BZ-Home Duisburg tagesaktuell Sonderseiten - Fotostrecken und mehr

 

BZ-Sitemap

Tiger & Turtle 2012
Tiger & Turtle 2011







Bahnhofsvorplatz - Charrette-Verfahren
Bahnhofsvorplatz-Entwurf: Von Saum und Bühne, Spielraum und Mercatorstühlen - Förderung von 2,5 bis 5,5 Millionen Euro angestrebt
Von Harald Jeschke

Duisburg, 22. März 2013 – Bürger, Studenten, Stadtplaner, Institutionen und Unternehmen waren tagelang beim sogenannten Charrette-Verfahren enorm engagiert. Heraus kam der erste Entwurf für die rund 20 000 Quadratmeter große Fläche vor dem westlichen Areal des Duisburger Hauptbahnhofes, der östliche Bereich wurde aber auch mit einbezogen (Neudorfer Platz). Es fehlte Dr. Harald Kegler, der im afrikanischen Libreville einen Verkehrsunfall mit Fußbruch erlitten hatte.

Das von Ulrich Vent erstellte Modell des Umfeld des Hauptbahnhofes mit den Neubauten des Intercityhotels links sowie dem neuen Hauptdomizil des Entwicklers Multi Development rechts gegenüber dem Haupteingang des Bahnhofs an der wstlichen Grenze des Vorplatzes im Eingangsbereich der Königstraße.

 

"Wir hatten analog zum Leitbild vier Räume definiert", begann Hendrik Trappmann. Abteilungsleiter im Planungsamt der Stadt den Austauschprozess mit den Bürgern zu erklären. "Es war ein großartige Beteilgung der Bürger für ein sehr wichtiges Projekt der Stadt, da wir ein Stück Duisburg hinzubekommen haben", hob SPD-Bürgermeister Manfred Osenger vervor. Und: "Nun müssen die Fördermittel beantragt werden und da sind wieder die Politiker gefragt."


Erleichterung nach einer Woche intensiver Arbeit beim Charrette-Verfahren war bei der Pressekonferenz angesagt. Bürgermeister Manfred Osenger bedankte sich bei allen Beteiligten

 

Von Saum und Bühne, Spielraum und Mercatorstühlen

Dass es hier und da auch Enttäuschungen gab lag auf der Hand. "Wir konnten natürlich nicht alle Wünsche oder Anregungen 1:1 umsetzen können, haben aber alle irgendwie bei der Zielführung mit einfließen lassen können", begann Thies Schröder die Vorstellung des ersten Entwurfs.

Von Besichtigungen am Sonntag an der Fläche über die Diskussionen und Austauschprozesse der folgenden Tage stand am Ende die Annäherung zum ersten Entwurf.

Es ging um eine genaue Einschätzung der Räume zum Beispiel zum Umfeld des neuen noch zu errichtenden Gebäudes von Multi Development, deren Beteiligung am Austauschprozess hoch willkomen war. Auch die der Taxi-Innung. "Wir haben uns voll wieder gefunden, unsere Interessen wurden gewürdigt!" Aber auch Feuerwehr, Deutsche Bahn, Gestaltungsbeirat der Stadt und andere, sowie dem flexiblen Gastgeber IHK Duisburg waren beteiligt.



Thies Schröder erklärte bis ins Detail den ersten Entwurfan einem Plan

Von ersten zaghaften Annäherungen am ersten Tag ging es über einen Strategiewechsel mit intensiven Diskussionen in 2er- oder 3er Gruppen über Skizzen und neuen Ideen weg von den rund 30 Stegreifen hin zum Entwurf.

"Dabei gab es fünf Haltungen, aber keine Schein-Kompromisse sondern etwa ein Dutzend Herangehensweisen in denen bis auf einen Fall einer Bürgerin alles eingebracht werden konnte. Vielen war zunächst eine Rasenfläche wichtig, anderen  Wasser. Das Problem liegt im Bereich, der täglich von tausenden Bürgern genutzt werden soll, was bei einem Rasen Probleme verursachen kann", hob Thies Schröder die Problematik hervor.

 

Man wollte also nicht das Muster des König-Heinrich-Platzes hier anweden. Es ging zunächst um die Umsetzung der Dinge, die als besonders wichtig erschienen. Das war die Struktur des Platzes im Funktionsbereich, im repräsentativen Sektor und  beim Verweilen. Dies ging vom südlichen Bereich der den Blick auf die Duisburger Freiheit bieten soll, das betraf aber auch den sogenanten "Kiss&Ride-Bereich des Ankommens oder der reisenden Menschen, da war dann der Spielraum mit einer neuen Baumreihe entlang des Nordflügels des Hauptbahnhofes. Hier stellten sich vor allem die Schüler des Steinbart Gymnasiums eine lange Bank vor, in deren Zone die volle Abendsonne und damit viel im Außengastro-Bereich und dem Verweilen liegt. Dies zur östlichen Seite des neuen Multi Deveplopment-Gebäudes und entlang des Medienhauses - hier sollen auch Kurzzeitparkplätze eingrichtet werden.


In der Fläche dazwischen soll es farbliche oder auch homogener Beton/Gussverbund eine besondere optische Abgrenzung bzw. Wirkung (Eisenspäne?) erzeugt werden. Auch war genau hier neben der Benutzbarkeit der Fläche für Spiel oder Veranstaltungen (Bühne) mit bis zu 7000 Besuchern ohne Bestuhlung (3000 mit) die Wasserflächen - eventuell mit farblicher Bodenbeleuchtung - angesagt.


Die unterschiedlichsten Ebenen des Entwurfs

Und in diesem Innenbereich des Platzes (Platte) kam auch die Loxodrome (Kurve auf einer Kugeloberfläche, die immer unter dem gleichen Winkel die Meridiane der mercatorschen Grafik schneidet) mit den Anlehnungen z.B. an Gerhard Mercator und den früheren Mercatorbänken aus dem Bereich des König-Heinrich-Platzes, des kleinen Parks am Später- bzw. Karstadthaus (die älteren Duisburger erinnern sich hier gern an den überdachten "Heiratsmarkt") ins Spiel.

Die Außengastronomie wird von den Betreibern des neuen Multi Development Domizils, aber auch vom Fast Food Anbieter aus dem Zentralgebäude des Hauptbahnhofs erfolgen. Im Bereich der westlichen Mercatorstraße gibt es ein solches Angebot ja schon immer.

Alte Hauptbahnhofansichten

 

Es soll städtische Identitätsangebote geben, die auch im Norden der Fläche übergreifend zum Mahnmal der deportierten jüdischen Kinder angeboten werden könnten. In der als "City-Hain" gedachten Fläche wäre auch eine Anordnung der 21 Magnolienbäume als "Hainort" und nicht als ein Mahnmal angedacht.

Der "Spielraum" soll in kein zu enges Raster gezwängt werden, eher den Blick auf die Königstraße oder den Wegverlauf und den aktiven Skatern - dorthin auch durch einen besonderen Durchgang durch das MD-Gebäude - bieten, ist aber noch nicht endgültig definiert.

Ein zentraler Punkt ist auch der Eingangsbereich vom Bahnhofsvorplatz zur Friedrich-Wilhelm-Straße, der den Boulevard-Charakter mit vieleiht einigen Skulpturen in Anlehnung an das Ziel Lehmbruck Museum bekommen soll.

 

Finanzierung

Was ist von diesem Entwuf umsetzbar, was nicht?

"Klar ist, dass wir das Budjet nicht überreizen düfren", hob Hendrik Trappmann  hervor.

"In den Förderungsgesprächen mit der Bezirksregierung werden nach dem Ratsbeschluss zum Entwurf im Juni die finanziellen Ziele von 2,5 bis 5.5 Millionen Euro liegen, wobei die Förderung bei 80 Prozent, der Eigenanteil bei 20 Prozent der Gesamtsumme liegen wird", so Beatrice Kamper vom Planungsamt, die von Beginn an mit den neuen Plaunngen und dem Charrette-Projekt betraut war und viel Lob erhalten hatte.  



Bürger, Studenten, Stadtplaner und Unternehmen - die Mischung war es, die letztendlich zum ersten Entwurf führte

„Charrette-Projekt“ Bahnhofsvorplatz
Manfred Schneider

Duisburg, 17. März 2013 – Rund 70 an der Planung des Bahnhofsvorplatzes Beteiligte und interessierte Duisburger Bürger nahmen die Gelegenheit wahr, um gemeinsam mit Oberbürgermeister Sören Link, dem Planungsdezernenten Carsten Tum und Thies Schröder, Leiter der Planungskommunikation, aus der 18. Etage des Hoist-Hochhauses auf den Vorplatz des Duisburger Hauptbahnhofs zu blicken.


OB Sören Link und der Beigeordnete Carsten Tum
Beim anschließenden Rundgang über den Vorplatz informierte Thies Schröder die Teilnehmer über den Stand der Planung und zum „Charrette-Projekt“, bei dem sich ab dem 18.03.2013 alle Beteiligten, Anlieger, Bürger, Planer und Vertreter der Stadt an einen Tisch setzen, um das Bestmögliche für die Gestaltung des Bahnhofvorplatzes zu erzielen.
 Dazu Carsten Tum: „Den Ergebnissen, dieses  für Duisburg neuen Planungsverfahrens, sehe ich mit großer Spannung entgegen.“ 

Stadtsprayer Sören Links bunte Arbeit, wird vom Beigeordneten Carsten Tum (mitte)und dem Leiter der Planungskommunikation "Charrette" Thies Schröder (li.)in Augenschein genommen
Um auf das „Charrette-Projekt“ hinzuweisen griffen OB und  Planungsdezernent zu einer Spraydose und sprühten einen Hinweis zur „Charrette“ auf das Bahnhofspflaster.  

Auch der Mann mit dem Schlapphut (Beigeordneter Caraten Tum), beobachtet von Projektbeteiligten, Thies Schröder(li. stehend)und OB Sören Link (3.v.re.), will die Stadt Duisburg farbiger gestalten

Schablone ...

... und das fertige Werk
Hoffen wir mal, dass die 'Zwangskammer' IHK (Industrie und Handelskammer
) für diese Werbung ein paar Zwangsgelder locker gemacht hat ... Jochem Knörzer