentwicklung weiter. So reicht dort für das Jahr 2013 eigentlich der kurze Satz:
(Fast) alle Bauprojekte sind gescheitert oder liegen brach!
Fast, denn immerhin wurde nach über 18 Wochen Baustopp der Rohbau des 'Stadtfensters' Mitte November zumindest eingerüstet. Obwohl die Temperaturen für einen Winter mit bis 11 Grad über Null viel zu warm sind und somit einem Weiterbau nicht im Weg stehen, blieb die Baustelle im Anschluss wieder verwaist.
Geht da im neuen Jahr doch noch was?

Die ehemalige 'Sauerland-Brache', jetziges 'Krieger-Gelände', entwickelt sich aktuell nicht zum 'Bürger-Park mit Möbel- und Bürohäuser' weiter, sondern verharrt im 'Loveparade-Trümmerfeld'.
Verwaltung und politischer Bedenkenträger sei Dank, dass Kurt Krieger seine Bau-Prioritäten erst einmal in Neuss, statt in Duisburg, sucht!

Auch am 'Oehmke-Grab', dem 'Marientor-Karree', bewegen sich keine Bagger oder gar Maurer, immerhin aber jetzt dort ansässige Händler und Anwohner. 'Loch zu! Straße auf!'. Der Auftakt der 'BI-Altstadt-Süd' zur Selbsthilfe im Stadtteil fand Mitte November des Jahres statt.

Nach dem Rückzug von 'Multi Development', nach Übernahme durch 'Blackstone', war eigentlich bereits im August abzusehen, dass das 'Multi-Bürogebäude' an der Mercatorstraße nicht mehr realisiert wird, die 28 Platanen, zumindest vorerst, in Ruhe weiter Schatten spenden dürfen. Einzig Carsten Tum, Planungsdezernent der Stadt Duisburg, sah keinen Grund, die Motorsäge aus der Hand zu legen.
Erst Mitte November hatte auch Herr Tum, der den wachsenden Eindruck erweckt, dass die Aufgaben in einer Stadt wie Duisburg mit fast einer halben Million Einwohnern, im Gegensatz zum überschaubaren Gladbeck mit gerade einmal 75.000 Einwohnern, für ihn mehr als eine Nummer zu groß sind, begriffen, dass es keinen aktuellen Grund mehr gab, die Platanen abzuholzen. Spät, aber immerhin für die Bäume nicht zu spät!


Die mit 'heißer Nadel gestrickte' Mercatorhalle hat so "viele Löcher im Brandschutz", dass der große Saal frühestens zur Saison 2015/2016 wieder genutzt werden kann. Die 'kleine Mercatorhalle' dürfte ein Jahr früher, also im Herbst 2014, wieder zur Verfügung stehen.
Gut, dass das viel und oft geschmähte TaM (Theater am Marientor) als Ausweich-Veranstaltungsort zur Verfügung steht.


Das 'Bibliotheksgrundstück' an der Düsseldorfer Straße ist bereits, ohne das auch nur ein Euro bis dato an die Stadt geflossen ist, zum zweiten Mal verkauft worden. Und beide Male saß Axel Funke am Tisch. Zuerst als Geschäftsführer von 'Multi Development', jetzt, nach seinem dortigen Ausscheiden und der Multi-Übernahme durch Blackstone, als Vorstandsvorsitzender der neu gegründeten 'Fokus Development AG', mit Sitz in Duisburg.
Ob und wann sich dort etwas entwickelt, liegt sicher auch an der 'Volksbank Rhein-Ruhr' in direkter Nachbarschaft, die eine gemeinsame Fassadenentwicklung bevorzugt.


Zu "guter" Letzt folgt das 'FOC', das 'Factory Outlet Center' in Hamborn. Da der Entwickler - nicht Investor - Roger Sevenheck bis dato jeglichen Liqiuditäts- bzw. Investornachweis schuldig geblieben ist, hat ihm der Rat der Stadt in der letzten Ratssitzung des Jahres eine letzte Frist gesetzt. Verstreicht sie ungenutzt, muss die Stadt entweder das Vorhaben 'FOC' gänzlich begraben oder sich nach Investoren umschauen oder die Fläche anderweitig vermarkten.
Wobei sich gerade die politisch links stehenden Gruppen mal über die Bedeutung 'Investor' und 'Entwickler' informieren sollten.
Ein Entwickler braucht Fläche, Ideen und Investoren mit Geld. Oder?

Gescheitert ist zum Jahresende der FCR 2001 Duisburg. Weniger an den Gegnern in der Frauenbundesliga, als am amateurhaften Verhalten der "Hobby-Funktionäre", die Jahre lang über die Vereinsverhältnisse lebten, sich einen 'Champions-League-Kader' gönnten, ohne ihn sich auch leisten zu können.
Der unsägliche Rausschmiss vom Duisburger 'Urgestein' Martina Voss-Tecklenburg Mitte Februar 2011 war der Anfang vom Ende. An diesem Ende, am 31. Dezember 2013, steht die Insolvenz und die Auflösung des FCR 2001 Duisburg.

Doch Frauenbundesligafußball wird es weiterhin in Duisburg geben.
Die FCR-Löwinnen spielen ab dem 1. Januar 2014 unter der 'blau-weiß-gestreiften Flagge' in der Zebraherde weiter.

Ausgerechnet beim MSV Duisburg, der in der eigentlichen 'Fußball-Sommerpause' für neue Rekorde in der, nicht nur lokalen, Berichterstattung sorgte. Zehn Minuten vor der 'Deadline' wurden die Lizenzunterlagen an den DFB gefaxt. Erst zehn Minuten nach der Deadline waren die Lizenzunterlagen vollständigen beim DFB eingegangen.
Die Folge war ein vom DFB "verordneter" Zwangsabstieg aus der 2. Bundesliga und ein Kampf um die 3. Bundesliga.
Den gewannen die Mannen um MSV-Präsident Udo 'Klitschko' Kirmse, Jürgen Marbach, Ingo Wald, Robert Philipps und MSV-Legende Bernard 'Ennatz' Dietz.
Eine andere MSV-Legende, Ivica 'Ivo' Grlic, blieb dem MSV treu und sorgte als Sportdirektor binnen 24 Stunden nach der Lizenzerteilung, am 8. Juli, für Liga drei für eine Mannschaft. Eine schlagkräftige Truppe, die am 20. Juli, nach elf! Tagen "Vorbereitung", zwar ihr erstes Drittligaspiel gegen Aufstiegsfavorit Heidenheim vor unglaublichen 18.111 Zuschauern in der heimischen Arena verlor, das Jahr mit einem 2:2-Unentschieden bei eben diesem souveränen Tabellenführer mit sieben Siegen, sieben Unentschieden und sieben Niederlagen und 28 Punkten auf Platz acht abschloss.

Chapeau, 'Ivo' Grlic, Chapeau MSV-Fans!

Auch im neuen Jahr sind die MSV-Gremien weiter gefordert, kann der Weiterbestand des Vereins doch nur durch 'Schuldenschnitt' und eine 'tragbare Stadionmiete' erreicht werden.

Die Duisburger 'Puckjäger', der EVD, spielt immer noch in der Oberliga-West und ist, nach Frankfurt, mit den Huskies aus Kassel die zweite Kraft in der Liga. Der Kader, gespickt mit DEL- und DNL-Spielern aus Köln, Krefeld und Iserlohn, besteht aus jungen Spielern, denen die Konstanz in der Leistung fehlt. Für den Aufstieg reicht es nicht, mit dem Abstieg haben die Füchse auch nichts zu tun.
Die Konsequenz daraus: den Füchsen laufen die Zuschauer weg. Von einem Derby gegen die Moskitos aus Essen mit 4.000 Zuschauern darf man nicht einmal mehr träumen. Selbst zu den Spitzenspielen gegen Frankfurt und Kassel, als richtig hochklassiges Eishockey geboten wurde, kamen nicht einmal 1.000 Zuschauer.
Wie lange macht 'Mr. Eishockey', Ralf Pape, das noch mit?

Bei den Fußballamateuren sind die Hamborner Löwen in die Landesliga abgestiegen, belegen dort, nach einem miserablen Start, mit Platz 14 auch wieder einen Abstiegsplatz. Ex-Zebra Joachim Hopp soll den Karren als Löwen-Trainer aus dem Dreck ziehen.

Positiv gestaltete der ASC Duisburg die vergangene Saison und sicherte sich im Jahr 2013 im Wasserball das Double, den Meister- und den Pokalsiegertitel! Gratulation!

Unterm Strich hoffe ich, dass Ihr persönliches Jahr 2013 mehr Höhen als Tiefen hatte und für das neue Jahr gilt


P. S.
Immer noch und immer wieder ist bei Themen rund um die Duisburger Verwaltung die Rede vom "roten Filz".
Auch die meisten Genossen der SPD im Rat der Stadt wähnen "ihre" Verwaltung hinter sich.
Weit gefehlt!
Allerspätestens seit der Loveparadekatastrophe 'spielt diese Duisburger Verwaltung ihr eigenes Spiel'!
'Risiko' ist verpönt, 'Mikado' (Wer sich bewegt, verliert) liegt weit vorne ...