Duisburg, 05. Mai 2016 -
Für eines der größten städtebaulichen Entwicklungsprojekte der nächsten Jahre in
Duisburg wurde jetzt der Rahmenplan von der BahnflächenEntwicklungGesellschaft
NRW mbH (BEG) fertig gestellt. Oberbürgermeister Sören Link,
Stadtentwicklungsdezernent Carsten Tum, Thomas Lennertz, Geschäftsführer BEG
NRW, und Paul-Heinz Diekmann, DB Immobilien, haben den Rahmenplan heute
vorgestellt und über die weiteren Schritte informiert.
V. l.: Oberbürgermeister Sören Link, Paul-Heinz Diekmann, DB
Immobilien, Thomas Lennertz, Geschäftsführer BEG NRW, und
Stadtentwicklungsdezernent Carsten Tum präsentieren den
neuen Rahmenplan.
„Die BEG hat aus Landesmitteln alle Untersuchungen, Planungen und den
Freischnitt der Flächen zu 100 Prozent getragen und mittlerweile annähernd 1
Mio. Euro in die Grundlagenplanung investiert. Wir wollen weiter dazu beitragen,
dass rasch Bauland entsteht und das Projekt weit über Duisburg hinaus
Anziehungskraft entwickelt“, erläutert Thomas Lennertz das Engagement der BEG.
Oberbürgermeister Sören Link bedankt sich bei den Planern: „Hier ist sehr
professionell und in kurzer Zeit ein abgestimmter Rahmenplan entstanden, der
alle beteiligten Interessen soweit möglich berücksichtigt und für die Stadt
einen ganz wichtigen Entwicklungsimpuls bringen wird.“
„Mit diesem Rahmenplan können wir jetzt die Bauleitplanung fortsetzen, um
möglichst zügig Planungsrecht zu bekommen und mit der Vermarktung beginnen zu
können“, beschreibt Stadtentwicklungsdezernent Carsten Tum die nächsten
Verfahrensschritte.
Die Flächen des ehemaligen Ausbesserungswerks und Rangierbahnhofs Duisburg-Wedau
sollen mittel- bis langfristig als gesamtstädtisch und regional
bedeutsamer Wohn- und Wirtschaftsstandort entwickelt werden. Die Gesamtfläche
teilen sich momentan die drei Eigentümer DB Station & Service AG (83 Hektar),
Bundeseisenbahnvermögen (3 Hektar) und Stadt Duisburg (4 Hektar). Für die
gesamte rund 90 ha große und rund drei Kilometer lange Projektfläche wurde ein
städtebaulicher Rahmenplan erstellt. Der Plan basiert auf den Ideen aus einem
Werkstattverfahren mit sechs eingeladenen Planungsbüros und mehreren ganztägigen
Abstimmungsrunden mit den beteiligten Fachämtern der Stadt Duisburg.
In einer zweiten Stufe wurden die Planungsideen mit zwei Planungsbüros vertieft
und alle Anforderungen der Stadt und der Beteiligten zur Entwicklung der Fläche
eingearbeitet.
Die rund 30 Hektar große Fläche nördlich der Wedauer Brücke wird - neben
flexibel nutzbaren Grundstücksflächen für hochwertiges Gewerbe - aufgrund ihres
standortprägenden denkmalgeschützten Gebäudebestandes und einer rd. 1,8 ha
großen Halle als sog. „Campusquartier“ mit universitätsnahen Nutzungen im
Bereich Forschung, Technologie und Existenzgründungen entwickelt. Hier soll auch
der Austausch mit mittelständischen Unternehmen aus der Region stattfinden.
Komplettiert wird das Nutzungsgeflecht durch multifunktionale Ergänzungsflächen
für den Sportpark Duisburg, die sich Richtung Regattabahn orientieren und den
dort vorherrschende Bestand an Sportanlagen sinnvoll ergänzen.
Auf dem rd. 60 Hektar großen Südareal sollen ca. 2.700 bis 3.000 Wohneinheiten
entstehen. Angesichts ihrer Lage am Wasser und der Nähe zum Naturraum mit
entsprechend hoher Wohn- und Freizeitqualität wird hier ein breites Angebot von
qualitätsvollen Wohnformen und –typen entstehen. Neben individuellen
Wohnangeboten (Stadthäuser, Einfamilienhäuser, Doppel- und Reihenhäuser) sind
auch vielfältige Angebote im Geschosswohnungsbau vorgesehen. Hierzu gehört
ebenso der öffentlich geförderte Wohnungsbau. Eine besondere Adresse entsteht
durch eine rd. 250 Meter lange Promenade am Masurensee.
Die Planung auf der Südfläche beinhaltet darüber hinaus
• ein neues
Nahversorgungszentrum mit einem mit Mix aus Vollsortimenter,
Discounter, Drogerie- und Biomarkt,
• eine Fuß-
und Radwegbrücke, die Bissingheim über das neue Wohngebiet
an Wedau und den Masurensee anbindet,
• den
späteren Bau eines neuen Schienenhaltepunktes in Nähe des
Nahversorgungszentrums, der im Falle der Reaktivierung der
Ratinger Westbahn die Verbindung zu den Stadtzentren von
Duisburg, Ratingen und Düsseldorf sicher stellt und
• den Bau
eines bis zu 15 m hohen Lärmschutzwalls entlang der
verbleibenden Gleisflächen zur Sicherstellung des
Lärmschutzes.
Um diese Planung zu verwirklichen, ist die Verlagerung von
rd. 240 Grabelandflächen der Bahnlandwirtschaft (BLw) und
der Sportanlagen des ETuS Wedau erforderlich. In einem
moderierten Planungsdialog zwischen August 2015 und April
2016 wurden in mehreren Phasen gemeinsam mit dem Vorstand
der Gartenanlage und dem Vorstand des Sportvereins ETuS
Wedau die Rahmenbedingungen einer möglichen Verlagerung und
das Planungskonzept erarbeitet. Der Rahmenplan sieht nun
einen neuen Grünbereich südlich der Wohnbebauung vor.
Der alte Bebauungsplan 1060/1061 (Wedau, Neudorf-Süd) wurde
schon vor mehr als einem Jahrzehnt visionär diskutiert, da
die DB AG im Verbund mit duisport eigentlich einen
öffentlich präsentierten "Masterplan Bahnlogistik" mit rund
55 ha Fläche im Sinn hatte.
Dann kamen vor sechs bis sieben Jahren erste
Entwicklungspläne mit einem "Runddorf" und etwa 118
Wohneinheiten ins Gespräch.
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