Krefeld/Duisburg, 13. Januar 2016 – Zu ihrer
Jahrespressekonferenz hatte die Landesvereinigung der Milchwirtschaft
Nordrhein-Westfalen e.V. (LV Milch NRW) nach Krefeld eingeladen. Der Rheinische
Vorsitzende Hans Stöcker gab einen Ausblick auf den NRW-Milchmarkt 2016, dem
unruhige Zeiten bevor stünden. Durch die internationale Nachfrage geprägt, hat
der Milchmarkt eine starke Abschwächung erfahren. So verschärfe der politisch
motiviert gebremste Export nach Russland und eine Verringerung des
Wirtschaftswachstums in China die angespannte Situation. Obwohl der deutsche
Binnenmarkt zu Beginn des letzten Jahres noch spürbare konjunkturelle Impulse
bei de Dauermilcherzeugnissen erfuhr, seien schon ab dem zweiten Quartal, bis
jetzt anhaltend, ein deutlich abgeschwächtes Preisniveau zu verzeichnen gewesen.
Positiv ist zu vermerken, dass die ungebrochene Beliebtheit von Milch und
Milchprodukten beim Verbraucher, durch eine leichte Erhöhung des
Pro-Kopf-Verbrauches festzustellen ist.
Claudia John - LV Milch NRW,
Wilhelm Brüggemeier Westf. Vors., Hans Stöcker Rhein. Vors. und Pressereferent
der LV Mich NRW, Frank Maurer (v.li.)
Auf der Erzeugerseite hat sich
der Strukturwandel im Jahr 2015 weiter fortgesetzt. Die Anzahl der
Milchkuhhalter ist lt. Novemberzählung um 3,5% auf 6.812 gesunken. Die Anzahl
der Milchkühe um 0,6% auf 423.042 leicht angestiegen.
Im Zeitraum Januar bis
Oktober 2015 habe der Auszahlungspreis mit 28,11 Ct./kg (für konventionelle
Kuhmilch mit 4% Fett und 3,4% Eiweiß ohne MwSt.) um 9,16 Ct./kg bzw. 24,6% unter
dem Preis des Vorjahreszeitraums gelegen.
Für Biomilcherzeuger zeigt sich ein
komplett anderes Bild. Mit stabilen durchschnittlichen 47,82 Ct./kg bewege sich
die Nische in noch nie dagewesener Dimension quasi an der Krise vorbei.
Was für eine breite Produktpalette der LV Milch NRW Neben der wirtschaftlich äußerst schwierigen
Situation sei die Zunahme gesellschaftlicher Kritik an moderner Milcherzeugung
ein belastendes Element in nicht mehr angemessenem Ausmaß, sagte Wilhelm
Brüggemeier, Westfälischer Vorsitzender der LV Milch NRW. Es häufen sich
kritische Beiträge in den Medien, die neben vermeintlich gesundheitlichen
Risiken nun auch verstärkt eine ethische Komponente implizieren. So werde häufig
ein verzerrtes Bild der umwelt- und tiergerechten Milchwirtschaft
vermittelt.
Die Branche ist gefordert durch Aufklärungsarbeit und proaktive
Kommunikation, die Ergebnisse modernen nachhaltigen Wirtschaftens zu
kommunizieren. Es gelte, gerade die bereits praktizierten Verbesserungsprozesse
deutlicher und faktenbasiert aufzuzeigen. Die Basis für ein gutes Miteinander
war und ist Dialog!
Die Landesvereinigungen der Milchwirtschaft Niedersachsen
und NRW setzen genau hier an und intensivieren ihre Öffentlichkeitsarbeit mit
einem neuen Kommunikationsprozess: Dialog Milch. Aufbauend auf erfolgreiche
Kooperationen werden im Dialog Milch gemeinsam auch neue Konzepte in die
Kommunikation mit Verbrauchern, Politik, NGO´s Medien etc. integriert. Das neue
Rezeptportal www.landgemachtes.de
oder der Song mit Videoclip M-I-L-C-H der Kinderrockband
RANDALE geben Einblick in aktuelle, zielgerichtete Verbraucheransprache.
Milch kann mehr!
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