Duisburg, 9. August 2012 - Radioreporter-Legende Manfred "Manni"
Breuckmann ist ein Mensch, der gerade im Revier die Dinge
nicht nur im Fußball so wunderbar auf den Punkt bringen
kann: "Zu den aktuell stattfindenden Olympischen Spielen in
London gibt es auch noch andere wichtige Dinge im Leben, die
viel Fairness brauchen. Weltweit gibt es rund 937 Städte, in
Deutschland bisher lediglich 86, europaweit 541 Städte, die
sich dem Fair-Trade-Gedanken angeschlossen haben. Allein in
Belgien sind es 116 Kommunen, die die Kampagne 'Fairtrade
Towns' mittragen."
Haben gemeinsam das Fairtrade Town angeschoben: Manni
Breuckmann, Martin Schaper, Dr. Rhibi Yousef, Vera Dwors und
Claudio Gnypch (unten) Worum geht es? Es geht um die seit zig
Jahren durch Kirchen und vor allem den Dritte-Welt-Läden
praktizierten Handel mit Produkten, die den Menschen, die
dafür arbeiten, eine faire Chance zum Leben ermöglichen.
"Diese Produkte zeichnen sich durch gute Qualität aus und
liegen derzeit durch die Kopplung von Bio und fairen Handel
absolut im Trend. Das verdeutlicht ein bundesweit erzielter
Umsatz von 420 Millionen Euro, weltweit geschätzt 3,4 Mrd
Euro," erklärte Martin Schaper vom ältesten Duisburger
Dritte-Welt-Laden in der Neudorfer Koloniestraße. Der Weg zur Fairtrade Town Duisburg
Fairer Handel bedeutet für die Produzenten von Produkten aus
Entwicklungsländern faire Löhne, langfristige
Handelsbeziehungen und der Schutz von Menschenrechten und
der Umwelt. Durch das Engagement für das Zukunftsthema
Fairer Handel kann auch in Duisburg ein wichtiger Beitrag zu
einer gerechteren Handelsordnung beitragen.
Pk-Runde mit Martin Schaper, Manni Breuckmann, Vera Dwors
(rechts) und Dr. Rhibi Yousef, Stadt Duisburg (hinten
2.v.re.)und Claudio Gnypch (re.)
Fünf
Kriterien müssen erfüllt sein, um "Fairtrade-Stadt" zu
werden. Nach Erfüllung aller Kriterien, Einreichung der
Bewerbung und Prüfung durch TransFair e.V. wird der Titel
"Fairtrade-Town" für zunächst zwei Jahre vergeben. Nach
Ablauf dieser Zeitspanne erfolgt eine Überprüfung, ob die
Kriterien weiterhin erfüllt sind. 1. Es
muss ein Beschluss des Stadtrates vorliegen, dass bei allen
Sitzungen der Ausschüsse und des Rates sowie im
Bürgermeisterbüro Fair Trade-Kaffee sowie ein weiteres
Produkt aus Fairem Handel verwendet wird. Es wird die
Entscheidung getroffen, als Stadt den Titel .Fairtrade Town"
anzustreben.
2. Es wird eine lokale Steuerungsgruppe
gebildet, die auf dem Weg zur "FairtradeTown" die
Aktivitäten vor Ort koordiniert. 3. In den lokalen
Einzelhandelsgeschäften werden gesiegelte Produkte aus
Fairem Handel angeboten und in Cafes und Restaurants werden
Fair Trade-Produkte ausgeschenkt. Die Anforderung ist nach
der Einwohnerzahl gestaffelt, für Duisburg wären es: 60
Geschäfte und 30 Gastronomiebetriebe. 4. In öffentlichen
Einrichtungen wie mindestens zwei Schulen, zwei Vereinen und
zwei Kirchen werden Fair Trade-Produkte verwendet und es
werden dort Bildungsaktivitäten zum Thema "Fairer Handel"
durchgeführt.
5. Die örtlichen Medien berichten über alle
Aktivitäten auf dem Weg zur "FairtradeStadt". Duisburgs
OB Sören Link wurde schon informiert und hat Wohlwollen
signalisiert, einige Parteien und Wählergruppe auch.
|