Fröndenberg/Duisburg, 23. Juni 2015 – Am „Ort des
Geschehens“, beim Milchviehbetrieb Wellie in Fröndenberg,
fand die Halbjahrespressekonferenz der Landesvereinigung der
Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen e.V. statt. Thema war
der NRW-Milchmarkt zwischen Zukunftsorientierung und
Standortakzeptanz.
Der Vorstand der Landesvereinigung Milchwirtschaft NRW
Geschäftsführer Dr. Rudolf Schmidt, gab ausführlich Auskunft
zur Lage auf dem NRW-Milchmarkt. So seien am Milchmarkt zu
Jahresbeginn 2015 deutlich rückläufige Tendenzen, aufgrund
der Abschwächung der hohen internationalen Nachfrage,
bereits im Vorjahr erkennbar gewesen. Durch
Kaufzurückhaltung auf den asiatischen Märkten und das immer
noch bestehende Russland-Embargo sowie eine expansive
Milchmengenentwicklung in Ozeanien und den USA führten dazu,
dass das Milchangebot weiterhin größer ist als die
Nachfrage. Zudem komme ein derzeit anziehender Euro
erschwerend dazu. Außerdem führe eine verhaltene und
abwartende Einkaufsorientierung am Milchpulvermarkt dazu,
dass Kontrakte mit kurzen Laufzeiten den Druck im Markt
erhöhen. Die Erlössituation im Segment
Milchfrischprodukte sei durch Preisreduzierungen im
Lebensmitteleinzelhandel weiter rückläufig. Die
Durchschnittsauszahlungspreise seien von rund 40 Cent im
Vorjahr auf derzeit 30 Cent deutlich gefallen.
Für
die Erzeuger hätten sich die Herausforderungen, nach dem
Wegfall der Quote nicht nur in Bezug auf auf die
Mindereinnahmen verschärft. Auch gesellschaftlich wachsende
Anforderungen nehmen immer mehr Einfluss auf die
milchwirtschaftliche Erzeuger- und Molkereiebene. Neben der
Verbesserung von Haltungsformen, erhöhten Tierwohlstandards
und speziellen Anforderungen des Handels, müsse die Branche
Kommunikationsstrategien entwickeln, um weiterhin das gute
Image und die damit verbundene Akzeptanz sicherstellen zu
können. Aufgrund niedriger Verbraucherpreise ist im
begrenzten Maße eine Belebung im Handel erkennbar. Auf der
Verbraucherseite, im besonderen bei Bio-Trinkmilch, Käse und
Mischstreichfetten sind Nachfrageimpulse zu verzeichnen.
Annette und Norbert Wellie empfangen ihre Gäste
„Der
Trend nach regionalen Produkten ist weiterhin ungebrochen“,
betonte Annette Wellie, vom Milchviehbetrieb Wellie mit
Hofeigener Käserei. Der Bauernhof, auf dem die
Pressekonferenz stattfand, ist gelegen im schönen Ruhrtal.
Alle Flächen des Hofes unterliegen den besonderen strengen
Verordnungen des Wasserschutzgebietes.
Artgerechte Haltung der 250 Milchkühe im Boxenlaufstall
Betriebsbesichtigung - Bernd Wellie, Wilhelm Brüggemeier,
Annette Wellie, Tobias Wellie, Norbert Wellie und Hans
Stöcker(v.li.)
Die moderne Melkanlage Die artgerechte Haltung von 250
Milchkühen garantiert die gleichbleibende Qualität der
Produkte des Milchviehbetriebs sowie der Milch, die an die
Firma Landliebe geliefert wird.
Julia Glatz 2. v. re.), Referentin für Produktionstechnik in
der Rinderhaltung, bei der Landwirtschaftskammer NRW, wies
daraufhin, dass der Hof Wellie ein gutes Beispiel sei, für
einen der vielen Milchviehbetriebe, bei denen Kuhkomfort im
Fokus stehen.
Die Radfahrerecke - hier können sich die Radwanderer des 200
m entfernten Ruhrtalweges erholen
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